Montag, 10. November 2008, 0:56 Uhr

Utopische Wege zu einer drogenfreien Gesellschaft

Moussi hatte wieder mal einen ganz besonderen Einfall und erfindet kurzerhand die Lösung auf alle Drogenprobleme unseres Landes (während sich die Gesellschaft seit Jahrzehnten die Zähne daran ausbeisst – Moussi for President):

  1. An der Aushebung wird man betreffend seinem Drogenkonsum befragt.
  2. Wer Drogen konsumiert, und sich damit aus dem Militärdienst schmuggeln will, muss ein Formular unterschreiben.
  3. Das Formular gilt automatisch als Schuldanerkennung und Geständnis. Entweder unterschreibt man das Formular, oder man macht Militärdienst.
  4. Strafanzeige gegen den potentiellen Rekruten wird erhoben.
  5. Arbeitgebern muss mittels Formular offengelegt werden, wieso man nicht militärdienst- und zivilschutzpflichtig ist. Drogenkonsum tut sich da besonders gut, insbesondere im Kapitel ‚Zuverlässigkeit‘.

Quelle: Wie man das Problem der jugendlichen Drogenkonsumenten lösen kann | Snoop InfoSystems

Nun, alles gut und recht. Doch … was ist mit all den Werbe-Fachleuten da draussen, die für ihren Kokain-Konsum bekannt sind? Oder die armen Investment-Banker, die sich mit Aufputschmitteln und Antidepressiva vollpumpen – gerade in Zeiten von Finanzkrisen? Die armen Jungs wären doch ohne die Substanzen nicht mehr arbeitsfähig …

Auch sehr Schade ist doch, dass in der Armee die legale Droge Alkohol immer noch hoch im Kurs ist. Leider erzählt René nicht, was er davon hält und ob er dieses Laster ebenfalls mittels brutaler Repression austreiben möchte. Dagegen kann man leider auch mit dem seligen „Formulare unterschreiben“ (sowas kann nur einem Schweizer Bünzli in den Sinn kommen …) nichts ausrichten:

Es sind schon ein paar Bier geflossen. Die Krawatte an der Ausgangsuniform sitzt locker, der Grabstein hängt neckisch über dem Hemd. Die Stimmung im Winterthurer Nachtclub Coyote Ugly wird durch die Tänzerinnen auf dem Tresen zusätzlich angeheizt.

Da überkommt es Soldatin Bea R.*: Zuerst hilft sie ihrem Kameraden aus dem Gwändli. Knöpft sein Hemd auf. Plötzlich gesellt sie sich zu den Tänzerinnen. Räkelt sich an der Stange. Die Krawatte hat sie inzwischen um die Hüfte gebunden.

Dann fallen BH und Hemd. Oben ohne tänzelt die junge Frau weiter. Unter den verdutzten Augen der Bargäste. Und vor der Linse eines Fotografen eines Ausgehportals.

Quelle: Chaos-Armee macht sich nackig

Ich will die Drogen hiermit nicht verharmlosen. Doch ich bin der festen Überzeugung, dass Leute wie Moussi auch für eine rauch-, alkohol- und medikamentenfreie Armee kämpfen sollten.

Indem man sich aber auf die pöhsen, pöhsen „Drögeler“ einschiesst, vergessen einige Leute solche Schlagzeilen:

Hunderte 10-Jährige trinken sich ins Spital

Quelle: Hunderte 10-Jährige trinken sich ins Spital

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Labels: Gesellschaft, Schweiz

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