Archiv 10. Dezember 2008

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Die wirkliche Innovationskraft ist uns abhanden gekommen

Significantly, the demise of the investment banks and the demise of the automobile industry both come about due to the same factor – rather than concentrating on their core business (the safekeeping of money and the production of competitive vehicles respectively) these two industries had (like the insurance and real-estate industries) become far more focused on making money by moving money around.

It is easy (and definitely appropriate) to point at many CEOs with their outsized incomes that were paid far in excess to their actual contribution, but its worth understanding that this had become so attractive because innovation … actual invention … is hard. It’s difficult and risky and usually costly, it requires the type of mindset that has become increasingly rare not just in the US but globally. It’s usually safer just to take your paycheck and pocket the stock options, because you’re sending your kids to college and you need to save for your retirement because that’s the way that things are done.

Quelle: Bailouts, Burnouts and Non-Linear Innovation – O’Reilly Broadcast

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Mittwoch, 10. Dezember 2008

1929: Doch nicht vergleichbar?

Nassim Taleb und Benoit Mandelbrots Theorien warnen davor, die heutige Krise mit den Mittel zu lösen, die die Krise von 1929ff. gerettet hätten:

Of course, its worth noting that eighty years ago, should something like this have happened, the system itself was simple enough that the car would have been fairly simple to fix … painful at the time, of course, but doable. Now, we’re reaching a point where you cannot solve what amounts to a fractal catastrophe with linear solutions.

Quelle: Bailouts, Burnouts and Non-Linear Innovation – O’Reilly Broadcast

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Mittwoch, 10. Dezember 2008

Wo bleibt die Wissenschaft in Wirtschaftswissenschaften?

Kürzlich sprach ich mit einem Professor, der seine Auffassung von den Ereignissen der Finanzkrise bestätigt sah: In den letzten Jahren und Jahrzehnten seien derart viele Lehrstühle für Wirtschaftsgeschichte gestrichen worden, dass sich die Wiederholung der schlimmsten Fehler vergangener Krisen mangels Warner nur so aufdrängten.

Ein anderer Kommentator schlägt in dieselbe Kerbe:

Und wahrscheinlich erzwingt auch der dramatisch schnelle Niedergang in der Realwirtschaft, dass die Staaten als Nachfrager der letzten Instanz auftreten; dass sie Konsumenten und Produzenten mit Ankurbelungsprogrammen aus ihrer Schockstarre befreien. Eine andere Lösung, um dieses Megadesaster zu überwinden, haben wir derzeit nicht. Was, nebenbei, viel über den Forschungsfortschritt in der Wirtschaftswissenschaft während der vergangenen Jahrzehnte aussagt.

Quelle: Kommentar: Marktwirtschaft = Schuldenwirtschaft? – manager-magazin.de

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Mittwoch, 10. Dezember 2008

Wir graben uns immer tiefel in den Finanzschlammassel

Auch wenn die Börsen zu neuen Höhenflügen ansetzen – ich sehe überhaupt keinen Grund zur Beruhigung:

Die Marktwirtschaft wird derzeit endgültig zur Schuldenwirtschaft deformiert. Nach der privaten Schuldenorgie nun die staatliche. Das soll das Rezept sein, mit dem wir aus dem Crash einigermaßen heil rauskommen und in eine bessere, eine halbwegs sichere Zukunft marschieren. Man muss nicht unbedingt Wirtschaftswissenschaften studiert haben, um von Zweifeln an der Sinnhaftigkeit dieser Form des Wirtschaftens heimgesucht zu werden.

Quelle: Kommentar: Marktwirtschaft = Schuldenwirtschaft? – manager-magazin.de

[…] wenn wir aktuell eine systemische Krise erleben, um einen derzeit gern verwendeten Begriff zu strapazieren, dann nicht nur eine der Geldbranche. Sondern auch eine Krise der Gesellschaft: einer Gesellschaft, die blind dem Wachstumsglauben, dem Beschleunigungs- und Machbarkeitswahn verfallen ist.

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Mittwoch, 10. Dezember 2008

MBA Bullshit Questions

I call these “MBA Bullshit Questions,” because at some point the interviewer read a book or took a Management class where he or she got the idea that if an interviewee is asked a left-field question like this, the way they answer it reveals something important about how they think and approach problems.

Quelle: GLI Press: Biz Watch: 5 Job Interview Questions That Mean You’re Not Getting Hired…And One That Means You Are

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Mittwoch, 10. Dezember 2008

Bundesratswahl vom 10. Dezember 2008: Die (Un)Prognose

Hier kurz vor dem Schlafen gehen noch ein Bündel von Szenarien für die morgige Bundesratswahl 2008:

  • Blocher. Ihm rechne ich absolut keine Wahlchancen zu. Seit seiner Abwahl vor einem Jahr ist der Lack ab, der als unbesiegbare Politiker besiegt. Ausserdem frage ich mich immer wieder, wie gesund (und leistungsfähig!) ein Bundesrat Blocher wäre. Auch viele SVPler wären sicherlich froh, wenn er langsam aber sicher den dritten Akt seiner Politikerkarriere in Angriff nehmen würde und über die nächsten ein, zwei Jahre einen (leider nun nicht mehr so) glorreichen Abgang inszeniert.
  • Maurer. Für mich immer noch das wahrscheinlichste Szenario. Die SVP und ihre Verbündeten werden kaum noch einmal ein Opfer einer „Verschwörung“ angeführt durch SP und CVP werden wollen – weshalb sie alle Räte, die in der Stimmabgabe unsicher sein könnten, in den letzten Tagen gehörig beackert haben. Einen solch kapitalen Fehler wie den vom 12. Dezember 2008 macht auch die arroganteste Partei nur einmal. Maurer hat Ecken und Kanten und ist nicht über alle (populistischen) Zweifel erhaben. Ein zweiter Blocher würde er meines Erachtens kaum werden. Aus welchem Grund auch immer hege ich die leise Hoffnung, dass Maurer auch diese Herausforderung meistert und mehr wird als ein zum Bundesrat mutierter ehemaliger SVP-Parteipräsident. Er hat an der Spitze der SVP gezeigt, dass er in seinem Amt wachsen kann und sich vom omnipotenten Ziehvater emanzipiert hat.
  • Walter. Heute Abend von SVP-Mitgliedern als kritischstes Szenario verteufelt: Wenn sich eine Ratsmehrheit findet, die Walter aufs Ticket schreibt, könnte das eine noch grössere Zerreisprobe für die SVP werden als die Abwahl Blochers, die Annahme der Wahl durch Evelyne Widmer-Schlumpf und die Abspaltung der BDP. Die bäuerlichen Stammwähler in der SVP würden nicht verstehen, wenn man „ihren“ Bauernpräsidenten die Bundesratswürde entzöge. Aus Sicht der gegnerischen Parteien ein taktisches Meisterstück, das den politischen Erzfeind auf Jahre hinweg schwächen würde. Die Frage ist nur, ob Walter auch für das gesamte Land die beste Wahl wäre.
  • Sonstiger SVPler. Spuhler fällt weg, da er nicht nur auf Druck der Partei das Amt nicht annehmen würde, sondern auch als Unternehmer das Wohl seines Betriebes in den Vordergrund stellen würde (Spuhler als Unternehmer/Patron im Gegensatz zu den vielen Boni-geilen Bank-Managern mit einer untergeordneten Bindung zum Unternehmen). Aber wer weiss, was die Drahtzieher und die vermeintlichen Drahtzieher (Stichwort „13“ – eine reine Erfindung der Medien?) alles ausgeheckt haben.
  • Schwaller. Als Schweizer mit Heimatort Giffers (FR) würde ich mich natürlich ungemein über einen Bundesrat aus dem Sensebezirk freuen. Die Frage ist nur, ob die CVP ihren Spitzenkandidaten für das Bundesratsamt notfalls bei einer „unheiligen“ Wahl opfern möchte. Schwaller selbst – wie auch viele Parlamentarier – sähen es wohl deutlich vorteilhafter, wenn der „Seisler“ als Ersatz für einen CVPler nachrutschen könnte und eine glanzvolles Wahlresultat quer durch das Parlament erzielt.

Die Bundesstadt vor der Wahl

Der Zufall wollte es, dass ich heute Abend an einem Weihnachtsessen im Kornhaus weilte. Von Politikern keine Spur – hier sollte vor knapp einem Jahr die Verschwörung vollendet worden sein? Einzig im Bahnhof laufe ich um ca. 23.40 Uhr fast in Ruedi Rechsteiner hinein, der meiner Meinung nach gerade mit dem Zug aus Basel angetroffen ist.

Nachtrag: Die Politiker haben sich heute anscheinend an anderen Orten herumgetrieben …

Nach-Nachtrag:

20.05 Uhr: Wir brechen auf. Die SP hat sich im «Kornhauskeller» versammelt.

Hä? Wen meint der jetzt? Die SP Neuenegg war ab 19.15 Uhr mit drei Nasen auf Platz, ansonsten habe absolut niemanden „unserer“ Parlamentarier gesehen …

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