Mittwoch, 13. September 2006
Um es gleich vorneweg zu nehmen: Seine Millionen sind es (leider) nicht.
Auch seine Medienpräsenz in den letzten Wochen, die mit dem Swissfirst-Debakel und seinem rückblickend zu frühzeitigen Verkauf von Swissfirst-Aktien zusammenhängen („isch aber schono dumm, he?“) kann von mir kaum geschlagen werden. Zwar habe auch ich es in einer zweifelhaften Angelegenheit in zwei Blätter mit einer sechsstelligen Auflage geschafft – doch die NZZ, deren Schwester „am Sonntag“ sowie wohl auch die Finanz und Wirtschaft und sonstige renommierte Blätter sind für mich unerreichbar, während er sich noch dann und wann darin zu tummeln scheint. Aber ist ja egal, unter uns: Lieber horte ich einen sechsstelligen Betrag bei meiner Hausbank, als in einer der genannten Postillen erwähnt zu werden … So, fertig geträumt!
Auch bin ich zwangsläufig selber mein eigener PR-Fachmann, während der Goldküstler Hranov die Dienste eines Sacha Wigdorovits in Anspruch nimmt. Paul Engeler hat in einer (übrigens auch sonst gelungene Ausgabe der Weltwoche: das Interview mit Paris hat das Flair, ein Klassiker zu werden; die Falschgeld-Geschichte bringt bisher Unbekanntes spannend an den Mann) aufgezeigt, wie der PR-Mann seine Hampel… eh Fäden spielen lässt, um seinem Kunden die gewünschte Medienpräsenz zu verschaffen (die NZZ scheint gemäss Engelers Darstellung das Haus/Hofblatt des Herrn Wigdorovits zu sein).
Nun gut, doch, was, mögen die Leser nun bereits ungeduldig auf ihrem Bürostuhl herumwippend fragen, was bitte schön verbindet unseren Blogger, Selbstdarsteller, vermeintlicher Hacker, etc. mit dem Krösus?
Direkt – ha, wer hätte das gedacht? – nichts. Denn dem Herr Hranov, dem bin ich mir sicher, ist meine Person nicht geläufig (vielleicht ändert sich das ja jetzt bald *zwinker*).
Doch indirekt eben … schon. Und das geht auf ereignisvolle Winterferien in Davos zurück. Alle waren sie zur Jahrtausendwende dort, meine Kollegen, kurz: alles, was Rang und Namen hatte. Und sie trafen wir (ich und der Urbel, später nur noch ich) dann unweigerlich im lokalen Nachtleben: Des Rumens leiblich‘ Tochter, im zarten Alter von 17 Jahr (?), mit breitestem österreichischen Akzent – mitten auf der Tanzfläche des pubertären In-Schuppens „Cava“, wo auch Kollege Heb inmitten einem Meer aus Shots sein Herz liegen lassen sollte. Sekundiert von Kollege Schmid (ein leicht verspätetes „Danke“ möchte ich hier doch noch loswerden) weckte sich in mir ob der holden zwei ausländischen Schönheiten selbstverständlich der jugendliche Jagdreiz. Überraschend schnell kamen wir in dem schummrigen Keller in das Gespräch und die Sympathien lagen – respektive: entwickelten sich – beiderseits.
Es passte ja auch wunderbar: Sie Single, ich Single (NEIN, nicht so! Der gedachte Film über die Begegnug würde ohne Diskussion für Kindergärtler freigegeben werden) – und ihr Name, konnte das Zufall sein (Tipp, da ich ja keine Vornamen nennen möchte:Die Levenshtein-Distanz zwischen ihrem und meinem Vornamen beträgt nur gerade 1 )? 17 Jahr, krauses Haar … *sing*
Die Tragweite der Bekanntschaft blieb mir noch für eine gewisse Zeit unbewusst. Erst einige Wochen später, als ich mit der kaiserlich-und-königlich Frau einen kurzen, aber intensiven Mailverkehr unterhielt und sie mir ihren zweiten Namen – Hranov – offenbarte, konnte Google seine Leistung unter Beweis stellen. In der Tat landete ich mit der Vermutung, dass es sich bei Rumen Hranov um ihren Vater handele, einen Volltreffer (jedenfalls glaube ich ihr bis heute, dass sie damals die Wahrheit gesagt hat). Und ebenso wahrlich, sie hatte gar noch etwas auf Understatement gespielt, als sie sagte, ihr Vater hätte mit Erdöl (?) eine gewisses Vermögen erwirtschaftet. Mehr zu Hranovs Biographie in weiteren Puzzle-Stücken drüben bei Stöhlker. Oder handelt es sich bei ihm gar um einen verhinderten Filmstar?
Um es kurz zu machen: Aus uns wurde – zuerst von meiner Initiative ausgehend und danach von ihrer Seite her – nichts. In der Folgezeit fand ich dann doch noch die Dame meines Herzens – denn sie wohnt nur einige Autominuten von meinem Daheim und spricht erfreulicherweise auch denselben Dialekt. Und auch sie ist ihren Weg gegangen – vor zwei, drei Jahren gab es einen kurzen Gedankenaustausch anlässlich der bevorstehenden Niederkunft ihres Kindes. Und wir wissen nun: Wenn Herr Hranov nicht leichtfertigt Aktien verkauft, spielt er wohl mit seinem Enkelkind Monopoly …