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Sonntag, 20. März 2022

Energiewende: It’s simple Math: E-Autos als Batterien

Ich bin nicht nur nicht vor Rechenfehlern gefeit, sondern vielleicht mache ich auch Überlegungsfehler. Bitte benutzt die Kommentarfunktion, um mich auf Probleme hinzuweisen.

Ich habe grundsätzlich nichts gegen die Energiewende, diese sollte aber nach marktwirtschaftlichen Richtlinien umgesetzt werden (sprich: einen Franken dort investieren, wo er am meisten Nutzen stiftet — und nicht dort, wo man „Zeichen setzt“ und sich „grün fühlt“).

In den letzten Wochen studiere ich immer wieder an einer radikalen Vereinfachung der (teils esoterischen) Diskussion herum: Mathematik ist unser Freund.

Energieversorgung ist nicht ein Corona-Virus, dessen Entwicklung man weder berechnen noch voraussagen kann.

Stattdessen geht es hier doch ganz einfach um Input (= Produktion) und Output (= Verbrauch). Oder, wenn ich mir es so überlege, umgekehrt — die Produktion ist der Output, der dann als Input verbraucht wird? Egal.

Was ich sagen will: Mit richtigen Zahlen kann jede und jeder zu Hause (fast) jede Behauptung nachrechnen, die herumschwirrt, und so selber abschätzen, was effektiv Sache ist. Was ist realistisch, was ist Utopie? Können wir etwas stemmen, oder ist das doch eher unwahrscheinlich?

Heutiges Beispiel:

«Wenn wir die Batterien von Elektroautos ins Netz einbeziehen und einen Teil der Ladung als Speicher nutzen, kann daraus – auf vier Millionen Autos gerechnet – die Leistung von mehreren AKW bezogen werden», sagt Grossen. Für die meisten Fahrten brauche man keine voll geladene Batterie.

Quelle: Um Blackout zu verhindern: GLP will Skilifte abstellen

Vorbemerkung: Jetzt, wo ich Grossen Aussage erneut lese, stehen mir die Haare zu Berge. Wieso vergleicht er AKWs (Stromproduzenten) mit Batterien (Energiespeicher)? Batterien allein produzieren keine Energie, sie speichern diese nur, welche irgendwie irgendwo produziert werden muss! Item.

Grossens Aussage könnte als Ausgangslage für eine Frage für die Aufnahme in die Sekundarstufe dienen.

Mit ein wenig Googeln finden wir heraus:

  • 2021 waren in der Schweiz 4.7 Millionen PKWs registriert (Quelle)
  • 2020 waren in der Schweiz 43’396 Elektro-Autos registriert (Quelle). E-Autos machen an unserer Flotte Ende 2020 also 0.92 Prozent aus.
  • Somit müssen wir nur noch 4’656’604 Verbrenner mit E-Autos ersetzen, dann haben wir die Basis für Grossens Batterie-Planspiele erreicht

Was kostet uns der Umstieg auf E-Autos? Gemäss derselben Zeitung kostet das günstigste E-Auto 18’990 CHF (Dacia Spring). Würden wir die gesamte Flotte jetzt, in einem Tag, auswechseln, würde das 88’428’909’960 CHF kosten. 88 Milliarden Franken.

Ausgeblendete Faktoren:

  • Der Umstieg auf E-Autos ist Privatsache. Können sich alle Autobesitzer einfach so eine Investition von 19’000 CHF leisten? Es gibt hier (ohne staatlichen Eingriff) keine inverse Progression. Subventioniert der Staat künftig E-Autos, das heisst eine Umverteilung von oben nach unten, damit wirtschaftlich nicht so potente Haushalte auch ein E-Auto kaufen können?
  • Wenn Autobatterien nicht nur zum Herumfahren verwendet werden, sondern auch, um unsere Wohnungen in der Nacht mit Strom zu versorgen, nutzen sich die Batterien doch deutlich rascher ab. Nach wie vielen Jahren müssen die Batterien vorzeitig ersetzt werden? Zu welchem Preis? Gelten die 19’000 CHF für ein E-Auto auch über die 12 Jahre, welche ein Verbrenner durchschnittlich erreicht (Quelle)?
  • 2019 wurden weltweit 2.1 Millionen E-Autos verkauft, was der Einfachheit halber hier auch gerade als Produktionswert betrachtet wird (Quelle). Die Schweiz müsste als in zwei Jahren die gesamte weltweite E-Auto-Produktion kaufen, um ihr „Soll“ zu erfüllen.
  • E-Autos sollten theoretisch über Zeit billiger werden. Oder? Ausser Komponenten werden wider Erwarten teurer, bspw. wegen Inflation, oder aber weil bspw. seltene Erden rar werden. Oder Kriege und Lieferkettenprobleme Produzenten vom Weltmarkt abschneiden.
  • Auch die Herstellung neuer E-Autos produziert CO2. Dieser Fakt müsste in die Abwägungen auch einfliessen. Insbesondere, weil die Energiewendler die ganze Übung ja primär durchziehen, um CO2 einzusparen. Ich lehne mich vermutlich gerade weit aus dem Fenster, aber ich glaube man spart Unmengen an CO2 ein, wenn man einen Verbrenner einfach noch ein paar Jahre länger fährt …
  • Jeder E-Auto-Besitzer benötigt auch eine Ladestation. Die Nachrüstung für Wohneigentümer kostet mehrere Tausend Franken. Bei Überbauungen fallen wohl Skaleneffekte an, was die Umrüstung günstiger macht. Was passiert aber mit Mietern? Wir haben unseren Verbrenner seinerzeit in der Stadt Bern draussen in der weissen Zone vor dem Haus parkiert. Keine Ladesäule weit und breit. Was kostet es, das Land im Schnellzugstempo mit Ladesäulen zuzupflastern? Würden diese freistehenden Ladesäulen nach Bedarf (in der Nacht) auch Strom aus den Autos „zurücksaugen“?
  • Haben wir überhaupt genügend Strom, um unsere neuen glänzenden E-Autos zu laden? Oder muss jedes Haus noch für mehrere zehntausend Franken eine Solaranlage installieren? Wir sprechen von 1.48 Millionen Liegenschaften (Quelle). Rechnen wir mit Vollkosten von 15’000 CHF pro Liegenschaft (am Rande: die Summe ist viel zu tief angesetzt), kostet das noch einmal 22’200’000’000 CHF. Vorteil: Damit lädt man nicht nur das E-Auto in der Garage auf (wenn es denn Mittags, am Peak, in der Garage steht), sondern versorgt auch die Wohnung an sonnigen Sommertagen mit Strom.
  • Ich bin kompletter Laie, aber wenn die E-Autobatterie nicht nur von der PV-Anlage geladen werden soll, sondern bei Bedarf von ihr auch wieder Strom zurück ins Haus geben soll, müssen nicht bereits bestehende Wechselrichter mit solchen ersetzt werden, die eine „Schubumkehr“ unterstützen?

Für grob gerechnet 110 Milliarden CHF hätten wir also nicht nur unsere Autoflotte komplett erneuert, sondern auch sichergestellt, dass jede Liegenschaft ein oder mehrere Fahrzeuge lädt (wenn die Sonne scheint). Und wir hätten natürlich „Mini-Stauseen“ in unseren Tiefgaragen, um am Abend auf unserem OLED-TV Netflix schauen zu können.

Marktwirtschaftlich wäre nun gegenüberzustellen, was Alternativen kosten, und ob die Alternative(n) rascher, und vor allem realistischer angeschafft werden könnte. Beispielsweise:

  • ein oder mehrere neue Atomkraftwerke bauen. Schätzungen reichen von 23 Mia. USD bis (von einem Energiewendler berechnet) 51 Mia. CHF.
  • das Wallis zu evakuieren, in Martigny eine Staumauer zu bauen, das Tal zu fluten und dann als gigantischer Wasserspeicher umzunutzen (sozusagen die E-Autobatterie, nur etwas grösser)

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Donnerstag, 9. Dezember 2021

Qualitätsjournalismus aus dem Haus Ringier: Heute über Kampfjets

Ein Video zeigte, wie der teuerste Kampfjet der Welt einfach ins Wasser plumpste.

Quelle: Briten gewinnen Wettrennen um abgestürzten F-35

Genau. Der F-22 kostet 250 Millionen USD, der F-35 180 Millionen: F-22 Raptor vs F-35 Lightning II

Piloten konnten sich per Schleudersitz retten

[…] Die Piloten konnten sich per Schleudersitz aus dem Flugzeug retten.

Genau, die Briten haben offenbar eine Special Edition gekriegt:

The Lockheed Martin F-35 Lightning II is an American family of single-seat, single-engine, all-weather stealth multirole combat aircraft

Quelle: Lockheed Martin F-35 Lightning II

Dank geht an den Aviatik-Experten in meinem Kollegenkreis, der die Fehler sofort entdeckt hat.

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Sonntag, 17. Oktober 2021

Gieri Cavelty bringt uns auf Linie

Selten so einen Käse gelesen!

Gerade in Abstimmungskämpfen spielen Verzerrungen und Desinformation stets eine Rolle. Heute spitzt sich das Phänomen allerdings dramatisch zu. Wegen Corona, wegen Social Media und weil das rechte Establishment Kapital aus der Situation schlagen möchte.

Corona war nie das Problem, sondern die Reaktion des medial-politischen-pharmazeutischen Komplexes darauf.

Das linke Establishement sowie auch der medial-politische-pharmazeutische Komplex möchten selbstverständlich kein Kapital aus der Situation schlagen. Träumen wir weiter.

Im schlimmsten Fall driftet die Schweiz dorthin ab, wo die USA während der Präsidentschaft von Donald Trump gelandet sind.

Aha. Wäre es möglich gewesen, diese Befürchtung detaillierter zu erläutern und vor allem noch irgendwie zu belegen? Oder gibt es analog zur Nazi-Keule nun auch die Trump-Keule, die jegliche Diskussionen abrupt stoppt?

Auf diesem Boden der Verunsicherung gedeihen jene sogenannten alternativen Fakten, die unter anderem via Telegram, Twitter oder Youtube unter die Leute gebracht werden und viele Gemüter in Dauererregung versetzen.

Was will Cavelty uns damit sagen? Schaltet Telegram, Twitter und YouTube ab? Macht jeden Schweizer zum Zwangsabonnenten des Sonntagsblick, damit dieser das Wort Gottes in alle Haushalte spülen kann?

Auf dem gleichen Boden wächst eine heftige Abneigung gegen den Journalismus und die Journalisten.

Mit Blick auf solche Editoriale nun wirklich kein Wunder. Ich frage mich: Wie viele Medienschaffende, insbesondere Bersets Prätorianergarde in der Redaktionsstube des Blicks, verdienen heutzutage die Berufsbezeichnung „Journalist“ effektiv noch?

Zugleich nutzt sie [die SVP] die Stimmung, um ein Anliegen voranzubringen, das seit langem auf ihrer Agenda steht: der Kampf gegen jene Medien, die nicht stramm auf ihrer Linie sind. Gemeinsam mit den Corona-Skeptikern hat sie das Referendum gegen das neue Medienförderungsgesetz ergriffen. […] Gewiss: SonntagsBlick und andere grosse Titel würden von der Medienförderung ebenfalls profitieren.

Es folgt eine herzerwärmende Abhandlung, wieso wir im Februar 2022 ein „Ja“ zum Medienförderungsgesetz in die Urnen legen sollen. Es geht um die Rettung des … bitte, was? … Wohlener Anzeigers. Ringier-Angestellte entdecken ihr Herz für Mini-Verlage! Dass die meisten Millionen aber nicht in der Redaktionsstube in Wohlen, sondern bei den Grossverlagen (und somit auch Ringier) landen werden, wird hier nicht erwähnt.

Würde es der Politik wirklich darum gehen, darbende Regional- und Lokalblätter vor dem Untergang zu bewahren, hätte man ein entsprechendes laserscharf fokussiertes Gesetz tüfteln können, ohne dass Txmedia, Ringier und CH Media einen einzigen Rappen Steuergelder gesehen hätten. Tat man aber nicht, und aus meiner Sicht war das weder ein Betriebsunfall, noch ein Versehen, sondern Absicht.

Und wenn Ringier den Untergang des Wohlener Anzeigers befürchtet, steht es dem Konzern frei, den Anzeiger mit einer bedingungslosen Spende über Wasser zu halten.

Gilbert Bühler, Direktor der «Freiburger Nachrichten», formuliert es so: «Wer, wenn nicht wir, berichtet kritisch über die Politik im Kanton und in den Gemeinden? Ohne unsere publizistische Leistung ist unsere Demokratie hochgradig gefährdet.»

Lächerlich. Unsere Demokratie ist hochgradig gefährdet — aber eben gerade weil die Medien seit Frühjahr 2020 tagtäglich versagen. Und dafür soll man sie jetzt auch noch belohnen?

Wenn unsere Demokratie wirklich in Gefahr ist, so droht diese Gefahr nicht von den Befürwortern des Covid-Gesetzes und einer intakten Medienlandschaft.

Ringier ans Volch: Die Demokratie muss mit zwei Ja gerettet werden — am 28. November 2021, und am 13. Februar 2022. Dies ist alternativlos.

War is Peace. Freedom is Slavery. Ignorance is strength.

Quelle: Wer unsere Demokratie wirklich gefährdet

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Dienstag, 12. Oktober 2021

Die Pravda … eh, der Blick, aus dem Hause Ringier zur selig machenden Zertifikatspflicht

Am 30. September 2021 titelte Blick, der verlängerte PR-Arm von Alain Berset und seinem Departement, auf Twitter:

Zertifikatspflicht brachte die Wende: Die vierte Welle ist gebrochen!

Die kritischen Geister da draussen wussten da aber schon längstens, dass sich die Fall- und Hospitalisationszahlen zum Zeitpunkt der Einführung der Zertifikatspflicht bereits seit Tagen im Sinkflug befanden.

Klickt man den Artikel heute an, sieht man, dass die Schlagzeile abgeschwächt wurde:

Zertifikatspflicht festigt die Wende: Die vierte Welle ist gebrochen!

Ich komme mir vor wie in der damaligen Sowjetunion, und empfinde das folgende Zitat als sehr zutreffend (fälschlicherweise Alexander Solschenizyn angedichtet, tatsächlich stammt die Aussage aber von Elena Gorokhova):

Wir wissen, sie lügen.
Sie wissen, sie lügen.
Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen.
Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen.
Und trotzdem lügen sie weiter.

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Freitag, 17. September 2021

Kein Witz: Tigris holt Ex-Geliebte von Alain „Tigrillo“ Berset ab

Halt! Gemäss Ringier-Sprech darf es natürlich nicht „Ex-Geliebte“ heissen, sondern „Bekannte“:

Eine Bekannte des Innenministers Alain Berset (49) ist rechtskräftig verurteilt worden, weil sie erfolglos versucht hatte, 100’000 Franken vom SP-Bundesrat zu erpressen.

Quelle: Bundesanwaltschaft will Sonderermittler einsetzen

Zurück zum Thema: Alain Berset verwendet(e?) gemäss Weltwoche-Artikel den Email-Alias alaintigrillo für seine Schürzenjagden. Tigrillo ist ein anderer Name für das zentralamerikanische Tier Oncilla (Leopardus tigrinus).

Und jetzt der Hammer: Die Ex-Geliebte Bekannte wurde nach dem Erpressungsversuch von der Einsatzgruppe Tigris abgeholt. Denn:

Die Einsatzgruppe wird beigezogen, wenn im Einzelfall mit einem erhöhten Risiko von Gewaltanwendung gerechnet werden muss.

Mein Fazit: Irgendwie enthält die Story einfach zu viele Tiger, als dass es reiner Zufall sein könnte. Das ist alles ein abgekartetes Spiel. Ergo: #tiggergate

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Sonntag, 1. August 2021

Corona-Newspeak

Der Blick übt sich in einem Artikel vom 28. Juli 2021 im Newspeak:

Die Delta-Variante macht dem Bund einen Strich durch die Rechnung.

Schön, wie der Virus hier zum Akteur gemacht wird, und dem Bundesrat deshalb nur der „autonome“ Nachvollzug bleibt. Merke: Der Bundesrat muss gar nichts, er entscheidet immer noch aus freien Stücken. Die ganze Übung könnte morgen abgebrochen werden, wenn man denn wollte.

Eigentlich hätten nach den Plänen des Bundes bis Ende des laufenden Monats alle geimpft sein sollen, die das wollen. Doch wegen der Sommerferien hat die Impfgeschwindigkeit bekanntlich stark abgenommen, so dass dieses Ziel noch nicht erreicht wurde.

Quelle: Delta stoppt den Bund: Weitere Öffnungen müssen warten

Die Impfgeschwindigkeit hat höchstwahrscheinlich abgenommen, weil all diejenigen sich bereits haben impfen lassen, die das wollten. Es verbleiben diejenigen Einwohner des Landes, welche sich schlicht und ergreifend nicht impfen lassen wollen — aus welchen mannigfaltigen Gründen auch immer. Das hat nichts mit Sommerferien zu tun, im Gegenteil: Wer über den Sommer ins Ausland in die Ferien reisen wollte, hat sich höchstwahrscheinlich lange vor den Ferien impfen lassen.

Besorgniserregend, wie solche Artikel ohne Aufschrei veröffentlicht werden können.

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Donnerstag, 18. März 2021

Impf-Neusprech beim Blick

Seit längerer Zeit fällt mir auf, dass der Blick die Impfung gegen SARS-CoV-2 konsequent als „Piks“ bezeichnet (Google-Suche; Stand heute 634 Treffer).

Wieso aber gerade „Piks“ und nicht „Impfung“ oder „Vakzination“? Einige Vermutungen:

  • Framing: „Piks“ ist positiv konnotiert und tönt weniger gefährlich als Impfung. Ein kleiner Stich in die Haut, und man ist vor dem Killervirus und all seinen Mutanten gerettet.
  • Schriftsetzung: Blick-Schlagzeilen müssen viel Inhalt auf engstem Raum transportieren — „Piks“ zählt 4 Buchstaben, während „Impfung“ 7 zählt, „Vakzination“ sogar 11.
  • Zielgruppengerecht: Blick-Leser verstehen die komplizierten Fachbegriffe „Impfung“ oder „Vakzination“ nicht. „Piks“ hingegen versteht jeder Kindergärtner.

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Montag, 15. Februar 2021

Der Blick leicht widersprüchlich

Wer Argo Nerd auf Twitter noch nicht abonniert hat, sollte das schleunigst nachholen.

Inspiriert durch seine legendären Tweets von Screenshots von zwei sich komplett widersprechenden Artikeln aus ein- und derselben Redaktion wage ich hier nun auch meinen ersten Versuch:

23. August 2020, von Dana Liechti und Danny Schlumpf

Immo-Boom wegen Corona: Die Schweizer ziehts aufs Land

Das Land ruft! Hohe Preise und Corona sind die Hauptgründe für eine zunehmende Stadtflucht. Auf den Immobilienmarkt kommen turbulente Zeiten zu.

Quelle: Die Schweizer ziehts aufs Land

14. Februar 2021, von Danny Schlumpf

Schweizer immer anspruchsvoller: Jeder Zweite will ein Haus in der Stadt

Die Zentren sind proppenvoll. Trotzdem wollen immer mehr Schweizer dort wohnen und arbeiten – am liebsten auch noch im eigenen Haus.

Quelle: Jeder Zweite will ein Haus in der Stadt

Vermutung: Nach sechs Monaten auf dem Land merken die Hauskäufer, dass das dort nichts ist für sie, und jetzt wollen halt wieder zurück in die Stadt.

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Donnerstag, 11. Februar 2021

Der tägliche Pandemie-Wahnsinn in Schlagzeilen gepresst

Eines ist klar: Bald zwölf Monate nach dem ersten SARS-CoV-2 positiven Test in der Schweiz haben sie* endgültig nicht mehr alle Tassen im Schrank:

Quelle: Jetzt kommt die Variante der britischen Mutation

Quelle: Forscher entdecken Mutation der britischen Variante

*) Der politisch-wissenschaftlich-mediale Komplex, gefangen in einem für sie virtuous (aus meiner Sicht: vicious) cycle (Definition (engl.).

Drosten hatte recht: Das sieht nicht gut aus. Aber nicht auf die Pandemie bezogen, sondern auf den Komplex.

Ah, einen habe ich noch (auf Twitter entdeckt):

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Freitag, 5. Februar 2021

Wie das BAG so die Armee

Einmal mehr zeigt sich die IT-Problematik beim Bund: Durch die Verwendung unterschiedlicher Systeme erfolgten jeweils nur Teilabbildungen im SAP-Software-System. «Es fehlt eine durchgehende Auftragsabwicklung mit der zugrunde liegenden Dokumentation der Prozessschritte von der Offertanfrage über die Verträge, Firmenprüfung, Produkteprüfung, Lieferung, Transport, Lagerung, Auslieferung etc.» Diese Dokumentationen seien bisher in manueller Form in den jeweiligen Organisationseinheiten «auf Papier geführt und abgelegt».

Quelle: Corona zeigte Grenzen des veralteten Beschaffungssystems brutal auf: Tollhaus Armeeapotheke

Toll. Copy & Paste und leichte Redigierung von Roger Köppels Schelte am BAG und der Bundesverwaltung im Allgemeinen:

Aber hallo, meine Damen und Herren, bei allem Respekt vor der Komplexität einer Pandemie und dem Umgang mit einem neuartigen — oder: relativ neuartigen — Krankheitserreger: Wir haben über 34’000 Bundesangestellte in Bern.

Durchschnittslohn: 120’000 Franken. Der ist auch auf dem Konto wenn draussen ein Lockdown ist. Wenn niemand mehr irgendein Bleistift bewegen kann in der Schweiz, dann haben die das Geld sicher auf dem Konto.

Davon über [12’000] [Quelle] fürstlich besoldete [Vollzeit]stellen im VBS. Diese Leute machen nichts anderes als sich den ganzen Tag mit [Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport] zu beschäftigen. Und seit bald einem Jahr mit dieser neuartigen Corona-Pandemie.

Und jetzt will man uns erzählen dass dieser gigantische Apparat, ausgestattet mit allem was man sich nur wünschen kann, dass der nicht in der Lage ist [Schutzausrüstung zu beschaffen].

Via: Köppel in Hochform

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