Ich bin davon überzeugt, dass Herr Pillkahn Recht behalten wird:
Energieintensive Unternehmen produzieren längerfristig dort, wo der grösste Kostenblock in der Produktion (die Energie) am günstigsten ist. Und, was wir Europäer und „Klimaretter“ mit zunehmenden Mengen an erneuerbarem „Flatterstrom“ nicht vergessen sollten: Energie muss zuverlässig, das heisst rund um die Uhr, verfügbar sein.
Wir setzen uns gerade selbst Schachmatt, indem wir alle Energieformen exorbitant teuer machen, und viele davon zu alledem auch nur unzuverlässig abgerufen werden kann (bspw. Sanktionen, Pipeline-Sprengungen, Flatterstrom).
Besonders einfach lassen sich diese Abwägungen in einem multinationalen Unternehmen verdeutlichen: Pillkahn zeigt das in seinem Vortrag schön auf, wenn er ein hypothetisches (?) Unternehmen erwähnt, welches Produktionsstandorte in Deutschland, Kanada und China unterhält. Irgendwann muss man selbst als heimatverbundener CEO dieses Unternehmens die Verschiebung ins Ausland anordnen, wenn man konkurrenzfähig bleiben und am Markt überleben will.
Verfechter der Marktwirtschaft werden natürlich jetzt argumentieren, dass eine Spezialisierung explizit gewünscht wird: Jedes Land/Region produziert die Waren, für deren Produktion das Land/die Region prädestiniert ist. Valabler Punkt. Hier wird aber der Markt absichtlich (und: unnötig!) verzerrt, in dem man Energie verteuert und deren Verfügbarkeit mindert.