Freitag, 7. März 2008, 12:04 Uhr

Facebook-Milliardär?

Facebook machte Zuckerberg zum Milliardär. An der Firma hält er einen Anteil von 30 Prozent, deren Marktwert „Forbes“ mit fünf Milliarden Dollar beziffert. Dem aktuellen Ranking zufolge besitzt der 23-Jährige ein geschätztes Vermögen von rund 1,5 Milliarden Dollar.

Quelle: 23 Jahre alt – und Milliardär

In ein paar Monaten/Jahren folgt auf Spiegel dann die Story, wie der jüngste „Milliardär“ in der Geschichte der Menschheit zum Sozialhilfe-Fall wurde.

Was die Medien, voran Forbes, verschweigen: Facebook ist nicht an der Börse kotiert, eine realistische Bewertung des Unternehmens durch den Markt ist also nicht möglich. Nur weil Microsoft für 240 Milliönchen einen 1.6 prozentigen Anteil an Facebook gekauft hat, bedeutet dies noch lange nicht, dass man diesen Anteil auf 100% hochrechnen kann und so auf den effektiven Wert des Unternehmens kommt.

Ich bezweifle stark, dass „Wunderkind“ Zuckerberg diese imaginären Milliarden effektiv auf seinem Bankkonto liegen hat. Zuerst einmal möchten die Venture Capitalists, die eigentlichen Investoren, für ihre Einlage entschädigt werden. Und dies mit einem anständigen Zins. Ich verwette meinen ganzen Besitz, wenn Facebook die Zinsen mit dem derzeitigen Betriebsgewinn zahlen kann. Nein, die Investoren und die Gründer wetten darauf, dass sie ein grosses Unternehmen (Microsoft? Google? Yahoo?) für das Sümmchen kaufen werden. Nur so sind die Erwartungen zu erfüllen.

Merke: Die Bewertung eines Unternehmens ist das eine – doch damit man sich auch wirklich wie ein Milliardär verhalten kann, muss man das Startup verkaufen. Wie es bspw. YouTube vorgemacht hat – diese Leute sind jetzt Millionäre. Nicht nur auf Papier, sondern auch real mit der Summe auf ihrem Bankkonto.

Mit diesem Facebook-Zuckerberg-Hype sei wieder einmal an die Geschäftspraxis im Internet erinnert:

  1. Idea
  2. Product
  3. ???
  4. Profit

Wie diese Bude jemals derartigen Gewinn machen will, der diese 15 Milliarden rechtfertig, ist für mich fraglich. Andererseits: 15 Milliarden Dollar sind bald nichts mehr wert – spätestens dann trifft der Wunschtraum auf Realität.

Labels: Web, Wirtschaft

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