Sonntag, 1. März 2020
Angeregt von Manfred Messners Ich gestehe: Auch ich lese „Tichys Einblick“ und „Achse des Guten“ regelmässig habe ich auch damit begonnen, die Artikel der beiden Web-Sites täglich automatisiert in Instapaper zu bookmarken.
Und gelegentlich lese ich den einen oder anderen Artikel nun sogar. Ich mache das hier öffentlich, auf die Gefahr hin, dass mir ab heute Freundschaften gekündet, hier im Blog Hasskommentare hinterlassen oder sogar Morddrohungen gegen mich ausgesprochen werden.
Aber als Historiker bin ich in Quellenkritik ausgebildet und traue mir zu, Fake News, Ausländerhetze und was den Kollegen dort drüben sonst noch alles unterstellt wird, auszumachen. Ich sollte in der Lage sein, die interessanten, nützlichen Inhalte zu extrahieren, ohne gleich am äussersten rechten Rand der Gesellschaft aufzuwachen.
Und nützliche Artikel gibt es dort tatsächlich hie und da, zum Beispiel dieser:
Was die Grünen alles verbieten woll(t)en
Die Grünen setzen auf den Staat, und wenn vom Markt die Rede ist, dann meist in einem negativen Kontext. Und dass die Grünen eine Verbotspartei sind, ist keine Legende, wie Graw zeigt. Die Grünen forderten in den ersten beiden Jahren nach der Bundestagswahl 2017, also zur Halbzeit, in 26 Anträgen im Bundestag explizit Verbote, so etwa des Einsatzes gentechnisch veränderter Bäume. Nur die Linkspartei überbot sie mit noch mehr Verbotsanträgen (34), während die FDP im gleichen Zeitraum drei, die SPD zwei und die Union einen Verbotantrag einbrachten (S.96). Die Grünen wollten in ihrer Geschichte etliches verbieten, haben entsprechende Initiativen zumindest diskutiert oder fordern sie bis heute – vieles auf Bundes-, manches auf Landesebene. Es würde den Platz sprengen, all diese Ideen aufzuführen, von denen sicher nicht alle falsch sind – aber die Summe macht es. Verboten werden sollten:
- Atomkraft,
- Nachrüstung,
- Volkszählung,
- Privatfernsehen,
- Kabelausbau,
- Kasernierung von Wehrpflichtigen,
- Flughafenprojekte,
- Nachtflüge,
- Kurzflüge,
- Transrapid,
- Autos in Innenstädten,
- Verbrennungsmotoren (ab 2030),
- Fracking,
- Plastiktüten,
- Plastikstrohhalme,
- Kohle,
- Schweröl,
- Werbung für E-Zigaretten,
- öffentlich zugängliche Zigarettenautomaten,
- Limonadenverkäufe an Schulen,
- Onlineshopping am Sonntag,
- Zero-Rating beim Mobilfunk,
- Heizpilze,
- Paintball,
- Ponyreiten auf Jahrmärkten,
- Erste-Klasse-Abteilungen in der Bahn
usw.usf. (S. 95).
Quelle: Die Grünen: Partei der Verbote, des Moralismus und der Macht
Meine Prophezeiung: Je schneller die Grünen auch in der Schweiz klaren Wein einschenken und ihre ersten Verbote versuchen durchzudrücken, umso rascher wird die Partei wieder auf ihre ursprüngliche Wählerstärke schrumpfen. Denn sobald die Verbote auch von den städtischen Wählern verlangen, ihr Leben umzukrempeln, wird deren Unterstützung in den nächsten Wahlen rasch sinken. Den Lebensstil ändern? Ja, gerne, aber bitte einfach alle anderen.