Dienstag, 16. September 2008
Nachtrag
Ich habe es mir nach dem Besuch anders überlegt und den Krankenkassenwechsel innert der üblichen Frist von Haustürgeschäften (?) rückgängig gemacht.
Heute besuchte mich eine Vertreterin der Krankenkasse sana24, ein Sub-Unternehmen der Visana, um mich noch rechtzeitig vor Ablauf der Kündigungsfrist Ende September 2008 zu einem Umstieg von der SWICA bewegen.
Obwohl ich auf Twitter am frühen Nachmittag noch meine Überzeugung kund getan hatte, garantiert nicht die Versicherung wechseln zu wollen, kam es dann doch anders als geplant … Soviel zu den guten Vorsätzen!
Bezüglich der Leistung sind die Grundversicherungen der beiden Kassen (logischerweise) identisch. Den Ausschlag gaben dann aber die mündlichen Aussagen zur Zusatzversicherung:
- Im Gegensatz zur SWICA müssen in der Zusatzversicherung keine Franchisen bezahlt werden (bei SWICA beträgt die Franchise 600CHF). Nachtrag: Gemeint ist dabei die Komplementärzusatzversicherung.
- Im ersten Jahr erhalte ich einen Rabatt von 50% auf die Zusatzversicherung
- Die monatlichen Versicherungsprämien belaufen sich auf die Summe, die ich derzeit an SWICA bezahle. Leider hat es die SWICA bis heute nicht geschafft, mir die neuen Prämien zu kommunizieren – sogar auf Comparis finden sich keine Zahlen dazu. Das bringt die Versicherung in eine äusserst schlechte Lage, wenn ich mich für einen Anbieter entscheiden muss.
- Bei „Schadenfreiheit“ (bin ich etwa ein Auto?!) gibt’s Ende Jahr 20% Rabatt
Deshalb habe ich mich für das Zusatzversicherungspaket Basic entschieden, welches die Zusatzversicherungen Ambulant II und Komplementär II enthält. Ob ich die Komplementär II in nächster Zeit aber brauchen werde, ist doch eher unwahrscheinlich.
Kritik
Dennoch habe ich einiges zu bemängeln:
- Ich erhielt als Prospekt die in diesem Jahr noch gültige Leistungsübersicht 2008, obwohl mein Vertrag frühestens im 2009 beginnen wird. Im Netz fand ich die neue Version des Prospektes.
- Die Vertreterin konnte mir nicht sagen, ob die sana24 auch Kosten von Reiseimpfungen übernimmt. Im neuen Prospekt 2009 wurde dieser Passus indes offensichtlich eingefügt (ich habe selbstverständlich die beiden Prospekte verglichen): „Reiseimpfungen: 90%, max. CHF 200.– pro Kalenderjahr“
- Im unterschriebenen Vertrag war von der Ermässigung von 50% auf die Zusatzversicherung im ersten Jahr nichts zu lesen. Die Vertreterin erklärte denn auch, dass vielleicht die Wettbewerbskommission einschreiten könnte. Dumm: Die endgültige Prämienhöhe wird mir erst im Oktober 2008 mitgeteilt – zu spät, um den Wechsel rückgängig zu machen.
- Auf meine Frage, ob die sana24 auch per Mail erreichbar ist (selbstverständlich nur für administrative Belange), wurde mir eine schwammige Auskunft gegeben. Die Türen der Vertretungen stünden mir jederzeit offen, wurde mir beschieden – doch das interessiert mich nicht, denn ich will ja keine Besuche vor Ort durchführen. Für mich ist und bleibt E-Mail die Kommunikationsmethode erster Wahl, da so eine asynchrone Kommunikation möglich wird – ich schreibe um Mitternacht ein Mail, erhalte die Antwort am nächsten Tag während den Geschäftszeiten. Und alle sind glücklich. Gerade bei SWICA Bern schien es mir, dass meine Mails immer irgendwo in einem schwarzen Loch landeten. Keine Empfängsbestätigung und nur gerade einmal erhielt ich Antwort auf eine Frage. Immerhin gab es nach mehrmaligen Nachhaken (das Mail erneut absenden) eine Rückerstattung auf die digital eingesandte Rechnung.
- Bei der Beratung wurde mir erzählt, dass die Reiseversicherung auf Grund des grossen Zuspruchs nun für die gesamte Reisedauer gälte. Im Prospekt 2009 steht aber weiterhin, dass diese während Reisen von maximal 8 Wochen zum Tragen kommt.
- Bevor ich zum Arzt gehen darf, muss ich mich mit einer Hotline namens sana24 Med Call in Verbindung setzen. Das SWICA Gesundheitszentrum habe ich liebgewonnen – glücklicherweise steht mir dieses aber auch weiterhin offen – halt einfach nach dem obligatorischen Telefonanruf bei sana24.
- Weiter wusste die Vertreterin nicht, ob die Rechnungen elektronisch via PayNet angeliefert werden können. Diese Bezahlungsweise habe ich mit meinem Crédit Suisse-Konto bei Orange schätzen gelernt – leider nutzen sie noch viel zu wenige Unternehmen.