Posts Tagged ‘Israel’

Dienstag, 5. August 2025

Eine Stimme zum Gaza-Krieg

Die Lager sind zutiefst gespalten, aber eines kann man Many Patinkin nicht vorwerfen: Antisemitismus.

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Sonntag, 15. Juni 2025

Israel gegen Iran: Wer gewinnt?

Israel und Iran decken sich seit zwei Tagen mit Bombardements ein. Wie das ausgehen wird, kann ich nicht sagen.

Einer der Podcasts, welchen ich konsumiere, vertritt die Meinung, dass Israel (respektive der um sein Amt bangende Premierminister) die USA mit dieser Eskalation zum Eintritt in einen grösseren Krieg in Nahost bewegen möchten. Der erste Schritt dazu wäre getan. Sind wir gespannt, wie Trump reagieren wird. Hört er auf die Neocons und War Hawks des Deep States, oder geht er seinen eigenen Weg?

Doch in diesem kleinen Beitrag eines Laien geht es nicht um die Analyse der Motive beider Seiten, sondern um die ökonomischen Realitäten der Kriegsführung.

Mich erinnert das Ganze an die Anfänge des Ukraine-Kriegs. Eindrücklich war für mich damals, wie Raytheons Javelin (Kostenpunkt: $250,000 $500,000 bestehend aus der „Command Launch Unit (CLU)“ und der „Missile“) Panzer (Kostenpunkt: $500,000–$2m) zerstören (mein Post von damals). Eine Javelin herzustellen ist viel einfacher, und das Ding kann wiederverwendet werden (eine Ersatzrakete kostet $100,000). Ausserdem ist die Waffe extrem einfach zu bedienen. Somit ein klarer Vorteil für die Besitzer der Javelin.

Eine wichtige Frage bei den aktuellen Bombardements muss deshalb sein: Wie viel kostet den Angreifer eine Rakete, und wie viel kostet es dem Verteidiger, eine solche Rakete in der Luft abzufangen und zu detonieren, bevor sie ihr Ziel erreichen kann?

Die Jerusalem Post hat sich dem Thema bereits im Oktober 2024 angenommen: Eine iranische Rakete kostet mindestens $1,000,000. Eine israelische Abwehrrakete (Arrow-2 oder Arrow-3) kosten $3,000,000 respektive $2,000,000. Unklar ist, wie viele Arrows auf ein Ziel abgefeuert werden: Eine, oder mehrere? Gemäss dem Artikel wird eine iranische Rakete von Iron Dome nicht abgefangen, wenn der Computer berechnet, dass sie unbewohntes Gebiet ansteuert.

Was ich auf Grund von auf Twitter kursierender Videos erkennen kann: Iron Dome scheint nicht so gut zu funktionieren wie gewünscht. Einige Raketen kommen durch, und für mich als kompletten Waffensystem-Laien sieht es aus, dass es sich dabei um Überschallraketen handelt.

Und hier schliesst sich der Kreis vermutlich wieder: Anstelle mit enormen Kosten und einer nicht hundertprozentigen Erfolgschance angreifende Raketen abzufangen, macht es für Israel vermutlich mehr Sinn, den Gegner daran zu hindern, überhaupt solche Raketen zu produzieren.

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Sonntag, 4. Februar 2024

„The pax americana seems to be ending“

Sehr guter Artikel des Historikers Niall Ferguson in Bloomberg News: The US and Europe Risk Flunking Geopolitics 101 (Paywall).

Unter anderem beschreibt er die drei Defizite des Amerikanischen Imperiums (als Nachfolger des Britischen Empire):

  • Economic deficit. Die USA sind überall auf der Welt verschuldet.
  • Manpower deficit. Amerikaner haben kein Bedürfnis, jahrelang in fremden Ländern mit niedrigen Lebensstandards zu verbringen.
  • Attention deficit. Wähler und Politiker verfügen nur über eine kurze Aufmerksamkeitsspanne von wenigen Jahren. Ist ein ausseramerikanisches „Problem“ bis dann nicht „gelöst“, zieht die Karawane weiter.

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Montag, 15. Februar 2016

Hip Hop-Song in JeruZalem (2015)

Gestern entdeckten wir auf unserem Apple TV das Poster des Horrorfilms JeruZalem (2015). Als wir uns voller Interesse den Trailer des Streifens aus Israel anschauten, hörte ich bald einmal den fetten Hip Hop-Beat aus den Lautsprechern dröhnen (im nachfolgenden Trailer ab der 11. Sekunde bis ca. 26 Sekunden):

In einer Arbeitspause wollte ich heute Morgen der Sache auf den Grund gehen und den Künstler ausfindig machen, welcher sich mit diesem Song verewigt hat. Da ich aber weder YouTube-Filme schauen, noch die Lautsprecher für Shazam aufdrehen wollte, fand ich nach einer kurzen Google-Suche folgenden Dienst, welcher versprach, mir die manuelle Shazam-Erkennung abzunehmen:

MooMa.sh

Leider schlug der Dienst für diesen Trailer nur folgenden Song vor — nicht das, was ich gesucht hatte (immerhin der Beat tönte ähnlich):

Ich musste also trotzdem bis heute Abend warten, damit ich den Song mit Shazam auf meinem iPhone erkennen konnte. Und siehe da, innert eines Bruchteils einer Sekunde erschien folgende Angabe auf dem Bildschirm: Saz (Sameh Zakout) — Hip Hop. Und YouTube führt den Song ebenfalls:

Mittlerweile habe ich mir prompt das ganze Album Min Youm („Since That Day“?) des Künstlers gekauft — es findet sich im Schweizer iTunes-Store.

Sameh Zakout ist übrigens Palästinenser, nicht wie von mir ursprünglich vermutet jüdischer Israeli.

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Sonntag, 3. Mai 2009

Direktzahlungen der USA an Israel

Das Land scheint ja massiv von Subventionen aus Übersee angewiesen zu sein – schon blöd, wenn man den Gegnern Israels (den Arabern) dank dem stetig steigenden Bedarf nach Erdöl ebenfalls Unsummen in den Arsch schiebt:

Die Organisation engagiert sich nach eigenen Angaben jährlich für 100 Gesetzesvorhaben und konnte bisher Militär- und Finanzhilfen für Israel in Höhe von mindestens 110 Milliarden Dollar sowie zahlreiche Sanktionen der USA gegen Iran, Syrien und die palästinensische Hamas durchsetzen.

Quelle: Amerikas mächtigste Lobby lahmt (International, NZZ Online)

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Montag, 19. Januar 2009

Die Bibel ist auch das Grundbuchamt

Jewish people always go back to 2000 years ago, like if the Bible was a land registry office.

Quelle: east

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Dienstag, 13. Januar 2009

Deutsche Polizei demontiert Israel-Fahnen wegen Gaza-Demonstration

dass deutsche Polizeibeamte eine Wohnungstür eintreten, um eine Israelfahne aus einem Schlafzimmerfenster zu entfernen, weil sich unten auf der Straße Demonstranten an ihr stören – das hat eine besondere Note.

Quelle: SPIEGEL ONLINE – Druckversion – Demo in Duisburg: Polizei stürmt Wohnung und hängt Israelfahne ab – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Politik

Wieder einmal beschleicht einem das Gefühl, dass (auch deutsche) Polizisten je länger desto mehr den Weg des geringsten Widerstandes gehen – und vieles tun, nur nicht dorthin zu gehen, wo es richtig weh tut. Was die Bevölkerung aber eigentlich vom Freund und Helfer erwartet.

Jedenfalls finde ich es eine Frechheit, dass man die Fahne abmontierte und nicht diejenigen Personen festnahm, die sich angesichts dieser freien Meinungsäusserung Sachbeschädigung fremden Eigentums versuchten. Auch ich, der ja nun wahrlich nicht applaudiert, dass Israel seit Ende Dezember im Gaza-Streifen „aufräumt“. Aber es soll doch bitteschön erlaubt bleiben, sich explizit auf Seiten Israels oder aber der Palästinenser zu schlagen.

Ich persönlich nehme für mich in Anspruch, mich gar für die dritte Seite auszusprechen: Für Friedens und ein tolerantes Zusammenleben überall auf dieser Welt. Amen.

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Dienstag, 13. Januar 2009

Missile Tov!

(Insider: Mazal tov)

Danke, Jon Stewart (geborener Jonathan Stuart Leibowitz und somit völlig unverdächtig, einen inneren Groll gegen Israel zu hegen), für die neutrale Berichterstattung. Aber vielleicht hat er Unrecht und die US-amerikanischen Politiker vollkommen recht. Vielleicht sollten wir alle anfangen, ein „little bit fascist“ (ab 0:50) zu werden – hat noch niemandem geschadet:

Wenn es nicht andauernd so viele Tote geben würde, könnte man meinen, die beiden Völker lebten „nur“ in einer zerrütteten Ehe:

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Montag, 12. Januar 2009

Israelitischer Stamm in Indien

Der sephardische Oberrabbiner Schlomo Amar hat am Mittwoch entschieden, die Mitglieder der indischen Gemeinschaft „Bnei Menasche“ als Nachfahren der Israeliten anzuerkennen. Diese Menschen stammen offenbar vom biblischen Stamm Manasse ab.

Amar ernannte eine Delegation von Rabbinern, welche die Stammesmitglieder formal zum orthodoxen Judentum konvertieren sollen. Dadurch können sie legal nach Israel einwandern. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Das israelische Gesetz erlaubt es jedem Juden in der Welt, die israelische Staatsbürgerschaft anzunehmen.

Quelle: Israelitischer Stamm aus Indien darf einreisen

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Sonntag, 11. Januar 2009

Erste Eindrücke aus Tel Aviv

Ab dem 7. Januar 2009 lümmelte ich im gelobten Land herum. Erste Eindrücke:

Flickr-Fotos (157 Stück)

  • Am Nachmittag lief einem andauernd Soldaten und Soldatinnen über den Weg. Es gibt mindestens zwei Uniformen: Die dunkel- und hellbraunen. Vermutung: Entweder handelt es sich um eine Unterscheidung zwischen Truppengattung oder Rang. (Danke, Gili!)
  • Wer insbesondere auf Mädels steht, die in Uniform und M16 rumlaufen, kommt hier auf seine Kosten (zugegebenermassen hat diese Konstellation für einen Zivilschützer seinen Reiz).
  • Im Ausgang kann man durchaus mit beurlaubten Soldatinnen ins Gespräch kommen. Ganz lustig wird es, wenn der Alkoholpegel steigt und gewisse Damen (gemäss eigener Aussage Offizierinnen!) sturzbetrunken „Fuck Hamas“ in die Gasse rufen.
  • Die jungen Leute verstehen und sprechen alle gut englisch – auch das Servierpersonal.
  • Bezüglich Indiviudalverkehr erinnert Tel Aviv stark an amerikanische Grosstädte: Alles mit dem Auto, und somit auch die davon hervorgerufenen Staus. Fragt sich nur, ob Israel all das Erdöl aus Norwegen importiert? Oder kann es das Land wirklich verantworten, Erdöl aus arabischen Staaten einzuführen (wahrscheinlich über Drittländer).
  • Wie beispielsweise auch in Los Angeles gibt es viele bediente Parkplatz-Felder – mitten in der Stadt, à la Vorplatz Reithalle (meistens etwas kleiner dimensioniert, wie beispielsweise an der Rothschild). Man bezahlt aber nicht am Automaten, sondern bei einer lebenden Person im Kassahäuschen.
  • Die Hupen haben hier eine deutlich geringere Halbwertszeit als in der Schweiz – wie auch die Geduld der Autofahrer.
  • Die meisten Autos weisen Beulen auf – die Szenerie erinnert an Frankreich und Italien.
  • Metro gibt es keine, die einzige Zugverbindung führt am Stadtrand vorbei. Der Bus ist das öffentliche Fortbewegungsmittel – mit unzähligen Linien.
  • Neben Bussen und Taxis scheint es noch ein drittes Fortbewegungsmittel zu geben: Ein Zwischending à la Minibus mit ca. 10 Sitzplätzen.
  • Die Ausstattung und der Zustand der Züge mag bei einem verwöhnten Schweizer nur ein müdes Lächeln hervorrufen: Dieselloks und uralte Wägen bieten kaum Reisekomfort.
  • Kondukteur gibt es keinen – Tickets werden analog zu U-Bahnen wie Paris beim Bahnhofseingang entwertet und müssen beim Verlassen der Zieldestination erneut in den Ticketfresser eingeschoben werden.
  • Am Eingang zu Bars und Restaurants steht in den allermeisten Fällen ein Türsteher, der ganz penibel in Taschen schaut. Könnte ja eine Bombe drin sein …
  • Strassen sind in hebräisch, arabisch und Englisch angeschrieben.
  • Natürlich aber nicht die Restaurants (auch wenn sie oft über englischssprachige Aushänge und Menus verfügen). Deshalb lieber die Strassennummer notieren und sich danach orientieren.
  • Tel Aviv ist teuer.
  • An Sabbat liegt das halbe Land lahm. Gemäss einem Taxi-Fahrer eine Konzession der Politiker an die orthoxen Juden, die 20% des Parlaments stellen. Viele Läden schliessen bereits Freitag-Nachmittag. Da es den orthodoxen Juden verboten ist, sich am Sabbat zu betätigen, halten Lifte in Hotels in jedem Stock.
  • Bezüglich der Partystadt Tel Aviv scheint es saisonal bedingte Unterschiede zu geben: Im Januar scheint weniger los zu sein als im Hochsommer.
  • Von den 130mm Niederschlag im Januar habe ich kaum einen Tropfen gespürt (von vier Tagen waren dreieinhalb ohne Regen).
  • Wer schon lange nicht mehr gejoggt hat und es als optimalen Anlass findet, endlich wieder mal einem Strand entlang zu laufen, muss am nächsten Tag mit enormem Muskelkater rechnen.
  • Als Tourist beginnt man sich nach einiger Zeit zu fragen, welche Person denn nun ein eingewanderter Osteuropäer ist, wer Araber, wer Mischling usw.
  • Von orthodoxen Juden sieht man in Tel Aviv nicht viel.
  • Kindergärten scheinen unterteilt zu sein – in orthodoxe und „normale“. Gemeinsam haben sie aber Plasticverhänge oder gar Stahlplatten an den Zäunen, die den Innenhof abgrenzen. Aussenstehende erhalten so kaum Einblick auf die Spielplätze – wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen.
  • Die Leute sind (im Januar? während dem Krieg?) nicht unbedingt freundlich – Hotel-Angestellte und 24h-Shop-Kassier machten den schlechtesten Eindruck auf mich. Andererseits sind Servierpersonal und Bekanntschaften dann doch sehr rasch auskunftsfreudig – man muss aber das Eis brechen und auf sie zugehen. Der Taxifahrer, der mich zum Flughafen zurück führte, war die offenste Person, die ich kennengelernt habe.
  • Als Mann ist es kein Problem, alleine in der Stadt herumzugehen – egal, zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Nie wurde ich von jemanden angehalten oder angepöbelt. Vielleicht hatten sie ja auch einfach Angst vor mir …
  • „Schweiz“ spricht man auf Hebräisch wie „Schwyz“ (Kanton) aus. Die Israelis, mit denen ich länger gesprochen habe, kennen das Land, zwei von drei waren auch schon dort.
  • Es gab sehr viele junge US-Amerikaner – sowohl bei der Einreise, als bspw. auch beim Besuch der Independence Hall oder am frühen Abend auf den Gassen.
  • Israel ist einer der wenigen Orte, wo man sich wohl auch noch mit Französisch durchschlagen könnte.
  • Zur Orientierung in der Stadt lässt man sich an der Reception einen faltbaren Stadtplan aushändigen (denjenigen vom Israel Diamond Center)
  • Bei der Suche nach Restaurants verlässt man sich besser auf die Strasse und die Strassennummer – nicht jedes Lokal ist auch auf Englisch angeschrieben.

Selbstverständnis

Besucht man Museen und Ausstellungen, so wird einem schnell klar, wie sich der Israeli, oder zumindest der Tel Aviver sieht: „Wir haben das Land hier urbar gemacht, eine Metropole gebaut – das ist unsere Legitimation, das ist unser Stolz.“ Das Schicksal – oder neutraler: die Rolle – der palästinensischen Bevölkerung wird dabei oftmals ausgeblendet (in einem Video, das mir in der Independence Hall gezeigt wurde, fand diese Bevölkerungsgruppe kaum sichtbar Erwähnung).

Was mir als Historiker aufgefallen ist, der sehr gerne alte Fotografien betrachtet (Independence Hall, aber auch bei einer Architektur-Ausstellung im Shalom Tower): Bei der Verlesung der Unabhängigkeit 1948 habe ich auf den Fotos keine orthodoxen Juden gesehen. Die Leute auf den Bildern schienen mir mehrheitlich dem intellektuellen Bürgertum zu entstammen, in Anzug und Hut gekleidet.

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