Archiv ‘Apple’

Samstag, 30. Juni 2007

Das iPhone wird gekauft!


iPhone goes on sale
Originally uploaded by emeidi

Seit heute 18 Uhr EST kann das iPhone in den USA erworben werden. Die Berichterstattung im Web läuft heiss: Seien es Texte, seien es Bilder – ein einziges Thema beherrscht das Wochenende.

Vor den Apple Stores hatten sich rechtzeitig ab Feierabend Schlangen gebildet, was auf eine doch nicht unerhebliche Nachfrage nach dem neuen Gadget hindeutet.

Ich staunte nicht schlecht, als mir in einem Artikel der New York Times plötzlich eine Blackberry-Werbung entgegenblinzelte (siehe Bild oben rechts). Obwohl die ersten Erfahrungsberichte der Erstkäufer noch fehlen – sollte Apple nicht kompletten Bockmist produziert haben, werden auch Blackberries zu denjenigen Smartphones gehören, die man als „so 20th century“ (= aus dem letzten Jahrhundert) bezeichnen wird.

Die ersten Bilder der Oberfläche sind auf jeden Fall atemberaubend und zeigen das wahre Können der Designer aus Cupertino: Halte ich mein Nokia daneben, kommt mir das kalte Grauen den Rücken hoch – wie konnte ich soetwas all die Jahre lang ertragen? Auch die Sony Ericsson-GUIs sind nun von einem Tag auf den andern nicht mehr so cool, wie sie einmal waren. Wir erleben in den nächsten Tagen mit, wie Apple für die ganze Branche einen neuen Qualitätsmassstab setzt – auch was die Bedienung angeht.

Meine Leser sollten sich insbesondere auf den Bildtypus „Mein altes Handy – mein neues iPhone“ achten (auch: Handy vs. iPhone, wie damals „MP3-Player“ vs. „iPod“ – Apple schafft gleich einen neuen Inbegriff für Mobiltelefonie). Es geht hier nicht nur um das offensichtliche Nebeneinander zum Grössenvergleich, sondern verdeutlicht latent auch die Überlegenheit von neu gegenüber alt – auch wenn das „alte“ Mobiltelefon selbst nur wenige Monate „jung“ ist, trennen die beiden Geräte Generationen. So etwa der Bürgermeister von Philadelphia, der sich selbst auch in die Schlange gestellt hat und öffentlich bekannte:

The mayor said the iPhone replaces a top-of-the-line BlackBerry phone he purchased just three months ago.

Quelle: Philly mayor John F. Street gets iPhone

Tönt so ein glücklicher Kunde von Blackberry?

Die Branche hatte genügend Zeit, Innovationen zu liefern – und hat (aus meinen Augen) versagt. Klar kaufte man alle 6-12 Monate ein neues Handy, war stolz auf die Digitalkamera, auf den MP3-Player, auf Handy-TV. Doch irgendwie haben die Plastic-Tasten, die kleinen Screens und überladenen GUIs nun den Lack ab. Mit Apple drang ein aussenstehender Spieler in den unter den drei Grossen aufgeteilten Markt und überraschte mit Innovationen, die keiner der anderen Anbieter in den letzten Jahren geliefert hat. Wie Windows Vista nahm man Bewährtes, änderte einige Icons und drehte es den Leuten als etwas völlig Neues an. Apple zeigte den Leuten, was sie eigentlich an Hard- und Software hätten erwarten können – und generierte die Nachfrage dann gleich selbst. Ob bei den Kunden Bedarf nach Quantensprüngen besteht, wird sich an den Verkaufszahlen des iPhones in den nächsten Tagen messen lassen.

(Eines ist klar: Ich glaube nicht, dass jemals dutzende Personen über das ganze Land verteilt dutzende von Stunden für Mobiltelefone von Nokia, Sony Ericsson oder Motorola angestanden sind – ein gutes Zeichen für Apple!)

Man erinnere sich, wie es der Konkurrenz mit der Einführung des iPods geschah: Auf einmal trennte sich die Welt der digitalen Abspielgeräte in zwei Fraktionen: Diejenigen, die sich iPods leisten konnten und den wahren Wert des Gerätes sofort erkannten, und diejenigen, die weiterhin unbedienbarem Billig-Schrott von verspielten asiatischen Designern nachhingen. Wie die Geschichte endete, wissen wir mittlerweile ja.

Ob die Zukunft des iPhones wirklich so rosig ist, wie ich sie hier gerade darstelle, steht in den Sternen geschrieben. Das iPhone ist aber endlich mal ein Mobiltelefon, das ich nicht (nur) wegen dem Äusseren haben möchte (zuletzt verspürte ich dieses Gefühl beim Nokia 6300). Sobald ich dann das Nokia-Gerät im Laden in den Händen hielt, kam ich auch mit der Oberfläche in den Kontakt. Diese weckt den Drang des Haben-wollens überhaupt nicht mehr.

Nachtrag

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Dienstag, 12. Juni 2007

Schriftenglättung unter Mac OS X und Windows

Typically, Apple chose the stylish route, putting art above practicality, because Steve Jobs has taste, while Microsoft chose the comfortable route, the measurably pragmatic way of doing things that completely lacks in panache. To put it another way, if Apple was Target, Microsoft would be Wal-Mart.

Quelle: Font smoothing, anti-aliasing, and sub-pixel rendering

Für einmal möchte ich mich nicht explizit auf die Seite Apples schlagen – das von Joel angesprochene Thema wird äusserst kontrovers diskutiert und für beide Herangehensweisen gibt es gute Argumente.

Nebenbei: Kulturelle Hürden

Die Unterscheidung zwischen „Target“ und „Wal-Mart“ ist für einen Nicht-Amerikaner äusserst schwer zu deuten. Eine kurze Nachforschung hat ergeben, dass Target äusserst spendenfreudig ist. Wal-Mart wiederum – das weiss man als interessierter Europäer – macht auf Grund des Umgangs mit seinen Mitarbeitern regelmässig Schlagzeilen.

Vielleicht kann ja Wahl-Kalifornier Raffi oder die von der deutschen Leitkultur assimilierten Yankees drüben bei USA erklärt noch genauer auf den Unterschied eingehen.

Ob der Unterschied eher wie Coop und MIGROS oder doch eher wie Denner und Loeb zu veranschlagen ist? Hmmm … Ich bin ratlos.

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Sonntag, 10. Juni 2007

WWDC Keynote 2007

Morgen Montag-Abend wird nicht nur der Klimaschwindel aufgedeckt, sondern Steve Jobs führt uns aus dem Moscone-Center mitten in San Francisco (ich stand im Januar vor den ehrwürdigen Hallen!) durch Mac OS X Leopard und wird uns dabei hoffentlich noch einige bisher unbekannte, aber faszinierende Features näherbringen.

Wer den Event quasi „live“ mitverfolgen möchte, begebe sich morgen gegen 19 Uhr MEZ auf MacRumors.com – WWDC 2007 Keynote Live Coverage und erfahre zusammen mit ca. 400’000 anderen interessierten Personen, unterstützt durch Web 2.0-Technologien, was Stevo alles in seinem Geschenke-Sack mit dabei hat.

Was zeichnet Apple aus?

The Economist enthüllt Hintergründe hinter Apples Wiederkehr (vielleicht sollte ich mir das Heftli – trotz seines stolzen Preises – wirklich einmal abonnieren?). Hier einige markante Zitate:

In polls of the world’s most innovative firms it consistently ranks first. […] Apple has prospered by keeping just ahead of the times.

In fact, its real skill lies in stitching together its own ideas with technologies from outside and then wrapping the results in elegant software and stylish design.

Apple illustrates the importance of designing new products around the needs of the user, not the demands of the technology. Too many technology firms think that clever innards are enough to sell their products, resulting in gizmos designed by engineers for engineers.

[…] a third lesson from Apple is that smart companies should sometimes ignore what the market says it wants today.

The wider lesson is not to stigmatise failure but to tolerate it and learn from it:

Quelle: Lessons from Apple

Auf die Profis achten

Apple ist nicht nur ein begnadeter Hersteller von Consumer-Produkten, auch die Profis aus der IT-Branche sind in den letzten Jahren in den Bann des angebissenen Apfels gezogen worden. Kein Wunder: Ein wunderschönes, äusserst produktives GUI gepaart mit einem Unix-Unterbau – so gewinnt man die Power-User. Was ich in vereinzelt in meinem Kollegenkreis beobachten konnte, ereigenet sich auch andernorts, wie Scot Finnie, ein Kolumnist von Computerworld, beschreibt:

I am very definitely not alone. A lot of people who were previously confirmed Windows users have given the Mac a try over the last year. […] I’ve gotten hundreds of messages from Computerworld readers […] informing me that they, too, switched to the Mac recently. Many are IT people. Some confess that they manage Windows users by day, and run Macs at home.

Ich bin so einer. Wer den ganzen Tag hindurch halbtote Computer-Zombies zum Leben wiedererwecken muss, möchte nach Feierabend ausspannen und Alltagsprobleme hinter sich lassen. Wie schlimm auch der Arbeitstag war: Zu Hause wartete mein PowerMac – anstandslos, ohne zu bocken und zu zicken.

The Mac is experiencing a renaissance. It’s about Intel inside. It’s about Unix at the core. It’s about virtualization technology. It’s about the surprising availability of software. It’s about a superior operating system, and attractive hardware. It’s about serious buzz.

Wer als Windows-User den Blick über den Tellerrand gewagt hat, wird sich nie mehr Microsoft alleine hingeben … Es gibt Alternativen; man braucht nur etwas Überwindung und eine gewisse Offenheit gegenüber Neuem. Ein Switch erfordert immer noch eine gewisse Anstrengung und Ausdauer. Wer dies an den Tag legen kann, wird reichlich belohnt.

3. That said, Macs go bad less often than Windows PCs. Mac users are more productive than Windows users because Macs experience fewer problems.

Das kann ich ausnahmslos bestätigen. Auf der Arbeit haben wir ca. 20% Macs herumstehen. Von meiner Arbeitszeit gehen ca. 95-100% für die Windows-Kisten mit ihren komischen Problemen drauf.

What would you pay for a computer that doesn’t currently need anti-malware software? On most Windows PCs — especially consumer-spec’ed PCs — the security software is robbing the PC of so much system overhead that the user experience suffers. This one difference alone delivers a small reduction of software costs and a large reduction of helpdesk calls

Microsoft Updates führen zu 100% CPU-Auslastung? Symantecs Antivirus Corporate Edition lässt den Computerstart eine Viertelstunde dauern? Das alles müsste nicht sein.

Even dyed-in-the-wool Windows enterprises are fed up with me-too Microsoft upgrades, the never-ending blizzard of security patches, the increasing hardware requirements for Vista, volume licensing snafus, and a litany of other complaints and sore points.

What this is about is that Apple is reaching the right people with its product, winning new converts, Windows user by Windows user — and creating buzz.

Quelle: Why Microsoft Should Fear Apple

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Sonntag, 29. April 2007

Bei Apple wird morgen ein Job frei

The Flickr account however belongs to an individual who can be tracked down to a LinkedIn profile which reveals that they are a Program Manager at Apple in the Consumer Electronics industry, and works directly on the iPhone.

Quelle: First Photos from Apple iPhone?

Tjach, das war’s dann wohl – wer solche Fahrlässigkeiten begeht, hat es nicht verdient, für den angebissenen Apfel zu arbeiten. Der Pink Slip ist bereits unterwegs. Dass er persönlich von Steve vor die Türe gestellt wird, ist hingegen nur ein weiteres Gerücht.

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Dienstag, 10. April 2007

Anders denken

Frisch geläutert aus den Wellness-Ferien im sonnigen (und mehrheitlich schneefreien) Graubünden erscheine ich gerade noch rechtzeitig online, um mitzufeiern!

Heute jährt sich wieder einmal der Geburtstag von Apples think different-Kampagne, die 1997 das Licht der Welt erblickte. Natürlich ist das zehnjährige Jubiläum auch eine Erwähnung auf think eMeidi wert – schliesslich schreibe ich diese Zeilen auf einem … Mac!

Neben den einprägsamen Poster mit weltberühmten Persönlichkeiten bleibt insbesondere der think different-Vers in wacher Erinnerung (spätestens, nachdem man den Clip angeschaut hat):

Der Ordnung halber hier auch gleich noch die „Lyrics“:

Here’s to the crazy ones.
The misfits.
The rebels.
The troublemakers.
The round pegs in the square holes.
The ones who see things differently.
They’re not fond of rules
And they have no respect for the status quo.
You can praise them, quote them, disagree with them
disbelieve them, glorify or vilify them.
About the only thing that you can’t do is ignore them.
Because they change things.
They invent. They imagine. They heal.
They explore. They create. They inspire.
They push the human race forward.
Maybe they have to be crazy.
How else can you stare at an empty canvas and see a work of art?
Or sit in silence and hear a song that’s never been written?
Or gaze at a red planet and see a laboratory on wheels?
We make tools for these kinds of people.
While some may see them as the crazy ones, we see genius.
Because the people who are crazy enough to think that they can
change the world, are the ones who do.

Quelle: Think Different

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