Posts Tagged ‘Krankheiten’

Freitag, 20. Oktober 2017

Die grösste Gefahr bei der Benutzung öffentlicher Toiletten

Drastisch gesagt: Krankheitserreger müssen an die Hände und von dort aus in den Mund kommen. Wenn es eine Ansteckung auf öffentlichen Toiletten gibt, dann also höchstens über kontaminierte Hände.

Quelle: Ist es wirklich ungesund, sich auf öffentlichen Toiletten hinzusetzen?

Ich habe einige Bekannte im Kollegenkreis, in deren Wohnungen und auf deren Körpern sich keine einzige Bakterie befindet. Ich bin mir aber nicht sicher, ob sie sich bewusst sind, dass bei der Benutzung öffentlicher Toiletten an genau zwei Orten die grösste Gefahr droht: Beim manuell bedienten Wasserhahn, den man nach dem Geschäft zum Waschen der Hände bedienen muss, sowie beim Öffnen der Türen mit dem inneren Griff.

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Montag, 6. Juni 2011

Rätselraten über die Ursache hinter den EHEC-Infektionen

Ich liebe Politiker (nicht zuletzt, weil ich selber auch einer bin): Da gibt es eine Infektion, von welcher man nicht genau weiss, wodurch sie übertragen wird. Deshalb tritt man vor die Medien, feuert aus dem Bauch heraus gegen spanische Gurken und verursacht so bei den Landwirtskollegen auf der iberischen Halbinsel einen massiven Verlust:

The Spanish government did not comment Sunday on the latest news in the German investigation. But mounting evidence that the problem should never have been linked to produce from Spanish farms is likely to raise pressure on Germany and the European Union to compensate Spanish farmers for estimated weekly losses of $286 million in revenue because of canceled shipments, as well as massive job cuts among seasonal growers in Andalusia.

Quelle: Deadly E. Coli Outbreak Linked to Sprouts From a German Farm – NYTimes.com

Mittlerweile hat man sich von dieser doch etwas abstrusen Theorie abgekehrt, hat voreilig Kartoffelkeller als EHEC-Herde gebrandmarkt, um schlussendlich zu merken, dass es doch vielleicht einfach Sprossen sind, die die Krankheit übertragen.

Vielleicht würde es den deutschen Politikern gut tun, einfach mal die Klappe zu halten und schlüssige Resultate der Wissenschaftler abzuwarten. Und die Journalisten sollten sich ebenfalls etwas gedulden und nicht wie ein Fasnachts-Gugge morgens um 3 Uhr in jeden noch geöffneten Keller in der Berner Altstadt einfallen.

Die Volksvertreter im hohen Norden sollten sich ein Beispiel an Apple nehmen. Kürzlich hat Apple an Hand von zwei Beispielen gezeigt, wie man mit Krisen umgeht:

  • Lodsys betätigt sich ab dem 13. Mai 2011 als Patent-Troll. Die Stellungnahme von Apple erfolgt 10 Tage später, am 23. Mai 2011. Sie lässt keine Fragen offen.
  • Die Malware MACDefender wird ab dem 2. Mai 2011 zunehmend von unbedarften Apple-Benutzern auf Systemen installiert. Apple reagiert 29 Tage später, am 31. Mai 2011, mit einem Security Update, welches die aktuelle Version der Software und mögliche zukünftige Varianten des Schädlings blockieren.

Das Rezept ist bei dieser professionell agierenden Bude immer dasselbe: Abwarten, analysieren und erst dann vor das Publikum treten, wenn mit einer bombensicher funktionierenden (!) Lösung des Problems aufgewartet werden kann. Gruber hat dieses vorbildliche Verhalten wie immer in einem Artikel zusammengefasst.

Und wer mir jetzt widerspricht, dass ich hier Apple mit Birnen vergleiche: Die deutschen Politiker hätten ihren Mitbürgern vielleicht raten sollen, in den nächsten zwei Wochen einfach mal nichts zu essen … Man weiss ja nie!

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Montag, 6. Juni 2011

Mickrige 22 EHEC-Tote in 14 Tagen

Am 24. Mai 2011 wurden die ersten EHEC-Todesfälle bekannt. Heute, am 6. Juni, ist die Zahl auf 22 Personen gestiegen. Das macht etwas mehr als ein Toter pro Tag (22 Tote/14 Tage).

Nach der Vogel- und Schweinegrippe bin ich etwas skeptisch, wenn der medizinisch-mediale-politische Komplex (als Anspielung auf den militärisch-industrielle Komplex) mal wieder wegen einer angeblichen „Epidemie“ ausflippt. Und die Bevölkerung macht brav mit.

Ich habe mir die Mühe gemacht, die im Wikipedia-Artikel List of causes of death by rate genannten Zahlen auf tägliche Todesfälle umzurechnen. Der Leser kann die EHEC-Katastrophe mit einem fantastischen Toten pro Tag selber in die Rangliste einreihen. Gratistipp: EHEC gehört weit abgeschlagen ans Ende der Liste.

Zur Relativierung: Täglich sterben auf der ganzen Welt über 5’000 Menschen in Strassenunfällen. In der Schweiz sind es mehr als eine Person pro Tag. Fährt deswegen niemand mehr Auto? Eben. Weitergehen, es gibt hier nichts zu sehen.

Typ Beschreibung weltweite
Todesfälle/Tag
Hunger/Malnutrition 145’573
A Cardiovascular diseases 73’644
B Infectious and parasitic diseases 57’890
A.1 Ischemic heart disease 31’726
C Malignant neoplasms (cancers) 31’342
A.2 Cerebrovascular disease (Stroke) 24’247
B.1 Respiratory infections 17’452
B.1.1 Lower respiratory tract infections 17’096
D Respiratory diseases 16’301
E Unintentional injuries 15’616
B.2 HIV/AIDS 12’219
D.1 Chronic obstructive pulmonary disease 12’082
Perinatal conditions 10’849
F Digestive diseases 8’658
B.3 Diarrhea diseases 7’918
G Intentional injuries (Suicide, Violence, War, etc.) 7’123
B.4 Tuberculosis 6’904
B.5 Malaria 5’589
C.1 Lung cancers 5’479
E.1 Road traffic accidents 5’233
B.6 Childhood diseases 4’959
H Neuropsychiatric disorders 4’904
Diabetes mellitus 4’356
A.3 Hypertensive heart disease 4’000
G.1 Suicide 3’836
C.2 Stomach cancer 3’753
I Diseases of the genitourinary system 3’726
F.1 Cirrhosis of the liver 3’452
I.1 Nephritis/nephropathy 2’986
C.3 Colorectal cancer 2’740
C.4 Liver cancer 2’712
B.6.1 Measles 2’685
G.2 Violence 2’466
Maternal conditions 2’247
Congenital abnormalities 2’164
J Nutritional deficiencies 2’137
C.5 Breast cancer 2’110
C.6 Esophageal cancer 1’973
A.4 Inflammatory heart disease 1’781
H.1 Alzheimer’s disease and other dementias 1’753
E.2 Falls 1’726
E.3 Drowning 1’671
E.4 Poisoning 1’534
C.7 Lymphomas, multiple myeloma 1’479
A.5 Rheumatic heart disease 1’452
C.8 Oral and oropharynx cancers 1’397
E.5 Fires 1’370
B.6.2 Pertussis 1’288
C.9 Prostate cancer 1’178
C.10 Leukemia 1’151
F.2 Peptic ulcer disease 1’151
J.1 Protein-energy malnutrition 1’151
Endocrine/nutritional disorders 1’068
D.2 Asthma 1’068
C.11 Cervical cancer 1’041
C.12 Pancreatic cancer 1’014
B.6.3 Tetanus 932
B.7 Sexually transmitted diseases excluding HIV/AIDS 795
C.13 Bladder cancer 795
B.8 Meningitis 767
G.3 War 767
B.7.1 Syphilis 685
Neoplasms other than malignant 658
J.2 Iron deficiency anemia 603
C.14 Ovarian cancer 603
B.9 Tropical diseases excluding malaria 575
H.2 Epilepsy 548
Musculoskeletal diseases 466
B.10 Hepatitis B 466
H.3 Parkinson’s disease 438
H.4 Alcohol use disorders 411
H.5 Drug use disorders 384
B.1.2 Upper respiratory infections 329
C.15 Uterine cancer 301
Skin diseases 301
C.16 Melanoma and other skin cancers 301
B.11 Hepatitis C 247
B.9.1 Leishmaniasis 219
B.9.2 Trypanosomiasis 219
I.2 Benign prostatic hyperplasia 137

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Dienstag, 15. September 2009

Die journalistischen Schweinegrippe-Hypochonder

Heute ist der 15. September, und eigentlich sollte das Land seit 15 Tagen durch tausende von Grippekranken lahmgelegt sein. Doch es war wohl nur ein Papiertiger:

Hoch gepokert – und einen Teil der Glaubwürdigkeit verspielt. Das hat der “Tages-Anzeiger” bei der Berichtsterstattung über die Schweizegrippe. Die Zeitung (oder sollte man sagen: “Boulevardblatt”) hat sich dabei im Hype um die Grippe ganz besonders hervorgetan. Das Wort “Schweinegrippe” erschien im “Tagi” in diesem Jahr bis Ende August insgesamt 312, in den Schweizer Medien insgesamt 4444 Mal.

Quelle: Weltis Welt » “Tagi” mit Schweinegrippe

Nun, wie ich gestern bereits auf Twitter geschrieben habe: Ich möchte mit einem Streetparade-Lovemobil vor das Bundesamt für Gesundheit fahren und anschliessend deren Werbespot mit Beat Schlatter („S’isch käi Witz!“) mit ca. 200 Dezibel nonstopp, Tag und Nacht abspielen.

Statt so munter und frischfröhlich dem Schweinegrippe-Hype angefeuert zu haben, hätten die Hirnis dort lieber praktikable und einschneidende Massnahmen präsentiert, wie in unserem Gesundheitssystem Kosten gespart und die Prämienzahler entlastet werden könnten.

Aber eben, das Triumvirat – eine Verschwörung von Bundesangestellten, Pharama-Multis und Verlegern – hatte andere Prioritäten. Ich hoffe, dass die Impfstoff-, Seifencreme- und Mundschutzproduzenten sowie Blättlimacher die gewünschten Gewinne einfahren konnten.

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Donnerstag, 10. September 2009

Das Schweinegrippen-Besuchsformular

Zum Beispiel erzählte mir heute beim Mittagessen […] der CEO eines Unternehmens mit Produktionstätten und Niederlassungen in vielen Ländern, dass ihm seine Mitarbeiter kürzlich ein Formular vorgelegt haben, das für alle Werke des Unternehmens Gültigkeit erlangen sollte: Danach müssten ALLE Besucher schriftlich bescheinigen, dass sie in den letzten beiden Wochen nicht mit jemandem Kontakt hatten, der an Schweinegrippe erkrankt sei.

Quelle: Arlesheim Reloaded. Mäuse schultern Elefanten. – Schweinegrippe treibt Blüten

Letzte Woche durfte ich anlässlich eines Kommissionsausfluges die Cremo-Käserei in Kriechenwil besuchen – und auch dort musste einer der Besucher ein Formular unterschreiben, weil er sich nicht als „kerngesund“ einstufte. Aber wahrscheinlich richten Keime bei Käsereien grösseren Schaden an als – sagen wir – in einer Maschinenfabrik.

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Donnerstag, 6. August 2009

Die Österreicher rufen nach den Quacksalbern

For example, individuals who are presently compelled to remain as pharmacists but who have the ability to be physicians, would be attracted by the higher income of physicians and become physicians. […] To a great extent, the medical needs of poorer people could be adequately served by men and women who presently must practice merely as nurses, pharmacists, or paramedics. Today, the only source of medical care for such people is licensed physicians. The situation is analogous to requiring that a poor person who would be happy to buy a hamburger at McDonalds and can afford to do so, buy his hamburger at a much more expensive restaurant, that he cannot afford.

Quelle: The Real Right to Medical Care versus Socialized Medicine – George Reisman – Mises Institute

Die Jünger von Mises rufen fröhlich „He, das ist freie Marktwirtschaft!“ Schön und gut – leider klappt das mit der freien Marktwirtschaft vermutlich nur schlecht, wenn ich nach der ersten Behandlung durch einen Quacksalber sterbe … Die Kernaussage in dieser elenden Textwüste ist aber ganz klar: Zweiklassenmedizin. Und da die Mehrheit des Stimmvolkes in die zweite Klasse ausweichen müsste, ist es mehr als illusorisch zu glauben, dass die Österreicher ihr Gesundheitssystem jemals mit demokratischen Mitteln durchsetzen werden können.

Sind wir gespannt.

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Mittwoch, 5. August 2009

Zurück aus den Ferien, Schweinegrippe immer noch da

Und munter arbeiten sich die Journalisten, Ärzte und die Pharmafirmen in die Hände:

Ob sie die Schweinegrippe hatte, oder einfach nur eine Erkältung hatte, wird sie nie erfahren.

Quelle: «Ist es die Schweinegrippe oder nur eine Erkältung?» – News Zürich: Region – tagesanzeiger.ch

Zurück aus Mallorca muss ich feststellen, dass sich das Medienkarussel um die „Pandemie“ derart rasch dreht, dass überall in meiner Umgebung Panik ausbricht. Sei es auf der Arbeit, sei es im Kollegenkreis.

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Montag, 27. Juli 2009

Wo existiert ein funktionierendes liberales Gesundheitssystem?

Lesenswerter Artikel von Paul Krugman über den freien Markt und Gesundheitssysteme:

There are, however, no examples of successful health care based on the principles of the free market, for one simple reason: in health care, the free market just doesn’t work. And people who say that the market is the answer are flying in the face of both theory and overwhelming evidence.

Quelle: Why markets can’t cure healthcare – Paul Krugman Blog – NYTimes.com

Wer lieber wissenschaftliche „Beweise“ aufgetischt bekommt, liest lieber gleich Uncertainty and the welfare economics of health care

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Dienstag, 21. Juli 2009

Krankheitskosten aufgeschlüsselt

20 Prozent der Versicherten verursachen 80 Prozent der Kosten. Die teuersten 10 Prozent der Patienten verbrauchen 60 Prozent des Geldes in der Grundversicherung.

Welche Krankheiten und Menschen hinter den Zahlen stecken, zeigen Angaben der Helsana-Gruppe – mit 1,9 Millionen Versicherten die grösste Krankenkasse der Schweiz. Hier machen 5 Prozent der Kunden die Hälfte der Kosten aus. Die kostspieligen Versicherten sind einerseits Diabetiker, Bluter, HIV-Kranke, Drogensüchtige und Alkoholiker, also Chronischkranke und Menschen mit mehrfachen Problemen; sie kosten im Schnitt 30’000 bis 60’000 Franken pro Jahr.

Quelle: Das sind die teuersten Patienten – Schweiz: Standard – thunertagblatt.ch

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Montag, 20. Juli 2009

Die Schweinegrippe wird [furchterregende Begriffe hier einsetzen]

Several people in the UK have quite possibly got swine flu, but this doesn’t necessarily mean the end of civilisation.

… Of course flu is nothing to be, umm, sneezed at. It kills about 1,500 people in the UK every winter – but of course that is dull old people flu, not this headline-friendly new flu.

Quelle: Swine flu will [enter scare words here]… • The Register

Kann jemand bitte die unheilige Allianz aus BAG und Medienhäusern abstellen?

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