Archiv ‘Wirtschaft’

Dienstag, 7. November 2006

Cablecom auf Kundenfang und -verarsche

Heute Mittag im Eschenmoser in Bern: Eigentlich will ich ja nur eine xD-Karte für meine neue Digitalkamera kaufen. Das Schicksal will es aber, dass ich von einem Cablecom-Vertreter angehauen und eingelullt werde. Da ich meinen Internet-Anschluss bereits von dieser Firma besitze, versucht er mir cablecom digital phone anzudrehen – mit Erfolg.

Partnerwechsel

Seine „Saat“ fällt auf fruchtbaren Boden – schliesslich habe ich mir bereits seit längerem Gedanken gemacht, wie die Telefon-Kosten unseres Haushaltes gesenkt werden können. Drei Möglichkeiten habe ich in Betracht gezogen und erhalte folgende Zahlen rein für die Infrastruktur (in den Kosten sind keine Gespräche enthalten):

  • sipcall pro – 549.60 SFr.
    Nicht eingerechnet ist der Internet-Anschluss cablecom hispeed, den wir so oder so benötigen.
  • cablecom digital phone – 792.00 SFr.
    Das Produkt, das mir der windige Vertreter angedreht hat
  • Swisscom Fixnet ISDN light – 1032.00 SFr.

(Berechnung in PDF-Form)

Eigentlich hatte ich mich schon fast für sipcall entschieden, aber auf Abraten eines Kollegen verzichtete ich auf eine Vollportierung. Die Kostenstruktur ist ganz deutlich für Analog-User optimiert – für Wünsche von ISDN-Benutzer sind happige Mehrkosten fällig. Schade! Ich beliess deshalb alles beim Status Quo.

Ganz klar ist: Weg von Swisscom, sobald sich eine günstige Gelegenheit bietet. 12 Monate gratis aufs Schweizer Festnetz telefonieren? Das nehmen wir gerne. Der vom Vertreter in Aussicht gestellte 50 SFr.-Gutschein für den nächsten Einkauf bei Eschenmoser tut das übrige.

Vertrauenserweckend

Nun folgt das Debakel:

  • Die Stritenstrasse 47 ist anscheinend nicht in der Cablecom-Datenbank gespeichert. Unser Haus scheint zwischen der Hausnummer 46 und der 49 verschollen gegangen zu sein. WTF? Der auf seine Provision scharfe Verkäufer kümmert das wenig – nun wohnen wir halt neu in der Stritenstrasse 46 … (Steht nun überall, sogar auf dem Vertrag)
  • Der Telefonanschluss läuft seit jeher über meinen Vater. Unbeirrt fährt der Verkäufer mit der Anmeldung fort. Anfänglich vermute ich, dass er mir den Vertrag ausdrucken wird und nach Hause mitnehmen lässt, damit ihn mein Vater unterzeichnen und zurücksenden kann. Denkste – der Verkäufer erkundigt sich für das Geburtsdatum, den Vor- und Nachnamen meines Vaters, und schon liegt ein druckfrischer Vertrag auf dem Verkäufer-Pultli. Ein Kugelschreiber wird mir in die Hand gedrückt, und nun begehe ich also Urkundenfälschung (oder?). Für einen allfälligen Rücktritt vom Vertrag unterzeichne ich gut sichtbar mit „M. Aeby“.
  • Um unsere ISDN-Telefone weiterverwenden zu können, benötigen wir noch einen ISDN-Adapter (ISDN2VoIP?). Gemäss meinen Abklärungen, die ich vor einigen Wochen durchgeführt habe, kann der Adapter nicht gekauft, sondern muss gemietet werden. 3 Franken kostet der Spass – monatlich. Völlig erstaunt bin ich nun, als der Verkäufer mir versichert, dass dieser Adapter mit einmaligen 3 SFr. zu bezahlen sei. Ich weise ihn darauf hin, dass ich mich bereits detailliert über das cablecom digital phone-Angebot schlau gemacht habe und der Adapter damals monatlich 3 SFr. gekostet habe. Er erklärt erneut, dass der Adapter keine monatlichen Kosten mit sich bringt. Als der Vertrag ausgedruckt wird, wird unter „Optionen“ die „ISDN Telefon Adapter Option“ tatsächlich mit 3 SFr. angegeben. Der Kolonnentitel lautet „Preis pro Monat“. Vor der Unterzeichnung des Vertrages weise ich den Cablecom-Vertreter auf den Spaltentitel hin. Das sei ein Druckfehler, sagt er mir, diese Option verursache keine monatlichen Kosten.

Das nachträgliche OK

Wieder zu Hause unterrichte ich meinen alten Herr von der Umstellung. Für Kostensenkungen ist er immer zu haben, zumal heute ja die Fixnet-Telefonie nicht mehr denselben Stellenwert hat, wie vor dem Boom der Mobiltelefonie.

Hotline

Dennoch wollte ich es nicht unversucht lassen – so stinkfrech sollten mir diese Cablecom-W…er nicht davon kommen! Belügt man Neukunden? Das sollte doch in der ersten BWL-Vorlesung als eines der Don’ts gelernt werden. Da hat wohl ein Betriebswirt die Vorlesung geschwänzt …

Ich rief also der Hotline an und beschwerte mich. Frau Jungo entschuldigte sich höflich für die Falschinformation, machen liesse sich da aber leider nichts. Meine Forderung nach einem 12-monatigen Mieterlass konnte sie nicht Folge leisten.

Liebe Cablecom, wahrscheinlich müssen eure Hotline-Angestellten den ganzen Tag lang „Entschuldigung, das tut uns aber leid“ sagen – aber he, schlussendlich zählt ja nur der Jahresabschluss. Die wenigsten Kunden werden sich wegen 36 Stutz im Jahr auf eine Rauferei einlassen. Alles Kalkül? Immerhin gab Frau Jungo zu, dass anscheinend Vertreter falsch instruiert worden seien – Cablecom ist sich also durchaus bewusst, dass da etwas gehörig schief läuft.

Übrigens: Das Rücktrittsrecht vom Vertrag beträgt 7 Tage …

Adé, Swisscom!

Dennoch bin ich froh, der Swisscom zu entfliehen – seit 1999 zahlen wir 43 SFr. für den ISDN-Anschluss, wie wohl alle Early Internet Adopters vor uns. Denn irgendwann einmal Ende der 90er hatten es unsere Eltern satt, dass ihre Jünglinge mit ihren Analog-Modems die Telefonleitung blockierten und enorme Kosten verursachten (Rechnungen um 200-300 SFr. waren keine Seltenheit – und das für 5kB/s). Da bezahlte man gerne die teure Umrüstung des Haushaltes von analog nach ISDN (Einzug neuer Kabel, NTBA, neue Telefone), um dann endlich zwei Leitungen benutzen zu können. Die Mütter freuten sich insbesondere über die Anruferkennung, allen war also gedient.

Irgendwie habe ich nun aber doch das Gefühl, dass die Investitionen der Swisscom in die ISDN-Infrastruktur langsam amortisiert sein sollten. Eine Senkung der ISDN-Gebühren läge doch drin, oder? Aber eben, liebe Swisscom, wenn man zu lange wartet, verliert man plötzlich den ganzen Kunden. Pech gehabt.

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Samstag, 4. November 2006

Natel Easy (Pre-Paid) Restguthaben

(Als langjähriger Orange-Kunde bewege ich mich hier auf fremden Terrain, doch meinem alten Herren wollte es partout nicht mehr in den Sinn kommen, wie er sich das Restguthaben anzeigen lassen konnte)

Das Restguthaben eines Pre-Paid-Abonnements von Swisscom lässt sich mittels der Tastenkombination *130# abfragen …

PS: Die PCTipp-Meldung enthält (mittlerweile?) falsche Informationen.

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Samstag, 4. November 2006

Swisscom und das Konkurrenzverbot

Himmelheiland, was waren das für News! Zuerst tritt am 20. Januar 2006 Jens Alder zurück und angelt sich einige Monate später den ebenbürtigen Job bei TDC. Den darf er aber erst am 1. November 2006 antreten, weil für ihn das Konkurrenzverbot gilt.

Nun können wir den nächsten Swisscom-Überläufer bejubeln: Youngster Christoph Brand zieht es ebenfalls zu den Dänen, resp. zu einem Subunternehmen dieser (neu nur noch unter „Finanzinvestition“ gehandelt), die TDC Sunrise. Mangels Konkurrenzverbot kann er gleich durchstarten.

Bleibt abzuwarten, ob diese gefeierten Manager den „Schalter umlegen“ können von Monopolbetrieb zu beinhartem Konkurrenzkampf mit einem Monopolbetrieb. Ich hoffe auf eine Schlammschlacht, in der nicht zuletzt das Insider-Wissen ausgeschlachtet und effektiv eingesetzt wird. Wäre es nicht die Ironie des Schicksals, wenn ausgerechnet gerade ehemalige Swisscom-Angestellte die heilige Kuh zur Schlachtbank führen würden?

Etwas bin ich aber doch erstaunt ob der Swisscomschen Personalregelung – wieso für hohe Swisscom-Angestellte kein Konkurrenzverbot gilt, ist mir völlig schleierhaft. Ob es wirklich an den zu vermeidenden Abgangsentschädigungen liegt, wie die Netzwoche vermutet? Oder schlicht und einfach um Nachlässigkeit der (vorausblickenden) Verantwortlichen?

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Dienstag, 31. Oktober 2006

BluewinTV und Betty – beides Flops?

Betty

Im heute eingetroffenen Interdiscount-Katalog wird dem Traum einer jeden Fernbedienung (Codename: Betty) eine ganze Seite eingeräumt. Doch auch diese Marketing-Offensive kann mich nicht überzeugen – ich vermute, das Ding liegt wie Blei in den Regalen. Jedenfalls habe ich noch von keinem einzigen Bekannten gehört, der sich dieses Wunderding (freiwillig) gekauft hat.

BluewinTV

Morgen startet zu aller Freude auch noch das von allen lang herbeigesehnte BluewinTV. Grandios – die Swisscom wird nun auch zum Fernsehanbieter. Wie nennt man das im Fachjargon schon wieder? Triple Play? Wohl eher Triple Pay für den Kunden … Monopolpreise eben vom Monopolanbieter.

Ich frage mich, wer momentan auf dieses Angebot umsteigen wird? Wohl nur diejenigen Haushalte, die über einen (Bluewin) ADSL-Zugang verfügen resp. bereit sind, zu Bluewin zu wechseln, falls sie Kunde eines anderen ADSL-Anbieters sind. Doch damit sind noch nicht alle Kriterien erfüllt: Wenn man das Fernsehen schon über die Swisscom-Kupferleitung bezieht, sollte man auch seinen Kabelanschluss künden. Ob das in einem Mehrfamilienhaus für eine Wohnung möglich ist, weiss ich nicht …

Auch ist hinlänglich bekannt, dass das Kupfer-Kabel „dünner“ als das Antennen-Kabel ist (populärwissenschaftlich ausgedrückt). Da passt zwangsläufig weniger durch. Wenn ich richtig informiert bin, wird nur der gerade aktive Kanal über ADSL gestreamt – eigentlich löblich. Problem: Kanalwechsel dauern merklich länger als bei Fernsehgeräten. Oder haben sich die Bluewintechniker da was einfallen lassen? Deshalb werde ich lieber Triple Pay-Kunde bei Cablecom, auch wenn diese derzeit komische Geschäftsgebahren an den Tag legen.

Shit!

Die schweizerische Blogosphäre kocht zum Thema bereits über – seid ihr alle arbeitslos, oder was?! *zwinker*:

slug.ch – Bluewin

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Montag, 23. Oktober 2006

Wenn Outsourcing schief geht …

… erleben momentan gerade die Schweizerische Bundesbahnen:

[…] Swisscom IT Services sei es bisher nicht gelungen, bei der SBB die neue Serverplattform für die Desktopcomputer von rund 16’000 Angestellten in Betrieb zu nehmen, so die Sonntagszeitung. Der ursprünglich für den 1. April vorgesehene Start wurde bereits dreimal verschoben, zuletzt auf den 15. November. Jetzt sei auch dieser Termin geplatzt. […] Wie die Sonntagszeitung argumentiert, rächt sich nun, dass Swisscom IT Services zu knapp kalkuliert habe, um im Herbst 2005 den Outsourcing-Auftrag, der vorher T-Systems innehatte, zu erhalten.

Quelle: Krise bei der SBB wegen Verzögerungen bei Outsourcing-Projekt mit Swisscom IT Services

Äusserst amüsant zu sehen, wie ein Monopol-Betrieb die IT an einen ehemaligen Monopol-Betrieb auslagert. Vor allem peinlich für Swisscom – aber die Erwartungen sind bei diesem Laden sowieso tief, viel Geschirr wird hier definitiv nicht kaputt gehen. Erinnert mich spontan an eine Szene aus Schwarzer Prinz – weisse Königin, wo dem Vater der weissen „Königin“ im Bus mangels rechtzeitiger Abfahrt der Geduldsfaden reisst:

[Kommentator: Afrikanische Uhren scheinen halt etwas langsamer zu ticken als jene in Moosssedoorf]

Vater [entnervt]: Da isch da woni Müeh ha! … Fuuurchtbar Müeh! … Ah, jetzt luegetmer emal. … Öppis gaht dänn scho. … Chumi hütt nid, chumi morn – u suscht halt dänn übermorn. I chum dänn scho emol!

(Alternativ als MP3-Datei – zum Beispiel als Klingelton für die IT-Profis bei Swisscom IT-Services? Oder als zynische Bandansage auf deren Comboxes?)

Noch viel lustiger, dass ich zu meinem Kollegenkreis einen SBB-, Swisscom IT Services- und T-Systems-Angestellten zählen kann … Verständlich, dass diese nicht bloggen (haben ja wegen den Umstellungen viel zu tun). Schade ist es trotzdem – ich sähe einen anonymen Blog, der Chris von Rohrs Forderung nach „meh Dräck“ auch auf diesem Gebiet befriedigen würde. Dann wüssten nicht nur die SBB- und Swisscom-Verantwortlichen, wo der Hase im Pfeffer liegt, sondern auch wir Normalsterbliche.

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Mittwoch, 27. September 2006

Bluewin (und ihr Mutterkonzern) sucks

… nicht, dass dies eine urplötzlich völlig neue Erkenntnis wäre. Doch auch in meinem Blog sollte es einmal gesagt werden. Und doch entscheiden sich täglich dutzende ADSL-Neukunden genau für diesen Anbieter.

Ich habe nun bereits einige Male Bluewin-Kunden ins Internet gebracht („Bin ich endlich drin?!“) und empfinde es als Tortur, was einem Bluewin da zumutet.

Ganz gewaltig nervt primär einmal, dass man sich als Neukunde zuerst über diese olle Web-Oberfläche registrieren muss. Wieso? Als ich so im 2001 meinen ersten ADSL-Breitbandanschluss von Tiscali aktivieren liess, ging das Ruck-Zuck – und ohne zwischengeschaltete Registration über den Web-Browser. Man loggte sich in die Oberfläche des seligen Zyxel 623ME ADSL-Modems ein und trug den Benutzernamen und Passwort ein. Und das war’s. Jawohl, liebe Bluewin-Kunden: Es gibt auch ISPs da draussen, die die Sache pragmatisch und kundenfreundlich angehen. Nicht so Bluewin. Ob das mit dem Mutterkonzern zusammenhängt? Rein aus technischer Sicht ist der Monopolist durchaus akzeptabel – doch kommt es zur Kundenfreundlichkeit, scheint der Betrieb in der Zeit der Telegrafen stecken geblieben sein. Irgendwie kriegen’s die einfach nicht gebacken.

Nebenbei bemerkt: Ich kann gar nicht mehr zählen, wie viele @bluewin.ch-Accounts ich in diesem Prozess bereits eröffnet habe … Gerade Personen, die vom guten, alten Modem mit Bluewin Freeway (oder so) auf Bluewin ADSL wechseln, konnten sich bisher nicht an das Passwort ihres ursprünglichen Benutzerzugangs erinnern. Also eröffnet man halt einen neuen Account – Bluewin ist da ja sehr tolerant.

Immerhin bin ich heute über einen erhellenden Post gestolpert:

Auch die Bluewin-CD wurde noch nie benötigt, da die Abo-Aktivierung über https://blueadit.bluewin.ch/adsl ganz einfach und schmerzlos über die Bühne geht. Motto: Telnet auf Router, PPPoE-Account in Menü 4 eintragen – fertig!

Quelle: netopia 3352 ISDN USB funzt NICHT mit intel macs !!!

Bin ich froh, in Zukunft diese Lotter-CD mit dem Installations-Wizard (der die Hälfte der Zeit eh nicht funktioniert) nicht mehr ins Laufwerk schieben zu müssen. Wenn der Foren-Teilnehmer wirklich recht hat, kommt man mit diesem Umweg (fast) so schnell ins Internet als mit all den anderen ISPs da draussen.

PS: Ich freue mich schon auf den nächsten Murks, den niemand braucht: BluewinTV.

Oh, und falls ein Swisscom-Manager mitliest: Ich verwette einen Mittelklassewagen meinen Peugeot 205, Jg. 1991, dass Betty garantiert nicht abheben wird wie eine Rakete.

Swisscom Fixnet has become the first company in the world to acquire a licence for the „Betty“ interactive remote control service from Munich-based company Betty TV AG. Swisscom Fixnet will launch the new medium in Switzerland as an independent brand from the beginning of 2006.

Quelle: Swisscom Fixnet acquires licence to provide interactive TV service in Switzerland

Ob Swisscom die einzige Bude bleiben wird, die diese olle Fernbedienung in ihr Programm aufnimmt? Das würde von Vernunft in der Teppichetage anderer Konzerne sprechen. Meine Monopolsteuer sähe ich andernorts deutlich intelligenter investiert …

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Mittwoch, 9. August 2006

Partyguide heuert Sicherheits-Experten an

Yannick von Arx arbeitet für Swisscom AG in der Schweiz. In seiner Freizeit arbeitet er für PartyGuide GmbH als IT-Security Consultant.

Quelle: www.partyguide.ch (XSS) Cross Site Scripting Vulnerability

Ich wünsche Yannick beim Durchforsten von hunderten amateurhaft programmierten PHP-Files viel Ausdauer und Mut. Häb düre, Münggu!

Dank: Torquie (für den Adlerblick)

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Dienstag, 11. Juli 2006

"Lass gefälligst Partyguide in Ruhe!"

Da kriege ich doch gerade folgendes Mail rein:

auso sorry, aber du bisch ja äuä dr primitivscht depp wos git uf däre wält.

lass doch mol pg in friede!!!!

danke und gruess
karin

Quelle: Karin S. an Mario Aeby, 11. Juli 2006, 22:04 Uhr (voller Name und E-Mail-Adresse der Redaktion bekannt).

… und entschliesse mich spontan zu einer kleinen Frage-Runde:

 Ja, such dir endlich ein richtiges Hobby!
 Nein, ohne Partyguide-Hacks ist das Leben todlangweilig!
 

Nachtrag

Darf ich darauf hinweisen, dass Mehrfach-Votings nicht toleriert werden – wird sind auch in der Blogosphäre eine Demokratie, sprich: One (Wo)Man, One Vote!

Bisherige Witzbolde:

http_ip dns num_votes
81.63.183.117 *.stat.fixnetdata.ch 22
138.190.15.46 proxy.swisscom.com 4
212.101.19.216 static-*.adsl.solnet.ch 4
146.67.250.181 not found: 3(NXDOMAIN) 3

Hits von Proxy-Servern (Hier: Swisscom – Torquie?) werde ich wohl nicht mitzählen können …

Aus dem Abstimmungsstudio …

Ich werde die Auswertungen dann online stellen, wenn kaum mehr neue Votes hinzukommen (sehr wahrscheinlich nach dem Gurtenfestival am Montag, 17. Juli 2006).

Und ja, ich garantiere Transparenz wie sie bei Partyguide für über 13’000 Passwörter auch galt.

Oh, und wer sich berufen fühlt, kann versuchen, mein Scriptlein zu hacken *smile*

Worum geht’s überhaupt?

Auf think eMeidi sind bisher drei Berichte über kritische Schwachstellen der Community-Site Partyguide veröffentlicht worden, die Hackern ohne grossen Aufwand Zugang zu tausenden Benutzerkonten von Partyguide verschafften:

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Freitag, 30. Juni 2006

Who owns the infrastructure?

To Bob Frankston’s way of thinking this all comes down to who owns the infrastructure. […] The Internet has been a huge success to date specifically because nobody much controls the electrons. This is as opposed to services like broadcasting where some perceived scarcity of spectrum allowed governments to determine who could give or sell us entertainment and information. The ISPs (by which I mean telcos and cable companies) would very much like to go back to that sort of system, where they, not you, are the provider and determinant of what bits are good bits and what bits are bad.

Frankston points out that we build and finance public infrastructure in a public way using public funds with the goal of benefiting economic, social, and cultural development in our communities. So why not do the same with the Internet, which is an information infrastructure? […]

The obvious answer is for regular folks like you and me to own our own last mile Internet connection. […] The idea is simple: run Fiber To The Home (FTTH) and pay for it as a community of customers — a cooperative. The cost per fiber drop, according to Bill’s estimate, is $1,000-$1,500 if 40 percent of homes participate. Using the higher $1,500 figure, the cost to finance the system over 10 years at today’s prime rate would be $17.42 per month.

„It’s honest funding,“ says Frankston. „The current system is like buying drinks so you can watch the strippers. It is corrupt and opaque. We should pay for our wires in our communities just like we pay for the wires in our homes.“

There would be a community-financed Internet revolution and this time, because it would be locally funded and managed, very little money would be stolen. Dark fibers would be lighting up all over America, telco capital costs would plummet, and a truly competitive market for Internet services would emerge.

[…] Worse, by trying to force us within their service model we lose the opportunity to create new value and can only choose among the services that fill their coffers […]

Instead of having the strange phenomenon of carriers spending billions and then arguing that they deserve to be paid, we’d have them bidding on contracts to install and/or maintain connectivity to a marketplace that is buying capacity and making it available so value can be created without having to be captured within the network and thus taken out of the economy.

Quelle: If we build it they will come: It’s time to own our own last mile

Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Swisscom Fixnet (und evtl. auch die Swisscom Mobile-Antennen) sind in einen eigenständigen Bundesbetrieb ausgliedern. Der Zugang zum Netz steht jedem Unternehmen (Dienst-Anbieter) gegen eine kostenneutrale Miete offen (enthält Unterhalt & technologische Erneuerung des Netzes). Dieser Bundesbetrieb stünde dann nicht mehr vor denselben Interessenskonflikten, die die heutige Swisscom hat: Als Infrastruktur- und gleichzeitiger Dienstleistungsanbieter hat man es immer auch mit der Konkurrenz zu tun. Das ist äusserst schädlich, was die ganze ADSL-Geschichte zeigt.

Der Vergleich mit den Drinks ist nicht schlecht – besser aber wäre: Die Strasse, die zu unserem Quartier und unserem Haus führt, ist von uns, den Anwohnern, und der Gemeinde Neuenegg finanziert worden. Beide Parteien käme es kaum in den Sinn, beispielsweise nur noch grüne Toyotas auf dieser Strasse fahren zu lassen. Gehörte die Strasse dagegen einem Privatunternehmen, läge eine solche (zugegebenermassen zugespitzte) Richtlinie im Bereich des Möglichen. Schliesslich könnte dieses Privatunternehmen von Toyota aufgekauft werden. Eine Gemeinde dagegen ist deutlich komplizierter einzuverleiben.

Labels: Neuenegg, Wirtschaft

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Dienstag, 27. Juni 2006

Blocher an der Uni: Tumulte

Hier bereits einmal zu voreilig angekündigt, nun aber doch noch wahr geworden: Heute Dienstag-Morgen fand der Besuch unseres Bundesrats Christoph Blocher an der Universität Bern statt. Gastgeber war Professor Roger Blum vom IKMB, der den Magistraten als Gastredner zur diessemestrigen Vorlesung „Einführung in die Politische Kommunikation“ geladen hatte.

Rückblickend gab es beim Besuch eines Gastreferenten wohl noch nie einen derartigen Tumult. Doch alles der Reihe nach.

1. Akt

Der Beginn der Veranstaltung war auf 8 Uhr 30 angesetzt gewesen – optimal für mich als Zugreisenden, der just um 08.15 Uhr im Bern mit der S1 eintraf. Ohne Beeilung erreichte ich die Aula und setzte mich in die vorderen Ränge – aber erst, als sich mein Nachbar davon versichert hatte, dass ich in meinem Schulsack keine Rauchbombe mit mir führte.

Wie ich gleich anschliessend erfuhr, hatten nämlich links-extreme Kreise angekündigt, den Besuch mit einer ebensolchen Bombe zu stören. Sogar 20minuten schrieb heute Morgen darüber.

8 Uhr 30 verstrich, ohne dass sich der SVP-Bundesrat blicken liess. Immerhin sah ich ein bekanntes Gesicht – ein grosser, hagerer Mann, dunkel-graue Haare, der bereits beim Besuch von Micheline Calmy Rey vor einigen Wochen zugegen war. Ein Exponent der Uni? Oder doch ein Sicherheitsbeamte? Oder jemand aus der Bundeskanzlei? Auch Sicherheitsleute waren gut sichtbar an den Eingängen der Aula postiert.

Plötzlich trat Roger Blum vor die Anwesenden und beschied uns, dass der Besuch auf Grund von Sicherheitsvorkehrungen in das Auditorium Maximum im unteren Stock zügeln müsse. Dort wolle man die Taschen der Teilnehmer vor dem Einlass durchsuchen, wofür gut sichtbar Polizisten bereit standen.

Etwa hundert bis zweihundert Studenten trotteten also brav die Treppe hinunter und strömten über die hinterste und vorderste Tür in den AudiMax. Eingangskontrolle und „Filzung“ fand aber wider Erwarten keine statt, was sich als folgenschwerer Irrtum der Organisatoren herausstellen sollte. Da sassen wir nun im zweiten Raum, doch auch hier keine Spur von Blocher.

Ein Techniker schaltete den Beamer ein und schien etwas auszuprobieren. Was er vorhatte, konnte ich nicht genau erkennen. Ich vermutete, dass man wohl versuchen wollte, eine Video-Übertragung durchzuführen: Blum und Blocher im oberen Stockwerk, die Gäste abgeschirmt im Vorlesungsaal gleich darunter?

Erneuter Planwechsel

Nach weiteren zehn Minuten wurden wir alle richtig stinkig gemacht: Zurück in die Aula, dieses Mal aber wirklich mit Taschenkontrolle. Der Geduldsfaden schien bei den ersten zu reissen, doch die Mehrheit bewegte sich ohne Murren wieder die Treppen hoch.

Dann begann das lange Warten: Jede Person wurde von Polizisten in Uniform vor dem Einlass durchsucht, Taschen mussten draussen bleiben. Während dem Anstehen hörte ich hinter mir:

U das aues nume um ne Rächtspopulischt z’ghöre … *kopfschüttel*

Irgendwann einmal gelangte auch ich in den Saal zurück und suchte mir im hinteren Teil ein freies Plätzchen. Dort traf ich auf Kollegen RS. Wer ihn nicht kennt: Feuerrote Haare, Alternativ-Look, Che-Guevarra-Tattoo auf dem Oberarm, Rugby-Spieler. Zur Feier des Tages hatte er sich auch noch ein Che-T-Shirt aus dem Kleiderschrank geholt.

Nach einem kurzen Smalltalk-Geplänkel wurde ich von RS‘ Kollegen angehauen, ob ich denn auch ein Linker sei wie sie. „Naja, …“ antwortete ich, „halt so ein Cüpli-Sozi und Kaviar-Linker“. Das Interesse an meiner Gesinnung nahm schlagartig ab. Ich machte es mir auf meinem Stuhl gemütlich und wartete gespannt, aber sichtlich genervt zugleich auf den Auftritt des Justizministers.

Wie sich in Kürze herausstellen wird, habe ich mit meinem Sitzplatz – wäre ich an einem Fussballmatch – die Muttenzer-Kurve erwischt (der Vergleich hinkt natürlich ein wenig, da es sich bei den Leuten um mich herum nicht um „Fans“ des „spielenden Teams“ (Blocher) handelt).

Akt 2

Um etwa 9 Uhr 30 dann endlich die Erlösung: Blocher betritt den Saal. Aus meiner Warte heraus sehe ich ihn fast gar nicht – „Jööö, ist der klein!“ denke ich mir im Stillen: Blocher scheint etwa meine Körpergrösse zu haben.

Kaum im Raum, geht das Gebuhe los: Zuerst tönt es, als würde alle Anwesenden gleichermassen schreien, doch hört und schaut man genauer hin, gibt es im Raum etwa 10-15 Personen, die den Radau verursachen. Zusätzlich stampft man mit den Füssen. Die restlichen Studenten schauen sich kopfschüttelnd an.

Auf Grund des Heidenlärms versteht man von Blums Einführung des Gastes kein Wort. Blocher scheint angespannt, sein Kopf leuchtet rötlich. Blocher erstaunt mich und Kollegen Stähli gleichzeitig, indem er den Raum nicht etwa verlässt, sondern sich mutig vor die Menge stellt. Wir beide an seiner Stelle hätten längst reiss aus genommen. Blochers überlegtes Verhalten wird ihm im Laufe der Veranstaltung zu Gute kommen.

Langsam kehrt Ruhe ein, doch dann und wann gibt es wieder Zwischenrufe aus den Reihen der Unruhestifter. Die Kritik scheint sich hauptsächlich gegen die Revision des Asylgesetzes zu richten. Immer wieder hört man „Sans papiers!“ und andere Schlagworte.

Wohltuend ausgleichend steht plötzlich ein mit Zivilcourage bestückter Zeitgenosse auf und brüllte mit hochrotem Kopf Richtung der Unruhestifter:

Houet doch ab, dir Arschlöcher!

Das Votum wird durch Beifall unterstützt, nimmt den Radaubrüdern aber keineswegs die Motivation.

Blocher spricht nur kurz über seinen Kommunikationsstil, hastig und ohne klare Struktur. Die Kernaussage scheint aber beim Publikum anzukommen: Rede so, damit dich der gegenüber versteht. Die Aussage besteht in unserem Fall auch gleich den Praxis-Test – Blocher ist (wie erwartet) ein sympathischer Redner ohne verklausulierte Satze, geschliffener Aussprache und Fremdwörtern.

Akt 3

Der letzte Teil des Gesprächs mit Blum verläuft sehr ruhig. Zuerst stellt unser Medienwissenschaftler einige pointierte Fragen (u.a. „Kommunikationsdebakel Swisscom“). Danach erhält der Saal das Wort.

Auf Fragen der Linken, die sich nur um das Ausländergesetz, nicht aber das Thema der Vorlesung („politische Kommunikation“) interessieren, antwortet Blocher souverän und ruhig, wehrt Zwischenrufe Arena-like mit „Jetzt bin ich aber dran!“ ab. Alles in allem ist die Argumentation der Freiheitskämpfer unter aller Sau. Ob Blocher den Ausgewiesenen auch in die Augen schaue? will jemand wissen. Wie er dazu stehe, wenn den Ausgewiesenen im Heimatland der sichere Tod drohe? Oder wenn bei der Ausschaffung gar Auszuschaffende sterben?

Blocher betont, dass es bei Ausschaffungen keine Toten geben dürfe. Deshalb seien neue Gesetze erlassen worden, die klar Regeln, welche Hilfsmittel bei der Ausschaffung angewendet werden dürfen und welche nicht. Zudem berichtet er, dass er selbst bereits in einem gecharterten Flugzeug sass und mit den Auszuschaffenden gesprochen habe. Er habe versucht, diesen Leuten klar zu machen, dass er „nur“ Gesetze einhalte – schliesslich müsse man alle gleich behandeln. Ein Abgewiesener habe ihm beim Abschied aber gesagt: „Wir sehen uns in ein, zwei Jahren!“. Durch die Gesetzesrevision könne eine erneute Einreise nicht mehr passieren, davon ist er überzeugt.

Eine Frau enerviert sich im Anschluss darüber, dass man zwei Mal den Raum wechseln musste und Eingangskontrollen durchgeführt wurden. Auch das anfängliche Fehlen einer Polizistin zum Abtasten der Frauen löst bei der Votantin Ärger aus. Blocher pariert – korrekterweise – dass diese Vorkehrungen Aufgaben des Veranstalters seien. Er könne sich dazu nicht äussern.

Danach folgen noch zwei Fragen von Studenten zum Thema. Letzterer, Prototyp eines Denkers und unter Medienwissenschafts-Studenten berühmt-berüchtigter Fragesteller, stellt die philosophische Frage, ob denn die Medien die Wirklichkeit 1:1 abbilden oder nicht. Ausser den Studenten selber scheint sich kaum jemand dafür zu interessieren.

Unter Zeitdruck würgt Blum die Diskussion nun ab. Am Ende der Veranstaltung gibt es für den Magistraten Wein und ein Buch als Geschenk. Es folgt ein respektierender Beifall der gemässigten Anwesenden. Als die Studenten bereits den Raum verlassen, setzt Blocher noch einen drauf:

Gerne dürfen Interessierte (gemeint sind wohl die Radaubrüder) mit ihm in einem anderen, kleineren Raum direkt mit ihm diskutieren kommen. Er stelle sich zur Verfügung, alle Fragen zu beantworten. Einige nehmen das Angebot wahr – ich will nur noch raus aus dem Hauptgebäude.

Fazit

Ein Sieg nach Punkten für Blocher. Indem die Che’s sinnlos herumlärmten, Blochers Rede störten und dumpfe Parolen von sich gaben, stellten sie sich auf dasselbe Niveau wie die von ihnen verhassten Populisten. Ausserdem lenkten sie mit ihren Aktionen davon ab, dass Blocher kaum Stellung bezog und um den heissen Brei herumredete. Aus dem Besuch hätte man als kritischer Zeitgenosse mit den richtigen Fragen zum richtigen Zeitpunkt viel herausholen können. Doch mit dieser kindischen Aktion haben sich die alternativen Brüdern und Schwestern selbst ein Ei gelegt.

Nachdem das Überraschungsmoment der militanten Blocher-Gegner verflogen war, fühlte ich mich zunehmend wie im Kindergarten (eine für unsere Gesellschaft allgemeine Tendenz, wie von der Forschung kürzlich bestätigt). Beispiel: Fiel das Stichwort Swisscom, folgte eine prompte Reaktion, obwohl ich stark bezweifle, dass diese Jungs und Mädels nur eine entfernte Ahnung von der momentanen Diskussion über das Staatsunternehmen haben. Als Blocher das Wort „Kampf“ aussprach, entfuhr einem Linken umgehend „Mein Kampf!“.

Mit Rauchbomben drohen und sich danach über die starke (aber zurückhaltende) Polizeipräsenz aufregen? Widersprüche scheinen diese Klientel nicht zu beunruhigen.

Rechtsextreme, die die Rütli-Feier stören, Linksextreme, die Blocher ausbuhen und seine Rede dauernd mit Zwischenrufen unterbrechen – wo ist da noch ein grosser Unterschied? Ich mag jedenfalls keine grossen Differenzen zu erkennen. Beide Gruppierungen gehörten gemeinsam in einen schalldichten Raum gesperrt. Mit Bier für die Antifa-Jungs, mit Baseball-Schlägern für die Glatzen.

Auch wenn ich Blocher nicht mag – tritt er als Gastreferent auf, möchte ich ihm zuhören können. Meinungs- und Redefreiheit eben. Wie schön sagte es doch bereits Voltaire:

Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.

Solange unser Bundesrat also nicht gegen das Gesetz verstösst, darf er reden so viel er will. Wer ihm nicht zuhören mag, muss das auch nicht tun.

Ausgewählte Zitate Blochers

(Sinngemäss, keine wortwörtliche Abschrift)

Man muss den Zuhörern in die Augen schauen. Deshalb rede ich ohne Manuskript – muss man ablesen, kann man den Leuten nicht in die Augen schauen.

Man muss nicht sagen, was man weiss – man muss sagen, was man will.

[Vorwurf der Gewerkschaften während EWR-Abstimmung, Blocher sei exorbitant Reich] Sehen sie, es wäre nicht gut, wenn ein Unternehmer nicht reich wäre. Das würde bedeuten, dass es das Unternehmen nicht mehr lange gäbe.

Einen Gegner wie Peter Bodenmann habe ich gemocht. Indem er seinen Standpunkt darstellte, fiel es leichter, meinen eigenen Standpunkt darzulegen und von seinem abzugrenzen [verschiebende Handbewegung].

Inkognito

Noch etwas: Nachdem ich gefilzt worden war begab ich mich in den hinteren Teil der Aula, wo eine gut getarnte Person herumschlich. Baseball-Kappe, Touristen-T-Shirt, Bäuchlein und bewaffnet mit Digitalkamera. Bei genauerem Hinsehen schien ich doch tatsächlich Claude Longchamp unter der Maskerade zu erkennen. Was machte er hier? War er es wirklich? Wieso nicht in Schale und mit Fliege? Leider blieb diese Frage unbeantwortet – vielleicht habe ich mich im Eifer des Gefechts ja auch schlichtweg getäuscht.

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