Sonntag, 9. September 2007, 14:51 Uhr

Top 4 Feinschmecker-Tipps für Yuppies

Vom Yuppie, für den Yuppie (aus eigener Erfahrung/Beobachtung):

  • Nespresso. In keiner Wohnung des Mittelstandes darf die Nespresso-Maschine aus dem Hause Nestlé fehlen. Das sog. Captive Pricing ist hier zur Perfektion geführt (andererseits: 300 SFr. für das Kaffeemaschinchen sind dann doch ein Batzen Geld). Andere Produktbereiche, die die klassische Vermarktungsform der Konsumegesellschaft längst verinnerlicht haben: Rasierer (kriegt man meistens umsonst, doch bis ans Lebensende zahlt man Gilette und Wilkinson jährlich den „Klingen-Zehnt“) sowie Tinte für Tintenstrahldrucker (ein neuer Satz Tinten kostet in den meisten Fällen mehr als der Drucker selbst – die Literpreise übersteigen teilweise gar diejenigen für teure Parfums!).
  • Sushi. Wie ich in meinem Susi-Führer für die Stadt Bern (und andere Orte) aufgezeigt habe, sind in den letzten Jahren viele neue Verkaufsorte hinzugestossen. Japanisch/Asiatisch und äusserst gesund ist chic – gut zu wissen, dass sich viele Japaner die Fischröllchen nur zu besonderen Anlässen leisten können.
  • Schoggi Neuester Renner: 99% Cacao. Wer Hochprozentiges (Cacao, nicht Schnaps) gekostet hat, wird für die traditionelle Milch-Schoggi nicht mehr meilenweit gehen. Als ich das letzte mal am Hauptbahnhof im Kiosk etwas Süsses kaufen wollte, fiel mir neben dem Proleten-Futter Mars, Snickers & Co. eine 32g-Tafel Lindt-Schoggi mit 75% Cacao-Anteil auf. Kaum gesehen, schon gekauft.
  • Rotwein Mein (Geheim?)Tipp: 2003er Cabernet Sauvignon von Robert Mondavi. Eine Flasche habe ich mir gleich selbst aus dem Napa Valley importiert – und leider ist sie auch schon leer *snüff* Köstlich.

Probleme

  • Nespresso. Die Kapseln aus Aluminium werden immer noch allzuoft einfach weggeworfen. Zur Herstellung von Alu wird aber äusserst viel Energie benötigt – Wegwerfen bedeutet Ressourcenverschwendung, die wir uns bald nicht mehr leisten können.
  • Sushi. Die Weltmeere sind bereits jetzt überfischt – wenn wir nun auch noch beginnen, mehrmals im Monat Fisch aus den Weltmeeren zu verzehren, geht es noch rascher zu Ende mit dem Nahrungsvorrat. Ein ganzes Öko-System steht dadurch vor dem Kollaps.
  • Schoggi. Da die Konsumenten vermehrt auf „bittere“ Schoggi umschwenken, die deutlich mehr Kakao-Rohstoff beinhaltet, dürften die Preise steigen. Aus meiner Sicht könnte aber auch der weltweite Mangel an Milchpulver für einen Teil der Preissteigerungen verantwortlich.
  • Rotwein. Dazu kommt mir glücklicherweise nichts negatives in den Sinn – ausser vielleicht: Leberschäden. Aber diese liegen derart weit in der Zukunft, dass wir uns darüber keine Sorgen machen sollten … Oder?

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