Vor einiger Zeit wurde ich zu einem Bekannten gerufen, dessen Windows XP nicht mehr aufstarten wollte – selbst im abgesicherten Modus nicht. Nach einigem Herumpröbeln mit Wiederherstellungspunkten gab ich auf und empfahl dem Kunden eine Neuinstallation mit den Recovery-CDs.
Zuerst galt es aber, die bestehenden Daten zu sichern. Was lag näher, als dazu Knoppix heranzuziehen und das Backup mit Linux-Bordmitteln auf eine USB2-Platte zu bewerkstelligen?
- Knoppix-CD einlegen
- BIOS-Einstellungen anpassen, damit von CD gebootet wird
- Beim Boot-Screen ist die Abfrage mit Enter zu bestätigen
- Im vorliegenden Fall kam der PC (Fujitsu Siemens Scaleo P) mit den Standard-Einstellungen nicht hoch. Knoppix blieb bei
accessing knoppix cd at /dev/hdd ...
hängen
- Die Boot-Option
knoppix noaudio nodma
(muss auf dem Boot-Screen angegeben und danach mit Enter bestätigt werden) liess das Gerät schlussendlich starten. Kurz nach der Suche nach der Knoppix-CD erschien die Meldung
found primary knoppix compressed image at /cdrom/KNOPPIX/KNOPPIX
- Im vorliegenden Fall kam der PC (Fujitsu Siemens Scaleo P) mit den Standard-Einstellungen nicht hoch. Knoppix blieb bei
- Öffnen eines Terminals/Shells (für Windows-Benutzer: „Kommandozeilen-Interface“)
- Windows-Festplatte mounten:
sudo mount /mnt/sda1
- USB2-Festplatte an den Computer schliessen, mounten:
sudo mount /mnt/sdb1
- Daten von Windows-Festplatte mit rsync auf USB2-Disk spiegeln:
cd /mnt/sda1 sudo rsync --verbose -rlt . /mnt/sdb1
Quelle: rsync Tips & Tricks
- Auf dem Bildschirm werden in Echtzeit die Dateien angegeben, die gerade kopiert werden. Die meisten Windows-Systeme sind heute mit NTFS formatiert, weshalb der ntfs-3g-Treiber zum Lesen der Windows-Platte benutzt wird.
Nach ein bis zwei Stunden liegen alle Dateien auf der portablen Festplatte, die Neuinstallation kann nun beginnen.
Tipp: Nu wichtige Dateien sichern
Mit der oben erwähnten Methode wird der gesamte Inhalt der Festplatte gesichert. Wer sich ganz sicher ist, dass er nur bestimmte Ordner benötigt, kann dies mit exclude/include-Anweisungen bewerkstelligen. Nähere Auskunft gibt rsync Tips & Tricks. Leider hatte ich immer wieder Probleme mit der korrekten Formulierung von include/exclude-Anweisungen, weshalb ich ein vollständiges Backup vorziehe.
Folgende Dateien könnten übersprungen werden:
- hyberfil.sys (~1GB; Speicherabbild im Schlafmodus)
- pagefile.sys (1.5GB; Auslagerungsdatei)
- System Volume Information/* (507MB; u.a. Wiederherstellungspunkte)
- Windows/$NtUninstall* (WindowsUpdates)
- Windows/$hf_mig$