Soeben sehe ich Carsten Schloter, den neuen Chef unserer Swisscom, zum ersten Mal „live“ im Schweizerischen Fernsehen Red‘ und Antwort stehen. Obwohl ein spannender Blog-Artikel bereits etwas Licht ins Dunkel dieser neuen Führungsfigur gegeben hat (Stichwort: Sportskanone), überrascht mich der TV-Auftritt doch ein wenig – negativ.
Sprache
Da sah ich also Schloter, wie er gerade seinen Mund öffnete, um eine Frage der Interviewpartner zu beantworten – und dann das: Aus den Lautsprechern ertönte nicht wie erwartet astreines Schulfernsehen-Hochdeutsch, sondern teilweise doch etwas hakeliges Deutsch. Ein gewisser Akzent konnte nicht von der Hand gewiesen werden.
Im Laufe des Gesprächs erfuhr der Zuschauer dann, dass Schloter in der französischsprachigen Welt gross geworden ist. Da haben mir meine falschen Vorstellungen vom „deutschen Swisscom-CEO“ einen Streich gespielt.
Natürlich ist das kein Vorwurf, sondern nur eine Erkenntnis.
Finger vor dem Mund
Unzählige Male griff er sich mit den Fingern an den Mund. Dies sieht nicht nur komisch aus, sondern beeinträchtigt auch die Mikrofonaufnahme, weshalb nicht nur der hörbehinderte Zuschauer Schwierigkeiten hat, Schloters Aussagen zu verstehen.
Gebückte Haltung
Vor allem aber erstaunte mich Schloters gebückte Haltung. Zu den Moderatoren sprach er aus einer stark geneigten Position, faktisch von unten herauf. Ein Symbol der Unterwürfigkeit? Oder vielleicht gar ein Zeichen dafür, welche Bürde/Last er momentan zu tragen hat? Oder duckt er sich nur von kritischen Fragen der Journalisten?
Zusammen mit den besonnen, aber etwas zögerlichen Antworten, könnte man seinen Eindruck auf mich mit demjenigen von Rodins Denker vergleichen.
Rat: Training
CEOs haben primär einmal ein Unternehmen erfolgreich zu führen. Trotz dieser deutlich wichtigeren Kernkompetenzen darf aber trotzdem nicht vernachlässigt werden, wie der Chef des Ladens an die Öffentlichkeit tritt und sich „metzget“, sprich ob er sich dem Volk gut „verkauft“. Es gibt einiges an Carsten Schloters medialen Auftritt, das ohne grossen Aufwand verbessert werden könnte.
Komisch, dass die PR-Abteilung der Swisscom hier noch nicht eingeschritten ist.