Sonntag, 2. April 2006, 18:39 Uhr

Schüler/innen der Rütli-Schule/innen

Die Rütli-Schule in Berlin hat in den letzten Tagen einen regelrechten Medienhype erfahren (sogar Flickr! wurde erobert), ausgelöst durch die Veröffentlichung eines „Hilfeschreis“ der Schulleiterin. SPIEGEL online hat den Brief im Wortlaut abgedruckt.

Über den Inhalt möchte ich mich nicht äussern, dagegen aber über die Form resp. die Wortwahl. Mir fallen folgende Begriffe auf:

  • „Schüler/innen“ (durchgehend, etwa 10-mal)
  • „keine/n Mitarbeiter/in“
  • „Einige Kollegen/innen“
  • „Sozialarbeiter/innen“
  • „vier Lehrer/innen“
  • „eine Erhöhung der Lehrer/innenausstattung“

Die Emanzipation/in mag grösstenteils positive Errungenschaft/innen aufweisen, aber dieses doofe „wir-möchten-es-den-beiden-Geschlechtern/innen-auch-bei-der-Schriftsprach/in-recht-machen“ ist reinster Schwachs/in.

Ich frage angesichts dieses unfreiwillig komischen und gelungenen Schriftstücks des Jahres 2006: Wollen wir wirklich die Lesbarkeit deutscher Texte dem Emanzipationswahn unterordnen, der auf alle Bereiche des Lebens auszuufern droht?

Ich hoffe, dass die Schulleiter/in kein Deutsch/in unterrichtet.

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