Posts Tagged ‘Wahlkampf’

Dienstag, 3. November 2020

Trump oder Biden?

In New York ist vor wenigen Minuten die Sonne aufgegangen, heute finden die Präsidentschaftswahlen statt. Angabegemäss haben aber in den letzten Tagen und Wochen bereits über 50 100 Millionen Amerikaner brieflich oder an der Urne abgestimmt; es ist deshalb fraglich, inwiefern die Entscheidung heute Dienstag fällt, oder ob sie nicht schon längstens gefallen ist.

Jedenfalls fängt der Höhepunkt des medialen Zirkus in den nächsten Stunden an. Am Abend wird bei uns in der Stube vermutlich CNN laufen und die ersten Hochrechnungen bekannt geben.

Ich persönlich werde auf Pennsylvania schauen, ein Kollege denkt, dass auch Florida und Ohio entscheidend sein werden (wenn Trump einer dieser Staaten verliert, sei es aus für ihn).

Wer wird gewinnen? „Ich weiss es nicht!“, um Marco Rima zu zitieren.

Was ich aber weiss, dass eines der beiden Lager massiv auf die Schnauze fallen wird. Denn ich kann mich nicht erinnern, dass sich beide Seiten mit Prognosen derart aus dem Fenster gelehnt haben (2016 war das noch verzeihlich, doch seither sollte man aus den Befragungsunfällen gelernt haben).

Die Mainstream-Wählerumfragen sehen Biden mit ein- bis zweistelligen Prozentzahlen vorne (aber nicht vergessen: es gewinnt nicht die sog. „popular vote“, sondern wer über 270 Wahlmänner einheimst, und die werden nach gewonnenem Staat vergeben). Der mir unbekannte Kendall Kaut hat einen sage und schreibe 5’500 Wörter umfassenden Artikel geschrieben, in welchem er herleitet, wieso es keine Zweifel gibt, dass Biden gewinnen wird. Nat Silvers Five Thirty Eight sieht Biden in 89 von 100 Simulationen als der Gewinner, Trump in „nur“ 11 Fällen. Die Krux hier: Die Wahl wird einmal abgehalten, und so es gewisse Stimmbürger und Staaten wollen gewinnt dann eben halt doch einer der 11 Fälle (so wie 2016).

Schön und gut. Dennoch einige Gegenstimmen — in (hoffentlich bereits) 24 Stunden werden wir wissen, welche Seite Recht hatte:

  • RealClearPolitics Vergleich der Umfragewerte in Battleground States zwischen 2016 und 2020. Wenn ich die Statistiken richtig lese liegen die Abweichung für/gegen Trump im Fehlerbereich, sind also knapper als man aus den etablierten Medien erfährt.
  • Trafalgar Group, welche bereits 2016 ausgeschert und einen Sieg Trumps vorausgesagt hat, sieht in ihren Umfragen einen erneuten Sieg Trumps kommen. Siehe auch RealClearPolitics, wo Trafalgar als einziges Umfrageinstitut Trump um 1-2 Prozentpunkte vorne liegen sieht. Die Frage ist nun einfach, ob die anderen Umfrageinstitute seit 2016 aufgerüstet und ihre Fragen verbessert haben, oder ob sich das Spiel auch 2020 wiederholt.
  • Jim Rickards (kenne ich nicht) sagt ebenfalls einen Sieg Trumps voraus, wie er das bereits 2016 gemacht haben soll (Video 1, Video 2)
  • Benjamin Wolfmeier macht meiner Meinung nach primär „Malen nach ZahlenParteigesinnung“, für mich eine nicht nachvollziehbare Art, Wahlprognosen zu machen.

Was mir persönlich aufgefallen ist: Trumps Wahlkampfveranstaltungen sind überlaufen (und das mitten in einer „Pandemie“!), und die Fernsehkameras zeigen Trump auch stets mitten in den Massen, umgeben von den Make America Great Again (MAGA)-Hüten. Schaut man sich aber Wahlkampfvideos von Biden und bspw. Barack Obama (in Philadelphia) an, sieht man nur immer die Redner aus dem Blickwinkel des Publikums — ohne Publikum. Man hört zwar Applaus und sonstigen Lärm der offenbar ebenfalls anwesenden Teilnehmern. Das Publikum wird aber nie bis gar nie auf den Videoaufnahmen gezeigt. Und wenn, dann derart reingezoomt, dass man nicht ausmachen kann, wie gross die Masse wirklich ist. Zufall? Absicht? Ob diese Feststellung mit einem Wahlkampfsieg korreliert sehen wir bald (frühestens morgen Mittwoch).

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Donnerstag, 29. Oktober 2020

Faktencheck: „Irrt“ Joe Biden wirklich auf einer Wahlkampftribüne herum?

Seit ich auf YouTube einige Biden-Gaffe-Videos geschaut habe, erlaubt sich die Plattform, mir regelmässig Biden-kritische Clips zu empfehlen. Zum Beispiel der obige Ausschnitt, in welchem Joe Biden den Anschein macht, dass er orientierungslos auf der Wahlkampftribüne herumirrt, während seine Frau Jill eine Rede hält (aufgenommen an einer Wahlkampfveranstaltung in Bristol, Pennsylvania).

Einige Kommentare liessen mich schmunzeln, fies, aber es geht halt immer noch um das Amt des (noch) mächtigsten Mannes der Welt:

Plot twist: He’s trying to find his wife.

Joe is just trying to find the door. He wants to go home to his basement.

Jill: No, seriously will you stand with him; he’s gonna walk into traffic.

He’s just wandering around looking for you know, that thing.

Mich nahm daraufhin Wunder, ob es eine Aufzeichnung der ganzen Veranstaltung gibt, um die Situation besser einschätzen und einbetten zu können. Das tut es, ein 40-minütiges Video existiert:

Der obige Ausschnitt beginnt um 6 Minuten 35 Sekunden. Da die Rede mit einer anderen Kamera aus einem leicht anderen Winkel aufgezeichnet wurde, sieht man hier auch, dass Biden nicht einfach so auf der Bühne „herumwandert“ (irrt?), sondern zu einer Wahlkampfmitarbeitern geht und etwas mit ihr bespricht. Das Ganze schaut also schon massiv harmloser aus, als das erste Video es glauben machen wollte.

Eine Frage bleibt dennoch: Was für eine Besprechung ist derart wichtig, während der Rede seiner Frau für alle Kameras (und das Publikum) sichtbar hinter ihr hin- und herzulaufen?

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Samstag, 3. September 2011

Hatten die USA jemals unfähigere Präsidentschaftskandidaten?

Candidates like Perry and Bachmann make a plain vanilla narcissist like Sarah Palin look at least capable of running a student council.

Quelle: History is Not Your Therapist – Clusterfuck Nation

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Freitag, 19. Februar 2010

Internetseiten von Grossratskandidaten

Das Internet wird als Wahlkampfmedium immer wichtiger und beliebter. Viele Kandidierende für die bernischen Grossratswahlen sind denn auch aktiv auf eigenen Webseiten, Facebook oder Blogs. Nur: Der virtuelle Wahlkampf hat auch seine Tücken. Es gibt einige, wichtige Regeln zu beachten.

Quelle: Regionaljournal Bern Freiburg Wallis | Der Wahlkampf im Internet und seine Tücken | Schweizer Radio DRS

Von meinem Vater darauf hingewiesen, hörte ich mir vor einigen Tagen den Regionaljournal-Beitrag über Web-Sites von Grossratskandidaten aus dem Kanton Bern an. Obwohl der Beitrag über 4 Minuten lang ist, konnte ich bei bestem Willen kaum etwas nützliches daraus entnehmen.

Zusammengefasst wurden folgende Ratschläge erteilt:

  • Sich erst jetzt auf Facebook und Twitter zu registrieren ist sinnlos. Am Besten ist man seit Jahren im Netz aktiv und hat längst seine Spuren hinterlassen — und kann nun von der Publizität profitieren.
  • Hat man ein Benutzerkonto auf Facebook & Co., sollte man sich regelmässig um seine Kontakte kümmern und Informationen rausposaunen — wie halt im echten Leben mit echten Kollegen.
  • Was auch immer man von sich gibt, man sollte möglichst authentisch rüberkommen. Doch Achtung: Mit Obszönitäten um sich zu werfen und mit nicht-gutbürgerlichen Manieren zu prahlen wird nicht empfohlen — wie halt auch im echten Leben.
  • „Will man von einer Kandidatin wirklich das Sternzeichen wissen?“ Spontan kam mir dabei die Web-Site meines geschätzten Gegners auf kommunaler Eben in den Sinn: Oliver Schmid (SVP)

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Sonntag, 27. September 2009

Verlierer und Sieger der Bundestagswahlen in Deutschland 2009

Es muss einem schon zu denken geben, wenn die SPD während einer Wirtschaftskrise so massiv an Stimmen verliert. Aber dennoch gilt es auch die vermeintlichen Gewinner auf den Boden der Tatsachen zu holen:

CDU und CSU erreichen mit gerade einmal knapp 34 Prozent nicht einmal das Niveau von vor vier Jahren. Damit fährt Merkel das schlechteste Ergebnis für die Union bei einer Bundestagswahl seit der Wahl 1949 ein.

Quelle: SPIEGEL ONLINE – Druckversion – Bundestagswahl: Kanzlerin von Guidos Gnaden – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik

In den USA wurde letztes Jahr der erste Schwarze zum Präsidenten gewählt – in Deutschland ist absehbar, dass mit Guido Westerwelle der erste Schwule zum Aussenminister wird. Als gesellschaftlich sehr liberaler Mensch freut mich dies sehr.

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Samstag, 26. September 2009

Steinmeier – 15 Jahre WG-Leben

Naja, den Vorwurf habe ich ja damals schon gehört. Gar nicht so sehr auf die WG bezogen, sondern auf meine Assistentenzeit an der Uni. „Der will nicht raus ins feindliche Leben“, hieß es. Ich fand es wunderbar. Und von der ganzen Zeit, die ich damals zum Arbeiten und zum Lesen hatte, zehre ich noch heute.

Quelle: SPIEGEL ONLINE – Druckversion – Bei Steinmeier in der WG: „Auch du, Genosse, hältst die Küche sauber“ – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – UniSPIEGEL

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Dienstag, 22. September 2009

Deutschland hat keine Wahl

Frontal21 zeichnet ein treffendes Psychogramm Deutschlands: die grösste Bundestagsfraktion sind die Nichtwähler, die Hälfte der Parteimitglieder sind über 50, sämtliche Parteiprogramme versprechen alles und nichts, Ordnungsämter treiben Jungunternehmen in die Insolvenz, zwischen Hartz IV und Topbanker gibts nix mehr. Gute Wahl, Deutschland!

Quelle: Facebook-Status von Dennis Nordmann

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Montag, 7. September 2009

Wieso Obama wirklich gegen McCain gesiegt hat

A large part of Mr. Obama’s appeal as a candidate last year had to with presenting himself as an intelligent adult — as opposed to a parent figure (or a crazy old uncle in the case of John McCain).

Quelle: The Labor Day Blues – Clusterfuck Nation

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Donnerstag, 4. Juni 2009

A Guy called Marco Fischer

Wer auch immer in der Stadt Luzern stimmberechtigt ist – gebt um Himmels Willen Marco Fischer eure Stimme:

Wahlkampfvideo Marco Fischer (FDP, Stadt Luzern) (FLV, 3.6MB)

Quelle: FDP Stadt Luzern – Kandidaten Videoportraits Wahlen 2009 (Video 9 von 31)

Via: Genosse Krattinger

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Samstag, 8. November 2008

Wahlweisheit

„[…] This election will be decided by the voters, not by the candidates.“

Quelle: Franken’s deficit: 238 votes

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