Posts Tagged ‘PC-Support’

Donnerstag, 20. September 2007

E-Mail-Passwort vergessen, aber noch in Outlook gespeichert

Heute war ich wieder auf einem Support-Einsatz bei einem Bekannten. Er hatte sich einen neuen Laptop gekauft, den er neben seiner älteren Workstation als Zweitgerät nutzen wollte.

Als ich seine zwei E-Mail-Konten (Bluewin und GMail) auf dem neuen Gerät in Outlook einrichten wollte, konnte er sich partout nicht mehr an das GMail-Passwort erinnern? Was nun?

Die Passwort Recovery-Funktion war leider nicht zu gebrauchen, da er wohl bei der Einrichtung von GMail keine Zweitadresse angegeben hatte, auf die das Passwort in solchen Fällen gesendet werden sollte. Auch die Frist von 5 Tagen Inaktivität in solchen Fällen konnten und wollten wir nicht verziehen lassen.

Deshalb entschied ich mich für das letzte noch verbliebene Hintertürchen: Da auf der Workstation das GMail-Konto mit POP-Abruf unter Outlook eingerichtet war und das Passwort dank dem lebensrettenden Häkchen gespeichert wurde, konnte ich mich eines Netzwerk-Sniffers bedienen:

SniffPass v1.02

Einziger Haken: GMail spricht nur verschlüsselt mit pop.gmail.com. Da nützt kein noch so toller Sniffer etwas. Als ich die Verschlüsselung deaktivierte, entdeckte der Sniffer weiterhin nichts. Unverschlüsselt verweigert der GMail-Server anscheinend von vorneweg den Dienst.

Die letzte Hoffnung erwies sich als begründet: Ich änderte den Posteingangsserver des GMail-Kontos in Outlook auf pop.bluewin.ch. Unlogisch, nicht? Nej, denn dieser Server hat zwei tolle Eigenschaften, die sich in diesem Notfall als äusserst nützlich erwiesen:

  • Er akzeptiert unverschlüsselte POP3-Verbindungen
  • Er akzeptiert jeden Login-Benutzernamen

Letzteres ist meines Wissens so eingerichtet, um Spammern das Leben zu erschweren: Wenn der Server nämlich brav Auskunft gibt, ob ein Benutzername (= oftmals die Mail-Adresse selbst) auf dem Server existiert, lässt sich relative rasch eine Attacke mit Wortlisten durchführen und erhält so eine Liste gültiger Mail-Adressen. (Ich mag mich bei dieser Begründung aber auch irren …)

Da der Benutzernamen offensichtlich akzeptiert worden war (so dachte es jedenfalls das gute, alte Outlook 2003), fuhr die Applikation fort, das Passwort zu übermitteln. Mangels Verschlüsselung geschah dies im Klartext – wunderbar, genau, was ich wollte! Und siehe da, einige Hundertstelsekunden später stand es in der Liste der von SniffPass abgefangenen Passwörter.

Auftrag erfüllt, der Kunde überglücklich – und das Passwort jetzt auf einem Papier als Gedächtnisstütze notiert.

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Freitag, 7. September 2007

ktrace und kdump (strace unter Mac OS X)

Das unter GNU/Linux so nützliche Tool strace findet sich leider nicht unter Mac OS X. Glücklicherweise haben die Macher Darwin aber ktrace mitgegeben, welches die identische Aufgabe erfüllt.

Informationen dazu erhielt ich über eine Dokumentationsseite von Kaspersky sowie über eine vorzügliche Präsentation von den „Kollegen“ in Zürich.

Heute habe ich dieses Tool auf der Arbeit benutzt, um auf einem widerspenstigen PowerMac G5 1.6GHz die Applikation Software Update zu debuggen. Jedes Mal, wenn man diese Applikation über das Apfel-Menu aufrief, verbreiterte sich das freie Plätzchen im Dock für einige Hundertstelsekunden, ohne dass aber das Icon erschien. Das Programm konnte aus irgendeinem Grund nicht geladen werden.

Es war wieder einmal der Zeitpunkt gekommen, an dem ich mein geballtes Mac/Unix-Fachwissen anwenden konnte *höhö*

fs_usage

Zuerst einmal durfte sich fs_usage profilieren, indem es mir aufzeigen sollte, was die Applikation beim Start so alles an Dateien aufrief (fs_usage = „Zugriffe auf des Dateisystems“):

[dkf38-222:~] mario% sudo fs_usage | grep pdat
16:19:35  getattrlist     /System/Library/CoreServices/Software Update.app                                  0.000048   Dock        
16:19:35  lstat           /System/Library/CoreServices/Software Update.app                                  0.000031   Dock        
16:19:35  stat            /System/Library/CoreServices/Software Update.app/Contents                         0.000016   Dock        
16:19:35  open            /System/Library/CoreServices/Software Update.app/Contents/Info-macos.plist        0.000039   Dock        
16:19:35  open            /System/Library/CoreServices/Software Update.app/Contents/Info.plist              0.000018   Dock        
16:19:35  open            /System/Library/CoreServices/Software Update.app/Contents/Resources               0.000020   Dock        
16:19:35  open            Services/Software Update.app/Contents/Resources/English.lproj/InfoPlist.strings   0.000033   Dock  
16:19:35  lstat           /System/Library/CoreServices/Software Update.app                                  0.000012   Dock
16:19:35  getattrlist     /.vol/234881034/22761/Contents/Resources/Software Update.icns                     0.000019   Dock

Hmmm – irgendwie nicht das Gelbe vom Ei.

ktrace und kdump

Bevor ich ktrace anwenden konnte, musste ich zuerst das Executable innerhalb des .app-Ordners ausfindig machen (.app-Bundles – dafür sollten die seligen NeXT-Entwickler den think eMeidi Liftetime Achievement-Award erhalten):

/System/Library/CoreServices/Software\ Update.app/Contents/MacOS/Software\ Update

Mit dieser Erkenntnis ausgerüstet, konnte ich mit der Brechstange ktrace hinter den Prozess:

[dkf38-222:~] mario% sudo ktrace /System/Library/CoreServices/Software\ Update.app/Contents/MacOS/Software\ Update

Nichts geschah. Häh? Erst nach reichlichen Überlegungen und Konsultationen von Web-Sites bemerkte ich die nun in ~ liegende ktrace.out, deren man nun mit kdump die Geheimnisse entlocken musste:

[dkf38-222:~] mario% sudo kdump
   668 ktrace   RET   ktrace 0
   668 ktrace   CALL  execve(0xbffffdff,0xbffffd7c,0xbffffd84)
   668 ktrace   NAMI  "./Software Update"
   668 ktrace   RET   execve -1 errno 8 Exec format error
   668 ktrace   CALL  execve(0x9012bf18,0xbffff730,0xbffffd84)
   668 ktrace   NAMI  "/bin/sh"
   668 ktrace   NAMI  "/usr/lib/dyld"
   668 sh       RET   execve 0
   668 sh       CALL  open(0x152c,0,0)
   668 sh       NAMI  "/usr/lib/libncurses.5.dylib"
   668 sh       RET   open 4
   668 sh       CALL  fstat(0x4,0xbffffaf0)
   668 sh       RET   fstat 0
   668 sh       CALL  load_shared_file(0x152c,0x98000,0x441d8,0xbffff900,0x4,0xbffff890,0xbffff904)
   668 sh       NAMI  "/usr/lib/libncurses.5.dylib"
   668 sh       RET   load_shared_file 0
   668 sh       CALL  close(0x4)
   668 sh       RET   close 0
   668 sh       CALL  open(0x1560,0,0)
   668 sh       NAMI  "/usr/lib/libSystem.B.dylib"
   668 sh       RET   open 4
   668 sh       CALL  fstat(0x4,0xbffffaf0)
   668 sh       RET   fstat 0
   668 sh       CALL  load_shared_file(0x1560,0x98000,0x1ac500,0xbffff900,0x4,0xbffff890,0xbffff904)
   668 sh       NAMI  "/usr/lib/libSystem.B.dylib"
   668 sh       RET   load_shared_file 0
   668 sh       CALL  close(0x4)
   668 sh       RET   close 0
   668 sh       CALL  open(0x900006e8,0,0)
   668 sh       NAMI  "/usr/lib/system/libmathCommon.A.dylib"
   668 sh       RET   open 4
   668 sh       CALL  fstat(0x4,0xbffffa80)
   668 sh       RET   fstat 0
   668 sh       CALL  load_shared_file(0x900006e8,0x98000,0x6ac4,0xbffff890,0x3,0xbffff820,0xbffff894)
   668 sh       NAMI  "/usr/lib/system/libmathCommon.A.dylib"
   668 sh       RET   load_shared_file 0
   668 sh       CALL  close(0x4)
   668 sh       RET   close 0
   668 sh       CALL  __sysctl(0xbffffc98,0x2,0xbffffca0,0xbffffca4,0,0)
   668 sh       RET   __sysctl 0
   668 sh       CALL  sigprocmask(0x1,0,0x93a34)
   668 sh       RET   sigprocmask 0
   668 sh       CALL  open(0x797b4,0x6,0x20000000)
   668 sh       NAMI  "/dev/tty"
   668 sh       RET   open 4
   668 sh       CALL  close(0x4)
   668 sh       RET   close 0
   668 sh       CALL  getuid
   668 sh       RET   getuid 0
   668 sh       CALL  getgid
   668 sh       RET   getgid 0
   668 sh       CALL  getuid
   668 sh       RET   getuid 0
   668 sh       CALL  getgid
   668 sh       RET   getgid 0
   668 sh       CALL  sigprocmask(0x1,0,0x93724)
   668 sh       RET   sigprocmask 0
   668 sh       CALL  fstat(0x2,0xbffff960)
   668 sh       RET   fstat 0
   668 sh       CALL  fstat(0x1,0xbffff960)
   668 sh       RET   fstat 0
   668 sh       CALL  sigaction(0x14,0xbffff960,0xbffff9d0)
   668 sh       RET   sigaction 0
   668 sh       CALL  sigaction(0x14,0xbffff960,0xbffff9d0)
   668 sh       RET   sigaction 0
   668 sh       CALL  sigaction(0x2,0xbffff960,0xbffff9d0)
   668 sh       RET   sigaction 0
   668 sh       CALL  sigaction(0x2,0xbffff960,0xbffff9d0)
   668 sh       RET   sigaction 0
   668 sh       CALL  sigaction(0x3,0xbffff960,0xbffff9d0)
   668 sh       RET   sigaction 0
   668 sh       CALL  sigaction(0x3,0xbffff960,0xbffff9d0)
   668 sh       RET   sigaction 0
   668 sh       CALL  sigprocmask(0x1,0,0x94128)
   668 sh       RET   sigprocmask 0
   668 sh       CALL  sigaction(0x3,0xbffff910,0xbffff980)
   668 sh       RET   sigaction 0
   668 sh       CALL  __sysctl(0xbffffa20,0x2,0xbffffa80,0xbffffa28,0,0)
   668 sh       RET   __sysctl 0
   668 sh       CALL  stat(0x100ef0,0xbffff8b0)
   668 sh       NAMI  "/System/Library/CoreServices/Software Update.app/Contents/MacOS"
   668 sh       RET   stat 0
   668 sh       CALL  stat(0x79f24,0xbffff910)
   668 sh       NAMI  "."
   668 sh       RET   stat 0
   668 sh       CALL  getpid
   668 sh       RET   getpid 668/0x29c
   668 sh       CALL  getpid
   668 sh       RET   getpid 668/0x29c
   668 sh       CALL  stat(0x79f24,0xbffff8d0)
   668 sh       NAMI  "."
   668 sh       RET   stat 0
   668 sh       CALL  stat(0x1016a0,0xbffff7c0)
   668 sh       NAMI  "/bin/sh"
   668 sh       RET   stat 0
   668 sh       CALL  stat(0x1016a0,0xbffff7d0)
   668 sh       NAMI  "/bin/sh"
   668 sh       RET   stat 0
   668 sh       CALL  getpgrp
   668 sh       RET   getpgrp 668/0x29c
   668 sh       CALL  sigaction(0x14,0xbffff950,0xbffff9c0)
   668 sh       RET   sigaction 0
   668 sh       CALL  sigprocmask(0x1,0,0x93a34)
   668 sh       RET   sigprocmask 0
   668 sh       CALL  open(0x101de0,0,0x1)
   668 sh       NAMI  "./Software Update"
   668 sh       RET   open 4
   668 sh       CALL  ioctl(0x4,FIODTYPE,0xbffffa60)
   668 sh       RET   ioctl -1 errno 25 Inappropriate ioctl for device
   668 sh       CALL  ioctl(0x4,TIOCGETA,0xbffffa30)
   668 sh       RET   ioctl -1 errno 25 Inappropriate ioctl for device
   668 sh       CALL  lseek(0x4,0,0,0x1)
   668 sh       RET   lseek 0
   668 sh       CALL  read(0x4,0xbffffac0,0x50)
   668 sh       GIO   fd 4 read 0 bytes
       ""
   668 sh       RET   read 0
   668 sh       CALL  lseek(0x4,0,0,0)
   668 sh       RET   lseek 0
   668 sh       CALL  getrlimit(0x8,0xbffff9f0)
   668 sh       RET   getrlimit 0
   668 sh       CALL  dup2(0x4,0xff)
   668 sh       RET   dup2 255/0xff
   668 sh       CALL  close(0x4)
   668 sh       RET   close 0
   668 sh       CALL  fcntl(0xff,0x2,0x1)
   668 sh       RET   fcntl 0
   668 sh       CALL  fcntl(0xff,0x3,0)
   668 sh       RET   fcntl 0
   668 sh       CALL  fstat(0xff,0xbffffad0)
   668 sh       RET   fstat 0
   668 sh       CALL  lseek(0xff,0,0,0x1)
   668 sh       RET   lseek 0
   668 sh       CALL  sigprocmask(0x1,0,0x93a34)
   668 sh       RET   sigprocmask 0
   668 sh       CALL  read(0xff,0x100180,0x1)
   668 sh       GIO   fd 255 read 0 bytes
       ""
   668 sh       RET   read 0
   668 sh       CALL  exit(0)

Hmmm. Nachdem ich mich in die Prozeduren eingelesen hatte, fielen mir folgende Zeilen auf:

668 sh       CALL  ioctl(0x4,FIODTYPE,0xbffffa60)
   668 sh       RET   ioctl -1 errno 25 Inappropriate ioctl for device
   668 sh       CALL  ioctl(0x4,TIOCGETA,0xbffffa30)
   668 sh       RET   ioctl -1 errno 25 Inappropriate ioctl for device

Eine Google-Suche nach „ioctl -1 errno 25 Inappropriate ioctl for device“ ergab zwar einige Treffer, doch ich konnte mir keinen Reim daraus machen.

Netzwerk-Einstellungen?

Durch einige gefundene Seiten sensibilisiert erachtete ich nun Netzwerk-Troubles als Ursache. Was liegt da näher, als die Netzwerkeinstellungen zurückzusetzen?

Würde die Maschine unter Windows arbeiten, wären hierzu viele komische Klicks und wohl ein Abstecher in den Registry-Dschungel nötig. Unter Mac OS X hingegen beschränkte sich der Aufwand auf ein simples:

sudo rm /Library/Preferences/SystemConfiguration/preferences.plist

Beim nächsten Zugriff auf die Netzwerkeinstellunge via Apfel-Menu > Location fand ich eine jungfräuliche Netzwerkkonfiguration vor. Leider hat auch dies nichts gebracht.

tcpdump

Nun, der Feierabend rückte unaufweigerlich näher, doch ein cooles Tool wollte ich noch ausprobieren: tcpdump. Fantastisch, was nach dem Aufruf dieses Tools alles über die Shell flimmert – in einem Unternehmens-LAN hört die TCP-Party wohl nie auf *smile*

Leider gab auch dies keine Aufschlüsse über das Problem. Immerhin weiss ich jetzt, dass IP-Adressen, die mit 224.0. beginnen, ganz besondere (Multicast-)Adressen sind …

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Mittwoch, 18. Juli 2007

Norton Security Scan sucks!

In der „Software XY sucks!“-Serie habe ich die Ehre, meinen Lesern endlich auch einmal ein Produkt der oftmals auch als „gelbe Pest“ verschrienen Firma Symantec näherzubringen.

Heute wurde ich nämlich zu einem PC gerufen, der wohl seit Urzeiten nicht mehr aktualisiert worden war – Windows XP mit Service Pack 1? Lebensmüde? Nun gut … Nachdem ich die Kiste mit Service Pack 2 aktualisiert und danach zusätzliche 150MB WindowsUpdates installiert hatte, ging es an die Säuberung des Systems.

Logitech Desktop Messenger? Wehleidig blickte ich auf die Zeit zurück, als ich mit Windows unterwegs war und sogar für triviale Peripherie wie Computermäuse Treiber installiert werden mussten. Zum Glück ist mit solchem Firlefanz seit 2004 Schluss – mein PowerMac lässt sich mit allen Arten von Mäusen bedienen, ohne durch Treiberpakete zu verfetten und instabil gemacht zu werden. Mit wenigen Klicks wurde die Applikation entfernt.

Dann kam der grosse Brocken: Norton Security Scan. Der Mitarbeiter hatte die (notabene französische!) Gratisversion aus den Programmierwerken des innig geliebten Softwareherstellers Symantec vor einiger Zeit installiert, um neben tagesaktuellen Symantec Antivirus Corporate Edition (SAVCE) zu 101% vor Gefahren der heutigen IT-Welt geschützt zu sein. Gebracht hat es leider nichts – im Eventlog fand ich täglich Fehlermeldungen, die auf parasitären Befall hinwiesen.

Der Fall war (für einmal) klar: Kostet’s nichts, taugt’s nicht! (Jedenfalls, wenn es von einem Bloatware-Hersteller stammt). Ha! Ich hatte die Rechnung ohne den Wirt, Peter Norton mit Teufelshörnern und -schwanz, gemacht. Zwar war das Produkt durchaus in der Systemsteuerung unter Software aufgeführt – ein Klick auf Uninstall startete sogar die Uninstallroutine – die aber bei einem Fortschritt von ca. 20 Prozent stehen blieb. Minuten vergingen – nichts passierte. Im Taskmanager torkelte nss.exe in den oberen Rängen umher und auch das Festplattenlicht erinnerte an ein Stroboskop. Nach drei erfolglosen Versuchen gab ich auf – und begann meine Recherchen auf Google.

Nach der Lektüre einiger Resultate war klar: Das Sch***-Ding von Software lässt sich tatsächlich nicht deinstallieren. Defective by design? Wohl schon. Ein kurzer Testlauf mit Filemon zeigte dann das wahre Ausmass der Dinge: Wurde nss.exe über die Uninstall-Routine aufgerufen, spulte die Applikation mysteriöserweise durch unzählige .exe- und .dll-Dateien im Systemverzeichnis von Windows. Es sah fast aus, als wäre gerade ein Scan am Laufen. Kluger Schachzug, Symantec-Entwickler: Selbstverständlich ist es eine optimale Idee, bei einer gewünschten Deinstallation zuerst das System auf eventuellen Virenbefall zu überprüfen. Erst wenn alle Schotten dicht sind, darf der Benutzer die Applikation deinstallieren. Bevormundung pur – aber das ist ja nichts neues bei der Firma.

Schlussendlich wurde ich auf einer Frageseite von Yahoo! fündig:

Uninstalling the program through Add and Remove programs does not work. I applaud your decision for removing this invasive, ineffectual, crapware from your system.

To get rid of the program entirely, you need to download and run the Norton uninstaller directly from Syamantecs web site.
Here is the link you need:

Download and run the Norton Removal Tool

Quelle: How do I get Norton Security Scan off my computer?

Das Removal-Tool entfernte (zumindest die sichtbaren) Spuren der Software und liess mich aufatmen. Wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht? Ich verstehe immer weniger, wie sich kommerzielle Softwarehersteller solchen Mist erlauben können – für was bezahle ich denen eigentlich Geld, wenn es mit Opensource transparenter, einfacher und zuverlässiger geht? Stirb, Symantec, stirb!

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Samstag, 7. Juli 2007

Virenscanner: Ursache (fast) aller Flaschenhälse

Mehr muss wohl nicht gesagt werden – ist der Virenscanner mal drauf, ist die Geschwindigkeit im Eimer:

Quelle: What Really Slows Windows Down

Ich kann aus Erfahrung bestätigen: Auf der Arbeit sind Pentium II und III-Geräte kaum mehr benutzbar, sobald Symantec Antivirus darauf installiert wurde. Der Bootvorgang verzögert sich um Minuten, sobald die Virenwächter ihren Dienst verrichten.

Neben den wiederkehrenden Abo-Kosten für die Updates der Virendefinitionen ein weitere Grund, wieso man schleunigst auf Mac OS X oder Linux wechseln sollte. Macs und Linux-PCs sind auch deshalb viel zuverlässiger, weil ich keine Norton- oder Symantec Bloatware installieren und permanent laufen lassen muss. (Unter Mac OS X ist es sogar so, dass ich mit der Installation von Symantec-Produkten völlig neue Probleme schaffe, die man vorher nicht hatte).

Hiermit ist bewiesen (qed., wie es Smythe zu sagen pflegt): Microsoft, Adobe und Symantec gehören der Achse des Bösen an; garantieren aber durch ihre Aktivitäten, dass viele, viele Familien von Computerexperten und Hardwareherstellern täglich warme Mahlzeiten auf dem Tisch haben.

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Freitag, 2. März 2007

Citrix ICA Client mit Verschlüsselung unter Mac OS X

Meine Freundin muss an ihrer Fachhochschule auf einen Citrix-Server zugreifen, um eine darauf laufende Windows-Buchhaltungsapplikation zu erlernen. Da sie Mac OS X benutzt (und der dortige Sysadmin auf stark verschlüsselte Verbindungen steht), ist die Angelegenheit etwas komplizierter, aber nicht unlösbar.

Kurzanleitung

  • Citrix ICA Client herunterladen und installieren. Wichtig: Auch wenn man auf der Höhe der Zeit ist und bereits einen Mac mit Intel-CPU besitzt, muss die PowerPC-Version 7.00.411 gewählt werden. Bislang bringt nur diese Version die Funktionen zur Verbindungsaufnahme mit starker Verschlüsselung mit.
  • Das GlobalSign Root CA (root.crt) herunterladen und im Ordner /Applications/Citrix ICA Client/keystore/cacerts ablegen.
  • Alternativ: Wenn hingegen das „Thawte SGC CA“-Zertifikat verlangt wird, findet man dieses (nach erfolgreicher Registration) unter SSL Digital Certificate Technical Support. (Dank an Benjamin Spies)
  • Alternativ: Wenn hingegen das „Equifax Secure Global eBusiness CA-1“-Zertifikat verlangt wird, findet man dieses unter Repository: GeoTrust CRLs

Fehlermeldungen

Hält man sich nicht an diese Kurzanleitung, sieht man mit folgenden zwei Fehlermeldungen konfrontiert:

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Dienstag, 18. Oktober 2005

Easy CD Creator sucks

Gestern durfte ich auf dem Computer eines Mitarbeiters NetObjects Fusion 8 installieren. Bereits die Installation schien aber einen Hänger zu produzieren, obwohl alle Dateien auf dem System gelandet waren. Der Fortschrittsbalken wollte sich einfach nicht mehr bewegen. Da half nur noch das Abschiessen des Prozesses mit dem Task-Manager.

Doch nun geschah etwas Mysteriöses – etwas, das ich in meiner Karriere noch nie angetroffen hatte (aber selbstverständlich passierte es unter Microsoft Windows – noch Fragen?): Bei jedem Start der frisch installieren Applikation öffnete sich eine Dialogbox, die die Installation von Easy CD Creator 5 fortsetzen wollte, welches gratis mit der Dell-Kiste mitgekommen war. Was verbindet ein Programm zur Web-Site-Erstellung mit einem Brenner? Ich weiss es bis heute nicht …

Trotz eingelegter blauer Dell-CD mit dem Titel Easy CD Creator meckerte die Installationsroutine herum, dass das Installer-Package ‚ECDCB5.msi‘ (oder sinngemäss) nicht gültig sei. Nach dreimaligen Drücken auf ‚Abbrechen‘ konnte Netobjects anschliessend zum Start bewogen werden. Super! Natürlich kann man ein solches Verhalten keinem Mitarbeiter zumuten.

Ein Unglück kommt selten allein: Die Uninstall-Routine des Easy CD Creators lief auch nicht ordnungsgemäss ab. In einem Anflug von Zerstörungswut löschte ich nun einfach den entsprechenden Ordner unter ‚Programme‘ und hoffte auf Besserung. Doch leider war meine Hoffnung unberechtigt.

Als nächstes versuchte ich daraufhin, die Brenn-Applikation einfach so frisch fröhlich von der CD weg erneut zu installieren. Natürlich musste auch das scheitern, und zwar mit einer urkomischen Meldung:

Interner Fehler 2254., Directory

Aha. Wieder ein Paradebeispiel, wieso ich den Windows Installer so heiss liebe (vgl. Adobe Acrobat Reader sucks [Nachtrag]).

Im Netz fand ich dazu rein gar nichts. Nach reiflicher Überlegung brachte ein Blick in den Event-Manager immerhin einen weiteren Anhaltspunkt. Eine CLSID namens

{609F7AC8-C510-11D4-A788-009027ABA5D0}

Ob eine Google-Suche etwas mit diesem String anzufangen wusste? Ja!

Die Lösung

Google lieferte folgenden Treffer:

When I try to install Easy CD Creator Basic, Microsoft Windows gives an error message: „A previous version of Easy CD Creator is installed.“

Obwohl der Titel überhaupt nicht auf mein Symptom zutraff, war der Tipp mit der Registry goldrichtig:

For Windows 2K and XP;

From the Start Menu, run „Regedit“

Go into:

HKEY_Local_Machine\Software\Classes\Installer\Products\8CA7F906015C4D117A88000972BA5A0D

Open the folder and remove any entries for Adaptec or Easy CD Creator.

If the key is not found, then look for:

HKEY_Local_Machine\Software\Classes\Installer\Products\Adaptec Master Setup

When you find the entry, delete the Adaptec Master Setup folder.

Reboot your system and install the Easy CD Creator application from the PlexWriter disc.

Schlüssel gelöscht, Installation läuft. Ha!

Habe ich schon erwähnt, wie sehr ich die Registry liebe? Auch Slashdot nahm sich am 14. Oktober diesem Ungetüm an (Man beachte insbesondere die Kommentare).

Der hier ist ganz schön:

Trying to reinstall a hosed application that won’t uninstall properly? Lets just see you try to track down all those registry keys. On a Mac or Linux you just remove the rc file or plist.

Quelle: Re:Pfft.

Wie migriert man unter Mac OS X/Linux Benutzerdaten? Man kopiert das home-Verzeichnis. Unter Windows? Leider ist es ein Ding der Unmöglichkeit, nur die Teile der Registry zu backupen, die für die Einstellungen der Applikationen zuständig sind. Ein grosser, stinkender Müllhaufen, nichts mehr, nichts weniger

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