Archiv ‘Technik’

Montag, 11. August 2025

Hätte die Menschheit doch nur ein Mittel gegen Hitzewellen erfunden …

Heute auf der Frontseite des Tagi: «Die Gesellschaft passt sich nicht schnell genug an häufigere und intensivere Hitzewellen an»: Interview zu Hitzewellen: Warum hinkt die Deutschschweiz beim Hitzeschutz so weit hinterher, Frau Ragettli?

Meine Hypothese, dass das Wort „Klimaanlage“ in dem Artikel kein einziges Mal erwähnt wird, war nach dem „Durchbruch“ der Paywall rasch widerlegt:

Gehört der Einbau von Klimaanlagen auch dazu?

Derzeit konzentrieren sich die Gesundheitsdepartemente vor allem auf kurzfristige Massnahmen: Sie geben Empfehlungen zum richtigen Lüften oder zur Beschattung von Fenstern und veröffentlichen Listen zu kühlen Orten – beispielsweise Bibliotheken, Kirchen oder Einkaufszentren, die während Hitzewellen zugänglich sind. Aber auch die nachhaltige Kühlung von Gebäuden mit Klimaanlagen ist in Schulen und Gesundheitseinrichtungen ein wichtiges Thema, bei der verschiedene Akteure gefragt sind – etwa aus der Architektur, der Stadtplanung oder dem Gebäudemanagement.

Ich hatte (fälschlicherweise) vermutet, dass die vorherrschenden grün-ideologischen Scheuklappen dazu führten, dass man als um das akademische Überleben und Fortkommen kämpfende Wissenschaftlerin dieses pöhse, pöhse Wort auf keinen Fall in den Mund nehmen darf. Zum Glück half der Interview-führende Journalist etwas nach — doch wie heutzutage üblich ohne nachhaken, konfrontieren. „Abgehakt, nächstes Thema bitte“ so scheint es.

Doch man beachte das Herumgeeiere, das Ausweichen der Wissenschaftlerin: Anstelle „Institutionen per Gesetz dazu zwingen, innert drei Jahren die Raumtemperaturen von Ausbildungs- und Pflegeeinrichtungen im Sommer nicht über 25 Grad ansteigen zu lassen“ (natürlich einklagbar; was de facto einer Klimaanlagen-Pflicht entspricht), verweist man auf „Akteure“, doch was diese tun sollen, bleibt unklar.

Für mich ist klar:

  • Wird hier nicht gehandelt, opfert man weiterhin jährlich dutzende, wenn nicht hunderte, fragile Mitglieder unserer Gesellschaft einer grünen Ideologie, bewusst, mit voller Absicht.
  • Das Verbot*, Klimaanlagen in Wohnungen zu verbauen, wird bald fallen. Falls es am Wohnort kein Verbot gibt, so machen es einem die örtlichen Behörden doch unheimlich schwer, legal eine Klimaanlage zu verbauen. Die Lösung: Die Installation von Klimaanlagen soll nicht mehr bewilligungspflichtig gemacht werden, ähnlich wie bei Photovoltaik. Lasst den Markt spielen, und die Leute selbst entscheiden, ob sie im Schlafzimmer eine Klimaanlage benötigen, oder nicht (ich glaube die Antwort wird offensichtlich sein).
  • In fünf bis zehn Jahren verfügt die Mehrheit der Haushalte über Klimaanlagen; beginnend natürlich mit den Haushalten, die sich die Aufrüstung mit der Portokasse leisten können, nach und nach gefolgt von Mietwohnungen (bspw. bei Renovationen). In Hitzeregionen wird es für Vermieter ein Wettbewerbsvorteil sein, Klimaanlagen anzubieten. Die Leute werden mit ihren Schweisstüchern abstimmen.
  • Das Geniale daran: Der Solarstrom, der hierzulande auf Grund grotesker Überkapazitäten im Sommer über die Mittagszeit anfällt, und der derzeit keine Abnehmer findet (respektive mit Draufzahlen „verschuttet“ werden muss), kann dann direkt in diesen neuen, glänzenden Klimaanlagen verbraten werden. Dann fände die Geschichte mit den neuen Erneuerbaren doch noch ein Happy End.
  • Dieser Wandel wird einer der grössten Siege unserer Gesellschaft über die grünen Ideologen sein, welche uns seit Jahren zurück in die Steinzeit regulieren und besteuern wollen. Es wird den Wandel einläuten hin zu einem pragmatischen, effektiven Umgang mit dem Klimawandel (von wem und was er auch immer „gemacht“ wird).

Wir leben in einer Gesellschaft, die notabene vor nicht all zu langer Zeit gesunde Menschen — und insbesondere Kinder — einsperrte, Masken tragen liess, um die vulnerabelsten Bevölkerungsgruppe vor dem „sicheren“ Tod zu beschützen. Eine Gesellschaft, die kerngesunde Menschen de facto zu einer experimentellen Impfung zwang, welche — wenn nicht nutzlos — sogar gesundheitsschädigend sein konnte.

Im Kontext er Hitze hier scheint das Schicksal dieser Leute schnurzegal zu sein. Offenbar gibt es im Gegensatz zu Covid-19 und dem Reibach für Big Pharma keine „Big Air Conditioning Industry“ hinter der Hitzekatastrophe. Schade.

Wer etwas in der Welt herumgereist ist, wird wissen, dass in vielen Regionen der Welt Klimaanlagen eine Segnung Gottes entsprechen. Unvorstellbar, wie heutzutage ganze Länder ohne dieses Wunderding funktionieren könnten, und wie sie sich ihren Wohlstand ohne diese Anlagen hätten erwirtschaften können.

Beispielsweise Singapur, am Äquator liegend — welches oft als „Schweiz Asiens“ betitelt wird. Ohne Klimaanlagen wäre der Stadtstaat eine Fussnote in der Geschichte geblieben.

Lee Kuan Yew, founder of modern Singapore:

„Air conditioning was a most important invention for us, perhaps one of the signal inventions of history. It changed the nature of civilization by making development possible in the tropics. Without air conditioning you can work only in the cool early-morning hours or at dusk. The first thing I did upon becoming prime minister was to install air conditioners in buildings where the civil service worked. This was key to public efficiency.“

Singapore’s founding father thought air conditioning was the secret to his country’s success

Via: Hacker News

Nachtrag

Folgender Twitter-Thread wurde am 17. August 2025 veröffentlich, und schlägt in dieselbe Kerbe wie mein Artikel:

A thread about the class dynamics of air-conditioning in Europe. von @AndrewHammel1

Den ganzen Thread auf einer Seite liest man hier: Thread by @AndrewHammel1

[…] observed the pro-A/C contingent here go from total defeat to now being on the verge of victory.

[…] these are ordinary middle- and working-class Germans, who are just as pragmatic as people anywhere. The urban haute bourgeoisie — bureaucrats, public media executives, NGO employees, humanities grads, journalists, professors, lawyers, judges, etc. — are the holdouts.

[…] To these people, A/C is the ultimate American solution to a problem. Instead of accepting nature as it is, Americans use expensive, wasteful technology to artificially change the environment to fit their fat, lazy lifestyles.

These people regard these decisions not just as their personal lifestyle choices, but rather as a *model for all of society*.

But never once do they even mention air-conditioning, even when addressing „vulnerable populations“ such as schoolchildren or hospital patients or seniors. It’s almost as if these planning bureaucrats take a perverse pride in ignoring the elephant in the room.

Nachtrag 2

Jetzt kommt es ganz Dicke! Es scheint, als es die „Big Air Condition Industry“ offenbar doch gibt, und sie nun endlich entschieden hat, den DACH-Markt zu kapern:

Kommentar: Nur in Deutschland ist die Klimaanlage etwas Schlechtes

Clemens Gleich schält in seinem Kommentar die Schizophrenie der deutschen Moralapostel und selbsternannten Weltretter heraus, wenn er sagt:

[…] [Klimaanlage] „Das braucht man nicht und außerdem sind Klimaanlagen umweltschädlich.“ Gut beobachtet: So eine Meinung findet man in weiten Teilen Deutschlands, und sobald das Thema im öffentlichen Rundfunk thematisiert wird, springt sogleich die Redakteurin bei jeder Erwähnung von Klimatisierung ein mit „aber das ist schädlich!“.

Dieselben Menschen sagen dann zu viel größeren Klimakompressoren mit gigantisch viel mehr Betriebsstunden (der Wärmepumpe): „Das ist super, das ist die Zukunft der Gebäudetechnik im Neubau und im Bestand.“

Dieselbe Schizophrenie sieht man übrigens auch beim CO2-freien Atomstrom: Der ist nämlich offenbar nicht geeignet, um die Klimakatastrophe zu verhindern. Lieber die Kernkraftwerke abschalten, rückbauen, und dann mit CO2-Schleudern (Gas- und Kohlekraftwerken) ersetzen. Genau meine Logik.

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Dienstag, 11. Februar 2025

Valia Hotel Bangkok: How to use the en-suite dryer (yes, it works!)

(Dieser Artikel erscheint auf Englisch, damit internationale Reisende ihre gewaschenen Kleider trocken kriegen)

In early January 2025 I lodged at the Valia Hotel Bangkok for a few nights. I chose the Junior Suite with Club Lounge Access.

The suite is equipped with a laundry machine with a built in dryer, a so called washer-dryer: Electrolux UltimateCare 300 Wash&Dry with the model number EWW8024E3WB.

After washing my first load of clothes, the clothes came out very humid, if not still even wet. How could that be?

I called the reception and asked what I had to do to get my washed clothes dried in the machine. The friendly gentleman at the other end of the line told me that the washer unfortunately can’t dry clothes. He offered to send me more hangers so I could hang my clothes inside the suite and air-dry them.

After quite some online research, retrieving and looking at the English manual of the appliance, and fiddling with the settings I can deny this claim: The washer-dryer indeed is capable of fully drying washed clothes!

Hint: I found the manual through Google. The PDF version carries the name th-eww8024e3wb-um.pdf, and at the time of writing this blog post it can be downloaded here: th-eww8024e3wb-um.pdf

Most wash programs of the machine do come with a drying phase, although it is not sufficient to dry clothes.

What’s crucial to know: After the machine has completed it’s duties, one needs to switch to dry only-mode. This is indeed possible, but one has to make sure to first select a wash program (yes, you didn’t misread this!) which includes a drying cycle. You then can tell the machine to skip the wash cycle completely, and go straight to drying.

This is indicated on page 22 of the manual:

But which programs include a drying cycle? This is indicated in the table on page 12:

  • Cottons
  • Mixed
  • Energy Saver
  • Spin
  • Rinse + Spin
  • Full Wash 60

After you selected one of those programs, make sure to use the Mode button (label B, pictured on page 10) to switch the machine to Dry Only Mode:

Once operated correctly, the LED labelled E will be lit in orange (amber), and the LED labelled F won’t be lit blue:

Last, one should use the Dryness Level button (label H) …

… to switch the mode to Extra Dry (indicated by the LED with label B).

Once this is all set: Pushing the start button (button with label D) will start the drying cycle.

Addendum

(April 25, 2025) If there are tourists who don’t like to fiddle with such user-unfriendly washer-dryers and who are looking for a hotel in the vicinity of Valia: The One Bedroom Apartments at the Oakwood Residence Sukhumvit 24, also on Soi 24, but much closer to Phrom Phong BTS station, are equipped with Siemens Wash & Dry 1260 washer-dryers. They are dead simple to use. The only drawback: The hotel and its rooms are visibly dated.

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Sonntag, 14. Januar 2024

Analyse der Explosion im Hafen von Beirut

Faszinierendes YouTube-Video, welches die Explosion von 2750 Tonnen Ammoniumnitrat in einem Lager im Hafen Beiruts vom 4. August 2020 analysiert:

Fazit: Der Inhalt der brennenden Lagerhalle entsprach dem Aufbau einer überdimensionierten Bombe. Die Explosion war so verheerend, weil grundlegende Sicherheitsvorschriften zur Lagerung von Ammoniumnitrat nicht eingehalten wurden.

Die Ersteller des Videos haben die Unterlagen auf GitHub veröffentlicht: github.com/forensic-architecture/models/.

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Montag, 20. November 2023

Zweiter Starship-Start in einem Videokommentar erläutert

Ein äusserst hilfreicher Kommentar um zu verstehen, was letzten Samstag, 18. November 2023, beim zweiten Testflug des SpaceX Starships mit dem Super Heavy Booster passiert ist.

Elon fand auf Twitter, dass die New York Times für einmal einen ausgewogenen Artikel geschrieben hätten: SpaceX Makes Progress in 2nd Launch of Giant Moon and Mars Rocket.

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Sonntag, 15. Januar 2023

Filme eines Apple TV 4K an einem Sony Bravia OLED „stottern“

Seit wir unseren Sony Bravia KD-65AG8 haben und mit einem daran über HDMI angeschlossenen Apple TV 4K Netflix und Apple TV+ Fernsehserien schauen, stört mich das gelegentliche „gestottere“ der bewegten Bilder. In einem Moment läuft das Video flüssig, im nächsten Moment gleicht es eher einer Dia-Show, in welcher einzelne Frames aus irgendeinem Grund deutlich länger gezeigt werden, als sie sollten.

Meiner Frau fallen diese Stotterer aus irgendeinem Grund nicht auf — mir aber schon, andauernd. Können Augen und die Verarbeitung von Bewegtbildern im Hirn so unterschiedlich sein?

Auf Grund eines Tweets der mir unbekannten „lauren“ (@notABigJerk), welchen ich vor Weihnachten zufällig entdeckt habe, versuchte ich heute eine Anpassung der Einstellungen:

Bei Sony heisst das „Feature“ Motionflow. Ich habe es unter Home > Settings (Zahnrad) > Picture > Advanced settings > Motionflow für HDMI 3, an welchem der Apple TV hängt, deaktiviert (es gibt verschiedene Einstellungen; Standard, Cinema usw. usf.).

Die zweitletzte Episode von 1899 schauten wir noch mit aktiviertem Motionflow an, in der Pause zur letzten Episode (persönliches Fazit: meh!) schaltete ich dann Motionflow aus, und tatsächlich: Meines Erachtens zeigte sich kein einziges Stottern mehr. Ich vermute, dass dies wirklich das Problem war, aber werde die Sache noch etwas länger beobachten.

Nachtrag

Variety schrieb im Februar 2022 bereits einen Artikel darüber: How to Shut Off Motion Smoothing — and Why You Should

Kurz zusammengefasst liegt die Ursache des Problems daran:

A standard film or TV show is usually shot at 24 to 30 frames per second, while modern TVs are capable of operating at 60, 120 or occasionally even 240fps.

When motion smoothing settings are turned on your TV, the TV essentially adds fake frames into a film or show in order to artificially increase the frame rate. […] Motion smoothing works best when the scene is moving slowly in a predictable way, like a panning shot or a big object moving sideways. Small objects moving fast in unpredictable ways or complex transformations like explosions are the hardest to estimate and will result in weird visual artifacts.

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Sonntag, 19. Juni 2022

Testflugzeuge mit FlightRadar24 beobachten

Seit einiger Zeit habe ich mir auf FlightRadar24 einen Alarm eingerichtet für alle Flüge der Boeing B777-9 (Teil des B777X-Programms) mit Registrationsnummer N779XW: FlightRadar24-Steckbrief, JetPhotos-Steckbrief.

Seit letzter Woche kommt nun auch noch der Airbus A321XLR (Extra Long Range) mit Registrationsnummer F-WXLR hinzu: Pressemitteilung, FlightRadar24-Steckbrief, JetPhotos-Steckbrief

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