Archiv 3. Mai 2006

Mittwoch, 3. Mai 2006

Wieso wir Schweizer so reich sind

Erst vor kurzem habe ich bezüglich dieser Frage mit meinem Bruder gestritten.

Chrampfer und Büetzer …

Er, Polymechaniker von Beruf, stellte die Arbeitsamkeit der Bevölkerung in den Vordergrund (als Kritik an den „Studierten“ im Sinne vom „Überlegt lieber einmal, wem ihr dies alles hier zu verdanken habt!“. Ein Grundton, der übrigens auch in einem Kommentar von Torquie mitschwingt.)

… oder gewiefte Gschäftlimacher?

Ich hielt (eher spontan, schliesslich „fägen“ solche Gespräche ja nur, wenn man ein Gegenargument präsentieren kann) dagegen, dass man zwar die Leistung der „Büetzer und Chrampfer“ nicht unter den Scheffel stellen sollte. Aber, gab ich zu bedenken, könnte es nicht eher sein, dass wir dank unserer Neutralität zwei Weltkriege ohne nennenswerte Schäden überstanden hatten? Keine verbombten Städte, kein Verlust von im besten Alter stehenden Soldaten, dafür aber mächtig viele Waffenexporte (wo die Büetzer als dafür benötigte Industriearbeiter schon wieder mit im Spiel wären) sowie natürlich – last, but not least – der Bankenplatz!

Also eher im Stil von „Wenn zwei sich streiten …“ – denn eines muss man uns (resp. unseren Vorfahren) lassen: Wenn Blut- resp. Geldhunde einmal Witterung aufgenommen hatten, liessen sie nicht mehr von der Fährte ab, bis das Kässeli voll war.

Die (verspätete) Antwort

Stammtischgeplänkel hin oder her – heute hatte ich die Ehre, die persönliche Seite einen Arbeitskollegen auf Vordermann zu bringen. Und siehe da, genau diese Frage beantwortet er (vorläufig) in einem Working-Paper:

When did the Swiss Get so Rich? Comparing Living standards in Switzerland and Europe

Zwar bin ich erst auf Seite 2 angelangt, aber das bisher gelesene macht Lust auf mehr.

Der springende Punkt

Schon – oder gerade für die Zeit um die Jahrhundertwende – ist aber folgende von grosser Bedeutung:

One could therefore imagine, for example, that Switzerland already enjoyed a high level of GDP per capita before World War I, while the majority of its citizens did not share the benefits of this economic success and were still comparably worse off than their neighbours when looking at real wages.

Quelle: Seite 4f., unten.

Auch heute ist die Sachlage identisch – die Schweiz ist das reichste Land der Welt, aber wir zählen dennoch 200’000 „Working Poors“. 24 Millionen SFr. von Ospel und ein Arbeitsloser zusammengerechnet ergeben halt immer noch das schöne Jahressalär von 12 Millionen pro Kopf … Ich rette mich jetzt aber lieber von den bereits rot anlaufenden B- und VWLern anhand des stümperischen Vergleichs *grins*

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Mittwoch, 3. Mai 2006

Die Blogosphäre denkt in gleichen Bahnen

Spannend, wie sich die Geschichte um die neuen „Get a Mac“-Spots von gestern entwickelt hat:

Torquie: ABQ

Kollege Torquenstein postuliert in den Kommentaren zu meinem Artikel seine ABQ „Anything but Quicktime“-Attitüde. (Zwischenfrage: Wieso eigentlich? Ich habe hier auf meinem Mäck Quicktime, WMW Player sowie Real installiert, ohne dass ich am Ende meines Lebens in den Hades kommen werde für den Frevel …)

Das Wort ABQ lehnt sich an ABM „A Bon Marché“ „Anything but Microsoft“ an. Die letztere Einstellung gefällt mir übrigens deutlich besser als ABQ.

Okey, ihr habt Recht, das war jetzt nicht unbedingt erwähnenswert.

Worauf ich eigentlich herauswill:

Kollege Walt

Ich weiss, dass Apple Walt Mossberg vom WSJ gerne zitiert. Aber wenn es auf diesem Planeten nur eine Person geben dürfte, die bezüglich Macs keine objektive Meinung hat, dann würde die Ehre Walt zufallen. Der ist doch seit Jahren gekauft!

Quelle: Ich, in „Hello, I’m a Mac …“

Einige Stunden später Paul Thurrot:

though I disagree with Apple’s constant references to Walt Mossberg, who I feel is too Apple-friendly to be call objective any more.

Quelle: Get A Mac

Kollege Bill

Erinnert euch „PC“ nicht auch ein wenig an Bill G.?

Quelle: Ich, in „Hello, I’m a Mac …“

Knapp einen Tag später TUAW:

And like most of us, I saw a guy who reminded me of Bill Gates.

Quelle: Yes Martha, he looks Bill Gates-ish

Fazit

Bei solchen Gedankengängen scheint es keine Länder- und Sprachgrenzen zu geben … Und: Die schreiben alle von mir ab! (Das war ironisch gemeint – einige Leute haben das ja bei meinem letzten „I’m the King of the World“-Anfall nicht ganz verstanden).

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