Archiv Juni 2007

Sonntag, 24. Juni 2007

Whiskey Cola …


DJs at Work
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… ist ein Teufelsgesöff!

Er isch no es zitli bi üs gsi u isch plötzlech verschwunde gsi! […] einisch hets ne no überne zun ghoue:-)

Quelle: SMS einer Partyteilnehmerin an meine Schwester, die sich über meinen Verbleib erkundigt hatte.

Fazit: Wem ich in den nächsten Tagen unter die Augen laufe, sollte ab meinen Blessuren bitte nicht erschrecken.

Merke:

  • Nie mit leerem Magen an eine Party
  • Bauernhöfe sind als Party-Location definitiv nicht geeignet (Zäune und andere gefährliche Hindernisse)
  • Whiskey Cola sollte gemieden werden

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Sonntag, 24. Juni 2007

Bedienungsanleitung für Klarsichtfolien


Bedienungsanleitung für Klarsichtfolien
Originally uploaded by emeidi

Seit Jahren habe ich mich über die Klarsichtfolien-Kartons geärgert – immer wieder fiel die Rolle aus dem Behälter, wenn ich daran zu fest riss. Mit den M-Budget und Prix Garanti-Produkten schien sich das Problem noch weiter verschlimmert zu haben. Ich war darauf und daran, dem Kassensturz einen Beitrag über dieses unhandliche Zeugs schmackhaft zu machen …

… als ich letzte Woche beim Einkauf die Packung genauer studierte: Fast tubelisicher stand auf beiden Seiten der Packungen geschrieben, dass man den ausgestanzten Teil der Seitenwand in die Schachtel hineindrücken solle – und siehe da, seit ich dies bei allen Rollen gemacht habe, hört man mich nie mehr fluchen, wenn ich Esswaren mit Zellophan einpacke.

Wie sagen wir PC-Supporter unseren Kunden immer: RTFM – Read The F*cking Manual!

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Samstag, 23. Juni 2007

Hetze gegen Staatsangestellte

Vorbemerkung: Als Teilzeitangestellter der Universität Bern bin ich per Definitionem auch „Staatsangestellter“. Als Mitglied der SP gehöre ich derjenigen Partei an, die (vermutlich) am meisten Staatsangestellte in ihren Reihen zählt. Mich stört aber weniger, dass Staatsangestellten und der SP „Steuerraub“ im Namen des Kantons unterstellt wird (für einige entspricht das nicht gerade einem strafbaren Kapitalverbrechen), sondern viel eher die fragwürdige Art, wie diese These im Zeitungsartikel belegt werden soll.

In der BernerZeitung von heute Samstag findet sich ein zweiseitiger Artikel mit dem Titel „Parlamente: In der Politik regiert die Staatslobby“. Der Autor Stefan von Bergen übt sich in Thesenjournalismus weltwöchischer Prägung. Die vertretene These lautet:

Je mehr Staatsangestellte in einem Kantonsparlament sitzen, desto höher sind die Steuern in diesem Kanton.

Der Text könnte nicht zuletzt auch als Ergänzung zu Mörgelis Abstempelung der 90er als „verlorenes sozialdemokratischen“ Jahrzehnt dienen. Zwei FACTS-Leserbriefschreiber wiesen zu Recht darauf hin, dass die Sozialdemokraten in diesem Jahrzehnt – wie auch sonst nie – die Mehrheitsverhältnisse im Nationalrat inne hatten. Smythe versuchte als Reaktion darauf zu zeigen, dass die Mehrheitsverhältnisse in einem Parlament links liegen gelassen werden können – es zählen viel mehr die Ausgaben für die soziale Wohlfahrt, die bestimmen, wann ein Jahrzehnt eben ein „sozialdemokratisches“ sei.

Natürlich darf man sich dennoch über Ursache und Reaktion fragen – geht es der Wirtschaft schlecht, wie es in den 90ern der Fall war, steigen logischerweise auch die Ausgaben für Soziales. Die Kritik geht natürlich trotzdem auf, wenn man wiederum die Linken für die wirtschaftliche Schwäche in diesen Jahren verantwortlich macht.

Von Bergen bringt ein weiteres Kriterium ins Spiel: Anstelle der Parteizugehörigkeit eines Mitgliedes des Parlaments ziehe man heran, wer dem Parlamentarier der Lohn zahlt, um sein Verhalten zu vorauszusagen. Bürgerliche werden bereits hier aufjubeln und den Artikel gar nicht mehr fertig lesen: „Ist ja logisch, endlich bringt das mal jemand auf den Punkt!“, werden sie rufen, auf den Stammtisch hauen und sich in das wohlverdiente Wochenende begeben.

Wer das Elaborat hingegen ganz durchliest, wie ich das getan habe, wird sich über die Zahlenwurstlerei und die Herstellung von pseudo-signifikanten Korrelationen des Autors wurndern. Zur Untermauerung der Aussagen interviewt man zusätzlich einen Jurist, einen Statistiker und zwei Politologen (darunter Claude Longchamp – der Name deshalb ausgeschrieben, damit er diesen Artikel findet und auch liest *zwinker*), geht aber irgendwie dann doch nicht ganz auf das Gesagte ein, um am Schluss des Artikels zu folgern (sinngemäss wiedergegeben):

Berner wandern ins steuergünstige Zofingen aus; die Grossrats-Parteien müssen deshalb ihr Personal auswechseln.

Bravo, Stefan von Bergen.

Kritikpunkt 1: Zahlenspielereien und Rückwärtssaltos

Im Kanton Bern kann man von den 160 Mitgliedern des Grossen Rates 62 denjenigen zuordnen, die vom Staat oder staatsnahen Körperschaften ihren Lohn erhalten. Es sind dies Lehrer, Angestellte der öffentlichen Verwaltung, des Gesundheitswesens, von Stiftungen und Verbänden, Gewerkschaften und Parteien.

Ganz neue Erkenntnis: Gewerkschaftsvertreter und Parteien erhalten Lohn vom Kanton? Von Bergen räumt gleich anschliessend selbst ein:

Natürlich ist es etwas unpräzis, sie alle als Staatsvertreter zu bezeichnen.

Aha „etwas unpräzis“. Das ist aber wirklich nicht sehr wissenschaftlich. Doch lesen wir weiter:

Von diesen 90 [Vertetern der Privatwirtschaft] sind nämlich 22 Bauern, die in hohem Masse von staatlichen Geldern leben. Und 17 Juristen oder Fürsprecher, die oft von staatlichen Aufträgen profitieren.

Betrachtet man die 22 Bauern als Staatsangestellte und zählt die Partei- und Gewerkschaftsfunktionäre bei den Staatsvertretern ab, dann stehen im Berner Grossen Rat 76 Empfänger eines staatlichen Lohnes 68 Lohnempfänger aus der Privatwirtschaft gegenüber.

„Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen“. Hütchenspieler von Bergen? Kreative Buchhaltung? Whatever. Übrigens: In der kleinräumigen Schweiz steht zu befürchten, dass wohl fast jeder irgendwie vom Steuerfranken profitiert …

Kritikpunkt 2: Von der Theorie zur Praxis

Dass der gewachsene Anteil von Staatsvertretern auch eine staatsfreundlichen Finanzpolitik zur Folge hatte, ist Sterchi nicht aufgefallen.

Sterchi arbeitet bei einer Treuhand- und Revisionsfirma und war 12 Jahre lang für die SVP im Gemeindeparlament von Langenthal. Mir ist nicht ganz klar, wieso von Bergen nicht einen bernischen Grossrat interviewt? Wie dem auch sei: Es beruhigt, dass selbst ein SVPler den verlockend klingenden Zusammenhang nicht bestätigen will.

Kritikpunkt 3: Ratschläge in den Wind schlagen

Um sichere Schlüsse zu ziehen, sagt [der Politologe] Fivaz, müsse man das Stimmverhalten der Politiker in Finanzfragen untersuchen.

Was macht von Bergen? Richtig, da diese Analyse mangels Ressourcen nicht machbar ist (und der Aufwand für einen solchen Artikel definitiv zu hoch wäre), greift man halt auf Smartvote zurück.

Problem: Während auf Smartvote Politiker ihr eigenes „Image“ mittels eines Fragebogen wählergerecht formen (negativ ausgedrückt: „zusammenzimmern“), ist eigentlich nur entscheidend, ob man bei einem Grossratsgeschäft schlussendlich ‚Ja‘ oder ‚Nein‘ drückt. Dieses Abstimmungsverhalten ist die einzig wissenschaftlich brauchbare Kenngrösse, mit der Aussagen über die „Staatsfreundlichkeit“ eines Politikers gemacht werden sollten.

Fivaz hat ihm das ja auch noch ausdrücklich gesagt:

Bei konkreten Sachthemen aber, sagt Fivaz, votierten die gleichen Politiker ja nach ihrer Parteicouler mal für, mal gegen Staatsausgaben.

Bei Sachabstimmungen wird der grösste Sparer manchmal zum Geldverteiler par excellence!

Marktversagen?

Gestern noch habe ich gegen die Ökonomen und die Abkehr vom Homo oeconomicus gewettert, nun greife ich selber gerne wieder auf das Modell des freien Marktes zurück.

Zuerst einmal kann man festhalten, dass die Kantonspolitik (grundsätzlich) jedem Kantonsbürger offen steht, der das Stimmrechtsalter erreicht hat. Selbstverständlich ist es aber in der Praxis nicht so einfach: Am Besten schliesst man sich einer Grossrats-Partei, weist genügend Erfahrung im Politbetrieb auf, verfügt über ein gewisses (privates, berufliches und politisches) Netzwerk, das einem Wählerstimmen garantiert. Ein paar Franken in der Wahlkampfkasse wären natürlich auch nicht schlecht.

  • Angebot

    [Koller] verweist auf den Hauptgrund für die verzerrte Repräsentation der Berufe in der Politik. Die Abkömmlichkeit und Verfügbarkeit. Selbständige und Staatsangestellte können sich den zeitlichen Aufwand und die eher tiefe Entschädigung am ehesten leisten.

    Stellen wir also lieber Profis aus der Privatwirtschaft an, die die Steuern enorm senken, gleichzeitig aber doppelt so hohe Entschädigungen einfordern. Was können Staatsangestellte dafür, wenn sich Leute aus der Privatwirtschaft zu schade sind, in der Politik mitzumischen?! Stimmen nur 40% der Stimmbürger ab, kräht auch kein Hahn. Es heisst dann „Sie sind mit dem einverstanden, was die aktiven Stimmbürger entscheiden.“ Dasselbe gilt auch für die Privaten: Nicht mitmachen, aber danach motzen – das gehört verboten! Natürlich kann man argumentieren, dass der Kanton der Politisiererei seiner Angestellten ein Ende setzen sollte. Fraglich ist nur, ob Leute aus der Privatwirtschaft dann über Nacht plötzlich enormes Interesse an den freigewordenen Parlamentssitzen entwickeln werden. Wer kommt also als Ersatz ins Parlament? Laien, die nach ein paar Jahren im Rat ebenfalls zwangsläufig zu Steuerräubern umkonvertiert wurden? Dann beginnt das Spiel wieder von vorne – und die BZ kann wieder einen entsprechenden Artikel bringen.

  • Nachfrage Bürger haben die freie Wahl, welche Liste sie in die Urne werfen wollen. Besteht in der Mehrheit der Bevölkerung akuter Bedarf nach Steuersenkungen, würde sich diese Mehrheit bei den Wahlen auch im Parlament widerspiegeln. Wenn von Bergen über zu hohe Steuern wettert, zollt er der Volksmeinung keinen Respekt (ich töne ja schon fast wie ein SVP-Politiker …). Die Demokratie ist ein selbstregulierendes System, es besteht also kein Bedarf, dass Journalisten ihre persönliche Agenda durchsetzen.

Quoten müssen her!

Folge ich der Logik von Stefan von Bergen, müssten also schon bald Quoten eingeführt werden: Im Kanton Bern beträgt der Anteil der Bauern an der Bevölkerung X Prozent, also dürfen diese X Prozent an Sitzen im Grossen Rat innehaben.

Wie auch bei Frauenquoten, die oft auch von Seiten der Steuersenkern bekämpft werden, gibt es aber triftige Argumente dagegen: Ich will keine Quotenfüller, ich will fähige Leute in der Politik. (Abgesehen davon, dass man wohl den einen oder anderen Vertreter zwangsrekrutieren müsste, wenn sich zu wenig Personen einer bestimmten Repräsentanten-Gruppe zur Wahl stellen).

Ein einig Volk von Steuermasochisten?

(Oder: Gäbe es vielleicht noch andere Faktoren, die die Steuerlast eines Kantons beeinflussen?)

Deshalb: Das demokratisch gewählte Parlament widerspiegelt des Volkes Willen. Claude Longchamp bestätigt dies:

Wenn die Berner mehr Steuern zahlen als andere, tun sie das nicht einfach gegen ihre eigenen Interessen, sie haben eine andere Steuermentalität als Zürcher.

Die Steuerlast wurde uns nicht von pöhsen, pöhsen Politikern aufdoktriert – wir Berner haben wohl einfach eine Veranlagung dazu, gerne etwas mehr zu zahlen als der Rest der Schweiz. Solange die Leistung stimmt, kann ich damit leben. „Nume ruhig!“. Dies ist wohl mit ein Grund, weshalb im Kanton Bern weniger Leute an einem Herzinfarkt sterben als im gestressten Zürich. (Wieder so eine These, die es zu überprüfen gälte).

Dazu fällt mir gerade eine Anekdote ein: Ein Bekannter von mir, UBS-Banker, der seine Schulzeit in Bern verbracht hat, eine gute Gymnasialbildung im Kirchenfeld durchlief und danach in Fribourg seinen Juristen abverdiente, wetterte letzthin über die Rot-Grüne Regierung, die wir in Bern hätten. So sind sie eben, diese Wahl-Zürcher. Und ehe man es sich versieht, hauen sie ab mit Sack und Pack nach Obwalden. Sollen doch die dämlichen Gross-Kantone für die Schulen, Gymnasien und Universitäten zahlen …

Tipp: In den VAE zahlt man gar keine Steuern. Komisch, dass all die eidgenössischen Steuer-Jammeris noch nicht dorthin ausgewandert sind? Deren Logik folgend sind tiefe Steuern alles, was ein Schweizer zu einem glücklichen Leben braucht … So einfach wird es wohl doch nicht sein.

Die neue Linke

Natürlich findet sich im Text nicht nur Schmarren. Folgender Aussage pflichte ich bei:

Die mächtigste Staatsfraktion ist in allen Kantonsparlamenten die SP, die praktisch nur Empfänger von staatlichem Geld in die Politik delegiert.

Schaue ich mich in meiner örtlichen Sektion um, finde ich kaum mehr einen Büetzer alter Schule (Industriearbeiter), der momentan in der Dorfpolitik aktiv ist. Ist das so schlimm? Ich finde: Nein. Angehörige anderer Parteien mögen uns daraus einen Strick drehen – doch nur weil wir andere Berufe ausüben als die „Gründerväter“ der Partei im 19. Jahrhundert, die Internationale weder auswendig noch singen können, müssen wir nun wirklich nicht aus der Partei austreten. Wo sollten wir auch hin?

Denn: Öffnet man diesen eingeengten Blickwinkel etwas und betrachtet die Eltern der SP-Politiker, findet man oftmals die verschollen geglaubten Büetzer wieder (so jedenfalls meine These). Unsere „Legitimation“ ist es folglich, in einem Büetzer-Haushalt aufgewachsen zu sein. Wir leben das Gedankengut weiter, das wir von unseren Eltern mitgegeben erhalten haben, ohne uns aber dem Wandel der Zeit zu verschliessen. Viele von uns mögen zwar nicht mehr einer Gewerkschaft angehören, vielen dort gelebten Werten leisten wir immer noch Folge. Nicht zuletzt dank der politischen Vorarbeit und Schufterei unserer Eltern war es uns möglich, Gesellschaftlich aufzusteigen; in den Gymer zu gehen und zu studieren. Hätten Sozialdemokraten im 20. Jahrhundert nicht dafür gekämpft, stünden wir heute nicht hier.

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Freitag, 22. Juni 2007

Warum die ISS-Computer wirklich spukten

Auf der internationalen Raumstation ISS sind im russischen Segment alle Computersysteme ausgefallen, die Basisfunktionen wie die Lagekontrolle sowie die Erzeugung von Sauerstoff und Wasser steuern. […] Der Grund für den Ausfall der Computer ist bislang unbekannt. Möglicherweise hängt er mit der Installation eines neuen Sonnensegels zur Energieversorgung zusammen.

Quelle: Computerausfall auf der Raumstation ISS

Ich liess mich nicht lange bitten und teilte im Leserforum umgehend mit, was offensichtlich die Ursache des Problems sei:

War Dienstag nicht Patchday? Das wird wohl den Reboot erklären.

Quelle: War Dienstag nicht Patchday?

Damit war ich auf der richtigen Spur – ein anderer Leser präzisierte meine Aussage noch um einen wichtigen Hinweis:

Da die die Datumsgrenze mehrfach überfliegen, haben die halt mehrere
Patchdays innerhalb 24h. Aber irgendwann müßte es doch dann gut sein
nach Reboot.

Quelle: und da die die Datumsgrenze mehrfach überfliegen…

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Donnerstag, 21. Juni 2007

Wie einer sin libliche muter verbrent

schriben uss Bern den 15. Decemb. diss 1579 jar, am hausen Wägman, zu Zürich.

Wüss lieber fründ, das sagen einer nitt wyt vonn Bern, für lybliche und alte mutter verbrannt hatt. Er ist … vil zum gangen und … [Die Auflösung ist leider zu schlecht, um den Text anständig entziffern zu können]

Quelle: Zentralbibliothek Zürich

Man ist versucht zu sagen: „Die Wickiana – die stärkste Tageszeitung des 16. Jahrhunderts“. Das Buch ist voll von Katastrophen, Mord und Totschlag und übernatürlichen Erscheinungen.

Über 6000 Bilder warten auf die Entdeckung durch die Netzgemeinde. Man suche im NEBIS-Katalog nach ‚Stichwörter aus dem Titel‘ mit dem Begriff ‚Bildmaterial‘. Auch ganz lustig: ‚Bildmaterial Brand Bern‘

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Donnerstag, 21. Juni 2007

Ueber den Zustand der Umwelt

Podcast-Tipp: June 13, 2007: Science Talk. Jared Diamond on the State of the World Environment

You environmentalist care less for people than you do for some lousy species of earth worm snail dort [?] or furbished louse worm – Okey, let’s talk about lousy earth worms. As all of the gardeners among you know earth worms are the main force maintaining the texture and fertility of our soil. For example: Populations of earth worms are plumething now in China because of China’s heavy use of pesticides and fertilizers. China’s pasture grass production has decreased by 50% in large part because of declines of those lousy earth worms. Now that China has lost half of its food growing potential for its more than 1 billion people you just can calculate how many trillions of dollars that’s worth to the economy.

We have to balance the environment against the economy. […] Environmental problems are relatively cheap and easy to solve if you catch them in an early stage; but at a late stage, they are horrendously expensive or impossible to solve. That’s a lesson that was rubbed into the faces of us americans something like two years ago in August, when, after a decade in which various govermental agencies complained about the economy and didn’t want to spend a couple of hundert million dollars to shore up the dykes around on of our big cities. We then found ourselves faced with a bill of several hundred billion dollars in insurance losses and the cost of rebuilding a major city not to mention a couple of thousands of dead americans.

Quelle: June 13, 2007: Science Talk. Jared Diamond on the State of the World Environment (ca. 11min)

Einige Feststellungen

  • Die Oster-Insel findet wohl überall Erwähnung, wo es um die Umwelt und die Demonstration mangelnder Nachhaltigkeit geht. Dennoch ist immer noch kontrovers umstritten, was genau auf dieser Insel passiert ist.
  • Lustiger Akzent! Ist er Südstaatler?

Lausiger Bücherwurm

Auf meinen Nachttischchen liegen immer noch Diamonds Bücher Guns, Germs, And Steel: The Fates of Human Societies sowie Collapse. Leider bin ich noch nicht über die Einleitung herausgekommen …

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Donnerstag, 21. Juni 2007

Wie viele RSS-Abonnenten habe ich? (oder: Shell-Tricks)

Angespornt durch den Artikel 10 Techniques I Used To Go From 0 To 12,000 RSS Subscribers In Seven Months – With No Ads Or Leverage nahm mich Wunder, wieviele RSS-Abonnenten ich denn ungefähr habe.

Dank meinem Hosting-Provider Genotec habe ich Zugriff auf die RAW Log-Files von Apache. Als Stichprobenraum wählte ich den ganzen Monat Mai.

Zur Analyse lud ich die 31 2007-05-*.gz per FTP auf den lokalen PC herunter. Damit war die Arbeit mit dem Mac-GUI erledigt und ich wendete mich einer Mac OS X Terminal-Session zu.

  1. Entpacken und zusammenfügen der täglichen Log-Dateien zu einem grossen File
    gunzip *.gz
    cat access_log* > access.log
  2. Herausfiltern der Zugriffe auf atom.xml sowie rss.xml (die beiden Dateien enthalten die Feeds im XML-Format)
    cat access.log | grep atom.xml > access-atom.log
    cat access.log | grep rss.xml > access-rss.log
  3. Isolieren der Hosts (d bedeutet „Delimiter“ oder Trennzeichen; in meinem Fall ist es das Leerzeichen; f bedeutet „Field“). Mit der Kenntnis des Formats des Apache-access.logs sollte es klar sein, dass ich damit die Spalte mit der IP- oder DNS-Adresses des zugreifenden Clients vom restlichen Datenmüll trenne
    cat access-atom.log | cut -d " " -f 1
  4. Nun bringen wir etwas Ordnung in die Sache, fasse Anfragen von identischen Hosts zusammen und geben aus reinem Gwunder auch gleich noch aus, wieviele Anfragen der jeweilige Host verursacht hat:
    sort | uniq -c
  5. Um die Anzahl Abonnenten zu eruieren, benutzen wir das Tool wc (wordcount) mit dem Switch l, der das Tool anweist, Linien (und nicht etwa Wörter) zu zählen
    wc -l

Alle Befehle nacheinander gepipet ergeben folgenden Einzeiler (für Zugriffe auf das altmodische atom.xml):

cat access.log | grep atom.xml | cut -d " " -f 1 | sort | uniq | wc -l

Wer

Die Antwort

Im Monat Mai war mein Blog also von 1634* Lesern abonniert.

*) Bemerkungen

  • Hinter einem Host können sich auch mehrere Leser verbergen (bspw. Google Reader)
  • In dieser Statistik werden auch Hosts gezählt, die im ganzen Monat nur gerade eine Anfrage auf den Feed gemacht haben. Einerseits können dies Leute mit dynamischen IP-Adressen sein, andererseits auch Leute, die ich mit meinem Geschreibsel nicht zu fesseln vermochte.

Qualitative Aussagen

Zu meinen Abonnenten gehören Computer, die (neben anderen) in folgenden Unternehmensnetzwerken stehen:

  • Universität Bern
  • Universität Zürich
  • ZHW
  • ISZ
  • GIBB
  • Universität Leipzig
  • Planetlab MIT/Princeton
  • UCLA Computer Science
  • Ravensbourne College of Design and Communication
  • Espace Media
  • Swisscom
  • Axpo
  • Bundesverwaltung
  • Netstyle
  • Init7
  • Merck

Es scheint sogar einen (?) Leser zu geben, der meine Blogs auf seinem Mobiltelefon liest. Suchthaufen! *zwinker*

Google-Kandidaten aufgepasst!

Eine solche Frage kann einem übrigens während einem Telefoninterview mit Google gestellt werden. Merkt euch als die glorreichen cat, grep, cut, sort, uniq, und ihr seid eurem Traumjob näher.

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Donnerstag, 21. Juni 2007

Klimaskeptiker lassen nicht locker

Climate stability has never been a feature of planet Earth. The only constant about climate is change; it changes continually and, at times, quite rapidly. Many times in the past, temperatures were far higher than today, and occasionally, temperatures were colder. As recently as 6,000 years ago, it was about 3C warmer than now. Ten thousand years ago, while the world was coming out of the thou-sand-year-long „Younger Dryas“ cold episode, temperatures rose as much as 6C in a decade — 100 times faster than the past century’s 0.6C warming that has so upset environmentalists.

Quelle: Read the sunspots

Schrittweise passen die Klima-Skeptiker ihre Argumentation an – während es vor einigen Jahren noch kein Problem war, jegliche Klima-Veränderungen abzustreiten („Wo sind die Beweise?“), findet man heute kaum mehr couragierte Personen, die mit einer solchen Aussage vor die breite Öffentlichkeit stehen.

Neu akzeptiert man zumindest, dass sich in der Erdatmosphäre etwas tut; etwas, das Temperaturen und Niederschlagswerte zunehmend vom langjährigen Mittel abweichen lässt. Weiterhin wird aber – auf etwas höherer Ebene – beruhigt: „Alles halb so wild!“, so die Kritiker. Denn …

  • … die Veränderungen werden garantiert nicht vom Menschen mitverursacht oder beschleunigt. Somit müssen wir unseren Lebensstil auch nicht einschränken oder gar grundsätzlich hinterfragen.
  • … blickt man in die Vergangenheit zurück, finden sich unzählige Variationen im Klimaverlauf. Mal war es kälter, mal war es wärmer – so what? Wie sich niemand über den alljährlichen Schnupfen im Winter aufregt, sollte man sich auch nicht Sorgen über die Klimaerwärmung machen. (Notabene greifen Skeptiker gerade auf diejenige Daten zurück, die von Forschern stammen, die ihrerseits seit Jahren vor den Konsequenzen des Klimawandels warnen)

Einsprache!

„Isch de äbe doch nid so eifach!“.

Das Nicht-Handeln damit zu begründen, dass der Planet in seiner Geschichte bereits dutzende oder gar hunderte (?) solcher Veränderungen durchgemacht hat, ist fragwürdig. Es geht nicht darum, ob der Planet solche Klimaveränderungen schadlos überstanden hat, sondern ob es auch den Menschen und unseren affenähnlichen Vorfahren gelungen ist, allfällige negative Konsequenzen zu meistern. Von denjenigen, die es nicht geschafft haben, wissen wir ja eben gerade nichts – weil sie davongestorben sind und auf Grund ihres Entwicklungsstandes kaum Überreste hinterlassen haben.

In der Schule wurde mir gelehrt, dass die Dinosaurer vor ca. 65 Millionen ausstarben, weil ein gigantischer Meteorit in den Golf von Mexiko einschlug. In der Folge wurden – ähnlich einem Vulkanausbruch – Milliarden von Staubteilchen in die Atmosphäre gewirbelt, die die Sonnenstrahlung abschwächten. Es kam zu einer globalen Abkühlung der Atmosphäre. Die auf Sonnenwärme angewiesenen Reptilien verendeten in den kommenden Jahren und Jahrzehnten und machten Platz für die besser gerüsteten Säuger – der Meteoriteneinschlag bedeutet die nötige Initialzündung, die am Ende ihrer Entwicklung (?) schlussendlich den Homo sapiens sapiens, die „Krone der Schöpfung“, hervorbrachte.

Diese (künstlich) verursachte Klimaveränderung hatte also weitreichende Konsequenzen auf das Leben auf unserem Planeten. Und um die Konsequenzen, die die vorausgesagte Klimaerwärmung in den nächsten fünfzig Jahren verursacht, sollte es in der heutigen Diskussion auch gehen!

Komplexität macht anfälliger

Auf dem Planeten leben so viele Menschen wie noch nie – der Planet muss soviele Menschen wie noch nie ernähren. Die Erde ist von äusserst komplexen menschgemachten Systemen umzogen – Kommunikations-, aber auch Transport- und Gesellschaftsnetze. Dieses Räderwerk funktioniert momentan innerhalb der selbst gesetzten Parametern – „wie geschmiert!“ eben (so geschmiert, dass wir unsere Lebensweise nicht zwingend anpassen müssen. Das Erdöl wird zwar teurer, doch wir fahren weiterhin wie die Verrückten Auto). Doch leider ist zu befürchten, dass die Klimaveränderung (bekannte und unerwartete) Auswirkungen auf unzählige kleine Rädchen dieser komplexen Maschinerien haben wird und diese die Effekte verstärkt weitergeben werden. Die Empfänger solcher Schockwellen werden schlussendlich wir selbst sein.

Der Grund für die Unbesorgtheit breiter Schichten ist simpel: Die wenigsten wissen um die mannigfaltigen Zusammenhänge unserer „lebenserhaltenden“ Systeme. Ein Blick auf Kriegserfahrungen (auch von neutralen Nationen wie der Schweiz) würde viel zum Verständnis beitragen. Doch die Generation, die den Krieg erlebt hat, ist alt und badet selbst allzuoft in Unbekümmertheit (wie wollte man es ihren Angehörigen auch verübeln). Gerade Zeitzeugen könnten uns verständlicher machen, wie schnell die Blockierung einiger wichtiger „Rädchen“ das Alltagsleben erreicht – und für unbestimmte Zeit verändert.

Prophylaxe

Aus meiner Sicht kann man sich tage- und nächtelang streiten, um wie viele Grad es nun effektiv wärmer wird und welchen Anteil der Mensch an dieser Entwicklung trägt. Deutlich wichtiger aber ist es, endlich zu akzeptieren, dass wir uns für den Worst-Case wappnen müssen. Tritt er nicht ein – tant pis. Tritt er ein, werden wir froh sein um jede Vorsichtsmassnahme, die getroffen wurde.

Wieso sollte die Prophylaxe, die in allen professionellen Bereichen unserer Gesellschaft (in der Wirtschaft, insbesondere dem Verkehr; von der Armee, der Politik, wie auch jeder selbst in seinem eigenen Leben) betrieben wird, gerade bei diesem die ganze Menschheit betreffenden Thema nicht angewendet werden? Dies käme einem Verrat unserer „zivilisierten“ Prinzipien gleich – doch vielleicht wollen wir es ja so …

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Mittwoch, 20. Juni 2007

Kritik am Redesign von eMeidi.com

Kollege Burgdorfer findet kein Gefallen am Redesign von eMeidi.com. Hier seine Kritikpunkte (und meine Replik):

  • warum si nid aui spaute glich breit? – Weil ich nicht auf Gleichmacherei stehe und anerkenne, dass der Inhaltsspalte (in der Mitte) die grösste Wichtigkeit beigemessen werden sollte. Aus „wichtig“ folgt „viel Platz“
  • warum isch „Sprache“ unger dr subkategorie „Geschaeftliches“ ? Weil ich als Web-Dienstleister für meine Kunden mittels der veralteten „Sprachkommunikation“ erreichbar sein möchte
  • Was heisst „Soziales Web“? Unter diesen Begriff, der auf Wikipedia anders definiert wird, fasse ich alle Entwicklungen im Zusammenhang mit Web 2.0 zusammen, an denen ich teilhabe. Sozial heisst folglich, mit Web 2.0-Technologie mit anderen Menschen in Verbindung zu treten. Dies kann (unter anderem!) mittels Text, Fotos und Musik geschehen.
  • Warum isches umbroche? Ich sehe nichts umbrochenes …
  • Warum bruchsch browser standardfarbe fuer links? Guidelines for Visualizing Links
  • warum hett ds logo rundi egge, d titel-leistene aber nid? Weil dies a) technisch etwas komplizierter zu realisieren ist und ich der Meinung bin, dass ein Logo nicht das Design einer Web-Site bestimmt (sondern, wie in meinem Fall, ergänzt). Wie müsste deiner Logik folgend die Web-Site von UPS ausschauen?

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Mittwoch, 20. Juni 2007

Die Oekonomen entdecken die Realität

Die Wirtschaftswissenschaften stiessen mit ihrem Bild des Homo oeconomicus, der, immer aus Eigennutz, rationale Entscheidungen zur Profitmaximierung trifft, an eine Grenze. Man merkte, da stimmt was nicht, der Mensch ist anders, auch irrational, unvernünftig, emotional, manchmal gegen seine ureigensten Interessen verstossend. Oder, wie der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz mir vor ein paar Jahren sagte: «Die Nobelpreisträger Daniel Kahneman und Vernon L. Smith haben zum Glück herausgefunden, dass viele ökonomische Theorien realitätsfremd sind.» -Warum? «Weil die Menschen offenbar systematisch unsystematisch handeln. Die beiden haben bewiesen, dass die meisten Menschen weit weniger egoistisch sind, als die Ökonomen annahmen.» Dann sind alle Wirtschaftsmodelle falsch? «Man muss leider annehmen, dass sie die Wahrheit verfehlen.»

Quelle: Eine Frage des Selbstvertrauens

Schön, dass auch diese Akademiker-Gruppe langsam aber sicher ihre eigenen Theorien entlarvt. Störend ist höchstens, dass mittlerweile ein Grossteil der westlichen Bevölkerung auf die alleinseligmachende Marktwirtschaft eingeschworen wurde. Ich beachte die Verinnerlichung dieses Denkens nicht zuletzt auch bei mir: Die Theorien lassen sich auf fast alle Lebensbereiche übertragen und erklären dort vom Werben um die Partnerin bis zur Wahl des Verkehrsmittels so ziemlich jede Handlung einer Person. Ob dies aber der Wahrheit entspricht und unsere, von der liberalen Gehirnwäsche verschont gebliebenen Vorfahren mit solchen Erklärungsversuchen auch einverstanden wären?

Wie die Lehrer so die Schüler?

Ferner wird durch solche „Enthüllungen“ meine Abneigung gegenüber Studenten gewisser Fachrichtungen nicht gerade gelindert. Es besteht zu befürchten, dass diese realitätsfern studieren. Was soll’s, so weit ich mich erinnern mag, sind es einige der billigsten Studiengänge an den hiesigen Unis (Ha! Und schon wieder ertappe ich mich in der Argumentationsspirale ebendieser unechten Theoretiker – „money is everything!“).

Die Doku zum Thema

The Trap: What Happened to Our Dream of Freedom

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