Mittwoch, 1. Februar 2006, 19:35 Uhr

MS: ‚Terrible Engineering‘

Unfortunately, some years ago Microsoft made a terrible engineering decision …

Quelle: On trying to test IE7

Ben, ich glaube nicht, dass man ‚decision‘ im Singular verwenden sollte.

Wie dem auch sei – um den besten, sichersten und innovativsten Browser aus dem Hause Microsoft zu testen, benötigt man Microsoft Windows. Gibt es in meinem Gerätepark nicht mehr. Diese Teufels-Kisten habe ich nämlich innerhalb der Familie „verschenkt“.

Aber eigentlich möchte ich diesen Browser gar nicht testen. Mit Safari und Firefox bin ich vollends zufrieden.

Browser-Tests

Unfortunately, some years ago Microsoft made a terrible engineering decision that means you can’t run two different versions of Internet Explorer alongside each other in the same Windows installation.

Bis heute leiden viele Web-Entwickler darunter, dass man nicht mehrere Versionen von Internet Explorer nebeneinander installiert haben kann. Schade eigentlich, denn wäre dies möglich, würde mein ehemaliger Arbeitgeber nothing wohl auch heute noch seine Sites auf Kompatibilität mit MSIE 3.0 testen …

Wenn mich meine Erinnerung nicht ganz trügt, hatte man sich auf einer ausgesuchten Box einen unberührten und damals in freier Wildbahn kaum mehr anzutreffenden MSIE 5.0 gehalten. Rein nur aus Testzwecken! Oder hatten sie es gar fertiggebracht, das Mistding mit 5.5 parallel laufen zu lassen? Ben, ruf mal ins medialab an!

Netscape 4.x war 2001 – berechtigterweise – ein wichtiger Teil der Qualitätssicherung. Ich könnte aber viel Geld wetten, dass vor nicht all zu langer Zeit Projekte auch noch in diesem Browser eine „Fresse“ machen mussten.

Ich dagegen, Amateur der ich bin *höhö*, benutze eigentlich nur noch Safari und Firefox, um meinen HTML/CSS2-Code zu testen. Erst ganz am Schluss eines Projektes, kurz vor dem „Going-Public“, raffe ich mich dann zusammen, schlürfe in das Zimmer meines Vaters und schaue mir die Web-Site im Microsoft Internet Explorer an. Sehr oft bereue ich dies aber innert Sekunden, da sicher mindestens einer der schönen MSIE-Bugs (Liebling: Peek-a-boo IE 6 Bug) beim gerade aktuellen Projekt zum Tragen kommt.

MSIE – fix verbaut

Wieso ist der MSIE also nicht wie (fast) jede andere Applikation in mehreren Versionen gleichzeitig zu installieren? Leider hat Microsoft Mitte der Neunziger entschieden, dass ein Browser elementarer Bestandteil des Betriebssystems sein muss. So sind auch heute noch Teile des Windows Explorers HTML-Seiten, die mit proprietärem Microsoft-Script-Code versehen sind. Der generiert dann so ansehliche Sachen wie Kuchendiagramme des verfügbaren Festplattenplatzes.

Durch diese sinnlose und unnötige Verzahnung hat sich Microsoft selbst ins Aus manövriert. Ich warte auf den Tag, an dem man den Browser wieder vom Betriebssystem trennt. Das wird eine schmerzhafte Angelegenheit …

Neben Parallelinstallationen gibt es aber noch ganz andere Probleme mit Microsofts Web-Strategie:

WindowsUpdate

Heute gab es auf der Arbeit endlich wieder mal einen Desktop-Rechner (von der Ausstattung her eher eine Workstation – wer braucht für Office, Web und E-Mail schon einen Pentium IV mit 3.0GHz und Hyperthreading?) einzurichten.

Obwohl man WindowsUpdates auch über das in der Systemsteuerung sitzende Automatische Updates herunterladen sollte, war es bisher immer nötig, via Internet Explorer über WindowsUpdate Updates von WinHTTP etc. zu laden. Erst nachdem diese drei Kern-Komponenten aktualisiert waren, begann Automatische Updates im Hintergrund zu werkeln.

I tried installing the IE7 beta. To install, it requires something called a Windows Genuine Advantage validation check.

Und auch das von Ben verfluchte GenuineAdvantage wird nach dem Neustart nötig. Finde ich aber gut – so werden Microsoft-Kunden endlich erzogen, für den Müll auch zu bezahlen, den sie täglich einsetzen.

Zurück zu WindowsUpdate: Jedes Mal frage ich mich: Wieso macht man das bei Microsoft so? Wieso geht das nicht wie bei Apple mit einer spartanischen Cocoa-Applikation? Ich kann mich nicht erinnern, jemals Probleme mit Apples Software Update gehabt zu haben. Doch ich kann mich an unzählige Probleme mit WindowsUpdate erinnern. Dieser Level an Komplexität und ActiveX-Komponenten ist für diese Aufgabe, dem (raschen) Herstellen von Sicherheit einfach nicht zuträglich. Wenn ein Patch draussen ist, sollte dieser so schnell wie möglich und ohne Umwege auf mein System kommen. Und nicht wegen einer dieser hunderten 0x8-Fehler, die WindowsUpdate kennt, auf Microsofts Servern liegen bleiben. Auch Proxy-Server (bei uns an der Uni kommt man nur so ins WWW ‚raus) bereiten WindowsUpdate erhebliche Probleme.

proxycfg -p proxy.unibe.ch:80

hilft zwar weiter, aber wieso ist WindowsUpdate nicht derart klug, dass es diesen Wert direkt aus den Browser-Einstellungen ausliest? Wieso wird für WindowsUpdate ein anderer Registry-Schlüssel verwendet? Vielleicht weiss ein MCSE da draussen Bescheid?

Mit apt-get und anderen Linux-Patch-Management-Lösungen fange ich gar nicht erst an … Abgesehen von einem Verschlüsselungsproblem habe ich damit noch nie in die Röhre geschaut.

Fazit: Ist aus einem unerfindlichen Grund der MSIE am A***, klappt’s mit den WindowsUpdates nur noch auf gut Glück. Wirklich nicht gerade vertrauenserweckend für Otto Normalverbraucher.

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