Archiv 24. Oktober 2006

Dienstag, 24. Oktober 2006

Wenn es update-initramfs zu eng wird …

… könnte man beim nächsten Reboot des Debian GNU/Linux-Servers eine böse Überraschung erleben. Wie ich heute Nachmittag:

Es war wieder mal an der Zeit, ein

apt-get upgrade

durchzuführen. Folgende Fehlermeldung beunruhigte mich keinesfalls, was sich als fahrlässig herausstellte:

Setting up initramfs-tools (0.83) ...
update-initramfs: Generating /boot/initrd.img-2.6.17-2-686
W: mdadm: unchecked configuration file: /etc/mdadm/mdadm.conf
W: mdadm: please read /usr/share/doc/mdadm/README.upgrading-2.5.3.gz .
I: mdadm: auto-generated temporary mdadm.conf configuration file.
I: mdadm: will start all available MD arrays from the initial ramdisk.
I: mdadm: use `dpkg-reconfigure --priority=low mdadm` to change this.

gzip: stdout: No space left on device
dpkg: error processing initramfs-tools (--configure):
 subprocess post-installation script returned error exit status 1

(Im Grunde bestand kein Anlass, den Server zu rebooten – aber irgendwie liess mich die Fehlermeldung dann doch nicht locker).

Prompt kam die Kiste nicht mehr hoch. Der Grund:

VFS: Cannot open root device "888" or unknown-block(8,8)
Please append a correct "root=" boot option
Kernel panic: VFS: Unable to mount root fs on unknown-block(8,8)

(die Fehlermeldung habe ich aus dem Netz kopiert, bei mir stand etwas sehr ähnliches …)

Zum Glück hatte ich noch meinen alten 2.4er-Kernel rumliegen, der anstandslos bootete. Ein Blick auf die Partitionen offenbarte das Übel:

ALPHA:~# df -h
Filesystem            Size  Used Avail Use% Mounted on
/dev/sda6             958M  879M   30M  97% /
udev                   10M  116K  9.9M   2% /dev
devshm                507M  4.0K  507M   1% /dev/shm
/dev/sda1              16M  0  0  100% /boot
/dev/sda7              92M  4.1M   83M   5% /tmp
/dev/sda9             942M  493M  402M  56% /home
/dev/sdb1             4.2G  3.1G  938M  77% /var
/dev/md0              459G  247G  189G  57% /multimedia

Kein Wunder, dass update-initramfs abkrachte. Zurück blieb ein halbfertiges Ramdisk-Image. Glücklicherweise war die vorangehende Version auch unter /boot zu finden – soweit ich mich erinnern kann mit einem .dpkg-bak am Ende. Schwuppdiwupp, das verkrüppelte Image gelöscht, das alte unbenannt und schon kam die Kiste auch wieder mit dem 2.6er Kernel hoch.

Dennoch war mir nicht wohl dabei – alles schien reibungslos zu funktionieren, doch aus einem bestimmten Grund musste ja das Image neu erstellt werden. Ich entschied mich deshalb, das Image erneut zu generieren, stellte aber vorher sicher, dass im /boot-Verzeichnis dieses Mal genügend Platz vorhanden war. Dann ging’s los:

ALPHA:/boot# dpkg-reconfigure linux-image-2.6.17-2-686
Running depmod.
Finding valid ramdisk creators.
Using mkinitramfs-kpkg to build the ramdisk.
W: mdadm: unchecked configuration file: /etc/mdadm/mdadm.conf
W: mdadm: please read /usr/share/doc/mdadm/README.upgrading-2.5.3.gz .
I: mdadm: auto-generated temporary mdadm.conf configuration file.
I: mdadm: will start all available MD arrays from the initial ramdisk.
I: mdadm: use `dpkg-reconfigure --priority=low mdadm` to change this.
Not updating initrd symbolic links since we are being updated/reinstalled 
(2.6.17-9 was configured last, according to dpkg)

Ob es gefruchtet hat? Ich hoffe es. Beim nächsten Test-Reboot klappte alles wie am Schnürchen. Falls ich einmal Zeit habe, nehme ich mich auch noch der mdadm-Fehlermeldungen an (RAID10).

Guet Nacht!

Nachtrag

Vielleicht hat Kollege Liechti wirklich recht: Heute „klepfe“ man bei einer Linux-Installation alles auf eine Partition, rät er … Ich überleg’s mir mal.

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Dienstag, 24. Oktober 2006

Bundesrat in Neuenegg

Es ist zwar schon eine Weile her, aber unsere Gemeinde wurde 1850 von einem der ersten Bundesräte der Schweiz beehrt: Ulrich Ochsenbein nahm an der Beerdigung von Pfarrer Rudolf Albrecht Bähler teil, wie ich es gerade in Kathrin von Niederhäuserns Lizentiat „Mentalitäten und Sensibilitäten im bikonfessionellen Sensebezirk : Annäherung an die „geistige Heimat“ der bernischen Sondergesellschaft im katholischen Umfeld des 19. Jahrhunderts : Aufbau und Entwicklungslinien einer reformierten Diaspora“ lese.

Wieso der hohe Besuch? Bähler war eben nicht nur Pfarrer, sondern auch Mitstreiter in der Freisinnigen Partei – heute sieht man dagegen die Personalunion von Pfarrer und Politiker kaum mehr.

Labels: Neuenegg

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Dienstag, 24. Oktober 2006

Pistenverlängerung Belp – Nein!

Am 26. November stimmt das kantonalbernische Stimmvolk über einen finanziellen Zustupf ab an die Alpar AG, die das „interkontinentale Flug-Drehkreuz Bern-Belp“ (meine Worte) betreibt.

Das Abstimmungsbüchlein ist gut geraten, doch ich erlaube es mir, die Vorlage auf wenige Sätze zusammenzufassen:

Um was geht’s?

Die Alpar AG muss die Piste des Flughafens Bern-Belp verlängern. Grund: „Die neuen Sicherheitsbestimmungen im europäischen Luftverkehr verlangen längere Pisten für Starts und Landungen“. Dies ist aus meiner Sicht nicht sonderlich umstritten – schliesslich liegt es im Interesse eines Jeden, den Luftverkehr so sicher zu machen und zu erhalten wie möglich.

Was aber stört: Die Alpar AG scheint nicht willens (oder fähig) zu sein, den Millionenbetrag (Total 8.2 Millionen) aus eigener Kasse zu bezahlen. Deshalb wird nach guter Manier Pappi Kanton für ein Batzeli angepumpt.

Vertauschte Fronten

Was geschieht nun in der Politik? Die liberalen Bürgerlichen, die dem Staat normalerweise eine aufgeblähte Bürokratie, zu viele wirtschaftsfeindliche Gesetze und eine zu hohe Steuer- und Abgabepflicht vorwerfen, sind für einmal für den Beitrag. Wohl nicht zuletzt deswegen wurde der Titel der Vorlage harmlos klingend „Kantonsbeitrag an den Infrastrukturausbau“ getauft. Tönt doch wunderbar fortschrittlich, oder?

Die Linken sind wiederum dagegen – einerseits, weil der Luftverkehr skeptisch aufgefasst wird (Lärmbelästigung der Anwohner, Umweltverschmutzung), andererseits, weil wir in der Schweiz mit Genf, Basel und Zürich genug Flughäfen haben, die bequem per Zug erreichbar sind. Vorgeschoben wird aber – richtigerweise – die Kritik, dass der Kanton plötzlich einem privaten Unternehmen unter die Arme greifen soll. Manchmal braucht es die Linke schon nur, um den Bürgerlichen ihre Parteiprogramme vor die Nase zu halten.

Argumentation lässt schmunzeln

Ich habe über dieses Thema bereits vor einiger Zeit geschrieben und bereits dort die Argumentations-Kapriolen der Bürgerlichen aufgezeigt. Am 11. Oktober gab es neuen „Stoff“ im Bund:

Andererseits stellt sich die Frage, warum sich die Bürgerlichen derart für den Kantonsbeitrag stark machen. Hätten nicht Private und der von Bürgerlichen oft zitierte Markt das Vorhaben der „privaten und notabene nicht subventionierten“ Flughafenbetreibern, wie Amstutz selbst betonte, bezahlen können? […]

Der Kantonsbeitrag sei ja nicht so gross, hielten alle fest. Und […] es sei ein „Akt der Gerechtigkeit“, sich zu beteiligen.

Quelle: Der Bund, 11. Oktober 2006, „Ein Akt der Gerechtigkeit“, S. 23.

Gar etwas unglaubwürdig, dass die sonst so eifrigen Bürgerlichen Sparapostel 3 Millionen Schweizerfranken als „nicht so grossen“ Betrag darstellen. Diese Beurteilung müssen sich die Linken merken – auch uns fielen viele, viele Dinge ein, die man mit schlappen drei Milliönchen realisieren könnte. Nebenbei verrät die auf soft-facts basierende Argumentation, dass es aus wirtschaftspolitscher Sicht wohl keine brauchbaren Gründe für den Zustupf gibt, die in der Zeitung veröffentlichungswürdig wären.

Sowieso: Stark rückläufige Passagierzahlen

Wer mit der Wichtigkeit des Flughafens für die hiesige Wirtschaft (bernische … äh …. Weltkonzerne, die fliegenden Besuch aus allen Herren Ländern erhalten? Wahrscheinlich gibt es die eben gerade nicht, weil wir keinen tollen Flughafen haben *tz* Oder noch besser: Die Rot-Grüne Regierung ist am Schlamassel schuld!) argumentiert, darf nicht verheimlichen, dass die Passagierzahlen stark rückläufig sind. Dem Abstimmungsbüchlein entnehme ich, dass im Jahre 240’174 Passagiere gezählt wurden, im Jahre 2005 nur noch deren 95’420. Das riecht bedrohlich nach Sunk Costs (BWL-Fachjargon) …

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