Posts Tagged ‘Krieg’

Donnerstag, 3. März 2022

Das erhellendste Video zu den Hintergründen von Russlands Invasion der Ukraine

(Nachtrag: Schlussendlich sind es zwei erhellende Videos geworden)

Das Video hatte ich bereits seit dem 31. Dezember 2021 in der To Watch-Liste aufgeführt — leider habe ich es erst heute Abend geschaut (unter anderem, weil ein Twitterer kürzlich auch noch einmal darauf verwiesen hat — danke für den Anstoss!):

Die Vorlesung stammt von 2015, lag somit 7 Jahre auf YouTube herum, ohne dass es Leute in Machtpositionen beherzigt hätten. Und jetzt passiert alles wie vorausgesagt.

Basierend auf diesem Video befürchte ich jetzt zu wissen, wohin der Weg geht:

  • Russland wird nicht aufhören bis die gesamte Verteidigungsinfrastruktur des Landes unschädlich gemacht ist — Armee, Kasernen, Transportmittel (Flugzeuge, Panzer, Lastwagen, etc.), Waffen, Munition. (Mearsheimer sagt zwar „In this case [Verzicht auf eine neutrale Ukraine] they [Russland] will wreck the country“, was noch viel Schlimmeres befürchten lässt)
  • Anschliessend wird Russland irgendwie sicherstellen müssen, dass das Land nie mehr aufrüsten kann.
  • Einen EU- und NATO-Beitritt wird es ebenfalls nie geben. Dies wird eine unverhandelbare Bedingung bei allfälligen Waffenstillstands- oder Friedensverhandlungen sein.
  • Entweder bleibt das Land irgendwie als politisches Gesamtgebilde bestehen (mit einer Russland-freundlichen Marionettenregierung?), oder aber es wird in einen neutralen Pufferstaat im Westen und einen russophilen Staat im Osten aufgeteilt (mit dem Dnepr als natürliche Grenze? Strategisch macht es vermutlich aber Sinn, die gesamte Schwarzmeerküste zu besetzen, um den Pufferstaat vom Meer abzuschneiden)

Ich befürchte, die Ukraine wie wir sie heute kennen, ist in mehrfacher Hinsicht verloren.

Und ja, solange diese Ziele nicht erreicht sind, besteht die latente Gefahr, dass es — gerade jetzt, in der brenzligsten Phase — zu einem „Betriebsunfall“ kommt, den keine der beiden Seiten wirklich will: Atomkrieg. Entweder weil Russland versehentlich NATO-Truppen angreift, oder die NATO russische Truppen angreift.

Na dann Guet Nacht!

Nachtrag

(Auf die Gefahr hin, dass mich hier nun wieder alle steinigen, weil ich es gewagt habe, Tucker Carlson nicht nur zuzuhören, sondern auch noch hier zu posten)

Ich höre deckungslgeiche Aussagen von Colonel Douglas Macgregor:

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Samstag, 12. Februar 2022

Kommt der Dritte Weltkrieg?

Nö, ich denke nicht. Könnte aber durchaus Wunschdenken sein, wer weiss.

Gemäss der Qualitätspostille Tagesanzeiger ereignet sich der Einmarsch Russlands in die Ukraine ab Dienstag, 15. Februar, der Spiegel wirft Mittwoch, den 16. Februar 2022, in die Waagschale.

Ich bin da deutlich vorsichtiger, denn: Ein klassischer Fall für die Spieltheorie! Und wenn man Spieltheorie sagt, muss man im selben Atemzug auch Christian Rieck sagen. Und siehe da — er hat offenbar gerade ein Video zum Thema veröffentlicht:

Ich habe das Video noch nicht geschaut (werde ich gleich machen), aber folgender Tweet schält aus meiner Sicht der Kern der Sache bereits hervor:

Ich bin gespannt, ob Rieck es auch so sieht.

Was läuft aus meiner Sicht? Russland sieht die NATO — da immer näher kommender — als immer grösser werdende Bedrohung. Wie stoppt man das Militärbündnis? Sicher nicht, indem man ruhig zu Hause sitzt und … nichts tut … und wartet, bis das ganze Land von Militärbasen mit Truppen und Marschflugkörpern umzingelt ist. Stattdessen: Die Schachfiguren auf dem Schachbrett strategisch positionieren, und dann auf Verhandlungen schielen. Verhandeln kann man aber nur, wenn man Pfande hat und/oder dem Gegner als Dank für dessen Aktion/Nichtaktion Dinge offerieren kann.

Wie die Sache auch immer ausgeht — mich beschleicht der Gedanke, dass Amerika mit Joe Biden nicht unbedingt „das beste Pferd“ im Stall hat, um den geopolitischen Allüren der Supermächte Russland und China zu begegnen. Der nächste Brandherd wird Taiwan sein. Ich bin gespannt, ob das Land bis zum Antritt des neuen (oder: alten) US-Präsidenten im Januar 2025 noch unabhängig sein wird.

Andererseits muss man sich in der gegenwärtigen Situation auch immer vor Augen führen, dass Joe Bidens Umfragewerte auf Grund von massiven, teils selbstverschuldeten Problemen im Inland (Corona, horrende Inflation) katastrophal sind, und dieses Jahr die Mid-Terms (Kongresswahlen) anstehen. Wenn sich Joe also als starker Mann positionieren kann, der Putin und Xi die Stirn bietet, könnte sich das im Wahljahr auszahlen. Und leider war es in der US-amerikanischen Geschichte schon öfters so, dass man mit Kriegen im Ausland von Problemen im Inland abgelenkt hat. Inwiefern die Wählerbasis Verhandlungserfolge anstelle von kriegerischen Handlungen honorieren wird, weiss ich nicht.

Nichtdestotrotz werden bei uns heute und am Montag die Notvorräte aufgestockt. Und da wir am 1. Oktober 2021 umgezogen sind besuchen wir am Wochenende schon mal den Luftschutzkeller im Nachbargebäude. Ein bisschen Vorsicht schadet ja nichts und niemanden.

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Dienstag, 9. Oktober 2018

YouTube: Why Switzerland is the Safest Place if WW3 Ever Begins

Dämliches Video, das jedem Schweizer anfänglich bauchpinseln sollte, bei mir vor allem aber nach jeder Sekunde lauter nach „Faktencheck“ ruft. Da wird einiges an Käse erzählt.

Aus irgendeinem Grund ist das durch den sau-gescheiten YouTube-Algorithmus in die Liste der Video-Vorschläge gerutscht. Beunruhigend, dass solcher Quark den Weg in solche Listen findet …

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Donnerstag, 30. April 2015

Der Elfenbeinturm in einer kriegsführenden Armee

Mr. Ashworth observed surprisingly little hostility toward the enemy expressed by trench soldiers; the further from the front, the more hostility. In the words of one front-line soldier, “At home one abuses the enemy, and draws insulting caricatures. How tired I am of grotesque Kaisers. Out here, one can respect a brave, skillful, and resourceful enemy. They have people they love at home, they too have to endure mud, rain and steel.”

Quelle: The Spirit of the 1914 Christmas Truce – WSJ

Auch gut:

… and during the truce, they would tell Germans that they both should be fighting the French.

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Mittwoch, 4. Januar 2012

Irak ist nicht Afghanistan

Peinlich, wenn man einen Billionen-Krieg führt und die Steuerzahler nicht mal unterscheiden können, in welche Weltregion ihre staatlichen Zwangsabgaben hinfliessen? Aber das amerikanische Bildungssystem hatte schon immer Probleme, im Fach Geographie Profis heranzubilden …

But the news arrived anyway. Lyndsee Mabe, another of Hickman’s close friends, was at the house and mentioned that a Marine from the nearby town of Ramseur had been killed in Afghanistan.

“Is that where David was?” Veronica asked.

“No,” Mabe said. “Iraq.”

“Oh,” Veronica said, stroking her son’s military ID tags. “I thought that was in Afghanistan.”

After nearly a decade of fighting two wars that sometimes appear indistinct to an increasingly disconnected American public, even those most deeply and directly affected by them can be confused by the far-off battles. But the grief always finds its way home.

Quelle: In Iraq, the last to fall: David Hickman, the 4,474th U.S. service member killed – The Washington Post

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Samstag, 12. November 2011

USA: Militärisch-industrieller Komplex in seiner Reinform

On the other hand, the US is far more ambitious militarily. For every layabout chiseler the French supports, the US supports two soldiers and one Pentagon contractor. The cost is staggering …and probably even more irreducible than Europe’s social costs…

Quelle: Bernanke’s Plot to Overthrow the US Dollar

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Sonntag, 24. Juli 2011

Osama 1, USA 0

Jeder Glücksspieler würde von einem solchen Gewinnverhältnis nur träumen:

Osama bin Laden and his henchmen probably spent the pittance of just $500,000 on organising the September 2001 attacks, which killed 3,000 people and directly cost the US economy an estimated $50bn to $100bn. In 2003, President George W Bush proclaimed that the Iraq war would cost $50bn to $60bn. Governments that go to war invariably underestimate the cost – but rarely on such an epic scale.

Quelle: The IMF: Leading the Way to Financial Ruin

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Mittwoch, 14. April 2010

Häppchen von The Economist (Ausgabe vom 10. April 2010)

Leecher

In its case against the FCC, Comcast argued that peer-to-peer file-sharing was hogging bandwidth. It was. But the most efficient way to allocate bandwidth among customers is to charge heavy users higher prices, which Comcast chose not to do. The real sin, then, was that the file-sharers wanted a service that Comcast did not care to provide. This is not a moral issue, but a market failure.

Quelle: Comcast v the FCC: Raze the mystery house | The Economist

Steuern

… The federal tax code, which was 400 pages long in 1913, has swollen to about 70,000. … even the head of the Internal Revenue Service, Douglas Shulman, gets someone else to do his taxes. …

Every wrinkle in the tax code represents a favour to some group. It could be a small group, such as loggers, or a huge one, such as homeowners. Politicians use the tax code to encourage things they like, such as driving hybrid cars, and to discourage things they don’t like, such as work. A typical loophole has passionate defenders but no opponents. Those who benefit from it, benefit a lot. Those who would gain from its repeal (ie, taxpayers in general), have never heard of it. So the mess gets ever messier. Happy April 15th.

Quelle: April 15th: The joy of tax | The Economist

Männermangel unter den Afroamerikanern in den USA

“I thought I was a catch,” sighs an attractive black female doctor at a hospital in Washington, DC. Black men with good jobs know they are “a hot commodity”, she observes. When there are six women chasing one man, “It’s like, what are you going to do extra, to get his attention?” Some women offer sex on the first date, she says, which makes life harder for those who prefer to combine romance with commitment. She complains about a recent boyfriend, an electrician whom she had been dating for about six months, whose phone started ringing late at night. It turned out to be his other girlfriend. Pressed, he said he didn’t realise the relationship was meant to be exclusive.

Quelle: Economist.com

Im Schnellzug in 48 Stunden von London nach Shanghai

As for high-speed railways, from a standing start China’s are the world’s fastest and longest. The government has plans to roll out a high-speed network across Asia and even Europe. It proposes three main routes to connect two dozen countries, from Singapore in the south to Germany in the west (with a tunnel from mainland China to Taiwan to boot). By 2025, if the railway ministry is to be believed, it will take two days to travel from Shanghai to London.

Quelle: Economist.com

Wie man früher nach Kriegen Besitzfragen klärte

WHEN the tribes of ancient Israel defeated the Midianites, the victors got the losers’ 675,000 sheep, 72,000 oxen, 61,000 asses and 32,000 female virgins (males and non-virgin women were slaughtered), as well as the gold and jewels. The biblical account suggests that, in that era at least, this was a standard post-conflict resolution of property questions.

Quelle: Economist.com

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Dienstag, 6. April 2010

Die US Army praktiziert Collateral Murder

Wikileaks hat gestern endlich ein Video veröffentlicht, die die „Eliminierung“ von „Terroristen“ durch eine us-amerikanische Apache-Crew über Bagdad zeigt:

Der Pilot und sein Schütze haben dabei einen Photojournalisten, „bewaffnet“ mit seiner Kamera und für seinen Beruf dementsprechend anständigen Linse, irrtümlich als RPG-tragenden Terroristen identifiziert, weshalb die ganze Menschenansammlung sterben musste. Unter den Toten waren auch die zwei irakischen Reuters-Journalisten.

So sieht also Krieg im 21. Jahrhundert aus …

Das Video wurde Wikileaks durch einen Whistleblower im Verteidigungsministerium übermittelt, da sich die Behörde bis heute weigert, das Material gemäss dem Freedom of Information Act öffentlich zugänglich zu machen.

Mittlerweile hat das tragische Ereignis auch Reddit erreicht, wo die ersten „lustigen“ Kommentare online kommen. Hier zwei ausgewählte Fotos:

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Montag, 23. November 2009

Mein Senf zum Waffenexport

Wenige Tage vor der Abstimmungen gehen die Emotionen über die Kriegsmaterialausfuhrverbotsinitiative (Mann ist das ein langes Wort!) hoch. Heute in fiel mir im Getümmel des Zibelemärits und herumfliegenden Konfettibomben wieder einmal die Plakatwerbung der Gegner der Initiative auf: Es stehen Arbeitsplätze auf dem Spiel, so die Kernaussage. Was sowohl stimmt, als wohl auch gleich die einzig einigermassen von Waffen losgelöste Meldung ist, die man dem Stimmenden in dieser Sache überbringen kann. Und ja, vermutungsgemäss hat die Waffenlobby recht: Verbieten wir die Ausfuhr, verlagern die Unternehmen die Produktion halt ins Nahe gelegene Ausland. Auf Gewinne aus diesem Geschäft verzichtet kein BWLer freiwillig.

Zuerst gilt es dem idealistisch gesinnten Zeitgenossen vor Augen zu rufen, was wir Schweizer seit 1848 — und wohl schon zuvor — waren und heute immer noch sind: Opportunistenwölfe in Neutralitätsschafspelzen! Soll heissen: Wenn man es verkaufen kann, produzieren wir es. So weit so gut, hat es uns doch in einigen Bereichen an die Weltmarktspitze gebracht.

Das einzige Problem an Waffen ist aber, dass diese von niemandem gekauft werden, um sie ins Wohnzimmer zu stellen, sondern entweder um abzuschrecken (dann ist’s noch nicht ganz so schlimm) oder aber um sie ihrem klassischen Anwendungszweck zuzuführen: Um damit Menschen umzubringen, was dann wirklich der schlimmschte anzunehmende Fall ist.

Mit diesem Hintergrundwissen bewaffnet [sic!] ist es relativ einfach, den Ausgang dieser einen Abstimmung vorauszusagen.

Und doch möchte ich fragen: Können Manager, die Waffenfirmen managen und nun mit dem Erhalt von Arbeitsplätzen das wohl schlagendste Argument entdeckt zu haben — können diese Leute wirklich unser Vertrauen erwecken? Wer nicht mit der Wimper zu zucken Waffen ausführt und dabei regungslos in Kauf nimmt, dass damit „Tote“ produziert werden — kann der im Gegenzug wirklich derart viel Mitgefühl für „Arbeitsplätze“ zeigen? Ich glaube eher nein … Diese Jungs kalkulieren auch hier kaltblütig, wie sie es im Geschäftsleben gelernt haben. Aber im seinem Innersten ist halt jeder Schweizer ein kleiner Waffenhändler. Bleiben wir dabei!

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