Archiv 23. Oktober 2006

Montag, 23. Oktober 2006

Wenn Outsourcing schief geht …

… erleben momentan gerade die Schweizerische Bundesbahnen:

[…] Swisscom IT Services sei es bisher nicht gelungen, bei der SBB die neue Serverplattform für die Desktopcomputer von rund 16’000 Angestellten in Betrieb zu nehmen, so die Sonntagszeitung. Der ursprünglich für den 1. April vorgesehene Start wurde bereits dreimal verschoben, zuletzt auf den 15. November. Jetzt sei auch dieser Termin geplatzt. […] Wie die Sonntagszeitung argumentiert, rächt sich nun, dass Swisscom IT Services zu knapp kalkuliert habe, um im Herbst 2005 den Outsourcing-Auftrag, der vorher T-Systems innehatte, zu erhalten.

Quelle: Krise bei der SBB wegen Verzögerungen bei Outsourcing-Projekt mit Swisscom IT Services

Äusserst amüsant zu sehen, wie ein Monopol-Betrieb die IT an einen ehemaligen Monopol-Betrieb auslagert. Vor allem peinlich für Swisscom – aber die Erwartungen sind bei diesem Laden sowieso tief, viel Geschirr wird hier definitiv nicht kaputt gehen. Erinnert mich spontan an eine Szene aus Schwarzer Prinz – weisse Königin, wo dem Vater der weissen „Königin“ im Bus mangels rechtzeitiger Abfahrt der Geduldsfaden reisst:

[Kommentator: Afrikanische Uhren scheinen halt etwas langsamer zu ticken als jene in Moosssedoorf]

Vater [entnervt]: Da isch da woni Müeh ha! … Fuuurchtbar Müeh! … Ah, jetzt luegetmer emal. … Öppis gaht dänn scho. … Chumi hütt nid, chumi morn – u suscht halt dänn übermorn. I chum dänn scho emol!

(Alternativ als MP3-Datei – zum Beispiel als Klingelton für die IT-Profis bei Swisscom IT-Services? Oder als zynische Bandansage auf deren Comboxes?)

Noch viel lustiger, dass ich zu meinem Kollegenkreis einen SBB-, Swisscom IT Services- und T-Systems-Angestellten zählen kann … Verständlich, dass diese nicht bloggen (haben ja wegen den Umstellungen viel zu tun). Schade ist es trotzdem – ich sähe einen anonymen Blog, der Chris von Rohrs Forderung nach „meh Dräck“ auch auf diesem Gebiet befriedigen würde. Dann wüssten nicht nur die SBB- und Swisscom-Verantwortlichen, wo der Hase im Pfeffer liegt, sondern auch wir Normalsterbliche.

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Montag, 23. Oktober 2006

Verblüffende Alternativmedizin

Ab dem 1. Oktober litt ich für etwa 14 Tage an einer starken „Grippe“ (ob es sich wirklich um eine Grippe handelte, kann ich nicht sagen). Als höchst ungewohnt empfand ich dabei die Kopfschmerzen im Stirnbereich (der Arzt vermutete Probleme mit der Stirnhöhle und verschrieb Nasabol, was die Kopfschmerzen tatsächlich zum Verschwinden brachte), die durch die Arbeit am Computer verstärkt wurden. Daneben wachte ich tagelang völlig verschwitzt auf, obwohl meine Temperatur selten bis nie 37 Grad Celsius überstieg. Das Mühsamste waren aber die Probleme mit dem Bauch: Ich konnte fast nichts essen, in der Kantine schaffte ich knapp das halbe Menu. Jeder Bissen fiel mir schwer und ich hatte das Gefühl, als müsste ich mich nächstens Übergeben.

Am Montag vor einer Woche hatte sich mein Zustand gebessert, und in der Mitte der Woche fühlte ich mich wieder gesund, schonte mich aber noch bis zum gerade abgelaufenen Wochenende.

Nebenprodukt der Internet-Recherchen

Natürlich informierte ich mich auch über das Internet nach Tipps und Tricks und stiess dabei auf ein Merkblatt des Instituts für Traditionelle Chinesische Medizin. Dort lass ich völlig verblüfft:

Massive Halsschmerzen können oft mit Ablassen einiger Blutstropfen am Daumen- oder Zeigfingernagelrand sofort zum Verschwinden gebracht werden. (Sekundärphänomen).

Quelle: Eine kleine Informationsbroschüre mit Perspektiven der Chinesischen Medizin zu Erkältung und Grippe

Halsschmerzen zeigten sich bei mir glücklicherweise nicht, doch würde mich brennend interessieren, ob diese Beschwerden wirklich so „einfach“ in Luft aufgelöst werden können … Wenn dass der Beda wüsste *zwinker*

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