Posts Tagged ‘Windows’

Dienstag, 2. Mai 2006

fstat, lsof und fs_usage unter Mac OS X

Gestern Abend geschah es: Slideshow for Erik, eine nette Freeware-App zur unkomplizierten Bildbetrachtung (Ordner mit Bildern auf das Icon im Dock ziehen, fertig) wollte nicht mehr. Nach dem Klick auf das Dock-Icon „bouncte“ dieses zwar zwei Mal, dann aber war schluss. Das schwarze Dreieck erschien nicht, um anzuzeigen, dass die Applikation geladen war.

Misslich! In der Console standen keine Fehlermeldungen, weshalb ich im Unklaren war, wo resp. wie der Fehler einzugrenzen war. Als erste Fährte wollte ich überprüfen, auf welche Dateien die Applikation beim Start Zugriff. Erst gerade vor kurzem hatte ich nämlich

$ sudo chmod -R root:admin /Applications/
$ sudo chown -R root:admin /Applications/

ausgeführt. Ob es (mit dem eigentlich nun korrekten) User/Group-Eigenschaften zu Berechtigungsproblemen kam?

Unter Windows käme zur Beantwortung einer solche Fragestellung Sysinternals exzellentes FileMon zum Einsatz. Doch unter Mac OS X?

Ich erinnerte mich, auf einer Technologie-Seite über Mac OS X vor langer, langer Zeit einmal etwas gelesen zu haben, wie man sich die Filezugriffe anzeigen konnte. Leider wusste ich anfänglich die URL nicht mehr – nach etwas Googlen stiess ich dann auf den gesuchten Kernelthread.com. Leider fand ich aber den Artikel über die Protokollierung der Dateizugriffe nicht mehr.

Stattdessen liess ich zum ersten Mal in meinem Leben die auf Kernelthread beschriebenen Tools fstat und lsof laufen. Woah! Für Spezialuntersuchungen muss ich mir die beiden Befehle merken. Soweit ich weiss, erlauben es diese beiden Tools aber nicht, im Hintergrund zu laufen. Werden sie gestartet, listen sie alle Datei-, Netzwerk- sowie sonstig abstruse Zugriffe auf. Aber eben nur gerade die zur Laufzeit aktiven.

Wieder etwas später dann die Entdeckung von fs_usage. Genau das suchte ich! Ein Non-Stopp-Monitoring, das erst mit Ctrl-C abgebrochen werden kann.

Schnell zimmerte ich mir im Terminal folgendes Konstrukt zusammen:

$ sudo fs_usage | grep Slide

und startete danach die Applikation aus dem Finder heraus.

Zeilenweise Zugriffe wurden ausgegeben. Unsicher, ob ein > dump.txt auch funktioniert hätte, kopierte ich den gesamten Inhalt des Terminal-Fensters in eine Textdatei und liess dann noch ein

$ cat dump.txt | grep -v CACHE_HIT

drüberlaufen. Dies verminderte den Output von 963 auf 702 Zeilen.

Und dann, tatsächlich, fiel es mir wie Schuppen von den Augen:

22:11:29  open            /Library/Preferences/Network/com.epson.scannermonitor.plist                       0.000084   SlideShow fo
22:11:29  open            /Library/Preferences/com.epson.scannermonitor.plist                               0.000027   SlideShow fo

Die Epson-Tools für meinen Scanner (!) hatte ich vor zwei Tagen nach /dev/null geschickt, da ich der Meinung war, mit dem deutlich benutzerfreundlichen Apple Image Capture bedient zu sein (dieses erkannte – o Wunder – meinen Scanner nach der Löschaktion übrigens auch nicht mehr).

Also meine portable Backup-HD daher, angeschlossen, die beiden EPSON.apps wieder nach /Applications/ kopiert, und die Slideshow startete tatsächlich wieder.

Wieso Slideshow die Scanner-Applikation braucht, ist mir bis heute ein Rätsel … Aber henusode!

fs_usage, das Tool, das man im Hinterkopf behalten sollte.

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Samstag, 29. April 2006

Ballmer über Boot Camp

Ballmer: Honestly, I don’t think that it is that important. Actually, it is relatively expensive if a user gets a separate Windows OS for his Mac. Not a lot of people will do this.

Quelle: Steve Ballmer about Apple

Steve, richtig erkannt! Niemand will für das

[…] most secure and dependable operating system we [Microsoft] have ever produced

Quelle: Microsoft Windows XP Service Pack Provides Enhanced User Experience

bezahlen. Aber das bedeutet im digitalen Zeitalter mit frei im Netz herumfliegenden ISOs und Corporate-Licence-Keys nicht, dass man auf die BSODs verzichten muss. Aber denkt daran: Nur mit dem Betriebssystem ist es nicht getan. Es gehört auch ein topaktueller Virenscanner dazu – den ihr, ihr ratet es bereits, auch auf Sites wie The Pirate Bay findet. Meine Empfehlung: Meidet die gelbe Pest. Schon fertig? Nein, ein frischer Spy- und AdWare-Killer gehört auch zur Standard-Ausstattung eines jeden sicheren Betriebssystem.

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Donnerstag, 27. April 2006

Batch convert TIFF to JPEG

Auch die grösste Festplatte (160GB) ist mal randvoll – diese leidige Erfahrung muss ich zur Zeit gerade machen. Mac OS X akzeptiert nicht mal mehr den DVD-Rohling, weil mein Startvolumen weniger als 4.5GB an Speicherplatz bietet. Soviel wird nämlich benötigt, um das Image anzulegen, das nach dem Befüllen des Images auf DVD gebrannt wird.

Nun gut, machen wir uns ans Aufräumen. Irgendwo verschwendet ja jeder wertvolle Megabytes, so auch ich: Die bis zu 5MB grossen TIFF-Screenshots von Fernsehsendungen (AlchemyTV sei Dank) könnte man getrost ins JPEG-Format zusammenschrumpfen. Einziger Haken: Das mache ich garantiert nicht von Hand. Auch das Batch-Convert-Tool von Photoshop erscheint mir als Overkill.

Doch für was gibt es GNU und seine praktischen CLI-Tools? Und wo sucht man besser nach How-Tos als in Blogs? Hier meine Findings:

1 – Convert all the jpg files into pdf files with ImageMagick :

$ for i in *.jpg; do convert $i $i.pdf; done

Quelle: Batch convert a huge number of jpg images into one single pdf file

Erster Stolperstein: convert wird im Terminal nicht gefunden. Logisch, ImageMagick gehört ja auch nicht zur Grundausstattung von Mac OS X. Wo also kriege ich das her?

$ apt-get install image-magick

Error! Fink kann mir auch nicht weiterhelfen. Fragen wir halt Google. Und siehe da:

Here is some software I found useful on Mac OS X, mostly UNIX / server type packages.

Quelle: Mac OS X Packages

Und das erst noch auf einer freundeidgenössischen Site. ImageMagick erblickt, und digital geraubt (als kleiner Wink auf heutige Aktualitäten – nein, nicht Joe „Seppis“ Abgang). Entpackt, im GUI doppelgeklickt und installiert.

Auf der Command-Line angepasst, damit Dateinamen mit Leerschlägen keine Verwirrung stiften:

$ for i in *.tif; do convert "$i" "$i.jpg"; done

Und ein anschliessendes eine digitale „ethnische“ Säuberung à la

rm *.tif

Und so schnell geht’s, ein paar MBs gespart. Nun sind schon wieder 4.27GB frei. Bald krieg ich den DVD-Rohling in den PC (Mac OS X hat die unangenehme Eigenart, die Rohlinge mangels Festplattenplatz kurzerhand wieder auszuwerfen).

Fazit

Ich liebe die Power von GNU unter Mac OS X! Vielleicht auch bald unter Windows, dank MonadPowerShell?

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Mittwoch, 26. April 2006

Windows – Linux – Mac OS

You see,

  • Windows is like the US. The dollar spends anywhere, no matter what state your in.
  • Linux is like Iraq. It’s under attack from the US and the only thing that unites the tribes is a hatred for the other tribes and the US.
  • OSX is like a western European country. It’s expensive to live there and they think they are better than the US.

Quelle: Kommentar auf Why Linux May Never Be a True Desktop OS

Nun, lieber montgomery, wir sind tatsächlich besser als die Vereinigten Staaten. Was auch immer er genau mit „besser“ meint … Blöder Vergleich, schon nur weil Linux == Iraq.

Nachtrag

In den Kommentaren findet sich noch ein Link auf ein lesenswertes – wenn auch schrecklich formatiertes – Elaborat eines Linux-Freundes. Die wichtigsten Statements (wieder etwas gelernt!):

The Linux community is not trying to provide the average Windows user with a replacement OS. The goal of Linux is not „Linux on every desktop“.

Because vi was designed for functionality, while Microsoft [Notepad|Wordpad|Office] design to be „user-friendly“. Microsoft break everything down into easy steps, and so it takes far more steps to accomplish the same task.

But the real problem is „I don’t know how to use vi and can’t be bothered to learn.“ But that would mean the problem was with him, so he blames his problems on the software instead.

Quelle: Linux is Not Windows

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Sonntag, 23. April 2006

Mac OS X, Windows XP und Red Hat

Ich befürchte, dass der sich immer mehr aufdrängende Laptop-Neukauf im 2006 ein Loch in meine Haushaltskasse reissen wird. Aber es ist halt einfach zu schön, um wahr zu sein:

Konfiguration: Mac mini mit Core Duo, auf dem Parallels in zwei Instanzen läuft (in der neuesten Beta nun endlich Full-Screen). Das Ganze macht aber erst Spass, wenn noch Virtue Desktops installiert wird. Oder man stelle sich eine Dual-Monitor-Installation vor, auf dessen zweiten Monitor Windows läuft …

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Sonntag, 23. April 2006

Umgang mit Kundenwünschen

Auslöser einer kleinen Diskussion mit Kollege Burgdorfer war ein Blog-Artikel über das Scheitern eines Online-Projekts.

Ob in diesem Fall wirklich nur der böse, böse Kunde Schuld am Scheitern des Projekts sein soll, bleibt die Frage. Wer solch einen riesigen Blog-Beitrag in die Welt-Geschichte setzt, könnte im realen (Business-)Leben auch ein Stürmi sein. Nichtsdestotrotz zeigt der Artikel gut auf, welche Gefahren heutzutage in der IT lauern (Stichwort: Death March, aber auch brandaktuell Windows Vista).

Burgdorfer war im anschliessenden ICQ-Chat der Meinung, dass es in der Geschäftswelt nicht darum gehe, Kundenwünsche zu erfüllen. Viel eher sei es so, dass man bei einem Kundenprojekt nichts als seine eigenen Wünsche realisieren solle. Das hat mich dann doch etwas stutzig gemacht. Klar, seine Branche (Mobilfunk) ist mit meinem Hobby, Web-Sites für KMUs zu erstellen, doch sehr verschieden, schon nur von der höhe der Beträge, die bezahlt werden. Dennoch war ich bisher der Meinung, dass heutzutage immer noch die Erfüllung der Kundenwünsche an oberster Stelle eines erfolgreichen Geschäftsmodells stehen. Nur wenn ein Kunde schlussendlich zufrieden ist mit dem Produkt, für das er bezahlt hat, kommt er wieder.

Dies soll nicht heissen, dass man den Kunden nicht auf den Boden der Tatsachen holen soll, wenn er doch gar etwas orbitante Vorstellungen hat. Mir käme es aber nicht in den Sinn, dem Kunden anstelle eines Kühlschrankes einen Ofen zu verkaufen, weil das mein eigentlicher, inniger Wunsch ist … Kunden sind ja nicht derart verblödet, dass sie am Ende eines Auftrages nicht vergleichen, was sie gewünscht und was sie schlussendlich geliefert erhalten haben.

Naja, vielleicht habe ich ihn einfach nur falsch verstanden.

Vielleicht wollte er aber einfach auch nur darauf hinaus, dass man als Dienstleister primär einmal auf sein Bauchgefühl hören sollte. Sprich: Gefällt mir die Web-Site, die ich entwickelt habe, ist die Chance hoch, dass sie auch dem Kunden gefällt (vice-versa aber nicht zwingend). Falls das gemeint war, muss ich natürlich vollkommen zustimmen.

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Samstag, 22. April 2006

"Für Mac gibt’s keine Software"

Gerade habe ich wieder mal mit einem fanatischen Windows-Verfechter (Kollege Dickreuter) über Macs und Mac OS X diskutiert. Im Gegensatz zu ihm bin ich nicht auf eine einzelne Plattform fixiert, sondern kenne mich bestens unter Windows, Mac OS X, aber auch unter Linux aus. Dies hat der Vorteil, dass man gegenüber Neuem offen ist sowie die unterschiedlichen Ansätze der Betriebssysteme kennt. Die Schwarz-/Weiss-Malerei ist so deutlich weniger ausgeprägt.

Um mir aufzuzeigen, wieso „Macs Scheisse sind“ fielen die bereits Jahre alten Argumente. Sie lauten:

„Kaum Software“

(Steht schon in dem hier bereits vor Monaten veröffentlichen Anti-Mac-Artikel)

Für Mac OS X existiert nur ein Bruchteil der Applikationen für Microsoft Windows. Eine reine quantitative Analyse. Dabei lernen wir in unserer Gesellschaft doch schon in Kindesbeinen, dass Quantität das eine Kriterium, Qualität das andere ist. Für Mac OS X existieren also vielleicht nur 10’000 Applikationen im Vergleich zu vielleicht einer Viertelmillion für Windows. Na und? Ich kenne keinen Windows-Benutzer, der 250’000 Programme auf seiner Kiste installiert hat. Im Gegenteil – 80% oder mehr Benutzer dürften sich auch unter Windows auf vielleicht 30 Software-Titel festlegen, die fast ausnahmslos alle auf ihren Kisten installiert haben.

Dickie argumentierte aber (dem liberalen Credo folgend) weiter, dass mehr Konkurrenz den Wettbewerb stärke und qualitativ bessere Applikationen hervorbringe. Er als Benutzer komme so in den Genuss einer breiteren Auswahl. Wirklich? Auswahl vielleicht schon, aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Er wird also nicht das objektiv bessere Produkt wählen, sondern dasjenige, das alle einsetzen (vgl. Office, Photoshop etc.) Ernstzunehmende Konkurrenten gibt es auch unter Windows weder für Adobes Photoshop (GIMP? Kollege Liechtis Augen leuchten bereits) noch Microsofts Office (Open Office? Schön und gut, aber genauso Bloatware – es geht nichts über LaTeX!).

Dennoch versuche ich nun genau so liberal zu argumentieren: Da der Mac-Markt deutlich kleiner ist, werden sich die Mac-Entwickler auf diejenigen Produkte konzentrieren, die auch dort einen finanziellen Erfolg garantieren. Es ist also wahrscheinlicher, dass es (fast) alle der oben erwähnten 30 Kern-Applikationen gibt, die auch unter Windows im Einsatz stehen, als hundert verschiedene Solitär-Varianten (für einige ist dieses Spiel wohl immer noch das Kriterium, auf Mac zu wechseln – Apples Chess ist halt nicht ebenbürtig).

Auf meine Frage, welche Anwendungen er denn nun konkret für Mac OS X vermisse (und damit meine ich solche, die für 80% der Endanwender interessant sind und keine 3D-Software, die nur Insider kennen. Oder Visio, gell Torquie!), konnte er erst nach langem Überlegen Antwort geben: Ein Tool, um den iPod zu „knacken“, fehle. Oder „Screen Recording Software“. Keine Ahnung, was das ist, aber selbst meine Mutter schreit wohl danach …

Überteuerte Hardware:

Den Mehrpreis der Mac-Hardware bezahlt man für das gebundelte Mac OS X. Und es ist jeden Rappen wert. Die Anschaffungskosten eines Mac-Computers sind unbestritten höher – aber man muss nun wirklich nicht BWL studiert haben, um sich nur auf den Anschaffungspreis zu stürzen. Was zählt ist die ominöse TCO (Total Cost of Ownership). Wie teuer kommt mir das Gerät in seinem ganzen Lebenszyklus zu stehen?

Aufgrund der Virengefahr (obligatorisch: Kauf eines Virenscanners und jährliche Abo-Erneuerungen) und der Spyware-Problematik (Besuch einer präparierten Web-Site reicht, um das System zu infizieren) muss der Anwender im Betrieb höhere Kosten tragen.

Auch veralten Windows-Geräte deutlich schneller als Mac-Boliden (wenn nicht gerade der Wechsel einer Prozessor-Architektur bevorsteht). Ich hatte vor Kurzem ein 1998er iMac hier stehen, auf den ich Mac OS X 10.3 installieren konnte. Und es lief – für Standard-Anwendungen immer noch brauchbar. Mit Wintel wäre das kaum möglich gewesen.

Fazit

Gegen meine geballte Argumentation musste er den Kürzeren ziehen und verabschiedete sich mit einem „ACCEPT IT“. Schade, ich hätte gerne noch weiter diskutiert – aber fundiert, und nicht vagen FUD.

Apple Macs genügen heutzutage allen Anforderungen der Endanwender.

Für Spezialanwendungen gilt seit Beginn der EDV: Bedürfnisse abklären, sich für eine Software entscheiden und sich erst danach die Plattform auswählen.

Balsam

Nach dem Raffi-Bashing hier nun aber doch noch etwas Balsam für seine Seele. Er erscheint nämlich als „Guy with sexy accent“ am Schluss einer Video-Reportage über 3D-Software:

Face Robot L.A. Lauch

Und wer sich im Sommer Superman Returns anschauen wird und bis zum Abspann in den Kinosesseln klebt, wird dort u.a. wohl auch seinen Namen zu lesen kriegen.

Weiterführende Links

„Macs sind scheisse“

Typische Vorurteile gegenüber Apple

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Freitag, 21. April 2006

Mac OS X 10.5: Neuer Kernel und Win API

Nach Dvorak (O-Ton: „Is he off his meds?“) ist nun Robert X. Cringely an der Reihe und darf sich so richtig austoben. Ich habe keine Ahnung, was drüben in den Staaten momentan los ist, aber es muss mit verunreinigtem Trinkwasser zu tun haben …

Im Artikel Native Speaker: There May Be an End-run for Apple Around Windows After All wird nicht mehr gekleckert, sondern geklotzt. Wenn schon, denn schon, mag sich der Blogger mit eigens dafür entwickeltem Künstlernamen gedacht haben.

Nach ihm brächte das etwa gleichzeitig mit (dem dann drei Jahre verspäteten und an Funktionen massiv abgespeckten) Windows Vista erscheinende Mac OS X 10.5 Leopard folgende Neuerungen:

  • Neuer Kernel: Abkehr vom Mach-Micro-Kernel hin zu einem monolithischen (linux-ähnlichen) Kernel. Indizien: Der Mach-Kernel ist nicht performant genug (wobei er tatsächlich Recht hat). Avie Tevanian, einer der Väter des Mach-Kernels, hat Apple kürzlich verlassen. Offene Fragen: Braucht es eine Abwärtskompatibilität? Schon wieder Emulation? Da ich von solchen Low-Level-Angelegenheiten absolut keine Ahnung habe, weiss ich nicht, ob die Applikationen ohne Neukompilation unter dem neuen Motor weiterlaufen. Leopard wurde selbstverständlich auch für die verstaubende PowerPC-Plattform versprochen – Cringeley verneint aber, dass der neue Kernel unter PowerPC laufen wird. Werden in Cupertino zur Zeit also neu zwei Kernel gleichzeitig gepflegt? Hat Apple die Manpower dazu? Vor allem: Haben die Kunden nicht langsam genug von den ewigen Neuerungen? *zwinker*
  • Windows API: Durch ein 1997 geschlossenes Abkommen (zur Rettung Apples) mit Microsoft sei es (nach Cringely) möglich, die Windows API lizenzfrei unter Mac OS X zu implementieren. Leopard erlaubt somit, .EXE-Dateien aus der Windows-Welt doppelzuklicken und die Applikationen identisch wie unter Windows auszuführen. Ob das GUI dann Windows-Kaugummi oder Aqua sein wird, entzieht sich meiner Kenntnis.

Fazit

Für mich gar etwas starker Tobak. Der Mac OS X-Kernel ist nicht hochperformant (für den Normalanwender und seine Ansprüche reicht er aber allemal). Wenn jemand eine solche Transition schaffen kann, dann Apple (Windows Vista – als Vergleich – muss ja immer noch abwärtskompatibel sein zu Windows 95 – lächerlich). Die Frage ist nur: Ist es nötig, gleich alles über den Haufen zu werfen? Wird Peripherie weiterhin funktionieren, oder müssen die Hersteller für den neuen Kernel die Treiber neu schreiben? Es besteht zu befürchten …

Ob bei dem gegenseiten Patent-Lizenzierungstausch von 1997 auch das Recht zur Nutzung der Windows API an Apple ging, wissen wohl nur die Vertrauten in Redmond und deren Rechtsverdreher. Möglich könnte es sein. Schliesslich hatte Microsoft 1997 keinen Grund, die am Boden liegende Firma Apple als ernsthaften Konkurrenten zu sehen (und heute? hat sich in der Auffassung gross etwas geändert?). Andererseits, wäre Apple in der Zeit eingegangen, hätte sich ein drittes Unternehmen dieses Recht „aufkaufen“ können. Ob man das zu dem Zeitpunkt in Redmond riskieren wollte? Hmmm, keine Ahnung.

Im August wissen wir’s. Dann ist nämlich WWDC in San Francisco und wir erhalten einen ersten Blick auf die Raubkatze.

Nachtrag

Auf Slashdot wird bereits heftig über Cringelys Hypothese gestritten und ist bereits unweigerlich vom eigentlichen Thema abgekommen ist. Nichtsdestotrotz gibt es einen echten Lacher in den Comments:

Recipe to avoid the „BRITNETSPEERZNAKED.JPG“ viral threats:

  • Switch browsers from IE to Firefox
  • Switch Operating Systems from Windows to Mac
  • Switch Preferences from Women to Men

That leaves you in one of the smallest possible target audiences for… well… just about anything :-)

Your third point is redundant (see second point).

Quelle: Safe Browsing

Wer etwas länger braucht: Mac-Anwender sind schon per se schwul!

Nachtrag II

Daring Fireball argumentiert ähnlich wie ich:

[Cringely’s further speculation that this new kernel will be for Intel-based Macs only] That wouldn’t make any sense at all. If 10.5 has a new kernel, and the new kernel doesn’t run on Power Macs, then it would mean that Mac OS X 10.5 wouldn’t run on Power Macs. […] There is just no way that Apple is going to ship PowerPC and Intel versions of Mac OS X with two entirely different kernel architectures.

Bezüglich der Patent-Lizenzierung:

But patent cross-licensing is a far cry from source-code cross licensing. […] Perhaps the hardest part about building a new implementation of an existing standard such as the Windows application APIs is that you not only have to achieve feature compatibility, you also have to achieve bug compatibility – a Windows app running on Mac OS X would need to behave exactly as it does on Windows.

Quelle: Cringely’s Machinations

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Mittwoch, 5. April 2006

Komm‘ mit mir ins Boot Camp!

Windows XP läuft ab sofort auf den neuen Intel Macs!

Quelle: First Blue Screen of Death on my Imac Core Duo

Zwar tat es das bereits eine Weile, aber dieses Mal kommt die Lösung direkt von Apple selbst. Das bedeutet: Kein Gebastel mehr, keine Treiber-Probleme mehr – und somit können Mac-User Windows dafür einsetzen, wofür es heutzutage nur mehr als einziges taugt: Als Daddel-OS. Das war bisher mangels eines funktionierenden Grafik-Treibers nicht möglich. Nachdem man den Spieltrieb befriedigt hat, geht’s auch schon wieder schnurstracks zurück in den Schoss von Mac OS X, in die Welt von Unix und Aqua. It just works!

In eine Welt, in der Viren, Spyware und Bots nichts zu suchen haben, wo man keinen Virenscanner zu installieren braucht. Natürlich gilt die Verwundbarkeit weiterhin für die Dual-Boot-Installation von Windows:

Word to the Wise

Windows running on a Mac is like Windows running on a PC. That means it’ll be subject to the same attacks that plague the Windows world. So be sure to keep it updated with the latest Microsoft Windows security fixes.

Quelle: Apple – Boot Camp

Eine Welt, die auf brandneue Technologien setzt und nicht uralten Legacy-Crap (Remember A20? Remember BIOS?) mit sich schleppen muss, damit auch noch Applikationen von Mac OS 7 darauf laufen werden (Windows Vista-Entwickler müssen weiterhin testen, dass Win95-Applikationen noch genauso funktionieren wie damals, 1995).

EFI and BIOS

Macs use an ultra-modern industry standard technology called EFI to handle booting. Sadly, Windows XP, and even the upcoming Vista, are stuck in the 1980s with old-fashioned BIOS. But with Boot Camp, the Mac can operate smoothly in both centuries.

Quelle: Apple – Boot Camp

Ein schönes Gefühl, bereits im März 2004 auf das richtige Pferd gesetzt zu haben.

Für Microsoft hätte es dieser Tage kaum schlimmer kommen können – zuerst verschiebt man alle „bahnbrechenden“ *gähn* Produktentwicklungen ins kommende Jahr, und dann kommt noch Underdog Apple und sägt weiter am Bein des Riesen aus Redmond. Apples (unkonventioneller) Schritt zeigt denn auch, wie weitsichtig die Entscheider bei Apple handeln. Sie nutzen die Gunst der Stunde aus, um Microsoft einen weiteren Stoss zu versetzen. Wie viele überlebt der Riese noch?

Eines ist aber klar: Die MacBU, die Macintosh Business Unit, wird in fünf Jahren nicht mehr existieren. Aber wen interessierts? In fünf Jahren läuft Microsoft Office in der Windows-Version unter Mac OS X. Wenn man Stimmen glaubt, sogar à la Citrix als Applikationsfenster unter Aqua. Lassen wir uns überraschen!

Bei Microsoft dagegen wird nun spätestens jetzt die Nervosität ausbrechen. Hatte man doch erst kürzlich angekündigt, dass Vista keinen EFI-Support mitbringen werde. Ein Schelm, wer Böses denkt – dass man den Support zusammenstrich, um den Mac-Kisten keinen Verkaufsvorteil zu lieferen? Tjach, erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

Meine Prognose: Nachdem Vista mit Ach-und-Krach im Frühjahr 2007 veröffentlicht wird, wird man in Redmond ein komplett neues Betriebssystem in Angriff nehmen. Man wird die Abwärtskompatibilität komplett streichen und „legacy apps“ in einer Classic-ähnliche Umgebung laufen lassen. Geschieht dies, werden die Karten völlig neu gemischelt.

Übrigens: Glaubt jemand, dass sich Käufer eines Intel-Macs auch noch Windows XP kaufen werden? Kaum. Die Installations-CD wird man sich beim Nachbarn ausborgen. Macht das jeder, verliert Microsoft eine Menge Geld. Geld, das man sonst mit der „Microsoft-Tax“ auf Dell, HP, IBM und anderen Wintel-Workstation hereingeholt hätte.

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Sonntag, 2. April 2006

Microsoft sinkt

Wer morgen Montag-Morgen nicht viel zu tun hat und hören möchte, wie es aus Redmond herüber-schalmeit, führe sich die Kommentare zum Vista 2007. Fire the leadership now!-Artikel durch. WARNUNG: Die HTML-Seite ist 700kB gross – unzählige Personen mit Insider-Kenntnissen haben ihrem Frust freien Lauf gelassen. Fantastisch – das ist 2006, das ist die Blogosphäre.

[…] if this would ship, it would cost a lot more to fix, besides showing the world we’re incompetent.

Quelle: Kommentar

We will have to throw out everything and start again. This is what Apple did with OSX, and sure it was painful, but it worked and now they’re kicking our asses. We should have done that in 2000. Now it is even more obvious we should do it. Start again and just run a compatibility layer on top. Apple did it with classic why can’t we???

Quelle: Kommentar

Auf solche „Insights“ freuen sich alle Analüsten der Grossbanken. Zum Glück gehört Blogger zu Google, weshalb der Artikel wohl noch eine Weile online bleiben wird. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Gedankenpolizei in Redmond die Schotten auf das Kommentar-Formular schon dicht gemacht hat. Jeder vernünftige Angestellte wird diese Seite sowieso von zu Hause aus angesurft haben.

And BTW mini PLEASE enable https on your comments page. You would have to be nuts to post here from inside the network via plain http.

Quelle: Kommentar

Eins ist klar: Es muss ein Wunder geschehen, damit Windows Vista rechtzeitig veröffentlicht wird und von den Leuten gekauft und als gut befunden wird. Schön, als Mac OS X-User nicht auf die Software-Maschinerie im Bundesstaat Seattle angewiesen zu sein. Apple bringt mit einem Bruchteil der Entwickler ein Vielfaches an Innovation hin.

Es wäre interessant zu erfahren, wie viele der „Kistenschieber“ (Dell, HP, IBM) nach bekanntwerden des Vista-Delays auf Apple zugegangen sind und die Lizenzierung von Mac OS X erbeten haben.

As a software purchaser in a Fortune 50 compnay, no way in hell are we putting Vista on ANY worker’s desktop if it isn’t good enough for consumer use.

Quelle: Kommentar

Question: What coporate moron would actual buy VISTA in November knowing that MS has already declare not ready for the masses ???

Quelle: Kommentar

Naja, wie ich erfahren habe, will Winterthur Versicherungen voll auf Windows Vista setzen und damit noch in diesem Jahr (2006!) produktiv gehen. Die sind wahnsinnig. Wahrscheinlich hat jemand der Entscheider einen guten Kollegen bei Microsoft …

PS: Die Äusserungen könnten aus vielen x-beliebigen Unternehmen stammen. Es ist ja nicht so, dass nur gerade bei MSFT alles schief läuft.

PPS: Ist es nicht erstaunlich? Aber die Geschichte zeigt es andauernd wieder auf: Grosse Imperien brechen oftmals nicht durch exogene (Ha! Klugscheisser-Wort für „äussere“) Einflüsse zusammen, sondern durch endogene Faktoren. Selbstgemachter Untergang. Auch hier?

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