Samstag, 29. Dezember 2007, 1:36 Uhr

Streitpunkt Polygamie

Blogger Winkelried über ein Thema, das seiner Meinung nach auch in Bälde hierzulande für brennende Städte sorgen wird:

Verbot der Polygamie rassistisch?

In den letzten Jahren haben linke Kreise mit dem Antirassismusgesetz viele Sonderrechte für Migranten herausschlagen können. Äussert ein Schweizer sein Unbehagen über die steigende Kriminalität, setzt er sich sofort dem Vorwurf des Rassismus aus. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis ein Gericht die Polygamie für Muslime als rassendiskriminierend aufhebt, weil es die Religionsfreiheit einschränke. In Schweden laufen bereits solche Bestrebungen. Prof. Stefan Lindskog will mit Hilfe einiger Abgeordneten genau das erreichen.

Quelle: Verbot der Polygamie rassistisch?

Der Artikel regte meine grauen Zellen an. Als gesellschaftsliberaler Mensch sponnen sich Gedanken aneinander und ich stiess zur Frage vor: Ja, wieso verbieten wir eigentlich die Polygamie?

Ein Relikt christlicher Traditionen, könnte man respektlos behaupten – ein Relikt, das bis heute in unserem Zivilgesetzbuch harrt. Dieselben Personen akzeptieren diese Regel, ohne in den letzten Jahren jemals einen Fuss in die Kirche gesetzt oder eine Passage aus der Bibel gelesen zu haben

Selbstverständlich befürworte ich keine Abschaffung der Paragraphenfülle, um Polygamie muslimischer Prägung einzuführen (davor hat Winkelried nämlich Angst – der Unterdrückung muslimischer Frauen!). Nein, wenn schon, dann müsste es eine Polygamie liberaler Prägung sein. Und siehe da, eine kurze Internet-Recherche förderte denn auch einen ansprechenden Beitrag zu Tage:

The most frequently encountered argument against polygyny is the claim that it exploits women, and is a continuation of the traditional subjection of women to men. Women were indeed exploited in many monogamous and polygynist traditional societies, when they were frequently forced to marry men that they did not want to.

That hardly describes the situation these days in the United States, the rest of the developed world, and much of the developing world. Women choose their partners, and refuse to marry men who they do not want to marry, regardless of their parents‘ feelings or the ardor of suitors. In this world, a woman would not have to enter into a polygamist household if she would not want to. Would-be polygamist men would have to persuade second or third wives that it is worth it, because of their wealth, good looks, kindness, or in other ways. If she is willing to become an additional wife, why should laws prevent that?

Quelle: Is There a Case for Legalizing Polygamy?

Schlussfolgerung: Weniger Staat, mehr Eigenverantwortung. Jeder Mensch kann selber festlegen, wieviele Partner er heiraten will.

Positiver Nebeneffekt: Der Bedarf an Juristen wird exorbitant zunehmen – man stelle sich Scheidungsprozesse vor. Was an Heiratsgesetzen abgeschafft werden könnte, müsste wohl ein mehrfaches an Scheidungsgesetzen hervorrufen.

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Labels: Gesellschaft

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