Archiv Juli 2010

Mittwoch, 28. Juli 2010

Debian GNU Linux auf „dependency-based boot system“ umstellen

Seit einigen Wochen offeriert mir Debian bei jedem apt-get dist-upgrade, mein System auf ein abhängigkeitsbasiertes Bootsystem („dependency-based boot system“) umzustellen.

Störrische Pakete

Leider ist dies bisher jedesmal gescheitert, weil folgende init.d-Skripte die Umstellung verhindert haben:

'libdevmapper1.02' missing LSB tags and overrides, 
'iptables' missing LSB tags and overrides, 
'xfree86-common' missing LSB tags and overrides, 
's3sqld.init' missing LSB tags and overrides, 
'libdevmapper1.00' missing LSB tags and overrides, 
'dhcp' missing LSB tags and overrides, 
'raid2' missing LSB tags and overrides, 
'rendezvous' missing LSB tags and overrides,

Gestern habe ich mir nun endlich die Mühe genommen, mein System zu durchforsten, aufzuräumen und auf die neue Boot-Methode umzustellen. Wie es sich herausstellte, war es doch nicht so kompliziert, wie ich es befürchtet hatte.

Generisches Vorgehen

Zuallererst ist zu überprüfen, ob das bemängelte Script tatsächlich noch vom System benötigt wird oder ob es bei einem apt-get remove <package> versehentlich zurückgelassen wurde.

Als erstes sucht man deshalb auf packages.debian.org mit der Suchfunktion unter „Search the contents of packages“ nach der entsprechenden Datei. Kann diese in keinem aktuellen Paket gefunden werden, ist es wahrscheinlich, dass es sich um ein Überbleibsel handelt. Zur Sicherheit kann man mittels dpkg --list | grep <vermutetes package> überprüfen, ob das Paket tatsächlich vor langer Zeit entfernt wurde (rc steht in diesem Fall zu Beginn der Zeile).

Wird die Datei hingegen irgendwo gefunden, muss man mittels Google herausfinden, ob und wie das init-Skript von Hand angepasst werden kann, um die geforderten „LSB tags“ und „overrides“ eingepflegt zu erhalten.

Konkretes Vorgehen

Konkret sah das Prozedere bei mir folgendermassen aus (Achtung: Sicherheitskopien sind ratsam, um notfalls nicht das gesamte System zu zerschiessen):

  • libdevmapper1.02 wird benötigt. Das Skript muss mit der Anleitung von Bug#361358: marked as done (libdevmapper1.02: Please add LSB formatted dependency info in init.d script) angepasst werden
  • libdevmapper1.00 Überrest, kann gelöscht werden (apt-get remove libdevmapper1.00), da eine neuere Version dieses Pakets auf dem System installiert ist (s. oben)
  • iptables Überrest, kann gelöscht werden (rm /etc/init.d/iptables) — auch wenn es der Package-Maintainer aus Rückwärtskompatibilität dort belassen möchte: „The script was dropped from the package ages ago. Unfortunately, removing it would have been problematic, so it’s just a vestige.“
  • xfree86-common Überrest, kann (in meinem Fall!) gelöscht werden, da dpkg --list | grep xfree meldet: rc xfree86-common 6.9.0.dfsg.1-6
  • s3sqld.init Überrest einer Testinstallation des unbrauchbaren Seco Backups. Kann gelöscht werden.
  • dhcp Es handelt sich hierbei um ein hoffnungslos veraltetes Paket, das aus Sicherheitsgründen umgehend ersetzt werden sollte: apt-get install dhcp3-server Die DHCP-Konfiguration in /etc/dhcp3/dhcpd.conf muss dabei glücklicherweise nicht angepasst werden.
  • raid2 Überrest (?), verweist auf nicht mehr vorhandene raidstart etc. und kann deshalb gelöscht werden.
  • rendezvous Überrest, das Paket wird auf dem Debian-Server nicht mehr gefunden. Das Paket kann entfernt werden: apt-get remove rendezvous. Je nachdem muss man vorher noch einen in der Zwischenzeit gelöschten Benutzer daapd erstellen, der dann von der Deinstallationsroutine gleich wieder entfernt wird.
  • initrd-tools.sh Bei der Suche nach dieser Datei im Debian Package-Archiv wurde kein Paket zurückgeliefert, welches dieses Script auf dem System installieren würde. Ich habe diese Datei deshalb kurzerhand gelöscht.

Endlich den Schalter umlegen …

Schlussendlich kann man die Boot-Methode nun umstellen:

# dpkg-reconfigure sysv-rc
info: Checking if it is safe to convert to dependency based boot.
info: Reordering boot system, log to /var/lib/insserv/run-20100727T1330.log
success: Enabled dependency based boot system.

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Dienstag, 27. Juli 2010

Vacation-Meldung als Antwort auf automatisch generierte Mails verhindern

Sommerzeit — Ferienzeit — Vacation-Meldungszeit!

Dies hat heute dazu geführt, dass auf der Arbeit auf automatisch generierte Mails (mit Infos über Änderungen im Personalverzeichnis) mit Vacation-Meldungen der angeschriebenen Mitarbeiterinnen geantwortet wurde.

Um dies zu verhindern, sollte es ausreichen, wenn dem automatisch generiert Mail folgende zwei Header-Zeilen mitgegeben werden:

...
Precedence: bulk
Auto-submitted: auto-generated
...

Die meisten aktuellen Mail-Server sollten auf solche Mails nicht mehr mit einer Vacation-Meldung reagieren.

PHP Mailer

In meinem konkreten Fall sah die Anpassung im PHP-Script folgendermassen aus (ich verwende die vorzügliche Klasse PHP Mailer, um Mails zu generieren und zu versenden):

...
$mail->AddCustomHeader('Precedence: bulk');
$mail->AddCustomHeader('Auto-submitted: auto-generated');
...

Und still ward’s auf dem Web-Server …

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Dienstag, 27. Juli 2010

Sonderwirtschaftszone Kalifornien?

It’s the greenest and most diverse state, the most globalized in general and most Asia-oriented in particular at a time when the world is heading in all those directions. It’s also an unparalleled engine of innovation, the mecca of high tech, biotech and now clean tech.

Quelle: Despite Its Woes, California\’s Dream Still Lives – TIME

Das wäre doch was: Die Chinesen annektieren Kalifornien und wandeln es in eine Sonderwirtschaftszone um. Noch besser: Statt mit Militärgewalt kauft man den Staat einfach mit den „Barreserven“ an US-Dollars, die in der chinesischen Nationalbank lagern. Die Chinesen besässen so in der Heimat die Produktionskapazität und in Übersee die „Brain Power“, um die Produktionsleistung in die richtige Richtung zu lenken. Nicht zu vergessen sind die Rohstoffreserven, die sich China derzeit in aller Welt zusammenkauft und sichert. Ein weiterer wichtiger Punkt, um die erdölhungrigen Kalifornier einzulullen. Und doch denke ich: Win–Win für beide beteiligte Parteien. Wieso sollte sich Kalifornien weiter mit dem Verlierer (den USA) abgeben, wenn es mit dem Gewinner (China) ins Bett gehen könnte?

Die USA würden einen solchen utopischen Schritt wohl kaum akzeptieren und in den Krieg ziehen. Was aber die Kalifornier zu dem Zeitpunkt von dem Angebot denken würden?

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Montag, 26. Juli 2010

Wider den Totgesang auf Kalifornien

Ignore the California whinery. It’s still a dream state. In fact, the pioneering megastate that gave us microchips, freeways, blue jeans, tax revolts, extreme sports, energy efficiency, health clubs, Google searches, Craigslist, iPhones and the Hollywood vision of success is still the cutting edge of the American future — economically, environmentally, demographically, culturally and maybe politically.

Quelle: Despite Its Woes, California\’s Dream Still Lives — Printout — TIME

Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass der Staat Kalifornien angezählt ist. Die dort ansässigen Unternehmen sind äusserst mobil und flüchten notfalls an einen anderen Ort. Vielleicht irgendwo in Asien?

Via: Raffi

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Freitag, 23. Juli 2010

Unser Bundesgericht weiss, was wir insgeheim wollen

Das Bundesgericht hatte argumentiert, dass die Mehrheit der Bevölkerung das Fehlen der Waren in der Nacht nicht als Mangel empfinde.

Quelle: 20 Minuten Online – «Das Gericht kennt die Realität nicht» – Schweiz

Wäre es nicht an der Zeit, die Ladenöffnungszeiten, Polizeistunden und all den anderen Gugus ein für allemal in der Versenkung verschwinden zu lassen? Da laufen wieder einmal die von mir so innig geliebten Juristen Amok …

Auf die Gefahr hin, dass ich wie ein Liberaler töne, zitiere ich Christian Wasserfallen, der mir aus dem Herz spricht:

«Die Geschäfte müssen doch selbst wissen, wie lange sie offen haben können, damit es noch rentiert.»

Etwas ähnliches habe ich vor einiger Zeit an einer Gemeinderatssitzung geäussert:

«Wenn jemand mit seinem eigenen Kapitaleinsatz — und somit auf eigenes Risiko — einen weiteren Detailwarenladen in unserem Dorf eröffnen will, wieso sollten wir Gemeindepolitiker da etwas dagegen haben?»

Argumente waren einerseits Konkurrenz für bestehende Läden sowie die Angst, dass sich vor dem Laden plötzlich Jugendliche zusammenrotten und Alkohol konsumieren würden — dabei ging vergessen, dass man in Neuenegg schon heute in jedem anderen mir bekannten Detailhandelsgeschäft Alkohl verkauft erhält …

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Mittwoch, 21. Juli 2010

Wer hat eigentlich die Problem-Ausländer geholt?

Widersprüchlich ist auch das Verhalten der Rabenpartei. Wer hat in den vergangenen Jahrzehnten am meisten ungelernte, billige Arbeitskräte aus Südeuropa und aus dem Balkan rekrutiert? Statistisch sind es: die Wirte und Hoteliers, die Baumeister und die Landwirte. Es sind ausgerechnet die SVP-nahen Branchen Landwirtschaft, Baugewerbe und Gastgewerbe, die jahrzehntelang bis Anfang dieses Jahrzehnts am meisten ungelernte, häfig bildungsferne Hilfsarbeitskräte in die Schweiz holten. Und nun polarisiert deren Partei in der Ausläderfrage erneut mit einem fremdenfeindlichen Spektakel. Auch das ist widersprüchlich und doppelbödig.

Quelle: „Kampf der Raben“, BernerZeitung vom 17. Januar 2009 (Kolumne von Rudolf Strahm)

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Mittwoch, 21. Juli 2010

Schweiz: AAA

Dagong rates Norway, Denmark, Switzerland, and Singapore at AAA, along with the commodity twins Australia and New Zealand.

The US falls to AA, while Britain and France slither down to AA-. Belgium, Spain, Italy are ranked at A- along with Malaysia.

Meanwhile, China rises to AA+ with Germany, the Netherlands and Canada, reflecting its €2.4 trillion (£2 trillion) reserves and a blistering growth rate of 8pc to 10pc a year.

Quelle: Chinese rating agency strips Western nations of AAA status – Telegraph

Wenn man nicht in der Schweiz wohnt, sollte man auf die Chinesen hören und sich — als Westler, der mit (oder neben?) christlichen Werten aufgewachsen ist — in Norwegen und Dänemark niederlassen. Und wenn das nicht klappen will, zieht man wenigstens nach Deutschland oder in die Niederlanden.

Die Kanadier sind natürlich auch ganz nett (einige sprechen sogar Französisch, dass dem Schweizer in der Volksschule beigebracht wurde), aber mit der Zeit wird es nervig, für die Teilnahme an der Weihnachtsfeier zu Hause zehn Stunden in einem Flieger eingepfercht zu sein. Von Singapur reden wir gar nicht erst — neben der Distanz zur Heimat weist dieses „Land“ (Stadtstaat, um genau zu sein) eine vollkommen andere Kultur auf. Und von einer Demokratie möchte ich auch nicht wirklich reden.

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Dienstag, 20. Juli 2010

China hat die USA im Würgegriff

Want another one? How about ‚Decline?‘ What do we mean by ‚decline?‘ We’re talking about the thing the anglo-saxon empire is in.

Wait a minute. We’re still Number One, right?

Yes…in the sense that we can, in theory, kick any butt in the world. That is, if the Chinese let us. They’ve got so much of our money and so many of our bonds, if they decided to dump them, we’d be in one helluva fix. Because we don’t pay enough in taxes to fund our social programs and the Pentagon at the same time. We can’t afford it. So the nice Chinese lend us money.

But don’t worry. They’ve promised not to dump our bonds. And we’re sure they’ll honor that promise for as long as they want to.

Quelle: A Look Back at the Future of America

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Dienstag, 20. Juli 2010

Man sollte auch mal wieder herzlich über BP (und die Palins) lachen …

Mr. ROCCA: Listen, listen, British Petroleum is an evil BP. Bristol Palin is a kind of a fun, distracting, silly BP.

SAGAL: That’s true.

Mr. PIERCE: And both involved in drilling in their own way.

Mr. ROCCA: All right, yes. And yes, but it’s not Bristol’s fault that the cap wasn’t kept on the well.

Quelle: Opening Panel Round : NPR

Das ganze Scharmützel — rein nur aus Worten von redegewandten Zeitgenossen, ohne dass dabei jemand physisch verletzt würde — ist äusserst lesenswert. Nach den Lachern sollte man aber schleunigst wieder das Schweigejahr für den verschmutzten Golf von Mexiko fortsetzen.

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Dienstag, 20. Juli 2010

Wenn das Fernsehen Reisen (nicht) bezahlt

… ich [habe] an einer Redaktionssitzung vorgeschlagen, eine Sommerserie am Meer zu drehen. Mein Chef meinte dann, dass wir das schon machen könnten, dass es aber nichts kosten dürfe. TeleZüri ist schliesslich nicht das Schweizer Fernsehen.

Quelle: TeleZüri-VJ reiste ans Meer – ohne Geld – News Zürich: Region – tagesanzeiger.ch

Da selbst dem Beobachter vor einiger Zeit aufgefallen ist, dass 10vor10-ModeratorInnen zufälligerweise immer im Winter in ferne (und warme) Gefilde verschwinden und dann nach höchsten journalistischen Ansprüchen darüber berichten — finanziert vom Gebührenzahler — musste ich ab diesem Seitenhieb des TeleZüri-Mitarbeiters schmunzeln.

Ob wir auch einmal die gutverdienenden SRG-Journalisten auf einer solchen Low Cost-Reise begleiten dürfen? Dann aber hoffentlich auch mitten im eiskalten Winter …

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