Posts Tagged ‘SSD’

Freitag, 29. Januar 2021

Welcher Linux-Prozess schreibt am meisten Daten auf die Festplatte?

Ganz einfach, dafür installiert man sich unter Debian GNU/Linux am Besten das Tool iotop:

# apt-get install iotop

Sofort habe ich das soeben installierte Tool gestartet, wurde aus der sich ständig wechselnden Ausgabe aber nicht schlau.

Nach einigen Recherchen im Netz fand ich dann die Startparameter, um die (jedenfalls von mir) gesuchte Diagnose-Funktionalität herbeizuzaubern:

# iotop --accumulated --only --processes
  • --accumulated Summiere alle Lese- und Schreibaktivitäten eines Prozess fortlaufend
  • --only Zeige nur Prozesse, welche auch tatsächlich von der Festplatte lesen oder auf sie schreiben
  • --processes Führe nur Prozesse auf, nicht aber Threads

Nachgelesen unter man iotop.

Anschliessend hilft es vermutlich, mittels Cursor rechts resp. Cursor links diejenige Spalte auszuwählen, nach welcher man die Ausgabe sortieren möchte. Für meinen Anwendungszweck war das natürlich die Spalte DISK WRITE. Die ausgewählte Spalte erkennt man an der Fettschrift sowie dem rechtsstehenden Grösser als.

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Samstag, 7. März 2020

Festplatte mit NTFS-Partition unter Linux mounten

Kürzlich fiel eine in einem ELK-System verwendete Magnetfestplatte aus. Ich ersetzte diese mit einer SSD, die hier seit einiger Zeit unbenutzt herumlag. Ergattert hatte ich diese bei einer Geschäftsauflösung in Kalifornien, wo sie ungefähr fünf Jahre in einem Schrank am Verstauben war.

Bevor ich die Festplatte formatierte, nahm mich der alte Inhalt darauf wunder. Die Platte wurde in einem Windows-System betrieben und war mit dem Microsoft NTFS Dateisystem formatiert.

Eine solche Festplatte mountet man folgendermassen unter Linux:

# apt-get install ntfs-3g
# mkdir /mnt/ntfs
# mount -t ntfs-3g /dev/sda1 /mnt/ntfs

Fazit: Nicht viel spannendes, vor allem dutzende ISO-Dateien von völlig veralteten Windows-Installationsmedien und Linux-Distributionen.

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Sonntag, 7. Juli 2013

Debian-Installation auf eine SSD-Festplatte migrieren

Auf Grund eines längeren Ausfalls meines Servers (Gründe: Netzteil des Cablemodems ist gestorben, Switch auf Grund eines Wackelkontaktes des Netzteils ohne Strom) war ich heute im Elternhaus. Aus gegebenem Anlass habe ich mich entschieden, die Debian-Installation von einer Samsung HD161GJ (160GB) auf eine hier unbenutzt herumliegende 128GB SSD–Festplatte (Crucial M4-CT128M4SSD2) zu migrieren.

Nachfolgend eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie dieses Vorhaben in möglichst kurzer Zeit bewerkstelligt werden kann.

Grob (für Profis)

  1. Zweite Festplatte an Server anschliessen (SATA oder via USB-Adapter)
  2. SSD-Festplatte partitionieren (bei mir: /boot, Swap und / (root))
  3. SSD-Partitionen formatieren (mkfs.ext4, mkswap)
  4. Partitionen mounten
  5. Mittels rsync alle Nutzdaten von den System-Partitionen auf die SSD-Partionen verschieben
  6. Die UUIDs in /etc/fstab der SSD-Festplatte anpassen
  7. grub-install auf die SSD-Festplatte
  8. Herunterfahren
  9. Ehemalige System-Platte vom System trennen
  10. Neu starten
  11. BIOS anpassen
  12. grub rescue überreden, von der SSD-Festplatte zu starten, obwohl die UUIDs nicht mehr stimmen
  13. update-grub ausführen

Detailliert (für Anfänger/Erfahrene)

Partitionierung

Nachdem die Festplatte erfolgreich an den SATA-Bus angeschlossen worden ist, sollte sie sowohl unter /var/log/messages als auch mittels fdisk -l aufgelistet werden. Den von dort übernommenen Device-Namen (in meinem Fall: /dev/sdd) verwendet man, um das Partitionierungstool fdisk zu starten:

# fdisk /dev/sdd

Ich habe mir zuerst eine primäre Partition für /boot erstellt (p, 1024MB) und die Partition bootbar gemacht (a). Anschliessend habe ich eine erweiterte Partition erstellt, in welcher ich einerseits eine Swap-Partition erstellt habe (Typ 82, 1024MB — so gross wie der verfügbare RAM-Speicher) als auch die root-Partition.

Ganz wichtig ist, alle Änderungen am Schluss mittels w auch effektiv auf die SSD zu schreiben.

Formatierung

Die Formatierung ist schnell erledigt. Mittels mkfs.ext4 formatiert man die /boot-Partition:

# mkfs.ext4 /dev/sdd1

… als auch die / (root)-Partition:

# mkfs.ext4 /dev/sdd6

Mittels mkswap formatiert man die Swap-Partition:

# mkswap /dev/sdd5

Mounten

Solange man die /etc/fstab-Einträge noch nicht umgebogen hat, müssen /boot und / (root) manuell gemountet werden:

# mount /dev/sdd1 /mnt/neu/boot
# mount /dev/sdd6 /mnt/neu/root

Der Filesystem-Typ wird automatisch erkannt.

Filesystem klonen

Die beiden Partitionen klont man folgendermassen:

# cd /
# rsync -av --one-file-system . /mnt/neu/root
# cd /boot
# rsync -av --one-file-system . /mnt/neu/boot

fstab

Die fstab-Datei muss auf der neuen / (root)-Partition angepasst werden. Die Festplatten sollte man heutzutage mit den UUIDs ansprechen. Die UUIDs findet man mit dem Befehl blkid heraus:

...
/dev/sdd1: UUID="3993c6e2-de5c-4227-9cae-637bbfc820b7" TYPE="ext4" 
/dev/sdd5: UUID="79c00de9-06a7-41e5-a470-641b5f68b909" TYPE="swap" 
/dev/sdd6: UUID="9672eb79-b6da-4192-a507-45de2662af2d" TYPE="ext4"
...

Die Partitionen definiert man basierend darauf folgendermassen in /etc/fstab:

...
#/etc/fstab: static file system information.
#
# 												
UUID=3993c6e2-de5c-4227-9cae-637bbfc820b7	/boot		ext4	discard,noatime,errors=remount-ro	0	2
UUID=79c00de9-06a7-41e5-a470-641b5f68b909	none		swap	sw					0	0
UUID=9672eb79-b6da-4192-a507-45de2662af2d       /               ext4    discard,noatime,errors=remount-ro       0       1
...

Gemäss SSD-Fetischisten sind die Optionen discard,noatime unendlich wichtig, um die Lebensdauer der SSD-Festplatte von 19 auf 19.1 Jahre zu erhöhen … Randbemerkung: Die SSD-Optimierer erscheinen mir ähnlich suspekt wie die Idioten, welche bei jedem Mac-Problem erst einmal raten, Repair Permissions durchzuführen (Richtigstellung: Seriously, ‘Repair Permissions’ Is Voodoo).

grub installieren

Mittels folgendem Befehl wird der grub Bootloader in den MBR der neuen Festplatte geschrieben:

# grub-install /dev/sdd

ACHTUNG: Viele Web-Seiten raten in diesem Schritt, den Computer von einer Linux Live-CD zu starten, mittels chroot das Root des Systems auf die SSD-Festplatte umzubiegen sowie sys, proc und dev neu zu mounten. Wer den hier notierten Anweisungen folgt, kann sich diesen umständlichen Schritt sparen.

BIOS

In meinem Fall war im BIOS hardkodiert, dass die 160 GB-Platte von Samsung die zu bootende Festplatte war. Da diese nun fehlte, blieb das System ohne Fehlermeldung hängen. Im BIOS musste ich deshalb die SSD-Festplatte neu als Boot-Festplatte aufnehmen.

grub rescue

Da ich grub-install ausgeführt hatte, als Linux noch von der Samsung-Festplatte als Systemplatte lief, wurden die UUIDs der Partitionen dieser Festplatten in den grub-MBR der SSD-Festplatte geschrieben.

Als das BIOS den Bootloader von der SSD-Platte startete, erschien folgende Fehlermeldung auf dem Schirm:

No such Device: ad4103fa-d940-47ca-8506-301d8071d467

Mittels des Befehls ls wurden mir alle erkannten Festplatten und Partitionen angezeigt. Nachdem ich die System-Festplatte in der grub-Nomenklatur ausgemacht hatte, konnte ich grub mitteilen, wie es zu starten hatte:

set prefix=(hd0,msdos0)/grub
set root=(hd0,msdos5)
insmod normal
normal

Mit diesen Angaben fand grub die Partitionen mit den benötigten Boot-Informationen und Debian startete sauber — und dank SSD blitzschnell.

grub

Da das System nun von SSD-Festplatte lief, konnte ich grub-install erneut ausführen. Dieses Mal übernahm grub die UUIDs der SSD-Partitionen, was ich mir mit update-grub bestätigen liess. Der letzte Befehl schrieb die grub-Konfiguration im Klartext in die Datei /boot/grub/grub.cfg.

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