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Samstag, 10. Februar 2018

PC von einem USB-Stick booten meldet „Missing Operating System“ (oder: Lenovo Thinkpad BIOS Updates ohne Windows)

Kürzlich habe ich dank der Funktion dmidecode nicht nur herausgefunden, wie ich aus der Ferne feststellen kann, um welchen Gerätetyp es sich bei einem Laptop-Server konkret handelt …

...
Handle 0x000E, DMI type 1, 27 bytes
System Information
	Manufacturer: LENOVO
	Product Name: 4236MBG
	Version: ThinkPad T420
	Serial Number: XXXXXXX
	UUID: 045E0181-510B-110B-BEFD-D0C20D7188AE
	Wake-up Type: Power Switch
	SKU Number: Not Specified
	Family: ThinkPad T420
...

… sondern auch, dass die BIOSse meiner Thinkpad-Flotte wohl mal aktualisiert werden sollten:

...
BIOS Information
	Vendor: LENOVO
	Version: 6QET69WW (1.39 )
	Release Date: 04/26/2012
...

Erstaunlicherweise unterhält Lenovo seine Support-Seiten vorzüglich und es fanden sich innert weniger Minuten alle Seiten mit BIOS-Updates für meine Thinkpads X200s, X201, T400 und T420.

Da auf den Dingern kein Windows läuft, kann man das Update über diesen Weg vergessen. Glücklicherweise bietet Lenovo auch noch CD-Images (sog. ISOs) an, mit welchem die ca. 40MB Updatedaten auf CDs gebrannt werden können. Der Laptop kann dann von dieser CD gestartet und die Updates installiert werden, d.h. die Anforderung Windows entfällt so.

Erstes Problem: Die Links auf die ISO-Images auf den Seiten mit dem „BIOS Update Utility for Windows“ funktionieren nicht. Hier hilft Google jeweils kurzerhand weiter: „X200s BIOS Update Bootable CD“ findet dann den korrekten Link der Seite.

Nachdem man sich von dort die ISOs heruntergeladen hat und sie bspw. (graphisch) mit Etcher (oder auf dem CLI mit dd) unter macOS auf einen USB-Stick schreiben will, ein weiterer Showstopper: Etcher meldet nach dem Transfer, dass der USB-Stick kein gültiges Dateisystem enthält.

Wie sich mit etwas googeln herausstellt verwendet Lenovo für seine Boot-CDs den El Torito-Standard. Deshalb muss man aus dem .iso mit dem Perl-Script geteltorito.pl das eigentliche Image extrahieren. geteltorito.pl findet sich unter Debian GNU/Linux im Paket genisoimage. Aus der Boot-CD des BIOS-Updates für ein Lenovo Thinkpad X201 extrahiert man das eigentliche ISO-Image folgendermassen:

#!/bin/bash

/Users/mario/Scripts/cd-dvd/geteltorito.pl -o 6quj19us.img 6quj19us.iso

exit 0

Auf der Kommandozeile liest man dann ungefähr Folgendes:

$ extract.sh 
Booting catalog starts at sector: 20 
Manufacturer of CD: NERO BURNING ROM
Image architecture: x86
Boot media type is: harddisk
El Torito image starts at sector 24 and has 65536 sector(s) of 512 Bytes

Image has been written to file "6quj19us.img".

Anschliessend schreibt man das .img folgendermassen auf einen USB-Stick, welcher als /dev/rdisk5 gemountet ist:

#!/bin/bash

dd if=6quj19us.img of=/dev/rdisk5 bs=512k

exit 0

Auf der Kommandozeile liest man dann ungefähr Folgendes:

# write.sh
32+0 records in
32+0 records out
33554432 bytes transferred in 6.970957 secs (4813461 bytes/sec)

Einige der folgenden Links waren für die Auskundschaftung dieser Alternative essentiell, andere (weiter unten) Sackgassen:

Die Grösse des USB-Sticks scheint eine Rolle zu spielen

Während einer Stunde habe ich mir dann die Zähne ausgebissen — sowohl mit Etcher als auch mit dd habe ich diverse Images auf einen uralten SanDisk Cruzer USB-Stick mit 512MB geschrieben. Doch jedes Mal, als ich mein Testgerät, ein Lenovo Thinkpad T400, damit booten wollte, erschien die Fehlermeldung „Missing Operating System“.

Erst als ich den USB-Stick auswechselt und einen LaCie itsaKey mit 4GB verwendete, klappte das booten und updaten der Thinkpads reibungslos.

Derzeit bin ich der Meinung, dass dies irgendwie damit zu tun hat, dass der erste USB-Stick mit 512MB kleiner als eine CD mit 640MB ist und dadurch Probleme mit dem Boot-Programm im MBR entstehen. Oder aber dass vom SanDisk-Stick schlicht und einfach nicht gebootet werden kann, weil die Hardware des USB-Sticks das aus mir unerfindlichen Gründen nicht unterstützt.

Zum Schluss noch ein Screenshot, wie die Partition im Disk Utility.app angezeigt wird — mich erstaunt, dass „Bootable“ als „No“ angegeben wird, wobei ich nicht weiss, ob damit gemeint ist, dass Macs gebootet werden können:

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Samstag, 29. Juli 2017

Backup der Raspberry Pi SD-Karte anfertigen

Kürzlich hatte ich während eines Anfalls aus geistiger Umnachtung versucht, meinen Raspberry Pi 3 von Raspbian Jessy auf Raspbian Stretch zu „lüpfen“. Scheiss-Idee. Im Gegensatz zu Debian ist Raspbian Stretch leider noch nicht stabil genug, um auf einem produktiven Raspberry Pi zu laufen.

Nicht nur das, es war tatsächlich so, dass ich zwar seit wohl fünf Jahren hier in der Wohnung einen Raspberry Pi betreibe — und nicht wusste, dass man auf einfachste Weise eine Kopie einer sauber aufgesetzten Raspbian-Installation anfertigen kann.

Das Vorgehen ist im Internet mehrfach beschrieben; ich habe mich an den Artikel Back-up a Raspberry Pi SD card using a Mac gehalten.

Das Vorgehen:

  1. Raspberry Pi herunterfahren
  2. Die SD-Karte mit einer Pinzette aus dem Gerät holen
  3. Die SD-Karte mit einem Adapter an einen Mac (oder Linux-Rechner) anschliessen
  4. Mit diskutil list oder df die Device-Adresse der SD-Karte herausfinden; in meinem Fall /dev/rdisk4
  5. Die gesamte SD-Karte in eine Datei auf dem lokalen Mac klonen:
    # dd if=/dev/rdisk4 of=~/Desktop/emeidi-dashboard.img bs=1m

Fertig! Verbockt man sich in Zukunft den Raspberry Pi, schliesst man einfach wieder die SD-Karte an den Mac an und schreibt das Image zurück.

Dies funktioniert auch wieder auf der Kommandozeile mit dd (mit umgekehrten if– und of-Parametern), doch hier war ich zu Faul und habe stattdessen das quelloffene Etcher mit graphischer Oberfläche und Fortschrittsanzeige verwendet.

Übrigens: Nachdem ich das Image testhalber auf eine zweite SD-Karte zurückgeschrieben und verifiziert hatte, dass der Raspberry Pi 3 vom Backup bootet, habe ich das Image mit ZIP komprimiert und so eine Platzreduktion von 50 Prozent hingekriegt.

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