Archiv 17. April 2006

Montag, 17. April 2006

Werden Digicams bald durch Mobiltelefone ersetzt?

Während unseres Aufenthalts in Kopenhagen habe ich mich in eine hitzige Diskussion mit den Kollegen geworfen. Sie stellten die These auf, dass …

… in wenigen Jahren Normal-Anwender keine separaten Digital-Kameras mehr kaufen werden. Diese würden zu dem Zeitpunkt nur noch auf ihre Mobiltelefone zurückgreifen, wenn Ereignisse digital festgehalten werden sollen.

Ich als bekennender Eierlegende-Wollmilchsau-Hasser trete an, diese These zu widerlegen.

Obwohl das verschmelzen von Mobiltelefon und Digitalkamera im vollen Gang ist, glaube ich nicht, dass diese neuen Geräte (bspw. das angekündigte Cybershot-Modell von Sony Ericsson) kurzfristig Digitalkameras verdrängen werden.

Zum einen haben wir das bisher ungelöste Problem mit der Optik – weder lässt sich mit dieser anständig (optisch, nicht digital!) zoomen, noch ist diese genügend gross, um die gewünschte Qualität hinzukriegen (auch wenn man Zeiss-Objektive oder Konsorte verbaut).

Zum anderen ist auch die Akku-Problematik latent. Die zusätzlichen Funktionen benötigen wertvollen Saft. Wie ein Leser das Slashdot-Forums vor Kurzem schrieb: Wenn der Kamera (oder dem iPod) der Saft ausgeht, ist dies nicht weiter schlimm. Wie fühlen wir uns aber, wenn wir zwar zig Schnappschüsse geschossen und stundenlang Musik gehört haben, dann aber nicht mehr telefonieren können? Bekanntlich leert sich der Handy-Akku ja gerade in denjenigen Momenten, wo man dringend darauf angewiesen wäre. Das Telefonieren wird nicht nur von mir als deutlich „lebenswichtiger“ betrachtet als die Unterhaltungsfunktionen wie Kamera und Musik.

Insbesondere Nachtaufnahmen mit „Blitz“ (wenn man dieser LED/Xenon-Funzel überhaupt Blitz sagen kann) fressen wertvollen Strom.

Beide Punkte könnte man mindern, indem man die Mobiltelefone (wieder) aufbläst – nach all den Jahren, in denen die Hersteller gerade den gegenteiligen Weg beschritten haben. In ein grösseres Gerät lassen eine grössere (und somit bessere) Optik einbauen sowie einen grösseren und leistungsfähigeren Akku. Obwohl man vom Fortschritt überzeugt ist – die Akku-Technik heutiger Handys hat sich seit längerem nicht bahnbrechend weiterentwickelt: Im Einsatz stehen zuerst NiMH-, danach Lithium-Ionen- und heute am gängigsten Lithium-Polymer-Akkus. Zwar wurde die Kapazität auf kleinerem Raum beachtlich erhöht (0.22 / 0.36 / 0.55; Quelle: Energiedichte) sowie der Strombedarf der Telefonie-Chips reduziert – doch die Stromversorgungsproblematik hat sich nicht geändert. Man hat zwar mehr Saft zur Verfügung, setzt diesen aber für „Gimmicks“ wie farbige und grössere Screens sowie Musikwiedergabe, polyphone Klingeltöne etc. – oder eben Kamerafunktionen – ein.

Sind die Leute gewillt, wieder grössere, platzraubendere und schwerere Mobiltelefone in ihren Hosensack zu stecken? Sind sie zudem gewillt, Einbussen in der Qualität der Schnappschnüsse hinzunehmen? Vor allem, wenn man sich heute von bereits relativ billigen Kompaktkameras viel bessere Bilder gewohnt ist? Wir werden sehen.

Weiterführendes

Diskussion über 2M-Pixel-Cams auf Slashdot

Auslöser der Diskussion (sehr lesenswert)

Auf Slashdot liest man unter anderem sehr treffend:

It’s the same with digital cameras … quality != pixel count all by itself, but quality == (pixel count + optics + storage speed + weight + size + firm[w]are features, including interface).

Quelle: Re:Interface, interface, interface…..

Wenn wir all diese Punkte in Betracht ziehen, stecken die Mobiltelefon-Hersteller noch in den Kinderschuhen. Eine der grossen Fragen wird sein: Schaffen sie es, ein leicht zu bedienendes Kamera-Handy zu bauen? Auf diesem Gebiet haben die gestandenen Digicam-Anbieter einen nicht zu unterschätzenden Vorsprung.

Einen weiteren, von mir in den obigen Ausführungen unbeachteter Punkt:

No tiny camera phone is going to achieve a low-noise image because the photosites on the sensor are packed so close together. These cameras will never be serious for picture taking until technology provides a high-dynamic range, noise-free image from a tiny sensor.

Quelle: Old Argument

Nachtrag: Ich spreche nicht ab, dass es von Vorteil sein kann, eine Kamera im Handy zu haben. Gerade wenn man ein fanatischer Blogger ist, denkt man sich in vielen Situationen: „Hätte ich eine Cam, würde ich diese Begebenheit ablichten und danach in einem Blog verarbeiten.“ Hier geht es aber – nicht wie in obiger These formuliert – um Ferienandenken oder Hochzeitsfotos, sondern um Schnappschüsse, die wegen dem interessanten Sujet gemacht werden. Qualität hat hier eine nebensächlichere Rolle.

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Montag, 17. April 2006

Karte Hamburg & Kopenhagen


Ausgehen in Hamburg
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Ausgehen in Kopenhagen
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Nach der Reise ist vor der Reise. Wer Google Earth installiert hat, kann sich folgende Karten-Datei herunterladen und die wichtigsten Points of Interest (Clubs, Restaurants sowie Sehenswürdigkeiten) anschauen, die wir besucht haben:

Hamburg & Kopenhagen 2006

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Montag, 17. April 2006

Sushi-Vergiftung


Sushi for Friends
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First Sushi on Trip
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Wassabi!
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Auf unserem Reisli in den Norden (Hamburg / Kopenhagen) haben wir nicht nur ausgiebig gefeiert, getrunken und dabei mächtig viel Zeugs verloren (mein Portemonnaie), sondern auch gespiesen wie die Götter. Naja, okey, vielleicht annähernd wie Götter. Kollege Sedlacek war die treibende Kraft, die uns täglich in Sushi-Restaurants führte. Um 14 Uhr aufgestanden – und ab in die nächste Sushi-Bar, um das Morgenessen mit Fisch zu beginnen. Zum Glück ist das Essen sehr gesund und enthält kaum (böses) Fett, weshalb es mir dabei nicht gleich den Magen umgedreht hat.

Insgesamt haben wir vier Sushi-Restaurants auf unserem Trip besucht. Die beiden Restaurants in Kopenhagen haben mir am Besten gefallen, auch wenn sie sehr teuer waren:

Daneben haben wir auch Italienisch, Pakistanisch und Thailändisch gespiesen – von einheimischen Kochkünsten haben wir aber wieder einmal nichts erfahren …

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Montag, 17. April 2006

Carsten Schloter untelegen?


Carsten Schloter
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Soeben sehe ich Carsten Schloter, den neuen Chef unserer Swisscom, zum ersten Mal „live“ im Schweizerischen Fernsehen Red‘ und Antwort stehen. Obwohl ein spannender Blog-Artikel bereits etwas Licht ins Dunkel dieser neuen Führungsfigur gegeben hat (Stichwort: Sportskanone), überrascht mich der TV-Auftritt doch ein wenig – negativ.

Sprache

Da sah ich also Schloter, wie er gerade seinen Mund öffnete, um eine Frage der Interviewpartner zu beantworten – und dann das: Aus den Lautsprechern ertönte nicht wie erwartet astreines Schulfernsehen-Hochdeutsch, sondern teilweise doch etwas hakeliges Deutsch. Ein gewisser Akzent konnte nicht von der Hand gewiesen werden.

Im Laufe des Gesprächs erfuhr der Zuschauer dann, dass Schloter in der französischsprachigen Welt gross geworden ist. Da haben mir meine falschen Vorstellungen vom „deutschen Swisscom-CEO“ einen Streich gespielt.

Natürlich ist das kein Vorwurf, sondern nur eine Erkenntnis.

Finger vor dem Mund

Unzählige Male griff er sich mit den Fingern an den Mund. Dies sieht nicht nur komisch aus, sondern beeinträchtigt auch die Mikrofonaufnahme, weshalb nicht nur der hörbehinderte Zuschauer Schwierigkeiten hat, Schloters Aussagen zu verstehen.

Gebückte Haltung

Vor allem aber erstaunte mich Schloters gebückte Haltung. Zu den Moderatoren sprach er aus einer stark geneigten Position, faktisch von unten herauf. Ein Symbol der Unterwürfigkeit? Oder vielleicht gar ein Zeichen dafür, welche Bürde/Last er momentan zu tragen hat? Oder duckt er sich nur von kritischen Fragen der Journalisten?

 

Zusammen mit den besonnen, aber etwas zögerlichen Antworten, könnte man seinen Eindruck auf mich mit demjenigen von Rodins Denker vergleichen.

Rat: Training

CEOs haben primär einmal ein Unternehmen erfolgreich zu führen. Trotz dieser deutlich wichtigeren Kernkompetenzen darf aber trotzdem nicht vernachlässigt werden, wie der Chef des Ladens an die Öffentlichkeit tritt und sich „metzget“, sprich ob er sich dem Volk gut „verkauft“. Es gibt einiges an Carsten Schloters medialen Auftritt, das ohne grossen Aufwand verbessert werden könnte.

Komisch, dass die PR-Abteilung der Swisscom hier noch nicht eingeschritten ist.

Labels: Wirtschaft

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