Archiv 17. Juni 2007

Sonntag, 17. Juni 2007

Vor nicht allzulanger Zeit …

Before the war, apart from certain statutory regulations limiting the prices to be charged by public utility companies, State control of prices was unknown, and, for the most part, unthinkable. Maximum prices, ‚fair‘ prices and penalties for profiteering and forestalling were classed among the economic heresies of the dark ages before Adam Smith proclaimed the gospel of modern commerce. … The idea that in the twentieth century laws could be passed and enforced, prohibiting private traders from buying or selling articles of food and clothing at more than prescribed prices would have been regarded as too paradoxical […]

That circumstances combined in
1916-17 to produce conditions similar to those that surrounded earlier
riots is beyond doubt. For the first time since the mid-nineteenth century
an English community was faced with an acute shortage of a basic
food for which there was no substitute;
and the little supply available
could only be had at what was regarded as profiteering prices. There
was also the outrage caused by the knowledge that locally produced
food was being „exported“ to high-wage areas of the country in order
to obtain even higher prices

Quelle: Anthony James Coles: „The Moral Economy of the Crowd: Some Twentieth-Century Food Riots“, S. 158.

Merke: In einem Totalen Krieg ist es unklug, die freie Marktwirtschaft aufrecht zu erhalten.

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Sonntag, 17. Juni 2007

Des Claudes neue Kleider

Mein Jacket flimmert, zu viel Muster. Das geht nicht vor der Kamera, sagte Catherine Mettler spontan. Man hat mich entkleidet, und aus der Garderobe neue Kleider geholt. Urs Leuthard ist für meine Verhältnisse zu schlank. Das passte gar nicht! Zum Glück hatte Heinrich (”Heiri”) Müller, der zurückgetretene Tagesschausprechen seine Anzüge noch dagelassen. So kommentieren ich heute als erste in einem Anzug von Heinrich Müller, ohne dass Heinrich Müller selber am Bildschirm ist.

Quelle: Protokoll des Hochrechners

Obwohl ich überhaupt kein Mode-Experte bin, fiel sogar mir auf, dass mit Claude Longchamps „Aleggi“ heute um 14 Uhr etwas nicht stimmen konnte. Rotes Hemd, weisse Fliege – und braunes Jacket?! „Irgendwie hat da heute jemand daneben gegriffen …“ dachte ich mir im Stillen.

Dank dem Internet erlangen nun auch solche „Nebensächlichkeiten“ eine gewisse Relevanz – und machen das ganze Hochrechnungsbusiness menschlicher. Danke an den unermüdlich bloggenden Claude Longchamp, der uns fortschrittlich digital und zeitgleich eine neue Sichtweise auf Abstimmungssonntage im Fernsehen liefert.

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Sonntag, 17. Juni 2007

Grenzen des kantonalen Steuerwettbewerbs

[…] Anders als Konzerne können Kantone und ihre Einwohner bis auf Weiteres nicht vom Markt verschwinden. Also darf sich die Schweiz auch keinen Steruerwetbewerb leisten, der in einen Verdrängungskampf umschlägt. In der Logik jener herrschenden Ideologie, wonach Steuersenkungen immer gut und Steuern nie tief genug sind, kommt eines gar nicht so fernen Tages der Punkt, da Kantone elementare Ordnungsleistungen (wie eine wirksame Justiz) und Dienstleistungen (wie eine moderne Infrastruktur) nicht länger erbringen können.

Quelle: SonntagsZeitung, 17. Juni 2007, „Föderalismus, Parasitismus“ von Roger de Weck, S. 5.

In derselben Ausgabe lesen wir aus der Hand eines Leserbriefschreibers einen frappant verwandten Kommentar – hat Philipp Hadorn vielleicht gar recht?:

[…] Neunzehn gut betuchte Angeklagte schnallen sich die teuersten Anwälte an, und ein Minibetrieb der Zürcher Staatsanwaltschaft III versucht gemeinsam mit externen Gutachtern, aus rund 4150 Bundesordner voller Akten eine Anklage zu schreiben. Die Sparübungen bei der Justiz haben solche konkreten Folgen. Die Deregulierer wollen nicht zugeben, dass die vorliegenden Urteile möglicherweise das logische Resultat ihres schlanken, bürgerlichen Rechtes sind.

Philipp Hadorn

Quelle: SonntagsZeitung, 17. Juni 2007, „150 Millionen hätte man sparen können“, S. 23

Labels: Politik, Schweiz

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Sonntag, 17. Juni 2007

Juristen erklären das Internet

Dass Juristen bei Informatikern nicht gerade beliebt sind, kommt nicht von ungefähr:

Das Internet ist kein undurchschaubarer Datenozean, sondern eher ein riesiger Datenspeicher, in dem Compuserve sein Daten abspeichert und sehr wohl in der Lage ist, das zu kontrollieren.

Quelle: Juristen erklären das Internet

Sie werden es nie lernen …

In eigener Sache

Erst vor kurzem äusserte ein Jurist Bedenken, eine Web-Site ins Netz zu stellen, der die Web-Applikation Mediawiki zu Grunde liegt:

Aufgrund der sichtbaren grafischen Oberfläche muss klarerweise von einem unlauteren Trittbrettfahren bzgl. des Erscheinungsbilds ausgegangen werden: Nicht nur sticht die semantische Ähnlichkeit zwischen „wikipedia“ und der Web-Site ins Auge; mit dem geplanten Design der Homepage haben die dafür verantwortlichen Personen einen auf den ersten Blick identischen Webauftritt zur weltberühmten Wikipedia-Homepage kreiert, welcher die Web-Site unweigerlich dem Vorwurf des unlauteren Trittbrettfahren gemäss UWG aussetzt.

Konkret geht es um das Standard-Template einer Mediawiki-Installation. Genau dieses Template verwendet auch Wikipedia, weshalb man in der Tat von einem „identischen“ Auftritt sprechen kann. Dies ist aber – jedenfalls meiner Meinung als Nicht-Jurist nach – nicht weiter schlimm, wird doch Mediawiki unter der GPL vertrieben.

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