Posts Tagged ‘Telekommunikation’

Sonntag, 9. Januar 2011

Digitaler Mitschnitt eines Telefonanrufs unter Mac OS X

Soeben packte mich der Reiz, einen Telefonanruf (auf eine nicht mehr gültige Rufnummer, notabene) mitzuschneiden und zwecks Belustigung an meine Kollegen zu versenden.

Unter Mac OS X absolut kein Problem. Man benötigt:

Nachdem man sowohl Skype wie auch Audio Hijack installiert hat, startet man zuerst Audio Hijack und eröffnet eine neue Session, die auf die Applikation „Skype“ zeigt. Ein Klick auf den Knopf Hijack startet Skype und macht Audio Hijack bereit für den Mitschnitt.

Nachdem man die Handy-Nummer in das Wählfeld von Skype eingegeben hat (aber noch ohne den Wählen-Knopf zu drücken), muss man die Audio Hijack-Aufnahme mittels Record starten. Anschliessend wechselt man umgehend zurück nach Skype und wählt die Nummer.

Die Audiodaten, die über den Lautsprecher ertönen, werden im Hintergrund digital mitgeschnitten und im Session-Profil angegeben Ordner im AIFF-Format abgelegt.

Nachdem die Aufnahme abgeschlossen wurde, konvertiert man sich die übergrosse AIFF-Datei ins MP3-Format, damit die Mailserver sich nicht verschlucken:

$ ffmpeg -i Skype\ 20110109\ 1702.aiff -f mp3 -ab 192k -ar 44100 41790000000-2011-01-09.mp3

Es erschien bei mir zwar die Fehlermeldung

[libmp3lame @ 0x189ac00]lame: output buffer too small (buffer index: 8777, free bytes: 1015)
Audio encoding failed

doch das MP3 liess sich mit VLC problemlos abspielen.

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Mittwoch, 22. September 2010

Telcos, bleibt bei euren Datenröhren!

electricity providers understand that they know nothing about entertainment. Instead they leave that to companies like Channel4, Endemol, Fox and NBC. Those specialists produce and commission entertainment content that is delivered over a multi-layer infrastructure platform manufactured by an array of hardware specialists such as Samsung and Sony. The end-consumption device is the television. Consumers plug in their televisions (powered by the electricity provider’s output) and enjoy the resulting entertainment.

At no point did the electricity company interfere with the delivery, style, substance, production or hardware beyond specifying that all devices must conform to a 220v range.

Quelle: The joint mobile operating system: A risible idea | Mobile Industry Review

Swisscom & Co., lest ihr mit? Ich gehe mit dem Autor des obigen Artikels einher: Ihr seid für die Datenröhre zuständig. Ich will Daten äusserst schnell zu mir nach Hause holen — und dies mit 99.9 prozentiger Ausfallsicherheit. Das ist eure Kernaufgabe.

Leider verbraten die Telcos jährlich Unsummen für Marketing, Inhalte und was BWL-Heinis sonst noch so in den Sinn kommt, um das Geschäft auszuweiten — üblicherweise, weil sie das Jahr hinüber gelangweilt an ihrem Schreibtischchen sitzen und ihren Master oder MBA irgendwie rechtfertigen möchten.

Als ich vor einigen Monaten Carsten Schloter beim Swisscom Jobforum lauschen durfte, las ich zwischen den Zeilen heraus, dass das braungebrannte Energiebündel (Manfred Messmer nahm ihn vor einigen Stunden in einem Blog-Artikel auseinander) so gerne auch Inhalte, Hard- und Software an den Mann bringen möchte:

Yet mobile utility providers seem unable to accept that they are .. well, utility providers. Instead of innovating utility to deliver a plethora of ways to enable services for Google, Apple and the rest of the market, they’re obsessing about competing with them.

Falls Schloti das wirklich will, sollte er bei HTC, Samsung, Google oder Apple anheuern. Die Swisscom aber hat eine andere Aufgabe: Das GSM/UMTS-Paket so rasch und zuverlässig als möglich von ihrem Sendemast über den Äther zu meinem Handy zu bringen.

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Freitag, 10. September 2010

Das Hauptproblem der Telekomindustrie

Users stampeded instead to unlimited data plans and smartphones which offered all these services and hundreds more for free or at prices negotiated with third party providers, rather than the untrusted network operators.

Quelle: asymco | Why OPK was fired

Auch hierzulande haben Swisscom und Cablecom einen sehr schlechten Ruf, so empfinde ich es jedenfalls. Orange und Sunrise wiederum spielen die Rolle der Underdogs. Sie sind zwar nicht wirklich so böse — aber mal ehrlich, wie viele „dropped calls“ ich und Kollegen wohl schon auf der Strecke Zürich–Lausanne gehabt haben? Die kann man kaum mehr zählen.

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Freitag, 2. April 2010

Carsten Schloters Zukunftsvisionen

Am 23. März 2010 war ich am JobForum 2010 der Swisscom zugegen und kam nach einer Einführung der HR-Verwantwortlichen in den Genuss einer ca. 30-minütigen Rede von Carsten Schloter, CEO der Swisscom AG.

Der Chef des ehemaligen Monopolisten sprach mit gewohnt mitreissender Eloquenz, frei ohne jegliche Notizen. Im Grunde dürfte man das aber durchaus von einem CEO erwarten, welcher über das Kerngeschäft und dessen zukünftige Entwicklung philosophiert — wer in einem solchen Fall nicht sattelfest ist, muss sich fragen, ob er am richtigen Ort ist.

Dass sich der CEO eines 16’000 Mitarbeiter zählenden Unternehmens mit soviel Einsatz um potentielle Stellenbewerber kümmert sieht man definitiv nicht alle Tage. Die anwesenden Studienabgänger dankten es ihm mit vielen Fragen und einem grossen Applaus.

Als interessierter Geek und Blogger habe ich mir selbstverständlich meine Notizen zu seiner Rede gemacht und werde die wichtigsten von ihm angetönten Punkte nachfolgend knapp wiedergeben:

iPhone / iPad

Aus seiner Sicht hat das iPhone und das bald erscheinende iPad einen Paradigmenwechsel eingeläutet. Heute verwendet man noch die guten alten Browser, um auf Internetangebote zuzugreifen. Mit iPhone und iPad verlagert sich nun aber des Gewicht auf Applikationen. Diese böten zwar keinen so grossen Funktionsumfang und so vielfältige Möglichkeiten wie ein Browser an, aber sie vereinfachen den Zugang zu Informationen für den Endbenutzer.

Desweiteren sieht es Schloter als sehr wahrscheinlich, dass Apple in den nächsten 12-18 Monaten einen internettauglichen Fernseher auf den Markt bringen wird.

Von Push zu Pull

Wir erleben heute dank diesen Technologieprodukten auch den Wechsel hin von „Push“ (der Inhalteanbieter, bspw. das Fernsehen, „stossen“ die Informationen/Inhalte zum Endkunden) hin zu „Pull“ — die Endkunden suchen sich die gewünschten Informationen und ziehen sie zu sich hin. Konkret: Die Jugendlichen unterscheiden sich stark von ihren Eltern, weil sich die mit den neusten Technologien aufgewachsenen Nachkommen nicht mehr an ein Radio- oder Fernsehprogramm richten möchten, um ihre Unterhaltung zu konsumieren.

Informationsflut

In den letzten Jahren hat sich die Information, die von uns konsumiert wird, versechsfacht. Es gibt keine Gründe die dagegen sprechen, dass sich dies bis 2020 ein weiteres Mal wiederholt.

Mit ein Grund für diese Flut wird sein, dass sich die Bandbreiten auf 1 Gigabit/s für kabelgebundene Kommunikation und auf 1 Megabit/s für den Mobilfunk erhöhen werden.

Swisscom und die Konkurrenz

Stolz vekündete Schloter, dass 20 % der Cablecom-Kunden einen Wechsel zur Konkurrenz ins Auge fassten — bei der Swisscom-Kundschaft seien dies nur 2.5 %. Der Grund gemäss Schloter: Swisscom setzt konsequent auf guten Service, während andere Anbieter viel zu stark möglichst billige Produkte auf den Markt bringen.

Inhalteanbieter

Dank dem Internet werden alte Vertriebsketten überflüssig — die Inhalteanbieter seien bereits heute bestrebt, direkt mit dem Kunden in Kontakt zu treten und Zwischenstellen auszuschalten. Dies sei mit ein Grund, weshalb auch Swisscom vermehrt als Inhalteanbieter auftreten möchte.

Organisation

Der Top-Down-Ansatz habe bei der Swisscom ausgedient. Dies sei eine Organisationsstruktur die für die heutige Zeit nicht mehr einen effizienten Betrieb garantieren könne. Niemand könne prophezeien, wie der Markt in einigen Jahren aussieht — deshalb sei es sehr gefährlich, wenn sich das Unternehmen auf genau ein Szenario einschiesst. Viel mehr müsse man offen gegenüber Neuerungen sein und rasch auf Veränderungen reagieren.

Unternehmensethik

Die Swisscom könnte bereits heute erotische Inhalte vertreiben und ein Heidengeld machen — tue dies aber nicht, weil dies nicht mit der Unternehmensphilosophie vereinbar sei. Bei der Swisscom frage man sich täglich: „Was erwartet die Schweiz von uns?“ — und das würde man auch tun, wenn das Unternehmen zu 100 Prozent in Hand von Privaten wäre.

Swisscom als Arbeitgeber

Andere Unternehmen böten durchaus auch spannende Jobs an, doch bei der Swisscom müssen Investitionen nicht innert 3 oder 5 Jahren wieder hereingeholt sein. Dies führe zu einem geringeren Druck und erlaube, viel längerfristige Projekte in Angriff zu nehmen. Unternehmen, die solch einen kurzen Horizont verfolgten, sind von den Aktionären getrieben und dies führe dazu, dass sich die Arbeitnehmer über jegliche ethischen Werte hinwegsetzten.

Fazit

Mit Schloters Rede und den anschliessenen Gesprächen mit Swisscom-Angestellten hat sich mein Eindruck des bösen Monopolisten radikal geändert. Ich musste erkennen, dass neben dem marktbehindernden Verhalten ein Teil des Unternehmens durchaus auch fortschrittlich ist und die Zukunft mitgestalten will. Diese Unternehmensteile haben kaum mehr etwas mit dem verstaubten Kupferkabel-Monopolisten und den ehemaligen Postbeamten zu tun — insbesondere die Forschungsabteilung mit über 100 Köpfen, die ähnlich wie die Ingenieursbude und Platzhirsch Google an zukünftigen Technologien und Einsatzmöglichkeiten forscht. Diese „Swisscom 2.0“ besteht meiner Meinung nach aus sehr jungen, innovativen Köpfen. Ich hoffe, dass die Swisscom diese neue Unternehmenskultur weiterführt und vielleicht dereinst sogar so selbstbewusst ist, um sich komplett vom Monopolistenstatus und -gehabe zu entledigen. Hoffnung besteht!

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Donnerstag, 23. Oktober 2008

Unnötiger Infrastrukturwettbewerb

Das EWZ wolle einen Wettbewerb der Dienstleistungsangebote und nicht bei der Infrastruktur, so Messmann weiter. Davon würden letztlich die Kunden mehr profitieren.

Quelle: ICT News – Swisscom und EWZ werden beim Glasfasernetzbau nicht kooperieren

Schön, dass sich die EWZ von der Swisscom im Glasfaserbau nicht hat unterkriegen lassen.

Gerne ziehe ich wieder meine Analogie mit den Autobahnen herbei: Es gibt von Bern auf Zürich auch nicht drei verschiedene Autobahnrouten von drei verschiedenen Anbieter. Welche Autos in welcher Farbe wie schnell auf der einzigen Autobahnstrecke nach Zürich fahren, entscheidet der Kunde selber. Kein Auto wird diskriminiert, weil es von einem Hersteller stammt, den der Betreiber der Autobahn auf dem Kieker hat.

Und so sollte es auch im Glasfaserbau sein. Die Swisscom hat bewiesen, dass sie mit einem Infrastrukturmonopol nicht umgehen kann und dabei den Kunden übermässig schröpft. Deshalb gehören die Glasfasern nicht in die Hände dieses Abzockers!

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