Archiv 21. Oktober 2007

Sonntag, 21. Oktober 2007

Petition gegen Krawall-Demos in Bern

Ein StudiVZler sinniert in einer Gruppe laut über eine Petition nach, um Künftig Krawalle aus Bern zu „verbannen“:

Die Krawalle vom 6. Oktober
sind das Resultat einer jahrelangen Laisser-faire-Politik. Anstatt Bern zu einer
sprühenden, pulsierenden, sicheren und sauberen Stadt werden zu lassen,
konzentrieren sich Gemeinde- und Stadtrat seit Jahren auf die Bevorzugung von
Minderheiten und auf die Behinderung des Gewerbes durch Verbote und Gebote – mit dem
Effekt der Vertreibung möglichst vieler, guter Steuerzahler und einem Imageschaden
im In- und Ausland. Das muss ändern und zwar jetzt!

Den Petitionsbogen findet Ihr unter www.fuer-unser-bern.ch

Ich habe mich dank eines Hinweises von Kollege Burgdorfer in die Diskussion eingeklinkt und ein wenig mitdiskutiert. Hier mein Abschlussstatement:

Ich finde es echt besser, wenn du deine Energie für die Gemeindewahlen einsetzst.
Die Wirkung entfaltet sich so deutlich rascher als mit ein paar Tausend
Unterschriften.

[…]

Nur Law & Order-Politiker sind bereit, alle Hebel in Bewegung zu setzen, dass so
etwas nie wieder passiert. Nur diese bieten statt 300 Polizisten 3000 auf, um die
Lage unter Kontrolle zu halten. Nur diese werden eine unbewilligte Demo „Schwarzer
Schafe“ umgehend auflösen – wenn nötig mit Gewalt. Nur diese werden die Reithalle
abriegeln. Nur diese werden Personenkontrollen im Bahnhof Bern durchführen lassen.
Nur diese werden potentielle „Krawallmacher“ in Verwahrung nehmen, bevor diese
Schaden angerichtet haben. Nur diese werden sich über eventuelle Proteste aus der
Wohnbevölkerung (Stichwort „Unverhältnismässigkeit“) hinwegsetzen.

Quelle: Thema: Petition für unser Bern

Labels: Bern, Gesellschaft, Politik

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Sonntag, 21. Oktober 2007

Die Wahlschlappe

Als bekennender Träger des SP-Parteibüchleins ist es sicher nicht verfehlt, eine Stimme von der „Basis“ zu Wort kommen zu lassen.

Grundlage ist die 2. gesamtschweizerische Hochrechnung von heute Abend.

Die SP hat gemäss diesen Zahlen neun Nationalratssitze verloren und eine herbe Schlappe eingefahren.

Ob man mir es glaubt oder nicht – mich berührt die Niederlage nicht sonderlich. Eventuell symptomatisch für SPler? Die Lethargie könnte auch damit zusammenhängen, dass ich weder in der nationalen noch kantonalen Politik tätig bin – für mich hat die kommunale „Polit-Szene“ höchste Priorität. Und dort geht es (glücklicherweise?) deutlich pragmatischer zu und her. Die Wahl der Partei hier in Neuenegg fiel mir deshalb leicht: Ich bevorzugte SP deutlich ich vor der immer noch bäuerlich geprägten SVP (vom Anhängsel FDP reden wir gar nicht erst).

Für einen „Roten“ sicherlich auch ungewöhnlich: Ich habe 13 SPler und 13 Grüne gewählt. Ein Zeichen, dass man innerhalb der Linken Rosinen pickt?

Was nun?

  • Parteipräsident Fehr muss den Hut nehmen.
  • Bundesrat Leuenberger geht in Bälde in Pension.
  • Die SP-Jugend erhält ein grösseres Mitspracherecht; die Zeit der „verknöcherten Gewerkschaftsbürokraten“ ist vorbei. Wobei ich aber gleichzeitig davor warnen möchte, zu viele „Hirnis“, sprich Studentinnen (weibliche Form explizit so gewählt!), die Macht übernehmen zu lassen. Für mich müssen auch Büetzer, Secondos, junge Mütter und Väter angemessen vertreten sein. Gelingt dies nicht, werden die nächsten Wahlen zum Desaster. Motto: Weniger Sozialphilosophie, mehr Pragmatik! Keine grossen Würfe (Stichwort: Einheitskasse), sondern kleine verdaubare Häppchen
  • Bürgernahe Inhalte in einer für Bürger verständlichen Sprache
  • Wahlkampf 2011:
    • Keine Atomkraftwerk-Plakate
    • Blocher und die SVP „links“ liegen lassen – Sauberer Wahlkampf; Konzentration auf eigene Themen („Positive Campaining“)
    • Das Soziale wieder in den Mittelpunkt rücken

Labels: Politik

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Sonntag, 21. Oktober 2007

Wer darf eigentlich Politiker werden?

Kollege Zgraggen fährt anlässlich des Wahltages den Totschläger aus:

Und Ursula Wyss ist vielleicht im sozial-kulturellen Gernhabe-Kuchen der Stadt Bern nahe am Bürger; aber wer 34 Jahre lang nur vom Staat profitiert, und danach immer noch den Mut hat, mit weiteren Ideen aufzufahren, wie das von anderen erarbeitete Geld am besten zu verschleudern ist […], hat nicht nur beim Automechaniker-Lehrling im Emmmental keine Glaubwürdigkeit mehr…

Quelle: Votez mit starkem Tobak

Im vorangehende Kommentar sieht er den FDP-Kandidaten Pierre Triponez als deutlich „bürgernaher“. Was auch immer das heissen mag: Ich persönlich sehe mich lieber durch eine 34-jährige, linksstehende Mutter im Rat vertreten als durch einen kurz vor der Pension stehenden FDPler aus der alten Garde, der sich im steuergünstigen Muri b. Bern niedergelassen hat.

Würde das mit Bürgernähe wirklich zählen, müsste man wohl 80%+ des Parlaments nach Hause schicken. Gemäss dem Anteil an der Bevölkerung dürften dann vielleicht 5 Unternehmer, 2 Bauern und 193 Arbeitnehmer Einsitz nehmen. Die Quote könnte beliebig angepasst werden: Auch Ausländern – Deutsche, Franzosen, Serben, Albaner, Türken, Tamilen, etc. – und den Religionsgruppen – Christen, Muslimen, Buddhisten etc. – müsste genügend Platz eingeräumt werden. Dann, ja dann hätten wir eine „bürgernahe“ Politik die ihren Namen auch wirklich verdienen würde. Ich glaube aber nicht, dass man dann noch von Demokratie sprechen könnte …

Fakt ist: Ursula Wyss hat das beste Resultat der SP-Frauen gemacht. 57’000 Stimmen heimste die von Zgraggen als Geld-„Verschleuderin“ titulierte Kandidatin um 21:43 Uhr (Bern fehlt noch) ein. Triponez 38’116. Da verkennt wohl jemand den Wert des FDPlers – oder ist auf den „billigen Populismus“ Wysscher Prägung hereingefallen (jung, Mutter, links, studiert).

Zugangsbeschränkungen gefordert

Eine ähnliche Diskussion riss Kollege Schmid letzten Herbst an: Er fand es unerhört, dass junge Politikerinnen ohne jegliche Meriten (explizit war von Ursula Wyss und Evi Allemann die Rede) es doch tatsächlich wagten, für die Wahlen anzutreten. Ein Trauerspiel sei es, Personen in den Rat einziehen zu sehen, die noch nie in ihrem Leben in der Privatwirtschaft gearbeitet hätten und nie aus dem Elfenbeinturm der Universität hinausgeblickt hätten. Wie sollten solche Personen politisieren, ohne je den Ernst des Lebens mitbekommen zu haben?

Ich verstand die Kritik nicht ganz – ist es nicht gerade das Grundprinzip der Demokratie, dass sich jeder aufstellen und wählen lassen kann? Und wenn man den Wähler nicht überzeugt, wird man auch nicht gewählt. Marktwirtschaft pur – zumal SPlererinnen auch nicht im Verdacht stehen, ihre Stimmen kaufen zu können. Da die beiden Damen (mit beachtlichen Stimmenzahlen) gewählt werden, heisst dies doch, dass ihre politischen Inhalte beim Stimmbürger ankommen (oder wie erklären sich die beiden Haudegen deren Abschneiden?). Oder im Umkehrschluss: Das die Politik der greisen, verfilzten Männer in Bundesbern gewisses Unbehagen auslöst.

Zudem tönte es so, als könne jeder in den 200-köpfigen Rat einziehen, dem es so passt. Ich wies deshalb darauf hin, dass doch gerade die Ergatterung eines Parlamentssitzes nun Meriten genug sein müssten. Zwar ist es heute wohl schneller möglich, in den Rat einzuziehen – ein Kinderspiel ist es aber nun wirklich nicht. Man benötigt ein Netzwerk an Sympathisanten und Wählern, ein Unterstützungskomitee, eine solide Finanzierung – ansonsten kann man gleich wieder einpacken.

Einmal im Rat, wage ich zu behaupten, sind solche Jung-PolitikerInnen deutlich immuner gegen BestechungsLobbying-Versuche und verfolgen so eine ehrlichere, integre Politikals ihre Verwaltungsrat-Söihäfeli-Söidecheli-Kollegen. Aber ich mag mich täuschen …

Deshalb: Ich als 27-jähriger wünsche mir eine angemessenere Vertretung meiner Altersgruppe in der Politik. Ob Geld-Verschleuderer oder Exzess-Sparer ist mir eigentlich egal. Hauptsache, junge Leute bringen sich früher und mit mehr Nachdruck in die Politik ein, als sie es die letzten 159 Jahre getan haben.

Ob sie dabei peinliche Medienauftritte hinlegen und Wissenslücken aufweisen (ist das nicht auch näher am „normalen Bürger“ dran, Zgraggen?) ist mir eigentlich egal – Politik ist am Ende nicht Show, sondern Inhalte. Soll heissen, dass Ursula Wyss meine Stimme verdient hat, sobald Sie im Rat so abstimmt, wie ich das von ihr erwarte. Schliesslich heisst es ja auch „Volksvertreter“.

Labels: Politik

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Sonntag, 21. Oktober 2007

Illegale Musik-Downloads aus Sicht einer 9-jährigen

Eine Neunjährige über den von der Musikindustrie und RIAA verfolgten Tausch von digitaler Musik:

– Why would they put it [music] on the internet and invent mp3 players if it was against the law?

Quelle: Inside the Mind of a 9 Year Old File-Sharer

Jö – manchmal tut es gut, sich wieder in die Köpfe unserer Jüngsten hineinzuversetzen. Wieso produziert man Waffen, wenn das Töten von Menschen verboten ist? Eben.

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Sonntag, 21. Oktober 2007

Defekte Windows-Installationen mit Knoppix und rsync sichern

Vor einiger Zeit wurde ich zu einem Bekannten gerufen, dessen Windows XP nicht mehr aufstarten wollte – selbst im abgesicherten Modus nicht. Nach einigem Herumpröbeln mit Wiederherstellungspunkten gab ich auf und empfahl dem Kunden eine Neuinstallation mit den Recovery-CDs.

Zuerst galt es aber, die bestehenden Daten zu sichern. Was lag näher, als dazu Knoppix heranzuziehen und das Backup mit Linux-Bordmitteln auf eine USB2-Platte zu bewerkstelligen?

  1. Knoppix-CD einlegen
  2. BIOS-Einstellungen anpassen, damit von CD gebootet wird
  3. Beim Boot-Screen ist die Abfrage mit Enter zu bestätigen
    • Im vorliegenden Fall kam der PC (Fujitsu Siemens Scaleo P) mit den Standard-Einstellungen nicht hoch. Knoppix blieb bei
      accessing knoppix cd at /dev/hdd ...

      hängen

    • Die Boot-Option
      knoppix noaudio nodma

      (muss auf dem Boot-Screen angegeben und danach mit Enter bestätigt werden) liess das Gerät schlussendlich starten. Kurz nach der Suche nach der Knoppix-CD erschien die Meldung

      found primary knoppix compressed image at /cdrom/KNOPPIX/KNOPPIX
  4. Öffnen eines Terminals/Shells (für Windows-Benutzer: „Kommandozeilen-Interface“)
  5. Windows-Festplatte mounten:
    sudo mount /mnt/sda1
  6. USB2-Festplatte an den Computer schliessen, mounten:
    sudo mount /mnt/sdb1
  7. Daten von Windows-Festplatte mit rsync auf USB2-Disk spiegeln:
    cd /mnt/sda1
    sudo rsync --verbose -rlt . /mnt/sdb1

    Quelle: rsync Tips & Tricks

  8. Auf dem Bildschirm werden in Echtzeit die Dateien angegeben, die gerade kopiert werden. Die meisten Windows-Systeme sind heute mit NTFS formatiert, weshalb der ntfs-3g-Treiber zum Lesen der Windows-Platte benutzt wird.

Nach ein bis zwei Stunden liegen alle Dateien auf der portablen Festplatte, die Neuinstallation kann nun beginnen.

Tipp: Nu wichtige Dateien sichern

Mit der oben erwähnten Methode wird der gesamte Inhalt der Festplatte gesichert. Wer sich ganz sicher ist, dass er nur bestimmte Ordner benötigt, kann dies mit exclude/include-Anweisungen bewerkstelligen. Nähere Auskunft gibt rsync Tips & Tricks. Leider hatte ich immer wieder Probleme mit der korrekten Formulierung von include/exclude-Anweisungen, weshalb ich ein vollständiges Backup vorziehe.

Folgende Dateien könnten übersprungen werden:

  • hyberfil.sys (~1GB; Speicherabbild im Schlafmodus)
  • pagefile.sys (1.5GB; Auslagerungsdatei)
  • System Volume Information/* (507MB; u.a. Wiederherstellungspunkte)
  • Windows/$NtUninstall* (WindowsUpdates)
  • Windows/$hf_mig$

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Sonntag, 21. Oktober 2007

SMS-Geplänkel am Wahltag

Ich: hotel bern … eh … mc this afternoon?

Er: Ohne mich heute, bin anderweitig am Fressen

Ich: gibs zue, du siech bisch im äusseren stand mitem triponez am cüpli suffe! :-P

Er: Ok, ig bi mitem Beni Hess am abchüblä ;-)

Ich: you got blogged! :-)

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Labels: Funny, Politik

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Sonntag, 21. Oktober 2007

Neuenegg überrascht

Simonetta Sommaruga holt in meiner Wohngemeinde weit über Parteigrenzen hinaus Stimmen:

Andres, Dora FDP 557 36.6% 3.
Donzé, Walter EVP 69 4.5% 5.
Luginbühl, Werner SVP 766 50.4% 1.
Sommaruga, Simonetta SP 733 48.2% 2.
Teuscher, Franziska Grüne 420 27.6% 4.

Quelle:

(Jedenfalls, wenn man davon ausgeht, dass „nur“ 420 Personen, die auch Franziska Teuscher gewählt haben, tatsächlich Links stehen.)

Nationalrat

Mittlerweile sind auch die Zahlen der Nationalratswahlen in unserer Gemeinde bekannt:

Liste Nr. Liste Parteistimmen Wähleranteil
1 SVP – F / UDC – F 2919 7.4%
2 SVP – M / UDC – H 11698 29.8%
3 JSVP / JUDC 1253 3.2%
4 SP-Frauen / PS-Femmes 4900 12.5%
5 SP-Männer / PS-Hommes 3139 8.0%
6 FDP / PRD 4921 12.5%
7 jf / jr 260 0.7%
8 LRR / LRR 239 0.6%
9 Grüne / Les Verts 2755 7.0%
10 jg-ja / jv-ja 308 0.8%
11 GRAL / LAVerte 176 0.4%
12 EVP – S / PEV – P 1090 2.8%
13 EVP – Z / PEV – A 122 0.3%
14 EVP – E / PEV – E 144 0.4%
15 EDU – BC / UDF – FA 1469 3.7%
16 EDU – NC / UDF – FV 124 0.3%
17 SD / DS 558 1.4%
18 Z – CVP / C – PDC 1978 5.0%
19 Z – LS / C – LS 476 1.2%
20 FPS / PSL 138 0.4%
21 PIG / PIS 292 0.7%
22 JSB / JSB 82 0.2%
23 MP / MP 98 0.2%
24 IGM / CCM 107 0.3%
Total 39246 100.0%

Quelle: Resultate der Gemeinde Neuenegg

Es erfüllt mich mit Erleichterung, dass die SVP verglichen mit den Wahlen vom Oktober 1919 längst nicht mehr das absolute Mehr erreicht. Schade, dass die SP im gleichen Zeitraum nur gerade 5% gut machen konnte. Rechnet man die Grünen hinzu, gibt dies immerhin eine Verdoppelung der Stimmen. Die grossen Bürgerlichen (SVP, FDP, CVP) versammeln immer noch 70 Prozent der Neuenegger Wähler hinter sich.

Labels: Neuenegg, Politik

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Sonntag, 21. Oktober 2007

Meine Quelle für Hochrechnungen

Wenn es um Wahlen und Abstimmungen abgeht, schätze ich den Service der Gemeindeverwaltung Kiesen sehr: Sobald das Resultat bekannt ist, wird es nicht nur an die Obrigkeit in Bern gesandt, sondern auch auf der Web-Site publiziert.

Momentan sind bereits die Stimmen für die Ständeratswahl ausgezählt:

Stimmen haben erhalten:

Andres Dora = 107
Donzé Walter = 13
Luginbühl Werner = 125
Sommaruga Simonetta = 144
Teuscher Franziska = 86
Waber Christian = 16
Wyss Adrian = 5

Stimmbeteiligung Kiesen = 48,8%

Quelle: Ständeratswahlen

Ich bin gespannt, ob Teuscher in anderen Gemeinden mehr als Dora Andres macht – oder gar Luginbühl schlägt?

Nachtrag: Ergebnis Ständeratswahlen (derzeit noch Zwischenresultat mit 4 von 26 Amtsbezirken: Luginbühl vor Sommaruga vor Andres vor Teuscher)

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Sonntag, 21. Oktober 2007

Stockbabble

Star Trek kennt den Technobabble, um auswegslose Situationen souverän zu umschiffen.

Auch die Finanzbranche scheint diese Art von „babble“ zu kennen, um ihre Produkte und Aktivitäten dem gemeinen Publikum verständlich zu machen. Dies jedenfalls meine Schlussfolgerung, wenn ich das Heftchen „KnowHow. Ihr Goldman Sachs Anlegermagazin“ lese, das der Handelszeitung beigelegen hat:

Neue Perspektiven für Anleger

Neben den BRICs sind die Next-11-Staaten ein weiteres interessantes Anlagethema innerhalb der Emerging Markets. Privatinvestoren können bereits mit Zertifikaten in einzelne Aktienmärkte oder in einen Basket der acht investierbaren Next-11-Länder einsteigen. Nun bietet Goldman Sachs vier Kapitalschutz-Zertifikate auf den Next-11-Core-8-Index an – einen Index, der die wichtigsten Aktien dieser Länder bündelt.

Ah so, alles klar! Lieber Christian Reuss, Co-Head Public Distribution (schon wieder!), wieso kann man Emerging Markets und Basket nicht in ihrer deutschen Form ausschreiben? Intern kann man ruhig so viele Buzzwords brauchen, wie man will (die Goldman Sachs-Mitarbeiter spielen sicherlich an jeder Sitzung das Buzzword-Bingo …) Das Bingo wird übrigens derzeit auch von IBM in einer TV-Werbung persifliert:

Doch wenn man gegenüber Endkunden auftritt, sollte man sich darum bemühen, alle englischen Begriffe zu tilgen, die problemlos mit deutschen Wörtern umschrieben werden können.

Chancen im Sekundärmarkt

Die Korrekturen an den Aktienmärkten im August haben auch die Kurse vieler Derivate zurückgeworfen. Nach Kursrückgängen bieten sich im Sekundärmarkt etliche Produkte an, welche unter 100% zu erwerben sind. Ein Blick auf den Zweitmarkt kann sich daher lohnen. Viele Investoren nutzen kleine Marktkorrekturen, um sich unter pari mit attraktiven Reverse Convertibles einzudecken.

Convertibles? Sind das nicht Autos?

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