Was heute dem Computer-Anwender unter Microsoft Excel geläufig ist, wurde 1979 als Visicalc erfunden. Die erste sog. Spreadsheet-Applikation (dt. „Tabellenkalkulation“) wurde von Dan Bricklin ersonnen und Bob Frankston programmiert.
Dan Bricklin erläutert auf seiner Homepage die Geschichte von Visicalc und fügt dem Text viel wertvolles Bildmaterial bei. Für alle Geeks und Nerds da draussen ein muss, einmal vorbeizuschauen und sich die Geschichte zu Gemüte zu führen.
Der interessierte Leser kommt im Laufe der Lektüre an folgender Aussage vorbei, die einem wieder einmal vor Augen führt, was nur aus der Computerindustrie geworden ist:
That version of VisiCalc was only 27K bytes in size.
Das von Bricklin erfundene Ur-Konzept der Tabellenkalkulation besteht bis heute und wurde in seinen Grundlagen kaum verändert. Manche Kenner der Geschichte sagen, dass erst diese Applikation den Computer für den Unternehmenseinsatz im Büro hoffähig machte und das Gerät den Fängen der Hinterhof-Bastler entriss.
Die Grösse der Applikation dagegen hat sich verhundertfacht – (nicht nur) Microsoft sei dank (Stichwort: Lotus 1-2-3). Ob die Leute heutzutage mit den typisch microsoftschen überladenen und mit sinnlosen Icons verzierten Menus aber produktiver sind, steht in den Sternen geschrieben … 27KB! Man lasse sich diese Zahl auf der Zunge zergehen.
PS: Die beiden Programmierer haben nur einen Fehler, aber rückblickend den grösstmöglichen Fehler gemacht – sie haben ihre Idee nicht patentiert (u.a. auch, weil zum damaligen Zeitpunkt Software auch noch gar nicht als patentierbar angesehen wurde). Bald kamen neue Programme auf den Markt und nach nur wenigen Jahren war der Name Visicalc auch schon Geschichte. Die Entwickler gerieten nicht über Nacht zu Multimilliardären, die von Lizenzzahlungen der Kopisten genährt wurden – völlig im Gegensatz bspw. zu den Google-Gründern, die auf Papier jedenfalls ein Milliardenvermögen besitzen.