Archiv 11. Juli 2005

Montag, 11. Juli 2005

Verzweifelte Suche nach Gurtenfestival-Tickets

Als ich letzten Freitag meine Freundin zum 5-Gänge-Dîner in der Insel-Kantine (Wirtschaftsgebaude) einlud, kriegte ich ein weiteres Mal die Frage zu hören, ob ich mich denn nun um die Gurtentickets gekümmert hätte. Völlig ungewohnt war ich nämlich noch nicht im Besitz des wenige quadratzentimeter grossen Fötzels, der mir das Tor zum Sauf- und Kiff-Festival (ah ja, etwas Musik wird ja auch noch gespielt) geöffnet hätte. Joooa, antwortete ich, ich werde mich nächstens Mal darum kümmern. Die Dringlichkeit des versäumten Vorhabens wurde mir erst bewusst, als sie mit Nachdruck darauf hinwies, dass der Lasterhügel ja bereits kommende Woche zur Invasion freigegeben würde … Schreck lass nach! Dass das Ereignis bereits so nahe war, wurde mir erst innerhalb dieser hundertstel-Sekunde klar.

Kacke! Gereicht hat es mangels ausverkauften Alternativ-Möglichkeiten für ein läppisches DO/FR-Ticket. Was mache ich denn jetzt am Samstag? Freundin mit all ihren Kolleginnen, die Jungs allesamt auf dem Hügel und ich alleine zu Hause?! Mensch … das kann nicht wahr sein.

Doch im digitalen Zeitalter muss man ja noch nicht gleich verzweifeln. Neeein, nicht das, was jetzt alle denken: Das Fälschen von Tickets wäre wirklich die allerletzte Option, und den Nervenkitzel wäre es sowieso nicht wert. Nein, nein … folgende drei Anlaufstellen entdeckte ich auf der Suche nach ausverkauften Tickets:

  • Ricardo.ch
    Grosses Angebot, irre Verkäufer. Ist es einigen mit 260.– SFr. für den 4-Tages-Pass wirklich ernst? Die können mich mal – da bleibe ich lieber zu Hause, als diesen Grosskapitalisten (eher: Wucherern) das Geld in den A**** zu schieben.
  • eBay.ch
    Hier kein besseres Bild – Angebote zu Hauf, aber anscheinend steckt auch hier die Wucherer-Mafia dahinter. 260.– SFr., Sofort-Kaufen für den Vier-Tagespass. Nene.
  • I-get-it-for-you.ch
    Die Wucherer-Zentrale schlechthin. Immerhin kommuniziert man offen und ehrlich, welche Marge man im Auge hat. 4-Tages-Pass Ankauf: 208.–, 4-Tages-Pass Verkauf: 268.–. Nicht schlecht, 60 Franken. Selbst mit grosszügig geschätztem Aufwand kommt da noch eine stattliche Gewinnsumme zustande.

Selbstverständlich habe ich die Torschlusspanik mir selbst anzurechnen. Selber schuld, wer nicht früh genug reservieren kann (was hätte den wirklich dagegen gesprochen?!) muss es danach halt im Geldsäcke „fühlen“. Das wird mir eine Lehre sein. Merke:

Tickets wird man immer los, sie zu ergattern ist aber unleicht schwieriger.

Strategische Überlegungen

Ich werde mir den Donnerstag und Freitag nicht vermiesen lassen und versuchen, zwei möglichst spassige Nächte auf dem Güschen zu verbringen. Am Samstag bereits bei Geländeöffnung vor der Gurtenbahn herumzulungern und dem Treiben der organisierten Wucherer-Banden zuzuschauen (Schilder mit „kaufe Tickets“, 100m weiter oben „verkaufe Tickets“), erachte ich als sinnlos. Besser ist es, gegen Abend vorbeizuschauen, wenn weniger Leute vorbeiströmen und einige Acts schon durch sind. Eigentlich müssten die Preise gemäss der freien Marktwirtschaft dann etwas sinken … Andererseits steht ja der Sonntag noch bevor, die Ticket-Preise für die zwei Tage werden sich also höchstwahrscheinlich im Laufe des Abends denjenigen des Sonntags annähern. Leider ist dieser auch ausverkauft, was meine Situation nicht gerade erleichtert.

Kopf hoch, seien wir frohen Mutes. Irgendwie wird es ja wohl klappen … !

Nachtrag: Wer es bis hierhin geschafft hat – lustig ist auch die Pinwand auf der offiziellen Homepage zu lesen. Unglaublich, mit wie vielen Idioten ich dasselbe Schicksal teile. Daneben gibt es aber auch noch andere Idioten – nämlich diejenigen Inserenten, die zu ihren Ticket-Angeboten die Handy-Nr. notiert haben. Ich helfe wetten, dass bei denen bis Sonntag die Telefone noch eine Weile sturmläuten werden *hehe*

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Montag, 11. Juli 2005

Ein-Tasten-Mäuse in freier Wildbahn

Auf Slashdot gab’s in einem Longhorn-Thread wieder mal ein kleines Scharmützel mit Mac-Jüngern (O-Ton: „Microsoft hat wieder mal alles von Mac OS X kopiert“). Egal, wer jetzt recht hat („Redmond, start your photocopiers“), genau das treffende Intro dank zweier Kommentare:

Don’t joke with the Mac boys. They can’t handle it. ;)

Oh yes we can handle it. With just one button too.

Dass ich kein alteingesessener Mac-Aficianado bin, sieht man schon von weitem: Auf meinem Desk steht kein 23″ Apple Cinema Display HD (obwohl es finanziell knapp noch gereicht hätte), sondern ein Eizo Flexscan L768 als Primär- und ein Hyunday L90D+ als Sekundärmonitor. 2x 19″ TFT DVI statt 1x 23″ – irgendwie konnte ich mich von der Spalte zwischen den Desktops einfach nicht trennen … *zwinker*

Neben dem mittlerweile grauen (ursprünglich weissen, jetzt mit Kopfhaaren von der Stirn gefüllten) original Apple-Keyboard (aber anscheinend nicht das Beste, das sie je gebaut haben) steht sie – der grösste Frevel, den ein Mac-Fanatiker begehen kann: Eine Mehrtastenmaus. Alles andere, vorher genannte hätte man mir noch knapp verzeihen können. Bei Mehrtasten-Mäusen, und insbesondere solchen die auch schon an Windows-PCs hingen, vergeht der Spass – jetzt wird’s ernst.

Obwohl ich in den 1 1/2 Jahren Mac OS X ein richtiger Keyboard-Shortcut-Kenner geworden bin, konnte ich den Vorsatz „reduce to the min“ und somit die Kastrierung meiner Maus nicht über’s Herz bringen.

Die Rettung in Form von Exposé

Dank Panther und Exposé bin ich nun aber fein raus – während die rechte Taste ja noch „häb-chläb“ durch Ctrl-Klick hätte ersetzt werden können, macht es Exposé unausweichlich, noch ein „paar Tasten mehr“ an der Handauflage anzubieten. Nebenbei bemerkt: Mir kommt ja gerade in den Sinn, dass Mac-Mäusen nicht nur die Tasten, sondern auch das Scroll-Wheel fehlen. Spätestens bei dieser tiefgehenden Entscheidung, dieses doch so nützliche Wheel nicht in eine neue Apple-Maus zu integrieren, haben wohl die Praktikanten (oder McKinsey-Consultants) das Ruder übernommen. Egal, zurück zu Exposé. Die Tastenbelegung meines Logitech Cordless MouseMan Optical (*uff*) sieht folgendermassen aus:

  • linke Taste – da gibt’s nichts zu ändern
  • rechte Taste – hier auch nicht. Kontext-Menus sind doch herrlich!
  • Scroll-Wheel: drehen – ditto. Auch Mac-User lesen mehrere Bildschirme hohe Texte.
  • Scroll Wheel: drücken – viele mögen es schon vergessen haben, einige Windows-User mögen sich aber noch erinnern: Beim Druck auf die Scroll-Taste erscheint dieses ultrablöde Navigationskreuz. Unter Mac OS X glücklicherweise nicht. Hiermit werden alle Fenster verkleinert und ein Überblick über alle geöffneten Applikationen geboten.
  • Daumentaste – ab zum Desktop, weg mit allen Fenstern. Aus meiner Sicht auch sehr gut als „Achtung Boss“-Taste zu verwenden. Will der gute Herr aber dann etwas präsentiert bekommen, sitzt man dann doch vor einem kleineren Problem. Dann doch lieber einer der seltenen Kernel Panics.

Die Power von Exposé ist aus meiner Sicht eines der unerkannten Verkaufsargumente für Mac OS X. Produziert nicht nur den gewohnten Aha-Effekt bei den Windows-Masochisten, sondern ist auch extrem nützlich. Trotz 2360x1024px Desktop-Fläche …

Nachtrag: Es soll ja wirklich Leute geben, die wie unter Windows für alles und jedes das Treiberpaket installieren. So auch bei Logitech-Produkten. Und was haben sie davon? Nichts als Ärger. Mac OS X kommt glücklicherweise bereits „out of the box“ mit nativer/interner Unterstützung für Peripherie daher, dass man sich solche Herstellertreiber nun wirklich sparen kann …

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