Sonntag, 23. April 2006, 21:15 Uhr

Umgang mit Kundenwünschen

Auslöser einer kleinen Diskussion mit Kollege Burgdorfer war ein Blog-Artikel über das Scheitern eines Online-Projekts.

Ob in diesem Fall wirklich nur der böse, böse Kunde Schuld am Scheitern des Projekts sein soll, bleibt die Frage. Wer solch einen riesigen Blog-Beitrag in die Welt-Geschichte setzt, könnte im realen (Business-)Leben auch ein Stürmi sein. Nichtsdestotrotz zeigt der Artikel gut auf, welche Gefahren heutzutage in der IT lauern (Stichwort: Death March, aber auch brandaktuell Windows Vista).

Burgdorfer war im anschliessenden ICQ-Chat der Meinung, dass es in der Geschäftswelt nicht darum gehe, Kundenwünsche zu erfüllen. Viel eher sei es so, dass man bei einem Kundenprojekt nichts als seine eigenen Wünsche realisieren solle. Das hat mich dann doch etwas stutzig gemacht. Klar, seine Branche (Mobilfunk) ist mit meinem Hobby, Web-Sites für KMUs zu erstellen, doch sehr verschieden, schon nur von der höhe der Beträge, die bezahlt werden. Dennoch war ich bisher der Meinung, dass heutzutage immer noch die Erfüllung der Kundenwünsche an oberster Stelle eines erfolgreichen Geschäftsmodells stehen. Nur wenn ein Kunde schlussendlich zufrieden ist mit dem Produkt, für das er bezahlt hat, kommt er wieder.

Dies soll nicht heissen, dass man den Kunden nicht auf den Boden der Tatsachen holen soll, wenn er doch gar etwas orbitante Vorstellungen hat. Mir käme es aber nicht in den Sinn, dem Kunden anstelle eines Kühlschrankes einen Ofen zu verkaufen, weil das mein eigentlicher, inniger Wunsch ist … Kunden sind ja nicht derart verblödet, dass sie am Ende eines Auftrages nicht vergleichen, was sie gewünscht und was sie schlussendlich geliefert erhalten haben.

Naja, vielleicht habe ich ihn einfach nur falsch verstanden.

Vielleicht wollte er aber einfach auch nur darauf hinaus, dass man als Dienstleister primär einmal auf sein Bauchgefühl hören sollte. Sprich: Gefällt mir die Web-Site, die ich entwickelt habe, ist die Chance hoch, dass sie auch dem Kunden gefällt (vice-versa aber nicht zwingend). Falls das gemeint war, muss ich natürlich vollkommen zustimmen.

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