Archiv ‘Energie’

Dienstag, 4. März 2008

1980 – $102.53

Wir haben es geschafft. Erdöl ist so teuer wie noch nie in seiner (kurzen) Geschichte: Am 28. Februar 2008 notierte der Barrel-Preis auf 102.59 USD und schlug damit den Rekord aus meinem Geburtsjahr (welch ein Omen!) um 6 Cent.

Quelle: How Lessons from the Last Oil Shocks May Help to Inform This One

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Dienstag, 4. März 2008

Ethanol-Rechenschwäche

Gibt es etwas dümmeres, als Nahrung in Automotoren zu verbrennen? Die Menschheit klammert sich an jeden Strohhalm, um das Ende des billigen Öls abzuwenden … Leider ohne Erfolg.

[…] the United States, Canada and the European Union would require between 30 percent and 70 percent of their current crop area if they were to replace 10 percent of their transport fuel consumption with biofuels.

Quelle: Priced Out of the Market

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Dienstag, 26. Februar 2008

170 Liter Wasser zum Morgenessen

DRINKING 170 litres of water with breakfast would be ridiculous. […] that’s the amount that goes into manufacturing just one cup of orange juice, the United Nations Educational, Scientific and Cultural Organisation says.

Quelle: Which orange juice should I buy?

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Mittwoch, 9. Januar 2008

Strahlende ETH-Absolventen

Gestern lese ich in einem Blog:

There are 439 nuclear reactors operating around the world, with another 33 currently being built. Furthermore, another 94 reactors are on order or planned and an additional 222 reactors have been proposed.

Quelle: Investing in the Nuclear Renaissance

Heute nun trudelt dieses Mail ein:

The Nuclear Graduate Programme

The Nuclear Decommissioning Authority (NDA) is a non-departmental public body set up by the Government, under the Energy Act in 2005. Our vision is to ensure a safe, accelerated and affordable clean-up of the UK’s civil nuclear legacy for the benefit of future generations. […]

Twenty of the country’s leading companies are offering the most comprehensive graduate programme that the energy industry has ever seen. Companies range from large global brands that you know and dream of working for to exciting companies that, once you do know them, will knock your socks off.

Quelle: Calling Nuclear Graduates

Ein Kollege von mir, der an der ETH gerade sein Maschinenbau-Studium abschliesst, hat mir erzählt, dass er kürzlich an einem Absolventenkongress in Zürich noch auf dem Stand eines Unternehmens einen Arbeitsvertrag hätte unterschreiben können. Unternehmen, die beim Bau und dem Unterhalt von Atomkraftwerken kräftig mitmischeln.

Will man als Staat nun auf die Kernkraft setzen, muss dies schnell geschehen: Wenn plötzlich alle westlichen Länder zwei, drei neue Reaktoren haben wollen, wird es zwangsläufig zu Engpässen und Verzögerungen bei Bau und Betrieb dieser kommen. Ich sehe einen Engpass an fähigen Ingenieuren wie auch dem nötigen Material voraus. Nicht zu vergessen, dass zum Bau von Kernkraftwerken eine nicht zu vernachlässigende Menge Erdöl benötigt wird. Nachdem das Kernkraftwerk steht, muss die Versorgung mit Brennstoff sichergestellt werden. Na hallo, Peak Uran!

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Donnerstag, 27. Dezember 2007

Weimar 1923, Harare 2007

Was haben diese beiden Städte und die genannten Jahre gemeinsam? Hyperinflation!

Einige Artikel aus englischsprachigen Massenmedien:

Der absolute Hingucker hingegen war folgende Feststellung:

Reserve Bank Of Zimbabwe Reckons 2007 Inflation Totaled 24,000%

Quelle: The Zimbabwe Situation

Was lernen wir daraus? Liberale Ökonomen werden auf den schädlichen Staatsinterventionismus verweisen, wiederum andere würden sich die Anbindung der Währung an den Goldstandard zurückwünschen – und ich merke mir, dass Edelmetalle als Notgroschen vielleicht gar nicht mal eine so schlechte Idee wären.

Der Gipfel

Doch halt, Zimbabwe dient noch als anderes Beispiel:

While Zimbabwe ’s multiple economic problems make it an atypical case, it is the first country to run almost completely out of oil. This, in turn, gives us a look at what will happen as the consequences of expensive and scarce oil spreads around the globe.

Quelle: ZIMBABWE – PEAK OIL’S FIRST CASUALTY?

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Donnerstag, 20. Dezember 2007

Unterversichert

Die Versicherungsdeckung für die Kernanlagen soll von 1 auf 1,8 Milliarden Franken erhöht werden.

Quelle: Höhere Haftpflicht für AKWs

[…] Die finanziellen Folgen einer Katastrophe wie Tschernobyl vor Augen, ist die Versicherungsdeckung der AKW-Betreiber mit einer Milliarde verschwindend gering. 1995 ergaben Schätzungen des Bundesamtes für Zivilschutz für einen GAU in der Schweiz die unvorstellbare Schadensumme von 4200 Milliarden Franken.

Quelle: AKW sollen für 500 Milliarden haften

In solchen Angelegenheiten wird der liberale Marktwirtschaftler in mir aktiv: Ich sehe nicht ein, wieso der Staat hier mit Garantien bürgen soll. Weniger Staat, mehr Eigenverantwortung für Kraftwerksbetreiber (wobei z.B. der Kanton Zürich massgeblich in die Axpo AG investiert hat).

Lustig wird es, wenn plötzlich FDPler für mehr Staat weibeln – kein Wunder, wenn es sich um Lobbyisten im Schafspelz handelt:

Die Schweizer AKW gehörten zu den sichersten weltweit, sagte Helen Leumann (FDP/LU), ihres Zeichens Verwaltungsratspräsidentin der Nordostschweizerischen Kraftwerke AG. Internationaler Standard sei eine Mindestdeckung von 700 Millionen Euro. Die Schweiz habe bereits das schärfste Haftpflichtgesetz.

Oder weiter:

Die Eintretenswahrscheinlichkeit eines Nuklear-GAU liege bei einer Zeitdauer von zehn Millionen Jahren, sagte Rolf Schweiger (FDP/ZG). Schadenpotenzial und -wahrscheinlichkeit müssten einen gewissen Bezug haben.

Lieber Röfe, die Subprime-Krise haben wir Mathematikern im Nadelstreifenanzug zu verdanken, die die Eintretenswahrscheinlichkeit eines Ereignisses auf einmal in der Lebensdauer des Universums geschätzt haben – um das Ereignis dann zwei Mal innert drei Monaten eintreten zu sehen.

Solange FDP-Politiker Eintretenswahrscheinlichkeiten berechnen, schlafe ich bedeutend wohler, wenn wir das Risiko Atomkraftwerk-Havarie gegen null minimieren, also die AKWs zur Ruhe setzen, und die Energieproblematik anderweitig lösen: Wenn schon nicht durch Stromverzicht (ich glaube immer noch daran), dann doch zumindest durch eine föderale Lösung: Viel kleinere, viel billigere, viel risikoneutralere und atomfreie Stromproduktionsanlagen. Statt 5 AKWs also tausend Mini-Projekte.

Übrigens: Kürzlich durch ein Gespräch mit einem NAGRA-Mitarbeiter gelernt: NIMBY!

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Dienstag, 11. Dezember 2007

Prognostizierte Energielücken

Vor zwanzig Jahren prognostizierte der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen, VSE: „Die Stromlücke erreicht bis 2004/2005 ein Ausmass von 4,3 Milliarden kWh.“ Ohne die Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Kaiseraugst werde die Lücke sogar 7,2 Milliarden kWh betragen.

Quelle: casanostra, 86/2007, „Ist die ‚Stromlücke‘ eher eine ‚Denklücke‘?“, S. 11

Es stellt sich nun die Frage, wie hoch heute die Gesamtmenge des verbrauchten Stroms tatsächlich ist: Waren die Prognosen schlichtweg falsch, oder konnte man die 7,2 Milliarden kWh durch Stromimporte aus dem nahen und fernen Ausland decken?

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Dienstag, 20. November 2007

AKWs: Profite privatisieren …

… das Risiko aber tragen alle Steuerzahler:

Zurzeit müssten Atomkraftwerk-Betreiber Schäden nur bis zu 1 Milliarde Franken bezahlen. Bei einer potenziellen Schadenssumme von rund 4300 Milliarden Franken sei dies nur ein Tropfen auf den heissen Stein […]

Quelle: «Stopp Atom» kritisiert Haftpflichtregelung

Freie Marktwirtschaft – jetzt!

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Sonntag, 18. November 2007

Tücken billiger Energie

«Ich habe keine Ahnung, wie die Welt in 20 Jahren aussieht, doch es kann sehr schnell gehen, dass die Energie plötzlich zehnmal so teuer ist. Dann würden wir das Garn nicht mehr aus Indien und Usbekistan importieren, sondern wieder hier in Linthal spinnen.»

Quelle: DIE SPINNEN NICHT MEHR, DIE GLARNER

Doch in 20 Jahren wird es in der Schweiz kaum mehr Industriebetriebe geben. Dafür werden wir aber mit Horden von Juristen, Volks- und Betriebswirtschaftlern und IT-Fachkräften gesegnet sein, die keine Ahnung haben, wie man Kleider von Hand wischt und im Gärtchen der Villa im Nobelviertel Gemüse anpflanzt.

Aus diesem Dilemma wird uns kein Geld der Welt (da wertlos) und auch keine noch zu erfindende Technologie (da nur mit billiger Energie einsetzbar) retten.

Wird bald wieder in die Hände gespuckt?

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Sonntag, 11. November 2007

Die Marktwirtschaft würde keine AKWs finanzieren

New nuclear plants are bought (sparsely) only by central planners, not in free markets. […]

Not a single new nuclear project on earth has received a penny of private risk capital: they’re unfinanceable in the private capital market.

Quelle: Energy Tribune Speaks with Amory Lovins

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