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Montag, 8. August 2022

Die Schweizer Grünen am Scheideweg?

Wenn ich der allgemeinen Stimmung hier in Europa glauben darf, wird der kommende Winter der spannendste meines bald 42-jährigen Lebens.

Für mich als Schwarz-Weiss-Maler sind folgende zwei Szenarien denkbar:

Szenario „Grüne wohlwollende (?) Diktatur“

Das Volk gibt Putin und Russland die alleinige Schuld an den Energieengpässen, und ein wenig noch den „Laueris“, den „alten weissen Männern“, den „Kapitalisten“, die auf klassische (sprich: günstige, und zuverlässige) Energieträger gesetzt und den Umstieg auf die Erneuerbaren behindert haben wie sie nur konnten. Und alle glauben es.

Die Mangellage führt dazu, dass wir uns von den erneuerbaren Energien- und Klimawandelpäpsten komplett überzeugen lassen, alles auf eine Karte setzen und unser Land mit gestaffelten 5-Jahresplänen komplett auf erneuerbare Energien umbauen. Koste es, was es wolle: zwei- bis dreistellige Milliardenbeträge, alles wird reingebuttert. Es geht um unser Überleben!

Bis wir merken, dass die Sonne in der Nacht nicht scheint. Und unsere Industrie nicht wettbewerbsfähig ist, wenn Energie extrem teuer wird. Nebenbei: Die Solarpanels stammen allesamt aus China, natürlich unter modernsten Umweltschutzbedingungen produziert. Sprich: Ein gigantischer Werttransfer von West nach Ost.

Der Wähleranteil der Grünen explodiert bei den Nationalratswahlen, sie ziehen in den Bundesrat ein. Die wankelmütigen TikTok-Politiker machen alle auf Grün, um ihre Pfründe zu sichern (wenn sie nicht bereits Grün und voll von ihrer Mission überzeugt sind).

Wie bei den Maskendeals stehen findige Energieunternehmer in den Startlöchern und werden auf Grund der staatlichen Förderung unheimlich reich. Dagegen wirkt Christoph Blocher als armer Mann. Im Gegensatz zu ihm haben die Energieunternehmer aber nicht wirklich etwas riskiert, sondern einfach sichergestellt, dass ihre Kollegen an den Schalthebeln der Macht gelangen und die von unseren Steuergeldern geäufneten Fördertöpfe leeren dürfen, um den Planeten zu und das Land zu retten.

Szenario „Experiment abbrechen“

Das Volk erkennt auf Grund der Stromausfälle, kalter Wohnungen und des Einbruchs der Industrieproduktion (Arbeitsplätze, und zwar auch den eigenen!), dass die Energiewende gescheitert ist.

Artikel 12a des Kernenergiegesetzes (KEG), der den Bau neuer Kernkraftwerke verbietet, wird aufgehoben. Die Schweizer Energiewirtschaft schwenkt um und setzt auf die günstigsten, jederzeit verfügbaren Energieformen, egal wie viel CO2 diese produzieren.

Realpolitik ersetzt Ideologie. Ein solcher Winter darf sich niemals wiederholen.

Die Grünen schmieren in der Wählergunst komplett ab, werden zur Nischenpartei. Sie erholen sich während Jahren (Jahrzehnten?) nicht mehr von dieser Katastrophe.

Simmonetta Sommaruga tritt zurück, ihr Schlüsseldepartement im Kampf für eine zuverlässige, günstige Energieversorgung wird mit einem erfahrenen Naturwissenschaftler besetzt, der wirtschaftliche Zusammenhänge versteht, und dessen oberste Prämisse es ist, die Wirtschaftskraft und den Wohlstand der Schweiz zu erhalten. Statt grüner Experimente setzt man auf bewährte Energieformen.

Alles Käse?

Aber wer weiss, vielleicht liege ich komplett falsch und es wird ein ganz normaler Winter hier in Europa.

Aber kommt es wirklich so drastisch, hoffe ich dann doch lieber auf Szenario 2: Ich will günstige Energie, im Überfluss, für alle. Und niemand, der mir meine elektronischen Verbraucher verbieten und diesen Winter mit der Stoppuhr neben mir unter der Dusche steht.

Hörenswert

Kernaussage:

Die Grünen gehen mit der Idee an die ganze Geschichte ran, dass eben die Energie die im Übermass vorhanden ist, die preiswert ist, die jedem Menschen bedarfsgerecht, zu jedem Zeitpunkt auf diesem Planeten egal wo man ist zur Verfügung steht, dass das etwas grundsätzlich Böses ist, weil das die Menschen in die Lage versetzt, sich von der Natur zu emanzipieren.

Quelle: Indubio Folge 234 – Kein Endsieg über das Atom! ab 9 Minuten 7 Sekunden

Nachtrag

DER SPIEGEL: Atomkraftwerke: Ein GAU für die Grünen Eine Kolumne von Nikolaus Blome. Zwei Stunden vor diesem Artikel hier veröffentlicht, aber von mir erst später entdeckt.

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Labels: Politik, Schweiz

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