Archiv Januar 2006

Dienstag, 31. Januar 2006

Ch.ch’s grosser Bruder

Harald Lemke, Chief Information Officer beziehungsweise Staatssekretär für E-Government und Informationstechnik der hessischen Landesregierung, hat die E-Government-Strategie des Bundes als völlig ineffektiv kritisiert. „Deutschland-Online ist ein einziger Reinfall und sein Geld nicht wert“ […]

Ch.ch ist ein einziger Reinfall und sein Geld nicht wert!

Mit der Einführung von SAP-Software seien zudem alle Ministerien komplett auf kaufmännische Buchführung umgestellt worden.

SAP ist das digitale Gold. Diese Software ist wohl noch ein lukrativerer und zukunftsicherer „Arbeitgeber“ als Microsoft …

„Wir werden unter SAP erstickt“

Ist doch egal, Hauptsache, man benötigt Unmengen an teuren Beratern. Irgendwie wollen deren Mercedes‘Audi/Volvo/BMW/Saab-Gefährte (vgl. Torquensteins Kommentar) ja auch finanziert sein.

Quelle: Hessens CIO: „Deutschland-Online ist ein einziger Reinfall“

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Dienstag, 31. Januar 2006

Partyguide, Doubleclick und Datenschutz

Kein Tag vergeht, ohne dass Partyguide mich ins Grübeln bringt. Nur per Zufall bin ich gestern Abend in meiner console.log auf verräterische Einträge gestossen:

[445] http://ad.ch.doubleclick.net/adj/partyguide.rr.ch/ohnepop_468x60;
dcopt=ist;age=25;sex=m;plz=3176;sz=468x60;tile=1;ord=1949812998?:
ReferenceError - Can't find variable: description

(Umbruch aus optischen Gründen)

Was lernen wir dabei? Partyguide „erlaubt“ es sich, mein Alter, mein Geschlecht und die PLZ meines Wohnortes an den „digitalen Werbetreibenden“ Doubleclick zu senden. Die Privacy Policies beruhigen mich auch nicht sonderlich …

Obwohl ich ein offener Mensch bin, geht mir das dann doch gar zu weit. Ich werde den Host doubleclick.net wohl auf 127.0.0.1 umleiten müssen, um wieder ruhig schlafen zu können. Falls jemand effektivere Tipps hat (ich surfe mit Safari, sprich Firefox-Extensions sind nicht von Interesse), soll mir diese bitte zukommen lassen.

Wohlstand ausgebrochen?

Sind die Erlöse aus Doubleclick und den Gönner-Beiträgen etwa gar in die Finanzierung des neuen Gefährt des Partyguide-Gründers umgeleitet worden?

Nachtrag

Folgender Eintrag in /etc/hosts hat den Spuk nun beendet:

0.0.0.0 ad.ch.doubleclick.net

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Montag, 30. Januar 2006

Swisscom unter’s Volk!

Arena

Als ich in der Nacht von Freitag auf den Samstag in aller Herrgottsfrühe die Wiederholung der Arena Swisscom: Streit um die Zukunft auf mich einplätschern liess, fiel mir vor allem eines auf: Prof. Jäger flippte fast aus (1:19:00). So energisch habe ich ihn noch nie gesehen – wenn ich auch zugeben muss, dass ich ihn auch noch nicht viel im Polit-Kolosseum wahrgenommen habe. Zurück zur Swisscom: Alles nur, weil die Vordenker der Nation mal wieder eines ihrer „wir-wollen-doch-auch“ Liberalisierungs-Opfer gefunden haben. Beim Strommarkt hat’s nicht hingehauen, doch die Stamina der Neoliberalen ist unerschöpflich: Erst wenn der letzte Ziegelstein des Bundeshauses privatisiert ist, geben sie Ruhe.

Gut, dass darauf eine Unia-Gewerkschafterin dem streitbaren HSGler den Wind aus den Segel nahm:

[Walliser Dialekt] Ich freg: Übernimmt de d’Wirtschaft d’Verantwortig für die ganzu Arbeitslosu wo durch d’Privatisierung uf d’Strass chumund? Da muess de wieder dr Staat ispringu […] Solang [d’Schwiz?] immer ds Gäld ob dum Mänsch gstellt het, solang wird ds Volch das ablehna, da bin ich überzugt.

Quelle: Susanne Hugo-Lötscher an Franz Jäger, Arena, 27. Januar 2006, 1:20:00.

Eine Grundsatzfrage, die wirklich sehr reizvoll ist. Wie begründet die Volkswirtschaftslehre diese für Unternehmen „vorteilhafte“ Lastenteilung? Dennoch finde ich, dass auch Staatsunternehmen Leute entlassen dürfen, ja sogar müssen, wenn zwecks Produktivitätssteigerung weniger Leute mehr leisten können (aber damit meine ich nicht: 80% der Belegschaft erledigen mit Stress und Überstunden 120% der Arbeit). Oder wollen wir wirklich, dass Angestellte sich an ihrem Arbeitsplatz mangels Aufgaben einer stundenlangen Solitär-Session hingeben?

Markenzeichen

Auch NZZaS-Kolumnist Frenkel nimmt sich der Diskussion an. Hier einige Auszüge:

Da gab’s doch einen Bundesrat, der gegen bundesrätliches Engagement in Abstimmungskampagnen wetterte, oder? […] Ich staunte deshalb nicht schlecht, als derselbe Christoph Blocher vor einigen Tagen hinging und die Idee in die öffentliche Diskussion warf, einen Teil der Swisscom-Aktien gratis an die Bürger zu verteilen. Das offensichtlich, um die wenig chancenreiche vollständige Privatisierung des Telefonunternehmens den Mannen und Frauen souverän schmackhaft zu machen.

Abgesehen, dass Blocher permanent mit zwei Seelen in seiner Brust (oder einer waschechten Schizophrenie?) zu kämpfen hat, erachte ich das Vorhaben auch als chancenlos. Nur ein Bruchteil der Bevölkerung hat das Kapital und die Musse, mit Aktien zu handeln. Dem Rest erscheint der Wertpapierhandel als Buch mit sieben Siegeln. Dies zeigt wieder einmal, wie wenig die liberalisierungsgeilen Politiker die Perspektive von Otto Normalverbraucher einnehmen können: Propagandamässig hätte man kaum von Aktien, viel eher mit einer Barauszahlung (Slogan: „1200 Stutz bar auf den Laden“), Bussenerlass („Der Bund schenkt Ihnen den nächsten Führerausweisentzug“) oder Freibier („Am 1. August 2007 für jeden Einwohner ein 30l-Fässli frei Haus“) werben sollen. Tjach, aber so, meine Herren, wird das nichts.

Ebenso problematisch ist die Idee des Volksvermögens. Das Volk steht ja nicht nur auf der Aktivseite der nationalen Buchhaltung, sondern auch auf der passiven. Denn irgendjemandem „gehören“ auch die rund 320 Milliarden Verschuldung der öffentlichen Hände insgesamt. Wer so tief in Schulden steckt, müsste zunächst diese abbauen, bevor er Vermögensbestandteile verschenkt.

100 Punkte. Was zwei Jahre Bundesratsmitgliedschaft nur aus einem machen kann …

Er [Christoph Blocher] hätte das [Verschenken der Aktien] besser nur gedacht und nicht gesagt.

An dem Tag, an dem der Chrigu schweigt, ist irgendetwas ganz fürchterlich schief gelaufen.

Quelle: NZZaS, 29. Januar 2006, Markenzeichen, S. 29.

Nicht verzagen, think eMeidi fragen

Wie weiter? Wir akzeptieren, dass wir den Zeitpunkt für eine (erfolgreiche) Privatisierung der Swisscom verpasst haben. Im heutigen europäischen und globalen Umfeld kann die Swisscom privat nicht überleben und würde über kurz oder lang (wohl eher kurz) irgendwo hin verschachert und ausgeweidet.

Falls man das wirklich will (man weiss ja nie), sollte man vorher die Fixnetsparte in ein separates Bundesunternehmen ausgliedern und die Leitungen dann allen willigen Anbietern vermieten. Zu einem Preis, der auch zukünftige Investitionen ermöglicht. Anstelle dass jeder Anbieter seine eigene Leitung von A nach B zieht, benutzt man ein und dieselbe Leitung – rein wirtschaftlich gesehen, da muss auch der Franz von der HSG beistimmen, kommt eine „dicke Leitung“ billiger als vier kleine.

Wie dem auch sei: Die Swisscom kann auch als „kleines“ schweizerisches Unternehmen im Binnenmarkt bestehen. Davon bin ich überzeugt. Vor langer, langer Zeit war es eine typisch schweizerische Tugend, Bescheiden zu bleiben. Spätestens seit Vasellas Millionengage haben wir diese zu Grabe getragen.

Guet Nacht!

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Sonntag, 29. Januar 2006

Too many open files unter Mac OS X

Anstelle mit dem trägen Finder habe ich heute versucht, Dateien via das Terminal/Shell auf ein per SMB gemountetes Netzwerk-Volume zu kopieren. Beim ersten Anlauf wurde der Kopiervorgang abgebrochen:

beta:~/Pictures/<source> mario$ cp -n * /Volumes/WEB/<target>
cp: 76583.jpg: Too many open files
...

Google war wie immer sehr hilfreich, wenn auch nur mit etwas Ausdauer:

ulimit -n 2000

Quelle: [Plucene] Problem with too many open files

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Sonntag, 29. Januar 2006

Staatskunde-Nachhilfe für Partyguide-Benutzer


Burgdorf, Kt. Solothurn?
Originally uploaded by emeidi.

Überstorf, Kt. Bern?
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Flamatt, Kt. Bern?
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Für einmal haben die Macher hinter Partyguide nichts zu befürchten. Auch wenn ich mit ihnen normalerweise nicht zimperlich umgehe, habe ich mich heute auf die Konsumenten eingeschossen.

Einigen von denen würde Nachhilfe in Staatskunde nicht schaden. Dort würde man beispielsweise lernen, dass …

  • Burgdorf nicht im Kanton Solothurn liegt
  • Flamatt nicht im Kanton Bern
  • Überstorf, im Gegensatz zu Albligen, keine bernische Enklave auf dem Gebiet des Kantons Freiburg ist

Das besorgniserregende daran: Es scheint sich dabei nicht um Einzelfälle zu handeln, wie die Screenshots zeigen. Wollen wir weiterhin bei der Bildung sparen?

Dank: Kollege Torquenstein.

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Freitag, 27. Januar 2006

Gymnasium Bern-Kirchenfeld im TV!


Gymnasium Bern-Kirchenfeld
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Zwar lief der Beitrag bereits Anfangs Woche in Schweiz Aktuell, doch es gibt sicherlich viele, die zu diesem Zeitpunkt noch kein TV schauen resp. SF1 sowieso auf die „hinteren Plätze“ des Programmspeichers verbannt haben:

Null Bock auf Gymi

Heute besuchen zahlenmässig viel mehr Schüler das Gymnasium als noch vor zwanzig Jahren. Aber immer weniger von ihnen sind Jungs. Die Mädchen haben die einstige Männerbastion gestürmt und die Buben klar verdrängt. Wieso das, fragen sich immer mehr Pädagogen? Sind Jungs etwa dümmer als Mädchen? Lisa Röösli hat recherchiert.

Quelle/Beitrag: Null Bock auf Gymi

Ich frage mich einfach, ob es repräsentativ ist, gerade das (ehemalige) Literaturgymnasium als Stichprobenraum zu selektieren. Aussagekräftiger wäre es gewesen, hätte man vom Ost- in den Westflügel des Gebäudes gewechselt, in die Nerd-Zone. Wo auch ich übrigens meine Schulzeit verbracht habe. In das (ehemalige) Realgymnasium! In meiner Klasse gab es schlussendlich (noch) etwa sechs Frauen, und damit hatte es sich. Männer etwa so … 12? (Kure, korrigiere mich bitte, wenn ich komplett falsch liege).

Spannend fand ich die Klassenföttelis aus den 40er-Jahren. Grandios, wie man damals noch in Anzügen herumlief. „If brain needs oxygen, why wear a tie?“ werfe ich da nur in den Raum … Hat jemand den Revoluzzer vorne rechts entdeckt, der sich partout kein Halsband umlegen wollte? Der erinnert mich übrigens an Kollegen Tanic! Was der jetzt wohl gerade macht?

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Freitag, 27. Januar 2006

IT-Bundesbeamte machen Ernst

Wie von mir bereits befürchtet und prognostiziert, rollt eine gigantische Werbeschlacht an, um das von Beginn an gescheiterte Internet-Portal des Bundes (Kostenpunkt: Über 20 Millionen Schweizer Franken bisher) den informationshungrigen Bürgern schmackhaft zu machen.

www.ch.ch als Vorspann in den Kinosälen

Seit dieser Woche läuft in den Schweizer Kinos ein Hinweis auf www.ch.ch. Gezeigt wird der Werbespot in rund 50 grösseren Kinos in allen Landesteilen in jeder Vorstellung jeweils vor Filmbeginn. Die Aktion dauert bis Anfang März.

Quelle: ch.ch Newsletter 01/06, 27. Januar 2006, S. 2.

Adam Riese

50 Kinos x 2 (vorsichtige Schätzung täglicher Vorstellungen) x 36 Tage (23.01.2006-28.02.2006) = 3600 Spots.

Auf Cinecom findet sich die Tarifübersicht, aus der ich aber nicht schlau werde. Kostet es mich also nur 2’278 SFr., um in allen Kinos der Schweiz eine Woche lang meinen 1-Minütigen Spot flimmern zu lassen? Dann könnte ich den werbenden Bundesbeamten kaum ein Vergehen am Steuerfranken vorwerfen …

Dossier

Zum leidigen Thema sind auf think eMeidi bereits erschienen:

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Freitag, 27. Januar 2006

Spannender als Tetris

Noch ein einfacheres Spielkonzept, aber zehn Mal die Spannung von Tetris:

Fastr

Via: Digg

Für nicht-computerversierte Personen: Dies ist ein exzellentes Beispiel von AJAX resp. dem noch simpleren AHAH (auch auf eMeidi.com im Einsatz)

Nebenbei: Roslin (über)lebt! Insider für alle Battlestar Galactica-Schauenden …

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Mittwoch, 25. Januar 2006

Die Fantastischen Vier – Geboren

Netter Liedtext:

Du wirst geboren – blaues Blut,
Abitur – nicht so gut
dank deinem Titel aber schick gelebt
dick geworden und nichts bewegt!

Du wirst geboren – kerngesund,
siehst zum Sterben keinen Grund,
deine Erben warten vergebens,
denn du wirst geboren und bleibst am Leben!

[…]

Du wirst geboren – Arschgesicht,
Vater sagt: „War ich nicht!“,
Mutter sagt: „Pech gehabt!“,
fechtet’s an und rechnet ab …

Du wirst geboren – Mittelstand,
zwanzig Jahre: Philly Blunt,
dreissig Jahre: Titelblatt,
vierzig Jahre: nippelst ab.

Du wirst geboren – unter Wasser,
Künstlerkind, Hundertwasser,
hängst in der Bude – Atemnot,
hängst im Louvre – nach dem Tod.

Du wirst geboren – Religion,
Sohn vom Sohn vom Sohn vom Sohn …

Quelle: Die Fantastischen Vier – Viel.

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Mittwoch, 25. Januar 2006

Achse des Bösen (war: Spam)

Wer sich beim Anblick seines Spam-Ordners gefragt hat, von wo eigentlich all dieser E-Mail-Müll im Jahre des Herrn 2005 kam, sollte folgende Liste auswendig lernen:

1. USA 24,5 %
2. China 22,3 %
3. Südkorea 9,7 %
4. Frankreich 5,0 %
5. Kanada 3,0 %
6. Brasilien 2,6 %
7. Spanien 2,5 %
8. Österreich 2,4 %
9. Taiwan 2,1 %
10. Polen 2,0 %
10. Japan 2,0 %
12. Deutschland 1,8 %

Quelle: USA sind noch „Home of the Spam“

Lieber Herr Bush, würden Sie bitte endlich auch mal Guantanamo für solche virtuellen Terroristen öffnen? Vielleicht hat die CIA gar noch einige Freiflüge in einschlägig bekannte „Ferienressorts“ in Ägypten oder Rumänien …

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