Posts Tagged ‘DVD’

Montag, 2. Januar 2023

Ein Apple SuperDrive unter Linux zum Laufen bringen

Die Feiertage sind für mich auch immer der Zeitpunkt, um mal wieder so richtig aufzuräumen. Dieses Jahr — ein Jahr nach dem Umzug — war der Keller dran. Unter anderem ging es Bundesordnern mit Unterlagen seit Mitte 1990er bis 2011 an den Kragen.

Mit meinem Fujitsu ScanSnap iX 1500 wurden alle Blätter gescannt, danach lief mit ABBYY FineReader PDF for Mac die OCR-Texterkennung darüber, und schlussendlich habe ich die PDFs auf dem lokalen Laufwerk abgelegt.

Ein Ordner enthielt auch CDs und DVDs für Web-Projekte der späten 1990er und frühen 2000er. Zum Glück hatte ich mir — in weiser Voraussicht — vor einiger Zeit ein Apple SuperDrive (A1379) gekauft, welches mit USB an beliebige Computer angeschlossen werden kann.

Bevor ich also die CDs und DVDs entsorgte, wollte ich die Daten damit ebenfalls auf den lokalen Computer sichern.

Erkenntnis: Von ungefähr einem Dutzend CDs und DVDs waren alle (!) noch lesbar. Bei zwei Datenträgern motzte macOS aber, dass diese ein „nicht unterstützes Format“ aufweisen (Nachtrag: Vermutlich weil unter Mac OS 9 gebrannt).

Ich entschied mich, noch nicht aufzugeben, und das Laufwerk an einen Linux-Laptop anzuschliessen. Das war aber gar nicht so einfach: Das Laufwerk machte zwar kurz ein Geräusch, nachdem es an USB angeschlossen wurde, doch die CD wurde nicht eingezogen.

Am USB-Bus wurde das Gerät angezeigt:

# lsusb
...
Bus 002 Device 011: ID 05ac:1500 Apple, Inc. SuperDrive [A1379]
...

Nach etwas Recherche dann die Lösung:

  • (einmalig) # apt-get install sg3-utils
  • (jedes Mal, nachdem das Laufwerk an USB angeschlossen wurde) # sg_raw /dev/sr1 EA 00 00 00 00 00 01 (WICHTIG: Wie ich erst später bemerkte, hätte das Lenovo ThinkPad eigentlich bereits einen DVD-Leser eingebaut gehabt. Dieses Gerät befindet sich unter /dev/sr0, weshalb das Apple-Laufwerk /dev/sr1 erhält)
  • Jetzt sollte man die CD/DVD einschieben können, und das Laufwerk zieht sie ein
  • Mittels # blkid kann man sich die Datenträgerinformationen anzeigen lassen; bei mir bspw. /dev/sr1: BLOCK_SIZE="2048" UUID="2001-02-02-16-03-16-00" LABEL="anzeiger wangen" TYPE="iso9660" PTTYPE="mac"
  • (einmalig) # mkdir /mnt/mac
  • # mount -t iso9660 /dev/sr1 /mnt/mac (falls das nicht klappt, kann man mit dem Parameter -t noch andere Dateisysteme testen, bspw. udf, hfs oder hfsplus Quelle)
  • Nun sollten sich die Ordnerstruktur und die Dateien unter /mnt/mac auflisten lassen
  • Backup, bspw. mit rsync
  • # umount /mnt/mac um das Filesystem zu unmounten
  • # eject /dev/sr1 um die CD auszuwerfen (das Laufwerk verfügt über keinen physischen Auswurfs-Knopf) (Quelle im Kommentar von Korhan Tınaztepe) (Fun fact: # eject /dev/sr0 öffnet die Schublade des ThinkPad-eigenen DVD-Laufwerks)

Quelle: Apple’s SuperDrive tweak for use with Linux, Use Apple’s USB SuperDrive with Linux,

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Sonntag, 27. September 2020

Filme zum Geburtstags-Wochenende

Der Baader-Meinhof-Komplex

Anlässlich meines Geburtstages durfte ich am Freitag endlich mal aus dem Vollen schöpfen (aus meiner ellenlangen, noch zu schauenden BluRay- und DVD-Sammlung).

Die Wahl fiel auf Der Baader-Meinhof-Komplex — leider merkte ich erst mitten im Film, dass man diesen auf Grund seiner (Über)länge von fast 3 Stunden lieber nicht ab 23 Uhr abends zu schauen beginnt.

Fazit: Eine äusserst spannende (und krasse!) Geschichte, die meiner und nachfolgenden Generationen nicht wirklich präsent ist. Und doch zeigen sich auch hier viele Parallelen zur heutigen „Pandemie“- und Klimajugend-Besetzer-Zeit:

  • Eine polarisierte Gesellschaft dank dem Zusammenstoss von Kapitalismus und Kommunismus (Vietnam, Iran, …)
  • Revolutionskämpfer, die als Kinder gutbürgerlicher Eltern den Kapitalismus bekämpfen — indem sie sich auf Produkte verlassen, die genau dieser Kapitalismus hervorgebracht hat (u.a. in Porsches herumdüsen, wie gestört Zigaretten rauchen — sofern der Film das authentisch nachgezeichnet hat)
  • Revolutionskämpfer, die sich ideologisch immer mehr in eine Sackgasse steuern (sprich: radikalisieren) — ein exzellentes Beispiel von perfekt funktionierenden analogen Echokammern?
  • Revolutionskämpfer, die überzeugt sind, ausschliesslich Gutes und Heilbringendes zu tun und sich so über alles mögliches Recht stellen und insbesondere über Leben und Tod richten (und Banken leerräumen, denn Geld der Kapitalisten zu nehmen ist kein Diebstahl)
  • Revolutionskämpfer, die Verschwörungstheorien entwickeln, verbreiten, nähren und so — für mich höchst erstaunlicher — ihre Anhängerschaft vergrössern, und einem Zauberlehrling gleich sich in den nachfolgenden RAF-Generationen selber in noch schlimmerer Form neu erschaffen (sprich: dasjenige Ernten, was sie säen).

  • Aber auch ein Staat, der über lange Zeit nicht weiss, wie er den Revolutionskämpfern beikommen soll und kann

Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga

Gestern Samstag dann als Kontrapunkt äusserst leichte Kost: Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga. Ich war vorgewarnt, als ich Will Farrell sah — doch Rotten Tomatoes veranschlagte 64 Prozent, weshalb ich dem Film eine Chance gab. Während des Hängers in der Mitte des Films (meine Score zu dem Zeitpunkt: 30%) war ich kurz davor, aufzugeben. Zum Glück hielt ich dann doch noch durch, denn dieser Song hier ist der HAMMER:

Und hier noch die wahre Sängerin (notabene Schwedin, nicht Isländerin) hinter dem Song, im Zusammenschnitt mit den Filmszenen:

Und hier noch eine Version des Songs, mit äusserst netten Drohnenshots (aber: in Island?):

Und als Bonus noch der Song:

Dem Film würde ich allerhöchstens 40 Prozent geben.

Einige Observationen:

  • Ein weiterer Film à la Walter Mitty der vermutlich vom isländischen Tourismusbüro gesponsert worden ist (und/oder von den Schauspielern genutzt wurde, um endlich mal „gratis“ in Island Ferien zu machen)
  • Wer schon mal in Edinburgh war weiss, dass das Autorennen mit den Amerikanern keinen Sinn macht — aber sehr schöne Shots der Diagon Alley, und der Kathedrale, und auch sonst der Innenstadt
  • Ich mag keine Filme, in denen amerikanische Schauspieler mit gekünsteltem Akzent sprechen
  • Auch frage ich mich, wie der Streifen bei den Isländern selbst angekommen ist: Erstens meines Wissens kaum isländische Schauspieler, zweitens die ständige Persiflagen auf das Wikinger- und Schafzüchter-Volk auf der nordischen Insel
  • Selbstverständlich durfte auch das Hollywodsche Gutmenschentum nicht fehlen: Russland wurde im Streifen angefeindet, weil es Homosexualität unter Strafe stellt

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Montag, 23. Oktober 2017

Mit Debian Rescue eine CD mounten und auf einen USB-Stick kopieren

Unsere Wohnung ist (fast) eine DVD/CD-ROM-freie Zone. All unsere Endgeräte verfügen mittlerweile über kein optisches Laufwerk mehr.

Doch was nun, wenn man eine CD erhält, deren Daten man auf die Endgeräte laden möchte?

Man nimmt den herumliegenden Lenovo T400 zur Hilfe, welcher noch über ein CD-ROM-Laufwerk verfügt. Leider fehlt der guten Maschine die Festplatte, weil der auf AliExpress.com gekaufte Festplatten-Käfig sowie die Plasticschienen derzeit gerade aus China unterwegs in die Schweiz sind.

Damit man auf der Kiste also ein Linux zum Laufen kriegt, bootet man von einem USB-Stick, auf welchen die Netinst-Version von Debian 9.0 kopiert wurde. (tftp Netzwerk-Boot wäre noch ein Todo für die langen Winternächte).

Nach ein paar Kapriolen, um das Boot-Laufwerk auf USB umzubiegen, startet der Laptop mit der graphischen Installationsoberfläche. Dort wählt man unter Advanced Options den Rescue Modus ein (ohne graphische Benutzeroberfläche).

Nach viel zu vielen Dialogfenster hat man endlich eine Shell zur Hand. Sobald man die CD eingelegt hat, gibt man folgende Befehl ein:

# mkdir /mnt/cdrom
# mount /dev/cdrom /mnt/cdrom

Unter /mnt/cdrom sieht man mit ls -l den Inhalt der CD.

Hat man den zweiten USB-Stick, auf welchen die Daten der CD kopiert werden sollen, bereits bei der Anzeige des Debian-Menus eingestöpselt, könnte man dem Rescue-System in einem Dialog-Fenster sagen, diesen Stick ebenfalls bereits zu mounten.

Hat man dies nicht gemacht, sucht man sich zuerst einen weiteren freien USB-Port am Gerät und steckt den USB-Stick ein.

Anschliessend sucht man sich mit fdisk -l den Devicenamen sowie den Namen der Partition hervor. Gleichzeitig sieht man auch, ob der Stick mit FAT16/32 formatiert ist — ich konnte in meinem Versuch nur solche Sticks mounten.

In unserem Fall trägt die Partition des USB-Sticks den Pfad /dev/sdb1, deshalb mountet man den Stick so:

# mkdir /mnt/usb2
# mount /dev/sdb1 /mnt/usb2

Anschliessend wechselt man auf das CD-Laufwerk und verwendet — leider, da rsync in dieser Umgebung fehlt — folgenden Befehl, um die Daten auf den USB-Stick zu kopieren:

# cd /mnt/cdrom
# cp -R . /mnt/usb2

Doch OBACHT — nur weil der Kopierbefehl abgeschlossen ist, heisst das leider noch nicht, dass alle Daten bereits auf den USB-Stick geschrieben wurden:

USB write: delay between when Ubuntu says its done and it actually being done

Bevor man den USB-Stick ausstöpselt, muss man mit folgendem Befehl sicherstellen, dass auch wirklich restlos alle Daten auf den Stick geschrieben wurden:

# sync

Danach werkelt sync, was locker noch einmal ein oder zwei Minuten dauern kann.

Anschliessend kann man den Stick mit folgendem Befehl für die Entfernung bereitmachen:

# umount /mnt/usb2

Sobald dieser Befehl ausgeführt wurde, kann man den Stick aus dem USB-Port entfernen und auf einem Endgerät einstöpseln.

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Samstag, 6. Mai 2017

Bei Veröffentlichung eines gesuchten Films auf Blu Ray informiert werden

Hierzu bietet sich der Erinnerungsservice von Releases.com an. Dann schauen wir doch mal, ob und wann The Trip to Spain rauskommt.

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Sonntag, 22. Februar 2015

Fernsehsendungen, die unsere Welt erklären

Ich spreche hier nicht von der Sendung mit der Maus, welche die Inhalte für das Zielpublikum Kinder zugegebenermassen ausgezeichnet erläutert.

Ich beziehe mich auf Folgende kürzlich von PBS auf DVD veröffentlichte Fernsehreihe:

How We Got to Now With Steven Johnson

Die DVDs kamen von meinem letzten Besuch in den USA zurück in die Schweiz und Stephanie musste sich in der Folge durch sechs je eine Stunde dauernde Episoden durchkämpfen. Aus meiner Sicht hat es sich gelohnt, habe ich doch einige Hintergründe zu Kälte, Kommunikation, Licht, Zeitmessung, Sauberkeit und Musik erfahren, welche mir vorher so nicht bekannt waren.

Die Sendung ist bewusst us-zentrisch aufgebaut und an Hand vieler fassbarer Beispiele leicht verdaulich (teilweise oberflächlich, im Grossen und Ganzen aber für eine us-amerikanische Produktion doch gelungen). Den Autor der Fernsehreihe, Steven Johnson, mag man entweder oder nicht. Er soll auf jeden Fall bereits ein mir bis dahin nicht bekanntes Buch zum Thema Erfindungen und Erfinder geschrieben haben, falls jemand von seiner Erzählweise noch nicht genug bekommen hat:

Where Good Ideas Come From

Mittlerweile ist übrigens auch die Blu Ray-Edition der Fernsehserie verfügbar — Mist!

Trailer zu den einzelnen Episoden finden sich auf der offiziellen Homepage der Sendung.

Connections

Wer How We Got To Now mag, der sollte sich unbedingt auch Kopien von James Burkes im Jahr 1978 (!) produzierten Fernsehreihe Connections anschauen. Aus meiner Sicht ist das der erwachsene Bruder von Steven Johnsons Baby. Auf einschlägigen P2P-Seiten konnte ich seinerzeit digitalisierte Kopien der Sendung finden und fand diese — trotz schitterster analoger SD-Qualität — der Hammer. In einer Episode taucht sogar ein Soldatenzug der Schweizerischen Armee auf.

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