Posts Tagged ‘Finanzen’

Sonntag, 10. Februar 2008

Reform der Banken-Boni?

[…] So hat Philipp Hildebrand, der Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank, in der «NZZ am Sonntag» vom 3. Februar für eine Änderung bei den Bonuszahlungen in dem Sinn plädiert, dass Banker langfristig an den Gewinnen wie an den Verlusten partizipieren müssen. Denn heute ist der Bonus nach oben praktisch unbeschränkt, nach unten auf null reduziert. Der Banker erhält mindestens sein Basissalär, doch Verluste tragen Bank und Aktionäre.

Quelle: CS legt Bonus-Latte höher

Wobei ich mir nicht sicher bin, wie man negative Boni in der Realität dann umsetzen will. Mir kommt auf Anhieb nur die „Auszahlung“ der Boni in Form von Aktien in den Sinn – man kann ja den Bank-Angestellten Ende Jahr nicht einen Einzahlungsschein zukommen lassen, mit dem sie zu viel bezogene Boni rücküberweisen müssen …

Nachtrag

Mann sollte Zeitungsartikel immer zuerst zu Ende lesen und danach erst seinen Senf loswerden:

Die Credit Suisse hat bei etlichen ihrer Händler einen solch revolutionären Schritt getan. «Wir haben», so Dougan, «ein System eingeführt, bei dem der Bonus zwei Jahre gesperrt ist. Wenn die Händler nächstes Jahr Verluste generieren, verlieren sie den letztjährigen Bonus.» Damit hätten sie einen Anreiz zur längerfristigen Performance ihres Geschäftes.

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Montag, 4. Februar 2008

Die neue Weltordnung

[…] Rubin was stumped when asked where the U.S. fit into a world where China has become the global factory, Brazil the world’s farmer, and India its back office. […] After all, globalization has made the U.S. the world’s manager and financier, a job that his bank has just screwed up on a massive scale.

Quelle: Robert Rubin: What meltdown?

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Samstag, 2. Februar 2008

US-Banken zünden den Nachbrenner

According to the Federal Reserve Board website, U.S. non-borrowed bank reserves have gone from $37B to $199M (nope, that’s not a typo) in the last month. We have been discussing this with Sitka Pacific Capital’s Mike ‚Mish‘ Shedlock for the last two weeks. He concludes: „Banks in aggregate have now burnt through all of their capital […]

Quelle: Two Billionaires Describe Our Outlook

Hmmm … ?!

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Mittwoch, 30. Januar 2008

Kredit-Party abgeblasen

But the problem, as the Financial Times so elegantly put it, is that the “credit orgy” is over. The liquor ran out. The music stopped. And someone called the cops. Bush and Bernanke show up with a few more bottles of booze, but the guests are already putting on their coats and fumbling for their car keys.

Quelle: Frightened Investors Have Knocked Down Stocks

Ich liebe The Daily Reckoning für diese immer so süffig geschriebenen Analysen der Finanzwelt!

Redewendungen, die man sich angesichts der unsicheren Wirtschaftsentwicklung unbedingt merken sollte:

  • „When the shit hits the fan …“

    if the shit hits the fan, a person or an organization gets into serious trouble.

    Quelle: shit hits the fan

  • „When the chicken come home to roost …“

    if you say that chickens are coming home to roost, you mean that bad or silly things done in the past are beginning to cause problems.

    Quelle: chickens come home to roost

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Mittwoch, 30. Januar 2008

Ospels Vermächtnis

UBS-Abschreiber steigen auf über 20 Milliarden

Früher als erwartet gibt die UBS Zahlen zu 2007 bekannt: Demnach hat sich die Lage seit Dezember noch verschlechtert, der Reinverlust für das Gesamtjahr beträgt 4,4 Milliarden Franken.

Quelle: UBS-Abschreiber steigen auf über 20 Milliarden

Wie wird die Geschichte Marcel Ospel einreihen? Mir kommen drei Dinge in den Sinn:

  • Vom KV-Stift zum Verwaltungsratspräsident. Darf und muss man ihm hoch anrechnen. Das schafft kaum jemand.
  • 20 Millionen Bonus, 20 Milliarden Abschreiber. Spätestens jetzt würde ich mich als Aktionär fragen, was Ospel besser als ein Strassenwischer gemacht hat …
  • (Gro)Undertaker. Die Swissair wurde gegroundet, weil er in den kritischsten Stunden der schweizerischen Qualitätsairline „telefonisch nicht erreichbar“ war. Zu seiner Entschuldigung sei gesagt: Solche Probleme löst man nicht fünf vor zwölf, sondern bereits viel früher.

Im Verlauf des vierten Quartals habe die UBS zudem die Bilanz und die risikogewichteten Aktiven reduziert. Dabei habe sie auf gewissen Positionen auch Verkaufsverluste realisiert, so die Grossbank.

Ähnlich wie bei den Franzosen und dem angeblich „unter Radar“ fliegenden 50-Milliarden-Gambler braucht auch die UBS noch flüssige Mittel. Wenn diese verdampfen, müssen halt „Positionen“ in äusserster Hektik aufgelöst werden – Verlust hin oder her.

Übrigens mit ein Grund, wieso der Goldpreis Mitte Januar nachgegeben hat: Gewinnmitnahmen, Gold wird verkauft, um die Verluste in den Aktienportfolios wettzumachen.

Der Grund des hastigen Verkaufs liest man einige Sätze später:

Die UBS gab weiter bekannt, dass die Kernkapitalquote per Ende Jahr auf 8,8 Prozent gesunken ist. Die Mindestanforderung beträgt acht Prozent.

Eine solche Entwicklung war längst klar – wieso würde man sonst in einer Nacht- und Nebelaktion Geld aus einem Singapurischen Staatsfonds einfliegen und die Aktionäre übergehen? Zu einem Wucherzins, notabene. Aber was will man als UBS auch tun? Der Markt macht den Preis – wer verzweifelt nach Geld lechzt, muss halt auch Knebelverträge eingehen.

Der Basler Bebbi an der Unternehmensspitze sollte sich ja exzellent mit den Basel II-Anforderungen auskennen …

A propos: Was würde passieren, wenn Privatkunden begännen, ihre Gelder von der UBS abzuziehen? Würde das die Bank überhaupt spüren? Domino-Effekt?

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Sonntag, 27. Januar 2008

Der Untergang

Hinter verschlossenen Türen fielen dabei auch spitze Bemerkungen: «Die Chefs der Grossbanken meinten immer, sie seien so brillant», sagte der Chef der Zentralbank eines grossen europäischen Landes: «Deshalb verdienen sie es, unterzugehen.»

Quelle: Wirtschaftsführer wollen Banken härter anpacken

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Freitag, 25. Januar 2008

Staatliche Bankrettung

[…] Northern Rock will raise the money to repay its debt by issuing some £30 billion in asset-backed bonds, which the government will underwrite. So, in this not-very-opaque shell-game, the taxpayer will guarantee repayment of the money Northern Rock borrows to repay the taxpayer. […] But the position will be gallingly asymmetrical: the bank’s owners will pocket most of the profits, if any ensue; and taxpayers will foot most of the losses, if a lot of those materialise instead.

Quelle: The Economist, 26. Januar 2007, „Hocking the Rock“ S. 10.

Nett. Da sieht man mal wieder, für was man eigentlich Steuern bezahlt.

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Mittwoch, 23. Januar 2008

Morgen Mittwoch an der Börse

Just a normal day a the nations most important financial institution …

Quelle: International Herald Tribune, 27. Oktober 1989.

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Dienstag, 22. Januar 2008

Bravo, Ben!

Ben ist unser bester Mann. Wenn’s brennt, dann kommt Ben, und löscht das Feuer im Nu. Ben hat auf alle Fragen eine Antwort – wen interessierts, dass die Antwort immer gleich lautet:

Frage: „Ben, was machen wir jetzt?“
Ben: „Wir drucken mehr Geld!“

Und so werden heute Nacht die Druckerwalzen in den Gewölben der altehrwürdigen Fed glühen, wie sie vorher noch nie geglüht haben. Wahrscheinlich wird man das Glühen gar von der ISS im Erdorbit aus sehen … Man sollte nur aufpassen, dass die Druckerpressen vor lauter Glühen nicht gleich durch die Erde hindurch nach China durchbrennen.

Doch die Druckerpressen würden den Chinesen auch keine Last von den Schultern nehmen: Diese besitzen ja bereits genug von dieser Toilettenpapier-Währung. Ob Hu Jintao und Wen Jiabao seinen Allerwertesten bereits mit Greenbacks putzt?

Und da die Amis ihre Währung weiter verwaschen, werden die Inhaber der Schuldbriefe wieder nervöser. Und, ach ja, der Ölpreis steigt wieder, weil der ja mit der „stärksten“ Währung der Welt gekoppelt ist. Denn schliesslich können auch die Saudis rechnen und merken, dass sie um ihren Profit gedrückt werden, wenn sie den Preis nicht gegen oben korrigieren. (Die Gegenteilige Bewegung ist momentan zu beachten – der Ölpreis sinkt und sinkt. Wenn der Ami arbeitslos ist, muss er nämlich auch nicht mit dem Auto zur Arbeit „commuten“. Mal schauen, welche der beiden gegenläufigen Entwicklungen stärker ist)

Wahrscheinlich bin ich einfach zu pessimistisch (und zu wunschträumerisch), aber wer da draussen hat auch das Gefühl, dass die USA seit Wochen und Monaten auf der Intensivstation liegen und alle paar Stunden mit einem Defibrillator wiederbelebt werden müssen? Wo bleibt der Herzschrittmacher, der dieses „starke“ Herz in Schwung halten kann? Wieso kann es auch dieses Mal der Markt nicht richten? Wo sind die Ideen unserer top-bezahlten Ospels?

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Dienstag, 22. Januar 2008

Ein bisschen Panik

„Es herrscht ein bisschen Ausverkaufsstimmung im Markt“

Quelle: Panik an den Börsen

In der Tat:

  • Die USA haben ein bisschen Rezession
  • Herr Ospel verlässt die UBS ein bisschen
  • Unsere Pensionskassen zittern ein bisschen
  • Gold verliert ein bisschen an Wert
  • Die Banken schreiben ein bisschen ab
  • Die Arbeitslosigkeit steigt ein bisschen
  • Ein bisschen Staatsinterventionismus

Manöverkritik

Börsencrashs wie heute bringen Profi- und Hobby-Spekulanten wieder auf den Boden der Tatsachen – Gott sei dank! In den letzten Jahren – als die Börsenindizes nur eine Richtung kannten, nämlich durchs Dach bis in den Himmel – war es äusserst einfach, sein Geld gewinnbringend einzusetzen – man konnte kaum etwas falsch machen. Jeder fühlte sich für fünf Minuten als Sieger, als Investment-Experte: Der Einzug in den Olymp der Börsenspekulanten schien zum Greifen nahe.

Ich befürchte, dass in den letzten Jahren allzu viele von der Illusion des schnellen Geldes geblendet wurden – wie sagt man so schön: There’s no free lunch! Jetzt haben wir das Debakel! In den letzten Wochen und Monaten wurden Vermögen vernichtet als wäre es der Winterschlussverkauf (2 für 1), als wären Mangels Erdöl für die Heizung unsere geliebten Banknoten verfeuert worden.

Doch halt – nicht alle hat es auf dem falschen Fuss erwischt: Wer in der jetzigen Situation saftige Gewinne im Aktienhandel macht, dem würde ich künftig mein (Spiel-)Geld anvertrauen.

Nachtrag: Ein bisschen Verluste …

I need to be to work in 2 hours, and I can’t manage this position, I have to sell out. About 40k in 2 days,,,,,,,,,,,,gone.

Quelle: -31k, Goodbye

Armes Schwein!

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