Archiv ‘Linux’

Dienstag, 8. November 2005

bittorrent unter Debian Linux


Traffic records
Originally uploaded by emeidi.

Für was benötigt der gemeine Leecher ein Bittorrent-GUI, wenn es auch weniger performancehungrig im Shell funktioniert? Hier ein kleines Howto, das sich an die semiprofessionellen Linux-Hacker richtet.

Debian-User laden sich zuerst folgende zwei Pakete herunter:

apt-get install screen
apt-get install bittorrent

Exkurs screen

Mit screen lassen sich Terminal-Sessions auch beim Disconnect (ich denke hier an ssh oder entfernt telnet) weiterlaufen lassen. Hierzu ruft man nach einer erfolgreichen Verbindungsaufnahme im Shell einfach den Befehl screen auf, worauf sich die aktuelle Bildschirmanzeige leert. Nun ist man in einem virtuellen screen und kann dort beliebige Programme starten – bspw. ein wget, um eine riesengrosse Datei aus dem Netz zu saugen. Nun drückt man Ctrl-A-D und man springt zurück in das Ursprungs-Shell. Im Hintergrund läuft wget weiter, man kann die SSH-Verbindung sogar trennen, und es lädt weiter herunter.

Wenn man sich am nächsten Morgen wieder einloggt, reicht ein

screen -r

um die „gespeicherte“ Session wieder herzustellen. Wer wie ich manchmal mehrere Screens im Hintergrund laufen hat, gibt folgendes ein:

screen -r <pid>

Wer die Nummern partout nicht auswendig kann, kann sich die Liste der geöffneten Screens mittels

screen -ls

anzeigen lassen.

Nun haben wir also das zwingend nötige Werkzeug zur Hand, um Bittorrent-Downloads non-stopp laufen zu lassen – auch, wenn man sich plötzlich aus der Shell ausloggen sollte.

bittorrent

Auf meinem Server habe ich ein spezielles Verzeichnis eingerichtet, in das ich a) die .torrents speichere, deren Inhalt ich heruntergeladen haben möchte sowie b) wo auch gerade die herunterzuladenden Filme etc. gespeichert werden sollen.

Ist das Verzeichnis eingerichtet, eröffne ich zuerst einmal eine neue Screen-Session und starte bittorrent.sh, ein kleines Script, um btlaunchmanycurses alle nötigen Parameter zu übergeben:

screen
cd /usr/local/bin/
./bittorrent.sh

Selbstverständlich benutze ich dazu einen eigens dafür eingerichteten User (bittorrent heisst er bei mir), der nur auf einen kleinen Teil der Harddisk Schreibberechtigung erhält. Man weiss ja nie, wann in dem Tool die ersten Sicherheitslücken auftauchen.

Das Script schaut so aus:

#!/bin/bash
ulimit -n 8192 # Prevent torrents containing lot of files crashing btlaunchmanycurses
cd /multimedia/Incoming/
/usr/bin/btlaunchmanycurses /multimedia/Incoming/ --maxport 6889 --max_upload_rate 5

Sobald ich ein .torrent gefunden habe, dessen Inhalt mir gefällt, lade ich dieses in den oben angegebenen Ordner (cp oder direkt per wget oder auch per smbclient). btlaunchmanycurses bemerkt die neue Datei innert Zehntelssekunden und beginnt mit dem Download.

Wenn mich der Lade-Zustand interessiert, logge ich mich per ssh auf den Server ein, stelle die mit screen gesicherte Sitzung wieder her und schaue mir die rasant vonstatten gehenden Downloads an.

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Mittwoch, 24. August 2005

Macintosh HD klonen

Wankdorf ahoi!

Heute war ich im neu eröffneten Shopping-Mekka hier in Bern, im Wankdorf. Die Parkplatz-Suche war langwierig (wie die ihre Fahrtenregelung schaffen wollen ist mir wirklich schleierhaft) und die Konsumentenschar war bereits nach 14 Uhr unerträglich.

Ich habe mich trotz aller Mühen in die Masse der Pfennigfuchser gestürzt, um eventuell hier und da ein Schnäppchen zu machen. Schliesslich gab es auf alles und jedes 10% Rabatt. Nach Hause gekommen bin ich schlussendlich mit zwei 30GB USB2-Festplatten von La Cie. Der Clou: Da es sich um Notebook-Festplatten handelt, benötigen sie keine zusätzliche Stromzuführung. Ein USB-Kabel reicht, um die Platte an einen Computer zu hängen und mit Strom zu versorgen. Wie ich bei nachträglich Recherchen aber herausgefunden habe, war das Schnäppchen gar keines: Im Interdiscount war die Ware zwar herabgesetzt (129.– statt 139.– SFr.) und ich erhielt zusätzlich pro Platte noch 10% Rabatt (-12.90 SFr.) – doch im Netz kriegt man die Platte etwa zum selben Netto-Preis. Henusode. Wenigstens habe jetzt auch ich das Wankdorf eingeweiht.

Konzept

Da meine Daten – und somit auch deren Sicherheit – immer wichtiger werden, habe ich mir ein ausgeklügeltes Backup-Konzept ausgedacht. Und zwar habe ich vor, immer eine der Platten als (nahezu) 1:1-Kopie meines PowerMac G5s in meinem Bankschliessfach bei der Credit Suisse Bern-Bahnhofsplatz einzulagern. Sobald ich das Gefühl habe, dass die Zeit für ein neues Komplett-Backup gekommen sei, nehme ich die zweite Harddisk hervor, erstelle das Backup und tausche dann die Geräte aus – im Bankschliessfach ist dann die aktuelle Sicherheitskopie, zu Hause die vorausgegangene. Et cetera …

Zu diesem Schritt sah ich mich „genötigt“, weil die Sparse-Images, die ich bisher auf einer externen 3.5″-Platte unterhalten habe, nicht mehr auf eine DVD passten. Denn diese DVDs gelangten periodisch in mein Bankschliessfach und waren so physisch von den Original-Daten getrennt. Zusätzlich landen auch regelmässig mkcdrec-Backups meines Debian-Servers im Tresorraum der CS.

Wie ich diese Sparseimage-Backups erstelle, liest man in meinem eigens dazu erstellten Tutorial.

Spitzfindigkeiten

Obwohl rsync zur Zeit noch die Platte klont, frage ich mich, ob ich trotz den exkludierten Verzeichnissen wirklich alles auf die doch fast mickrig wirkenden 30GB bringen werde – meine Macintosh HD fasst 160GB an Daten und ist bis auf etwa 10GB randvoll gefüllt.

Bei den Testläufen musste ich aber bemerken, dass die von mir verwendete rsync-Version einen lchown-Fehler aufweist. Der blieb bisher von mir unbemerkt, weil ich noch die ganze Platte, sondern nur mein Home-Directory geklont hatte. Doch nun war er da, in etwa in der Form von:

chown „/Volumes/CLONE/Applications/Utilities/Disk Utility.app/Contents/Frameworks/DUSupport.framework/DUSupport“ failed: No such file or directory

Nach einigen Google-Suchen war auch dieses Problem gelöst – ein anderer, Unix-erprobter Sysadmin hatte sich rsync 2.6.3 zurechtgepatcht (ausführliche Dokumentation / Binary).

Zum Schluss noch dies: rsync für Anfänger

Für Anfänger und Leute mit einer Terminal-Phobie empfiehlt sich das leichter zu lesende und zu verstehende Tutorial eines anderen Users.

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