Archiv 7. Dezember 2006

Donnerstag, 7. Dezember 2006

Wenn Ubuntu plötzlich schweigt …

Die Arbeiten an meinem zukünftigen, auf Linux basierenden Mediacenter-PC schreiten zügig voran. Nach meiner Japan-Reise trafen die Grafikkarte sowie das DVD-ROM-Laufwerk ein.

Asus N6200

Leider gestaltete sich die Suche nach einer Low-Profile-Karte (8cm hoch) schwieriger als gedacht. Mein Dell Optiplex GX150 Desktop-Gehäuse verkraftet leider nun einmal nur solch tiefen Karten. Das Problem waren nicht die Karten an sich – diese scheint es zu Hauf zu geben. Das Problem war das Slotblech: Kein schweizerischer Internet-Anbieter, den ich abgraste, hatte eine Karte mit kurzem Slotblech im Angebot. Deshalb entschied ich mich für eine ASUS N6200 (128MB DDR, AGP, TV-Out Cinch), die ich bei digitec.ch bestellte.

Das Slotblech liess sich überraschend einfach abmontieren (man drehe die Schraubenhalterungen des DVI-Anschlusses heraus, und schon fliegt einem das Blech entgegen) und nun steckt die Karte momenten ohne sichere Befestigung im Optiplex-Gehäuse.

DVD-ROM

Auf das DVD-ROM gehe ich nicht näher ein – es handelt sich hierbei um billige Standardware ohne besondere Erfordernisse.

TV-Out-Probleme

Im Netz finden sich unzählige Anleitungen, wie man seine xorg.conf-Konfiguration derart anpasst, dass auf dem TV-Out ein Bild erscheint. Ich probierte einiges – doch erst viel, viel später bemerkte ich, dass die Karte anscheinend automatisch ein Bild auf den TV-Out ausgibt (geklont – genau was ich wollte!), sobald ein Kabel dranhängt.

Leise ward’s …

Nachdem ich den PC aus dem Bastel- ins Schlafzimmer gezügelt hatte, kam der grosse Moment. Anschluss an einen Switch, der wiederum an eine Wireless-Bridge angeschlossen ist (Dank an Torquie für die milde Gabe!). Ich genehmigte mir als erstes die frisch heruntergeladene Folge 3×08 von Battlestar Galactica und war begeistert, dass – trotz WLAN-Bridge – keine Ruckler festzustellen waren.

Am nächsten Tag dann die Überraschung: Wo ist denn der Ton hin? Ich verbriet wohl mindestens zwei Stunden, bis ich auf eine Troubleshooting-Anleitung der Ubuntuaner stiess:

DebuggingSoundProblems

Ich war mir immer noch nicht ganz sicher, ob ich es wirklich mit einem Software-Problem zu tun hatte – der Optiplex GX150 war ja auch nicht mehr der Jüngste. Nach unzähligen Reboots befolgte ich dann letztendlich den gutgemeinten Ratschlag:

Unmute everything. I had to unmute „Master Surround“ even though I only have two speakers, for example.

Quelle: DebuggingSoundProblems

Und siehe da: Tatsächlich. Auch wenn ich immer noch nicht weiss, welche der unzähligen Kanäle ich „unmuten“ musste – nach dieser mir unverständlichen Aktion dröhnte es endlich wieder aus meinen TV-Lautsprechern.

smbfs spukt

Regelmässig mountet mindestens eines der vier in /etc/fstab eingetragenen smbfs-Mounts auf meinen File-Server nicht. Symptom: ein ls -l in /mnt hängt. Erst das un- und erneute remounten des betroffenen Shares löst das Problem dann. Mysteriös!

Fazit

Wie bereits vorher festgestellt: Ein Linux Mediacenter-PC ist nichts für Schwache nerven. Wie ein Laie so etwas zum Laufen kriegen soll, ist mir schleierhaft … Die Entwickler haben die Hausaufgaben noch nicht gemacht und ich empfehle deshalb Linux primär immer noch als Server- und nicht als Desktop-Betriebssystem. Amen.

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Donnerstag, 7. Dezember 2006

Tod in der Wildnis

Das Verschwinden einer amerikanischen Familie in unwegigem Gebiet hat hohe Wellen geworfen. Die Frau mit ihren zwei kleinen Kindern wurde vor einigen Tagen beim Fahrzeug entdeckt, von ihrem Gatten, einem Redaktor auf der Internet-News-Site CNET fehlte jede Spur. Er machte sich nach fünf Tagen in der klirrenden Kälte auf, Hilfe zu suchen – und kam dabei leider um, wie gestern bekannt wurde.

James Kim als Gadget-Liebhaber hätte eine helle Freude daran gehabt, wie nun ein Google Earth-Benutzer seine Odyssee visualisiert hat:

James Kim’s Path

Solche tragischen Ereignisse erinnern einen daran, einen klaren Kopf zu behalten – und beim Fahrzeug zu bleiben, wie die Kommentierenden auf Digg raten. Ironie des Schicksals: Der Gadget-Freak scheint kein GPS-Gerät in seinem Auto installiert gehabt zu haben … Dies hätte ihm zeigen können, wo der nächste bewohnte Ort liegt und in welche Richtung er hätte davonmarschieren müssen. Beim nächsten Ausflug in die amerikanische Wildnis wäre wohl auch ein Satellitentelefon Pflicht.

Nachtrag: Mittlerweile hat auch die Blogosphäre reagiert und erste „Survival Kit“-Anleitungen machen die Runde. Ich glaube aber, dass man in der Schweiz mit einem Auto nicht derart in der Pampa landen kann, dass solche Utensilien nötig werden. Dennoch ist es allemal wert, die Liste kurz durchzugehen. Anstelle des voluminösen Ersatzreifens (die verschollene Familie hat übrigens alle Reifen des Gefährts verbrannt) würde eine solche Box deutlich mehr Sinn machen. Oder kann sich jemand meiner Leser erinnern, wann er das letzte Mal einen Platten hatte?

Via: Digg.com

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