Mittwoch, 5. April 2006, 14:14 Uhr

Komm‘ mit mir ins Boot Camp!

Windows XP läuft ab sofort auf den neuen Intel Macs!

Quelle: First Blue Screen of Death on my Imac Core Duo

Zwar tat es das bereits eine Weile, aber dieses Mal kommt die Lösung direkt von Apple selbst. Das bedeutet: Kein Gebastel mehr, keine Treiber-Probleme mehr – und somit können Mac-User Windows dafür einsetzen, wofür es heutzutage nur mehr als einziges taugt: Als Daddel-OS. Das war bisher mangels eines funktionierenden Grafik-Treibers nicht möglich. Nachdem man den Spieltrieb befriedigt hat, geht’s auch schon wieder schnurstracks zurück in den Schoss von Mac OS X, in die Welt von Unix und Aqua. It just works!

In eine Welt, in der Viren, Spyware und Bots nichts zu suchen haben, wo man keinen Virenscanner zu installieren braucht. Natürlich gilt die Verwundbarkeit weiterhin für die Dual-Boot-Installation von Windows:

Word to the Wise

Windows running on a Mac is like Windows running on a PC. That means it’ll be subject to the same attacks that plague the Windows world. So be sure to keep it updated with the latest Microsoft Windows security fixes.

Quelle: Apple – Boot Camp

Eine Welt, die auf brandneue Technologien setzt und nicht uralten Legacy-Crap (Remember A20? Remember BIOS?) mit sich schleppen muss, damit auch noch Applikationen von Mac OS 7 darauf laufen werden (Windows Vista-Entwickler müssen weiterhin testen, dass Win95-Applikationen noch genauso funktionieren wie damals, 1995).

EFI and BIOS

Macs use an ultra-modern industry standard technology called EFI to handle booting. Sadly, Windows XP, and even the upcoming Vista, are stuck in the 1980s with old-fashioned BIOS. But with Boot Camp, the Mac can operate smoothly in both centuries.

Quelle: Apple – Boot Camp

Ein schönes Gefühl, bereits im März 2004 auf das richtige Pferd gesetzt zu haben.

Für Microsoft hätte es dieser Tage kaum schlimmer kommen können – zuerst verschiebt man alle „bahnbrechenden“ *gähn* Produktentwicklungen ins kommende Jahr, und dann kommt noch Underdog Apple und sägt weiter am Bein des Riesen aus Redmond. Apples (unkonventioneller) Schritt zeigt denn auch, wie weitsichtig die Entscheider bei Apple handeln. Sie nutzen die Gunst der Stunde aus, um Microsoft einen weiteren Stoss zu versetzen. Wie viele überlebt der Riese noch?

Eines ist aber klar: Die MacBU, die Macintosh Business Unit, wird in fünf Jahren nicht mehr existieren. Aber wen interessierts? In fünf Jahren läuft Microsoft Office in der Windows-Version unter Mac OS X. Wenn man Stimmen glaubt, sogar à la Citrix als Applikationsfenster unter Aqua. Lassen wir uns überraschen!

Bei Microsoft dagegen wird nun spätestens jetzt die Nervosität ausbrechen. Hatte man doch erst kürzlich angekündigt, dass Vista keinen EFI-Support mitbringen werde. Ein Schelm, wer Böses denkt – dass man den Support zusammenstrich, um den Mac-Kisten keinen Verkaufsvorteil zu lieferen? Tjach, erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

Meine Prognose: Nachdem Vista mit Ach-und-Krach im Frühjahr 2007 veröffentlicht wird, wird man in Redmond ein komplett neues Betriebssystem in Angriff nehmen. Man wird die Abwärtskompatibilität komplett streichen und „legacy apps“ in einer Classic-ähnliche Umgebung laufen lassen. Geschieht dies, werden die Karten völlig neu gemischelt.

Übrigens: Glaubt jemand, dass sich Käufer eines Intel-Macs auch noch Windows XP kaufen werden? Kaum. Die Installations-CD wird man sich beim Nachbarn ausborgen. Macht das jeder, verliert Microsoft eine Menge Geld. Geld, das man sonst mit der „Microsoft-Tax“ auf Dell, HP, IBM und anderen Wintel-Workstation hereingeholt hätte.

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