Archiv 12. März 2006

Sonntag, 12. März 2006

Zukunft des Fernsehens

It ignores the fact that because of hyperdistribution, the audience is already in control of distribution. The producer has lost control over where, when and by whom productions are viewed. The producer may fret and file lawsuits and lobby to change the laws regarding the copying and distribution of television programs, but these have little overall effect – though it will anger the audience. Consider that, despite the famed Betamax decision of 1984, it is still just as illegal to time-shift a broadcast television program in 2005 as it was in 1979. Yet no home viewer has ever been prosecuted for it. Why? Because you don’t sue your audience. (Just ask Metallica how well that worked out.)

Quelle: Piracy is Good? How Battlestar Galactica Killed Broadcast TV

A propos: Habe soeben 2x20 geschaut … Komisches Ende. Hoffen wir, dass die Show im Oktober wieder über den Äther geht. Natürlich auch dann mittels „Hyperdistribution“.

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Sonntag, 12. März 2006

Rauchfrei im Tessin

Ich bin gespannt, wie lange es dauern wird, bis solche Gesetze den Gotthard überqueren. Hoffentlich bald …

Ich sehne mich nach dem Tag, an dem ich vom Ausgang heimkehre und meine rauchgeschwängerten Kleider nicht über Nacht zum „Auslüften“ auf den Balkon hängen muss.

Quelle: Mein Kommentar bei Rauchverbot im Kanton Tessin.

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Sonntag, 12. März 2006

Road Pricing und Autosalon

„Road Pricing hätte zur Folge, dass nur noch gut Betuchte in die Stadt fahren könnten“

Quelle: Der Bund, 11. März 2006, Samstagsinterview mit Rolf Studer*, S. 3.

*) Rolf Studer ist Generaldirektor des Automobilsalons, deshalb der Titel.

Einspruch: Primär einmal senkt das Road-Pricing sinnlose und verzichtbare Fahrten in die Stadt. Die Automobilisten werden sich – wie überall, wenn etwas plötzlich (mehr) kostet – vor jeder Fahrt in die Stadt überlegen, ob sie das Geld „zum Fenster herauswerfen“ wollen. Vielleicht legt man dann eine heute geplante Fahrt mit der morgigen zusammen. Oder nimmt den Zug. Man rechnet einfach den Aufwand gegen den Ertrag auf – das ökonomische Prinzip halt. Wenn der Aufwand höher zu liegen kommt als der Ertrag, müssen Automobilisten mit gesundem Menschenverstand auf die Fahrt verzichten.

Dass aber nun auch noch die Gutbetuchten ins Spiel kommen, ist lächerlich. Ist es nicht bereits heute so, dass die Gutbetuchten, die sich a) ein Auto leisten können und b) sich auch den (teureren) Wohnsitz in der Agglomeration von Städten ausgesucht haben. Natürlich steht ihnen auch das Stadtzentrum offen, was in letzter Zeit (zumindest in Zürich) wieder aufgewertet wurde. Aber oft ziehen die „Gutbetuchten“ eben mit ihren Familien wieder raus ins Grüne. Die weniger gut Betuchten dagegen werden aus den Stadtzentren an die Ränder gedrängt, wie hier in Bern bspw. Bern-Bethlehem. In Bern-Bethlehem benötigt man kein Auto, um in die Stadt (zum Arbeitsplatz) zu kommen – das Quartier ist mehr oder weniger gut mit dem ÖV erschlossen.

Wieso ist die Agglo teurer ist? Nun, es kann sein, dass die Mieten vielleicht billiger sind, obwohl ich das nicht genau sagen kann. Doch zur Miete kommt – für Arbeitstätige – eben auch noch die täglichen Wegkosten in die Stadt. Mit dieser Komponente wird das Leben in der Agglo sicherlich teurer als in der Stadt.

Eine Untersuchung der Universität Graz ist denn auch zum Schluss gekommen:

Pkw-Road-Pricing wirkt in der Tendenz progressiv, das heißt ärmere Haushalte sind dadurch in geringerem Ausmaß belastet als reichere. Grund dafür ist vor allem die mit dem Einkommen stark zunehmende Pkw-Fahrleistung.

Quelle: Technologien und Wirkungen von Pkw-Road-Pricing im Vergleich.

[…] Es sind vor allem die reichen Haushalte, die mit Einbussen in der Kaufkraft für marktübliche Güter rechnen müssen, während ärmere Haushalte bereits vor Einführung des PKW-Road-Pricing vermehrt das ÖV-Angebot nutzen bzw. stärker dazu tendieren, kleine PKWs und weniger zu fahren und damit die genannten Einbussen geringer ausfallen. Reichere Haushalte wenden einen grösseren Teil ihrer Ausgaben für Verkehr auf (nicht nur absolut, sondern auch relativ), deshalb trifft sie auch die Einführung von PKW-Road-Pricing stärker.

Quelle: Zusammenfassung Technologien und Wirkungen von Pkw-Road-Pricing im Vergleich (ausführlicheres Dokument als obige Zusammenfassung).

Fazit: Leute, die auf’s Geld achten müssen, sind sehr wahrscheinlich eben schon in der Stadt und benutzen dort den ÖV, gehen zu Fuss oder nehmen das Fahrrad. Oft, weil sie sich gar kein Auto leisten können. Erst wenn diese über ein Auto verfügten, würde sich Studers Argumentation rechnen.

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Sonntag, 12. März 2006

Schnee


Snow Falling
Originally uploaded by emeidi.

Kurzes, etwa 10-Minütiges Intermezzo von Wettermacher Petrus. Dann war der Spuk auch schon wieder vorbei. Das Wetter spinnt!

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Sonntag, 12. März 2006

"Wo bist du, mein Sonnenlicht?"

So hören Sie sich also an, die gemäss SVP-Paranoia den Rechtsstaat unterwandernden Muslime:

Videoclip Wo bist du, mein Sonnenlicht? (WMV, 9MB)

Ich finde die Jungs recht gut assimiliert – sie singen nicht türkisch, sondern deutsch. Sie ziehen sich an wie jeder Westeuropäer auch (und haben, ehrlich gesagt, einen besseren Kleidergeschmack und -stil als viele von uns). Sie präsentieren sich in der „Tradition“ westlicher Boy-Groups. Kein Wort von Gott, Ungläubigen oder dem Koran und der Sharia. Könnte es sein, dass diese drei Leute die in Westeuropa lebenden Muslime vielleicht doch besser repräsentieren als die überall gefürchteten Hassprediger? Auch bei den Muslimen gibt es Minderheiten – diese drei zähle ich aber zu derjenigen Mehrheit, die sich bis heute kaum etwas zu Schulde haben kommen lassen und die in der Profilierungsmaschine der rechten Politiker glattwegs und bewusst übersehen werden.

Natürlich schaut man sich den Clip schmunzelnd an – doch irgendwie gefallen mir die Jungs! Nein nicht äusserlich, aber das, was sie selbst produziert haben. Dank den heutigen Möglichkeiten der EDV und des Internets macht man sich nicht nur zum Journalisten, Fotografen und Video-Produzenten – sondern stellt auch innert kürzester Zeit seine Boy-Band ins Netz.

Ich hoffe schwer, dass die Jungs diesen Musik-Clip auf Mac OS X produziert haben: GarageBand und iMovie, ein paar Mikrofone und eine Videokamera – mehr braucht man nicht. Dann stellt man den Clip ins Netz und die Mund-zu-Mund-Propaganda macht den Rest.

Natürlich sollten die Türken vielleicht noch etwas an ihrer Stimme feilen – aber he: Würde man in die drei soviel Geld hineinbuttern wie bei DSDS, würden auch sie zu den Superstars. Da bin ich mir sicher. Der Unterschied zwischen den Amateuren und den „Profis“ ist definitiv nicht proportional zum eingesetzten Geld, sondern viel kleiner.

Dazu noch das obligate BILDBunte-Interview.

Dank: pixeljunkie

Labels: Politik

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