Posts Tagged ‘Simonetta Sommaruga’

Mittwoch, 27. April 2022

Sternstunden Schweizer TikTok-Politiker

Merke: 2022 sind die Likes bei progressiven Politikern die wichtigste Währung.

Leider auch in der Schweiz: Zuerst Bundespräsident Ignazio Cassis (FDP), der auf dem Bundesplatz an einer Friedensdemonstration zu „dear Wolodimir“ spricht (Amateuraufnahmen, ab 6 Minuten 55 Sekunden).

Bundesrätin Simonetta Sommaruga (SP) soll auch an der Demonstration teilgenommen haben.

Und jetzt der nächste Publicity-Stunt einer Gruppe von Parlamentariern unter der Leitung von Irène Kälin, Grüne, die in die Ukraine reisen. Kälin ist als Nationalratspräsidentin die höchste/mächtigste Schweizerin. Gemeinsam mit Roger Nordmann (SP), Nik Gugger (EVP) und Yves Nidegger (SVP) bildet sie die „Ratsdelegation“, die den ukrainischen Parlamentspräsidenten in Kiev besucht.

Plot Twist:

Für die Sicherheit im Kriegsgebiet sorgen die Ukrainer. Das Fedpol habe von der Reise abgeraten, so Kälin. Das habe sie mit Befremden zur Kenntnis genommen.

Quelle: Fedpol verweigert Schweizer Schutz für Nationalratspräsidentin: «In Thun werde ich begleitet, hier bin ich allein»

… und ich nehme mit Befremden zur Kenntnis, was Frau Kälin geritten hat, dass sie in ein Kriegsgebiet reist.

Mir gefiel die über 207 Jahre praktizierte Neutralität der Schweiz besser. Wo unsere politischen Exponenten hinter den Kulissen still und geflissentlich vermittelten und humanitäre Hilfe aufgleisten.

Solche Aktionen, die natürlich nicht zur Selbstprofilierung ausgeschlachtet werden können, würden der ukrainischen Bevölkerung deutlich mehr nützen, als uns mit solchen unüberlegten, naiven Aktionen in das Rampenlicht der Welt hineinzumanövrieren.

Und unser Land aktiv in Gefahr zu bringen, bei der nächstbesten Gelegenheit in den Mühlen der Grossmächte zermalmt zu werden. Das könnte sehr schnell sehr böse enden.

Nachtrag

Der Titelseite des Blicks nach zu urteilen hat Irène Kälin ihr Ziel erreicht: Sie ist heute omnipräsent. Arbeitet da jemand an ihrer Bundesratskandidatur?

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Montag, 4. April 2022

Habecks Glanzstunde: Deutschland kann froh sein, haben sie (zumindest) ihn

Soeben habe ich die ersten 40 der insgesamt 80 Minuten der ZDF-Sendung Markus Lanz vom Freitag, 31. März 2022, geschaut:

Wirtschaftsminister bei „Lanz“ – Habeck: Nicht mit Wohlstand des Landes zocken.

Was habe ich mir in den letzten Jahren ab den Meldungen zu den grünen Energiewende-Traumtänzern und Fridays for Future an den Kopf gelangt.

Den grünen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck schliesse ich seit wenigen Minuten explizit von diesem Klüngel aus.

War der schon immer so, oder ist er seit dem 24. Februar 2022 förmlich über sich herausgewachsen? Mir kommt spontan jedenfalls nur das Video in den Sinn, in welchem Annalena Baerbock sich mit Völkerrecht (ohne Abschl … ach, lassen wir das) brüstet, und Habeck als Bauern („Hühner, Schweine, Kühe melken“) abkanzelt (Ein Kommentar dazu drüben bei Tichy).

Wobei, da sass er einfach, schmunzelte, und als hätte er gewusst, was noch kommen würde, lancierte er keinen Konter.

Und tatsächlich, so schnell kann es gehen: Deutschland hat mit ihm wortwörtlich „Schwein“ gehabt. Habeck ist nicht nur der Star dieses Freitag-Abends, er ist ganz allgemein der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich helfe wetten: In einigen Jahren wird sein Auftritt in dieser Sendung ein wichtiges Zeitzeugnis darstellen.

Fantastisch beispielsweise, wie er die Volkswirtschafter mit ihren Modellen und Prognosen an die Wand argumentiert. Einen möglichen kompletten Stop von russischem Gas hätte es in der Geschichte des Landes noch nie gegeben, und deshalb kann man sich auch auf keine Erfahrungswerte stützen — jeder Prognose sei hier zu misstrauen.

Gesessen hat auch die Bemerkung, dass wir es nicht mit Makroökonomie zu tun haben, sondern zuerst und allemal mit Physik (schlägt in dieselbe Kerbe wie meine Blog-Beiträge „Energiewende: It’s simple Math“) — geblieben ist mir beispielsweise, dass man gar nicht mehr genügend Eisenbahntankwagons habe, um all das benötigte Öl (oder war es Gas?) im Land hin- und herzufahren.

Aus meinem Geschichtsstudium und meinem Lizentiat weiss ich, dass es aus irgendeinem Grund essentiell ist, das man in solchen sich abzeichnenden Versorgungskrisen, respektive in der puren Kriegswirtschaft, Leute mit landwirtschaftlichem Verständnis in den wichtigen leitenden, oder zumindest beratenden, Positionen hat. Für die Schweiz beispielsweise Ernst Laur im Ersten Weltkrieg.

Schlussfrage: Wenn wir Schweizer Deutschland Sommaruga anbieten würden, könnten wir sie bitte gegen Herrn Habeck eintauschen? Mir wäre mit Herrn Habeck deutlich wohler für die Zukunft unseres Landes.

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