Archiv November 2009

Sonntag, 29. November 2009

Minarette verboten!

Es ist vollbracht, hierzulande wird das Bauverbot für Minarette in der Verfassung verankert. Na dann schauen wir mal, ob sich die Schwarzmalerei und Angstmacherei des Bundesrates bewahrheitet:

Besonders die Regierung, aber auch die Wirtschaft hatten sich gegen die Vorlage ausgesprochen, weil sie bei einer Annahme Folgen für das Verhältnis zur arabischen Welt oder gar Terroranschläge fürchten. Folgen könnte auch der Handel mit arabischen Ländern haben.

Quelle: FTD.de | Schweizer Volksentscheid: Trend deutet auf Mehrheit für Minarett-Verbot

Nun, bezüglich Lybien haben wir ja schon alles vergeigt. Da bleiben nur noch ein paar Dutzend muslimische Nationen in dieser Welt, mit denen wir es auch noch verscherzen könnten …

Ich persönlich habe noch meine Zweifel, ob es wirklich zu Boykotten kommen wird. Und von Terroranschlägen habe ich erst recht nicht Angst: Einer Religionsgemeinschaft den Bau von Türmen zu verbieten ist doch ein anderes paar Schuhe als mit der Armee in eine fremdes Land einzumarschieren, wie es die Terroropfer USA, Grossbritannien, Spanien getan haben.

Ein schwacher Trost zudem: Spätestens beim ersten terroristischen Angriff in der Schweiz hätten die Terroristen jegliches Verständnis in der hiesigen muslimischen Wohnbevölkerung verspielt.

Wirtschaft

Hier hat das Schweizer Volk in einem grossen Zielkonflikt für einmal die emotionale statt die pragmatische Schiene gewählt:

Zuerst gilt es dem idealistisch gesinnten Zeitgenossen vor Augen zu rufen, was wir Schweizer seit 1848 — und wohl schon zuvor — waren und heute immer noch sind: Opportunistenwölfe in Neutralitätsschafspelzen! Soll heissen: Wenn man es verkaufen kann, produzieren wir es. So weit so gut, hat es uns doch in einigen Bereichen an die Weltmarktspitze gebracht.

Quelle: Mein Senf zum Waffenexport

Gerne rufe ich dem Schweizer aber in Erinnerung, dass wir noch so sehr Symptombekämpfung betreiben können — Minarette sind solche Symptome — aber wenn es uns wirklich Ernst wäre, hätten wir uns längst von Öllieferungen aus dem Nahen Osten unabhängig gemacht. Schliesslich fliessen unsere Benzingelder unter anderem auch in den Bau von Minaretten und in die Ausbildung von teilweise fundamentalistischen Priestern.

Doch da hört die eine emotionale Schiene auf (Xenophobie), und da beginnt die andere emotionale Schiene (Auto und Individualverkehr).

Demokratie

Ich als Linker habe natürlich gegen die Initiative gestimmt. Doch heute erleben wir nun einmal wieder Demokratie in ihrer Urform:

  • Die Mehrheit gewinnt
  • Demokratisch gefällte Entscheide sind auszuführen, egal, wie kontrovers sie sein mögen (solange sie nicht gegen geltendes Recht verstossen)

Vielleicht wäre es klüger gewesen, nicht mit dem Kopf durch die Wand zu wollen — bleibt zu hoffen, dass die hier lebende, mehrheitlich angepasste muslimische Bevölkerung diesen „Schuss vor den Bug“ irgendwie verdauen kann.

Sonstige Bemerkungen zum Schluss:

  • Wie viele Baurichtlinien sich wohl sonst noch in unserer Verfassung finden?
  • Wenn Köppel und seine Statistikschergen recht haben, können die Muslime in unserem Land im Jahr 2050 diese Bestimmung mit einer komfortablen Mehrheit wieder aus der Verfassung kippen.
  • Wer als gläubiger, auswanderungsfreudiger Muslim ein Minarett auf seiner Moschee braucht, dem wird empfohlen, in andere Länder auszuweichen — bspw. Grossbritannien.

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Sonntag, 29. November 2009

Doch kein Greencard-Interview

One last thing; there’s no „Greencard“ (the movie) type interview either. Only thing we had to do was send in two signed letters from non-family members a year later signifying that we were indeed married and living together. Which was kind of a bummer, because my wife and I were excited to reenact that scene from the movie. I even learned the names of all her goddamn face creams.

Quelle: Would you believe I got my wife a greencard in 18 hours? : reddit.com

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Sonntag, 29. November 2009

Wie man den richtigen Programmierer findet

There are three questions you have when you’re hiring a programmer (or anyone, for that matter): Are they smart? Can they get stuff done? Can you work with them?

Quelle: How I Hire Programmers (Aaron Swartz’s Raw Thought)

Diesen Seitenhieb auf Googles Anstellungspraktiken mag ich:

(If you ask people at parties to name their greatest strengths and weaknesses or to estimate the number of piano tuners in Chicago, you’ve got bigger problems.)

Wobei man behaupten könnte, dass Google vielleicht nicht immer daran interessiert ist, Dinge möglichst rasch und effizient zu realisieren — und deshalb so doofe Fragen stellt.

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Samstag, 28. November 2009

Twilight für Ü30-Frauen

Offenbar habe ich wieder einmal eine sehr wichtige, tiefgreifende Entwicklung in Hollywood verpasst — Twilight? Was zum Teufel ist das?

I work in a cinema and i’ve quickly learned that between 40-50% of the Twilight audience is women between 30-50, which is both interesting and hilarious[…] I do find it hilarious in the scene where Jason takes his shirt off. I was standing in the kiosk on the opening night and all I could hear was this wave of screams and giggles coming from the screening (at first I thought something was up, until someone told me it was just Jason getting shirtless again).

The films are brilliantly marketed towards a certain type of woman, and I think for the older ones it reminds me of their first loves or times yonder, and of course for the younger girls it’s just a mixture of handsome vampire/wolves and pretty girls. Also, I had a few guys ask me when I was ushering if I could pretend their ticket was invalid so they wouldn’t have to watch it with their girlfriend. Every guy I saw going into the Twilight screening had that familiar look of death in his eyes, where for a rare moment in their movie/tv lives, they were about to watch a film which had no interest whatsoever in gaining a male audience. The only thing a guy will get out of seeing Twilight is a sense of self-loathing and one or two confused boners.

Quelle: Twilight Moms : pics

Aber ich helfe wetten, dass Randal übermorgen Sonntagnachmittag an meiner Tür klingelt und mich fragt, ob ich ihn ins Westside begleite und mit ihm Twilight schauen komme … Ich werde dankend ablehnen.

Der ist auch ganz gut:

Today, we salute you, Twilight Moms
The last time you screamed and cried this much was for the Beatles.

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Donnerstag, 26. November 2009

Die BKW hat offensichtlich zu viel Reserven

Die Waadtländer Bevölkerung stimmt am 29. November über die Haltung ihres Kantons gegenüber einem neuen AKW Mühleberg ab. Wie der Regierungsrat heute im Grossen Rat informierte, mischt sich die BKW mit 500’000 Franken in die Politik des Nachbarkantons ein.

Statt endlich in Windturbinen und Solardächer zu investieren, verschleudert die BKW viel Geld für politische Propaganda.

Quelle: Medienmitteilung SP/JUSO-Fraktion vom 24. November 2009

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Mittwoch, 25. November 2009

Beinfreiheit bei Lufthansa?

Die Lufthansa muss ihre Kosten senken. Deshalb will der designierte Konzernchef Christoph Franz an der Beinfreiheit seiner Kunden sparen. Ein kluger Schachzug, denn damit unterstellt er zugleich, dass es bisher Beinfreiheit gab in seinen Jets.

Quelle: SPIEGEL ONLINE – Druckversion – Weltkrise privat: Der geheime Sparplan der Lufthansa – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wirtschaft

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Mittwoch, 25. November 2009

Die Autozukunft hätte so rosig sein können …

… und dann gehen zuerst die Autobauer konkurs, und später geht uns auch noch das Öl aus!

Der Film erinnert mich übrigens an die Szenen auf dem menschlichen Kreuzfahrtsraumschiff im Pixar-Streifen Wall-E. Ich weiss nicht, wie viele Zuschauer es bemerkt haben, aber wenn das keine subtile Persiflage auf das heutige (fette, naive) Amerika gewesen ist …

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Montag, 23. November 2009

Mein Senf zum Waffenexport

Wenige Tage vor der Abstimmungen gehen die Emotionen über die Kriegsmaterialausfuhrverbotsinitiative (Mann ist das ein langes Wort!) hoch. Heute in fiel mir im Getümmel des Zibelemärits und herumfliegenden Konfettibomben wieder einmal die Plakatwerbung der Gegner der Initiative auf: Es stehen Arbeitsplätze auf dem Spiel, so die Kernaussage. Was sowohl stimmt, als wohl auch gleich die einzig einigermassen von Waffen losgelöste Meldung ist, die man dem Stimmenden in dieser Sache überbringen kann. Und ja, vermutungsgemäss hat die Waffenlobby recht: Verbieten wir die Ausfuhr, verlagern die Unternehmen die Produktion halt ins Nahe gelegene Ausland. Auf Gewinne aus diesem Geschäft verzichtet kein BWLer freiwillig.

Zuerst gilt es dem idealistisch gesinnten Zeitgenossen vor Augen zu rufen, was wir Schweizer seit 1848 — und wohl schon zuvor — waren und heute immer noch sind: Opportunistenwölfe in Neutralitätsschafspelzen! Soll heissen: Wenn man es verkaufen kann, produzieren wir es. So weit so gut, hat es uns doch in einigen Bereichen an die Weltmarktspitze gebracht.

Das einzige Problem an Waffen ist aber, dass diese von niemandem gekauft werden, um sie ins Wohnzimmer zu stellen, sondern entweder um abzuschrecken (dann ist’s noch nicht ganz so schlimm) oder aber um sie ihrem klassischen Anwendungszweck zuzuführen: Um damit Menschen umzubringen, was dann wirklich der schlimmschte anzunehmende Fall ist.

Mit diesem Hintergrundwissen bewaffnet [sic!] ist es relativ einfach, den Ausgang dieser einen Abstimmung vorauszusagen.

Und doch möchte ich fragen: Können Manager, die Waffenfirmen managen und nun mit dem Erhalt von Arbeitsplätzen das wohl schlagendste Argument entdeckt zu haben — können diese Leute wirklich unser Vertrauen erwecken? Wer nicht mit der Wimper zu zucken Waffen ausführt und dabei regungslos in Kauf nimmt, dass damit „Tote“ produziert werden — kann der im Gegenzug wirklich derart viel Mitgefühl für „Arbeitsplätze“ zeigen? Ich glaube eher nein … Diese Jungs kalkulieren auch hier kaltblütig, wie sie es im Geschäftsleben gelernt haben. Aber im seinem Innersten ist halt jeder Schweizer ein kleiner Waffenhändler. Bleiben wir dabei!

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Sonntag, 22. November 2009

Der Frauen-Browser

In Zusammenarbeit mit Microsoft haben wir einen speziell auf annabelle-Leserinnen zugeschnittenen Internet Explorer entwickelt – mit diesen Highlights: 

Quelle: Der annabelle.ch Frauen-Browser | annabelle

Offensichtlich kann man Frauen — trotz dem jahrhundertelangen Kampf für Gleichberechtigung — keinen Browser zumuten. Die wurden nämlich offensichtlich alle von Männern für Männer geschrieben.

(Wahrscheinlich geht es aber wohl nur darum, dass die Medienindustrie wieder mal ausserhalb ihrer Kernkompetenzen noch ein wenig Geld verdienen will — die Litfasssäule nur für die Frau? anabelle macht es möglich. Hat schon jemand Nutzungszahlen?!)

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Sonntag, 22. November 2009

Fäkalsprache zur Wetterbeschreibung

„Kacke, es pisst.“ – „Echt? So ein Scheiss.“

Quelle: Twitter / David Worni: RT @Frau_Elise: „Kacke, es …

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