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Sonntag, 27. September 2020

Filme zum Geburtstags-Wochenende

Der Baader-Meinhof-Komplex

Anlässlich meines Geburtstages durfte ich am Freitag endlich mal aus dem Vollen schöpfen (aus meiner ellenlangen, noch zu schauenden BluRay- und DVD-Sammlung).

Die Wahl fiel auf Der Baader-Meinhof-Komplex — leider merkte ich erst mitten im Film, dass man diesen auf Grund seiner (Über)länge von fast 3 Stunden lieber nicht ab 23 Uhr abends zu schauen beginnt.

Fazit: Eine äusserst spannende (und krasse!) Geschichte, die meiner und nachfolgenden Generationen nicht wirklich präsent ist. Und doch zeigen sich auch hier viele Parallelen zur heutigen „Pandemie“- und Klimajugend-Besetzer-Zeit:

  • Eine polarisierte Gesellschaft dank dem Zusammenstoss von Kapitalismus und Kommunismus (Vietnam, Iran, …)
  • Revolutionskämpfer, die als Kinder gutbürgerlicher Eltern den Kapitalismus bekämpfen — indem sie sich auf Produkte verlassen, die genau dieser Kapitalismus hervorgebracht hat (u.a. in Porsches herumdüsen, wie gestört Zigaretten rauchen — sofern der Film das authentisch nachgezeichnet hat)
  • Revolutionskämpfer, die sich ideologisch immer mehr in eine Sackgasse steuern (sprich: radikalisieren) — ein exzellentes Beispiel von perfekt funktionierenden analogen Echokammern?
  • Revolutionskämpfer, die überzeugt sind, ausschliesslich Gutes und Heilbringendes zu tun und sich so über alles mögliches Recht stellen und insbesondere über Leben und Tod richten (und Banken leerräumen, denn Geld der Kapitalisten zu nehmen ist kein Diebstahl)
  • Revolutionskämpfer, die Verschwörungstheorien entwickeln, verbreiten, nähren und so — für mich höchst erstaunlicher — ihre Anhängerschaft vergrössern, und einem Zauberlehrling gleich sich in den nachfolgenden RAF-Generationen selber in noch schlimmerer Form neu erschaffen (sprich: dasjenige Ernten, was sie säen).

  • Aber auch ein Staat, der über lange Zeit nicht weiss, wie er den Revolutionskämpfern beikommen soll und kann

Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga

Gestern Samstag dann als Kontrapunkt äusserst leichte Kost: Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga. Ich war vorgewarnt, als ich Will Farrell sah — doch Rotten Tomatoes veranschlagte 64 Prozent, weshalb ich dem Film eine Chance gab. Während des Hängers in der Mitte des Films (meine Score zu dem Zeitpunkt: 30%) war ich kurz davor, aufzugeben. Zum Glück hielt ich dann doch noch durch, denn dieser Song hier ist der HAMMER:

Und hier noch die wahre Sängerin (notabene Schwedin, nicht Isländerin) hinter dem Song, im Zusammenschnitt mit den Filmszenen:

Und hier noch eine Version des Songs, mit äusserst netten Drohnenshots (aber: in Island?):

Und als Bonus noch der Song:

Dem Film würde ich allerhöchstens 40 Prozent geben.

Einige Observationen:

  • Ein weiterer Film à la Walter Mitty der vermutlich vom isländischen Tourismusbüro gesponsert worden ist (und/oder von den Schauspielern genutzt wurde, um endlich mal „gratis“ in Island Ferien zu machen)
  • Wer schon mal in Edinburgh war weiss, dass das Autorennen mit den Amerikanern keinen Sinn macht — aber sehr schöne Shots der Diagon Alley, und der Kathedrale, und auch sonst der Innenstadt
  • Ich mag keine Filme, in denen amerikanische Schauspieler mit gekünsteltem Akzent sprechen
  • Auch frage ich mich, wie der Streifen bei den Isländern selbst angekommen ist: Erstens meines Wissens kaum isländische Schauspieler, zweitens die ständige Persiflagen auf das Wikinger- und Schafzüchter-Volk auf der nordischen Insel
  • Selbstverständlich durfte auch das Hollywodsche Gutmenschentum nicht fehlen: Russland wurde im Streifen angefeindet, weil es Homosexualität unter Strafe stellt

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Labels: Unterhaltung

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