Mittwoch, 10. August 2005, 22:51 Uhr

SpiritPod

Nun denn, dann betreibe ich nun also tatsächlich Virales Marketing für einen meiner Ex-Chefs. Wahrscheinlich sogar, ohne dass er davon weiss. Leider kann ich aber nicht garantieren, dass dieser Eintrag hier die gewünschten …

erfolgreichen Booster-Effekte

… rüberbringt. (Quelle: Bytix.com)

Mein Ex-Chef, Pentti A. aus D., war bereits während meines Angestelltenverhältnisses zu seiner Firma B. nie um die kühnsten, kreativsten und oft einfach nur blödesten Ideen verlegen. So passierte es, dass wir eines Tages eine Sauerstoff-Flasche ins Büro geliefert kriegten – jeder Mitarbeiter (der Chef, ich und wohl noch zwei, maximal drei weitere Nasen) kriegte seine persönliche Atemmaske zugesteckt, und los gings. Obwohl der Fun bereits nach einem Tag und etwa zwei O2 Überdosen später flöte ging, blieb die Flasche stehen. Schliesslich galt es ja, den selten erscheinenden Kunden zu imponieren. Jaja, das waren noch Zeiten, die wilden 2000er, als der Dotcom-Boom nur erst die aufsteigende Flanke bezeichnete, die später schnurstracks in die steil abfallende Seite des Berges überging.

Doch alles darf ich nun dann doch nicht schlecht reden – Pentti führte mich in das schicke Zürich ein, nahm mich mit an einige der gemeinsamen Mittagessen mit dem Werber Ruf, zeigte mir das fantastische Sawasdee, aber auch die Blaue Ente, in dem das Menu für eine Person soviel kostet wie in anderen Restaurants für Zwei. Auch imponierte mir seine alljährliche Ferienreise mit ebendiesem Werber des Jahres: Ab nach Thailand, nur Handgepäck – ein kleiner Rucksack mit einem T-Shirt und einem Paar Badehosen. Der Berner vom Land – irgendwie sah ich die Welt, die sich mir in Downtown Switzerland anbot, mit grossen Augen, konnte mich aber dennoch nie damit anfreunden.

Item – heute hat mir Kollege Burgdorfer, der mittlerweile schon zwei Bombenanschläge in Londons City überlebt hat (weiter so!), den Link des Jahres zugesandt:

Spiritpod.ch

Über den Kauf der Domain war ich bereits eine Weile im Bilde, und weitere Recherchen ergaben dann auch schnell einen Überblick über die juristischen Eigenschaften dieser AG GmbH.

Die nächste irre Idee der Truppe? Wieso nicht – zutrauen könnte man es ihnen. Vielleicht aber auch nur ein ausgeklügeltes Finanzkonstrukt, um effektiver Steuern sparen zu können? Wer weiss … die Idee jedenfalls, „pod“ im Namen des Esoterik-Schrotts (sorry für die harschen Worte) zu verwenden, tönt gut – springen wir auf den iPod-Hype auf. Ob es in der Schweiz aber genügend Abnehmer gibt für die Esoterik-Werkzeuge? Wir werden sehen … Hat eigentlich Mike Shiva schon einer dieser hypen Gerätschaften? Das wäre dann wohl der ultimative Booster-Effekt!

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